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4.8 Speziesdifferenzierung von thermophilen Campylobacter aus dem

In den Untersuchungen der 18 Herden im Rahmen der Schlachtung und Ver-arbeitung sowie der Untersuchung der Sammelproben von 22 Herden wurden insgesamt 762 Campylobacter-Isolate gewonnen. 561 (73,6 %) Isolate wurden als C.

jejuni identifiziert, 190 (24,9 %) als C. coli und 1 (0,1 %) Isolat als C. lari. Bei 10 (1,3 %) Isolaten war keine eindeutige Spezieszuordnung möglich (Abb. 25).

Abbildung 25: Darstellung der Speziesverteilung von 762 gewonnenen Campylobacter-Isolaten. Dunkelblau: C. jejuni, violett: C. coli, hellblau: C. spp., gelb:

C. lari.

Von den neun 2005 untersuchten Herden wurden bei acht Herden Campylobacter im Blinddarminhalt nachgewiesen (Tab. 14). Die drei Herden im August, September und Dezember waren ausschließlich mit C. jejuni kolonisiert. Bei den Herden mit einer Besiedlung durch mehr als eine Campylobacter-Spezies waren drei Herden mit C. jejuni und C. coli belastet (Mai, Juli, Oktober). In den zwei Herden im Mai und Oktober dominierte C. jejuni mit 81,8 und 90,0 %. Bei der Herde im Juli hingegen wurden C. coli zu einem höheren Anteil (83,3 %) als C. jejuni mit nur 16,7 %

nachgewiesen. Die Herde im April war vornehmlich mit C. jejuni kolonisiert, jedoch wurde ein Isolat aus den Blinddärmen als C. lari identifiziert. Im November wurden bei der untersuchten Broilerherde mit 63,0 % vorwiegend C. jejuni nachgewiesen, des Weiteren neben 22,2 % C. coli auch 14,8 % nicht eindeutig identifizierte Campylobacter-Spezies.

Tabelle 14: Verteilung der Campylobacter-Spezies (%) bei Isolaten aus den Blinddärmen der neun im Jahr 2005 untersuchten Herden. Die Herde im Juni war Campylobacter-negativ.

2005 Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Isolate n = 7 n = 11 n = 0 n = 12 n = 9 n = 12 n = 20 n = 27 n = 20 C. jejuni 85,7 81,8 - 16,7 100,0 100,0 90,0 63,0 100,0

C. coli - 18,2 - 83,3 - - 10,0 22,2 -

C. lari 14,3 - - -

C. sp. - - - 14,8 -

Tabelle 15: Verteilung der Campylobacter-Spezies (%) bei Isolaten aus der Schlachtung und Verarbeitung der neun untersuchten Herden 2005.

2005 Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Isolate n = 22 n = 50 n = 8 n = 28 n = 27 n = 28 n = 32 n = 33 n = 27 C. jejuni 100,0 92,0 62,5 25,0 92,6 85,7 65,6 87,9 100,0 C. coli - 8,0 37,5 75,0 7,4 10,7 34,4 12,1 -

C. sp. - - - 3,6 - - -

Vergleicht man die 2005 im Blinddarm gefundenen Isolate mit der Verteilung der in der Schlachtung und Verarbeitung nachgewiesenen Campylobacter-Spezies, so zeigte sich, dass wenn C. jejuni im Blinddarm die dominierende Spezies war (April, Mai, August, September, Oktober, November, Dezember: Abb. 26) auch bei den Isolaten aus der Schlachtung vornehmlich C. jejuni vorhanden waren (Abb. 27,

Tab. 15). Dabei stimmten die Verteilungsraten in den Blinddärmen nicht immer mit denen der Schlachtung und Verarbeitung überein. Zwei Herden mit ausschließlicher C. jejuni-Kolonisation im Blinddarm zeigten dennoch C. coli-Nachweisraten zwischen 7,4 und 10,7 % (August, September). Nur die Herde im Dezember war aus-schließlich mit C. jejuni belastet. C. lari wurde im April 2005 nur in den Blinddärmen nachgewiesen, jedoch nicht in der Schlachtung. Die Herde im Juni 2005 hatte einen negativen Campylobacter-Status in den Blinddärmen. In der Schlachtung wurden allerdings Campylobacter nachgewiesen, und zwar sowohl C. jejuni als auch C. coli.

Bei den Herden mit dominierender C. jejuni-Belastung aber Nachweis von C. coli im Blinddarm waren ebenfalls beide Spezies in der Schlachtung vorhanden. Die Verteilung für C. coli war im Mai und im November niedriger und im Oktober höher als die Raten in den Blinddärmen. Für die Herde im Juli konnten sowohl im Blinddarm als auch in der Schlachtung dominierende Nachweisraten für C. coli bestätigt werden.

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n = 7 n = 11 n = 0 n = 12 n = 9 n = 12 n = 20 n = 27 n = 20

Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Abbildung 26: Verteilung der Campylobacter-Spezies bei Isolaten aus den Blinddärmen der neun untersuchten Herden 2005. Die Herde im Juni war Campylobacter-negativ. Dunkelblau: C. jejuni, violett: C. coli, gelb: C. lari, hellblau: C.

spp.

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n = 22 n = 50 n = 8 n = 28 n = 27 n = 28 n = 32 n = 33 n = 27

Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Abbildung 27: Verteilung der Campylobacter-Spezies bei Isolaten aus der Schlachtung und Verarbeitung der neun untersuchten Herden 2005. Dunkelblau: C.

jejuni, violett: C. coli, hellblau: C. spp.

2006 waren vier der untersuchten neun Broilerherden Campylobacter-negativ. Bei vier von fünf positiven Herden wurde nur eine Campylobacter-Spezies im Blinddarm nachgewiesen. In drei Fällen war dies C. jejuni (März, Mai, September), die Herde im Juni 2006 war ausschließlich mit C. coli belastet. Die Herde im August zeigte eine Mischkolonisation mit C. jejuni zu 52,4 % und C. coli zu 47,6 % (Tab. 16).

Tabelle 16: Verteilung der Campylobacter-Spezies (%) bei Isolaten aus den Blinddärmen der neun untersuchten Herden 2006.

2006 Jan. Febr. März I März

II Mai Juni I Juni II Aug. Sept.

Isolate n = 0 n = 0 n = 20 n = 0 n = 20 n = 20 n = 0 n = 21 n = 15

C. jejuni - - 100,0 - 100,0 - - 52,4 100,0

C. coli - - - 100,0 - 47,6 -

C. sp. - - -

Tabelle 17: Verteilung der Campylobacter-Spezies (%) bei Isolaten aus der Schlachtung und Verarbeitung der neun untersuchten Herden 2006.

2006 Jan. Febr. März I März

II Mai Juni I Juni II Aug. Sept.

Isolate n = 26 n = 21 n = 29 n = 0 n = 40 n = 36 n = 21 n = 31 n = 31 C. jejuni 96,2 100,0 96,6 - 100,0 2,8 81,0 58,0 64,5

C. coli 3,8 - 3,4 - - 94,4 19,0 42,0 32,3

C. sp. - - - 2,8 3,2

Bei den Campylobacter-negativen Herden war C. jejuni in der Schlachtung mit Raten zwischen 81,0 und 100,0 % dominierend und C. coli mit Raten zwischen 3,4 und 19,0 % vertreten. Im Vergleich der Isolate aus den Blinddärmen der Campylobacter-positiven Herden mit den Speziesidentifizierungen der Isolate aus der Schlachtung zeigte sich, dass bei den zwei Herden im März I und Mai mit ausschließlichem Nachweis von C. jejuni in den Blinddärmen diese auch in der Schlachtung dominierten. Im März I war aber auch C. coli zu 3,4 % nachweisbar. Bei den Untersuchungen im September war C. jejuni zwar die einzige nachgewiesene Spezies im Blinddarm, dennoch wurden in der Schlachtung neben 64,5 % C. jejuni auch C. coli zu 32,3 % gefunden. Die C. coli-dominierte Herde im Juni I (100,0 %) zeigte in der Schlachtung ebenfalls eine ähnlich hohe Nachweisrate mit 94,4 % C.

coli. Eine Mischbesiedlung mit C. jejuni und C. coli zu nahezu 50,0 % führte im August zu einer vergleichbaren Verteilung bei den Isolaten in der Schlachtung (Tab.

16, 17 und Abb. 28, 29).

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n = 0 n = 0 n = 20 n = 0 n = 20 n = 20 n = 0 n = 21 n = 15 Jan. Febr. März I März II Mai Juni I Juni II Aug. Sept.

Abbildung 28: Verteilung der Campylobacter-Spezies bei Isolaten aus den Blinddärmen der neun untersuchten Herden 2006. Die Herden im Januar, Februar, März II und Juni II waren Campylobacter-negativ. Dunkelblau: C. jejuni, violett: C.

coli.

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n = 26 n = 21 n = 29 n = 0 n = 40 n = 36 n = 21 n = 31 n = 31 Jan. Febr. März I März II Mai Juni I Juni II Aug. Sept.

Abbildung 29: Verteilung der Campylobacter-Spezies bei Isolaten aus der Schlachtung und Verarbeitung der neun untersuchten Herden 2006. Dunkelblau: C.

jejuni, violett: C. coli, hellblau: C. spp.