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4.4 Quantifizierung thermophiler Campylobacter

4.4.1 Vergleich der Ergebnisse von mCCDA-/Karmali-Selektivmedien

Die Quantifizierung thermophiler Campylobacter erfolgte schlachtprozessbegleitend an verschiedenen Stationen, die für die Verbreitung und Kontamination der Karkassen und Produkte eine besondere Bedeutung hatten. Für die quantitativen Untersuchungen wurden die Selektivmedien mCCDA und Karmali eingesetzt. Zur Bewertung der Ergebnisse beider Nährmedien wurden die Werte von allen untersuchten Proben nach Probenart geordnet und die geometrischen Mittelwerte in KbE gebildet. Diese Werte wurden in Abbildung 5 aufgetragen und um die Standardabweichungen ergänzt und miteinander verglichen. Die mit beiden Medien ermittelten Werte lagen dicht beieinander. Die Ergebnisse mit dem mCCDA-Medium

waren in der Regel um 0,1 Log10-Stufe niedriger als die mit dem Karmalimedium ermittelten Keimzahlen, mit Ausnahme der Karkassen nach Brühung und Ent-federung. Hier waren beide Werte gleich hoch. Die mit dem mCCDA-Medium ermittelten Werte für die Bruststücke mit Haut und Knochen (0,1 KbE) sowie im Brühwasser (0,3 KbE) waren höher als bei dem Karmalimedium. Die Werte für die Standardabweichung unterschieden sich bei der Quantifizierung des Blinddarm-inhaltes (mCCDA um 0,2 höher) und bei den Karkassen nach der Eviszeration (mCCDA um 0,1 höher).

Abbildung 5: Vergleich der geometrischen Mittelwerte zwischen mCCD- und Karmali-Agar, Log10 KbE-Campylobacter der verschiedenen Proben und vergleichende Darstellung der Standardabweichungen. *: KbE/g, **: KbE/ml,

***: KbE/Probe. Legende siehe Tab. 8.

Für die Auswertbarkeit auf den beiden Nährmedien wurde die Anzahl erhaltener quantifizierbarer Proben miteinander verglichen. Für das mCCDA-Medium konnten 337 Keimzählungen in die Gesamtauswertung einbezogen werden. Mit dem Karmalimedium waren 381 Proben quantitativ auswertbar. Der Anteil quantitativ nicht auswertbarer Proben durch schwärmendes Wachstum von Campylobacter-Kolonien oder vereinzelt durch zu hohe Begleitflora war auf dem mCCDA-Medium (101) höher als bei dem Karmalimedium (50). Die Kolonien bei schwärmendem Wachstum waren jedoch immer als eindeutig Campylobacter-verdächtig einstufbar und konnnten nachfolgend bestätigt werden.

Die Darstellung im Boxplot umfasst die Parameter des Medians, der beiden Quartile (25 %, 75 %) und des Minimal- und des Maximalwertes. Auch hier zeigt sich die Vergleichbarkeit beider Medien. Die Medianwerte sind identisch oder weichen um maximal 0,1 Log10-Stufen voneinander ab (Blinddarminhalt, K 3 und BW). Auch die Größe der Quartilsabstände, also der Bereich, in dem 50 % der Werte der untersuchten Proben liegen, war vergleichbar. Die Medianwerte zeigten ebenso wie die Mittelwerte eine Reduzierung der Campylobacter-Zahl im Schlachtverlauf. Die Medianwerte für die Karkassen nach dem Brühen und Entfedern sowie nach der Eviszeration waren identisch. Für die Karkassen nach der Eviszeration war jedoch der Wert im Quartilsbereich insgesamt niedriger als bei den Karkassen nach dem Brühen und Entfedern (Abb. 6, 7).

0

Abbildung 6: Darstellung der Ergebnisse der Campylobacter-Quantifizierung mit dem mCCDA-Medium. Darstellung des Medians, der 25 %- und 75 %-Quartile sowie des Minimal- und des Maximalwertes (mCCDA). Legende siehe Tabelle 8.

0

Abbildung 7: Darstellung der Ergebnisse der Campylobacter-Quantifizierung mit dem Karmalimedium. Darstellung des Medians, der 25 %- und 75 %-Quartile sowie des Minimal- und des Maximalwertes (Karmali). Legende siehe Tabelle 8.

Die folgenden Abbildungen 8 bis 14 zeigen die Verteilung der ermittelten Werte für die sieben quantitativ untersuchten Probenarten. Die Werte für das mCCDA- und das Karmalimedium sind vergleichend dargestellt. Im Schlachtverlauf verschoben sich die Werte in den Log10-Stufen mit Fortschreiten des Verarbeitungsprozesses nach links.

Die Campylobacter-Zahl im Blinddarm lag mit 56,2 % (mCCDA) und 61,2 % (Karmali) der positiven Proben im Bereich zwischen Log10 6,0 und 7,9 KbE/g und mit wenigen Werten über Log10 8,0 (n = 11 mCCDA, n = 13 Karmali). 59 Proben waren Campylobacter-negativ (Abb. 8).

0 10 20 30 40 50 60 70

0 2 4,0 - 4,9 5,0 - 5,9 6,0 - 6,9 7,0 - 7,9 8,0 - 8,9 9,0 - 9,9

Blinddarm lg KbE

Blinddarm Log10

KbE 0 2 4,0 -

4,9 5,0 -

5,9 6,0 -

6,9 7,0 -

7,9 8,0 -

8,9 9,0 -

9,9 10,0 - 10,9

mCCDA 1 10 8 30 38 9 2 0

Karmali 59

4 7 9 28 46 12 1 0

Abbildung 8: Verteilung der quantitativen Befunde der Untersuchung von Blinddarmproben. Log10-Wert 2,0: unter der Nachweisgrenze, aber mit positivem Befund nach Anreicherung. Blau: mCCDA, violett: Karmali, grün: negativ.

n

Für die Brühwasserproben lag der Hauptteil der quantifizierten Proben im Bereich Log10 3,0 - 3,9 KbE Campylobacter pro ml, mit 27,4 % der positiven Proben für mCCDA und 38,7 % für Karmali. Bei vier Proben war kein Campylobacter-Nachweis möglich (Abb. 9).

Abbildung 9: Verteilung der quantitativen Befunde der Untersuchung von Brühwasserproben. Log10-Wert 0,5: unter der Nachweisgrenze, aber mit positivem Befund nach Anreicherung. Blau: mCCDA, violett: Karmali, grün: negativ.

n

Für 45,1 % (mCCDA) und 49,3 % (Karmali) der quantifizierten Karkassen nach Brühen und Entfedern lagen die Campylobacter-Keimzahlen auf der Oberfläche zwischen Log10 5,0 und 6,9 KbE/Karkasse, mit 7 bzw. 8 Werten über Log10 7,0 KbE/Karkasse. 11 (mCCDA) bzw. 12 (Karmali) Proben zeigten Werte unterhalb der Nachweisgrenze. 19 Karkassen waren Campylobacter-negativ (Abb. 10).

0 Abbildung 10: Verteilung der quantitativen Befunde der Untersuchung von Karkassen nach dem Brühen und Entfedern. Log10-Wert 1,85: unter der Nachweisgrenze, aber mit positivem Befund nach Anreicherung. Blau: mCCDA, violett: Karmali, grün: negativ.

n

Bei Karkassen nach der Eviszeration hatten die Keimzahlen eine linksschiefe Verteilung. Der Großteil der ermittelten Werte (24,0 % mCCDA, 28,0 % Karmali) lag im Bereich Log10 6,0 - 6,9 KbE/Karkasse. Jedoch waren weitere 25,3 % (mCCDA) und 29,3 % (Karmali) der Werte niedriger (Log10 4,0 - 5,9 KbE/Karkasse). 17 bzw. 18 Karkassen hatten Oberflächenkontaminationen unterhalb der Nachweisgrenze. 15 der untersuchten Proben waren Campylobacter-negativ (Abb. 11).

0 Abbildung 11: Verteilung der quantitativen Befunde der Untersuchung von Karkassen nach der Eviszeration. Log10-Wert 1,85: unter der Nachweisgrenze, aber mit positivem Befund nach Anreicherung. Blau: mCCDA, violett: Karmali, grün:

negativ.

n

Bei den Karkassen nach der Kühlung lagen 58,9 % (mCCDA) und 71,2 % (Karmali) der Oberflächenkeimzahlen von Campylobacter zwischen Log10 4,0 und 5,9 KbE/Karkasse. Nur 3 (mCCDA) bzw. 7 (Karmali) Werte lagen unterhalb der Nachweisgrenze. Bei 17 Proben war kein Campylobacter-Nachweis möglich (Abb. 12). Abbildung 12: Verteilung der quantitativen Befunde der Untersuchung von Karkassen nach der Kühlung. Log10-Wert 1,85: unter der Nachweisgrenze, aber mit positivem Befund nach Anreicherung. Blau: mCCDA, violett: Karmali, grün: negativ.

n

Der Hauptteil der Bruststücke mit Haut hatte Campylobacter-Keimzahlen zwischen Log10 4,0 - 4,9 KbE/Probe auf der Oberfläche, mit 43,5 % (mCCDA) und 47,8 % (Karmali). 9 (mCCDA) bzw. 8 Proben (Karmali) lagen unterhalb der Nachweisgrenze, und 21 Proben waren Campylobacter-negativ (Abb. 13).

0 5 10 15 20 25 30 35

0 1,85 3,7 - 3,9 4,0 - 4,9 5,0 - 5,9 6,0 - 6,9 7,0 - 7,9 8,0 - 8,9

BK lg KbE

BK Log10

KbE 0 1,85 3,7 -

3,9 4,0 -

4,9 5,0 -

5,9 6,0 -

6,9 7,0 -

7,9 8,0 -

8,9 9,0 - 9,9

mCCDA 21 9 7 30 10 2 0 0 0

Karmali 8 8 33 10 1 0 0 0

Abbildung 13: Verteilung der quantitativen Befunde der Untersuchung von Bruststücken mit Haut. Log10-Wert 1,85: unter der Nachweisgrenze, aber mit positivem Befund nach Anreicherung. Blau: mCCDA, violett: Karmali, grün: negativ.

n

Bei der Untersuchung der Brustfilets lagen 42,4 % (mCCDA) und 54,2 % (Karmali) der Campylobacter-positiven Proben oberhalb der Nachweisgrenze. Die Werte waren dabei vornehmlich zwischen Log10 3,7 und 4,9 KbE/Probe. 28,8 % (mCCDA) und 23,7 % (Karmali) der positiven Proben hatten Werte unterhalb der Nachweisgrenze. 31 der untersuchten Brustfilets waren Campylobacter-negativ (Abb. 14).

Abbildung 14: Verteilung der quantitativen Befunde der Untersuchung von Brustfiletproben ohne Haut. Log10-Wert 1,85: unter der Nachweisgrenze, aber mit positivem Befund nach Anreicherung. Blau: mCCDA, violett: Karmali, grün: negativ.

n