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Die Vereinigung beider Jemen

Die Vereinigung der beiden Jemen war ein langwieriger und schwieriger Pro-zess, in dessen Verlauf es vor allem auf Grund der sehr unterschiedlichen poli-tischen Orientierung beider Staaten sowie der sie unterst¨utzenden M¨achte zu starken Konflikten kam, die mehrmals in kriegerische Auseinandersetzungen m¨undeten. Trotzdem hielten beide Regierungen an dem schwierigen Vorha-ben fest. Denn obwohl der heutige Jemen in seiner Geschichte selten ein einheitliches Gebilde war, sondern meistens in verschiedene kleinere Herr-schaftsgebiete unterteilt oder von Großm¨achten besetzt, besaßen die meisten seiner Bewohner ein Bewusstsein f¨ur eine jemenitische Identit¨at. Diese um-fasste das Gebiet vom Golf von Aden bis zur saudi-arabischen Grenze und vom Roten Meer bis nach Z.uf¯ar. Deshalb war in beiden Landesteilen in den Verfassungen nach den Revolutionen von 1962 im Norden und 1967 im S¨uden die Vereinigung als Staatsziel verankert.

Direkt nach der Revolution im S¨udjemen herrschte eine regelrechte

Einheits-42vgl. Burrowes 1989, S. 450 f.

Euphorie43. Doch bald darauf erfuhr die neue Regierung einen Linksruck, w¨ahrend sich Sanaa mit den Royalisten einigte und einen konservativeren Kurs einschlug. Die daraus resultierenden Meinungsverschiedenheiten eska-lierten im September 1972 zu einem Grenzkrieg zwischen beiden Staaten, auf den im Oktober die ersten Vereinigungsverhandlungen der beiden Premiermi-nister unter Vermittlung der Arabischen Liga folgten. Verschiedene Komitees sollten die Zusammenarbeit der beiden L¨ander auf unterschiedlichen Gebie-ten koordinieren und eine Verfassung f¨ur den vereinten Jemen entwerfen.

In den n¨achsten Jahren folgten auf das Abkommen allerdings kaum Taten, im Gegenteil: Die Unterst¨utzung nordjemenitischer Revolution¨are durch den S¨uden f¨uhrte 1979 zu einem zweiten Grenzkrieg, auf den wieder ein Verei-nigungsabkommen folgte. Doch beide Staaten hatten mit innenpolitischen Problemen zu k¨ampfen, und die Januar-Ereignisse von 1986 belasteten ihre Beziehungen zueinander sehr, so dass gegenseitiges Misstrauen herrschte.

1988 bekam der Einigungsprozess eine neue Dynamik. Die beiden Pr¨ asiden-ten ,Al¯ı,Abdallah S.¯alih. und ,Al¯ı S¯alim al-Bayd. trafen sich mehrmals, um

¨uber einen beiderseitigen R¨uckzug des Milit¨ars aus dem Grenzgebiet sowie

¨uber eine Wiederbelebung der Einigungsbem¨uhungen zu verhandeln. Als er-ste Schritte folgten ein gemeinsames ¨Olf¨orderprojekt sowie die ¨Offnung der gemeinsamen Grenze f¨ur die Bev¨olkerung, die ab Juli 1988 nur noch einfa-che Ausweispapiere brauchte, um in den anderen Landesteil zu reisen. Diese Initiative wurde von den Jemeniten enthusiastisch begr¨ußt, und tausende reisten in den jeweils anderen Landesteil, um Verwandte und Freunde zu be-suchen. Eine Generalamnestie wurde f¨ur politische Gefangene und politisch aktive Emigranten beider Seiten erlassen.

Im Sommer 1989 schlug die nordjemenitische Regierung dem S¨uden vor, die Ministerien f¨ur Verteidigung und Ausw¨artiges als ersten Schritt der Verei-nigung zusammenzuschließen. Am 30. November unterzeichneten S.¯alih. und al-Bayd. ein Abkommen, das den Einigungsprozess rapide beschleunigte. Dar-in wurde vereDar-inbart, den Verfassungsentwurf den Legislativen Dar-in Aden und Sanaa zur Ratifizierung vorzulegen, was nicht l¨anger als sechs Monate dau-ern sollte, sowie danach das Volk dar¨uber abstimmen zu lassen. Die Arbeit der gemeinsamen Verwaltungseinrichtungen sollte beschleunigt werden und das gemeinsame politische Organisationskomitee einen Plan f¨ur die politi-sche Zukunft des Landes aufstellen. In den folgenden Monaten intensivierten sich die Verhandlungen, bis am 20. Mai 1990 die Vereinigung beider Jemen erkl¨art wurde. S.¯alih. wurde Pr¨asident, al-Bayd. Vizepr¨asident. Das oberste Exekutivorgan der neuen Regierung bildete ein f¨unfk¨opfiger Pr¨asidialrat. Al-le Ministerposten wurden doppelt besetzt, mit je einem Vertreter des Nordens

43Dunbar 1992, S. 458

und des S¨udens, um die Integration zu f¨ordern. Dies f¨uhrte aber mehr und mehr dazu, dass sich in den ¨Amtern und Ministerien zwei Fraktionen bilde-ten, die eher gegeneinander als miteinander arbeiteten.

Im Mai 1991 stimmte die Bev¨olkerung ¨uber die neue Verfassung ab.44 Bei den ersten gesamtjemenitischen Parlamentswahlen am 27. April 1993 erhielt der allgemeine Volkskongress (AVK, al-mu-tamar aˇs-ˇsa,b¯ı al-,¯amm ), die Partei Pr¨asident S.¯alih.s, die meisten Stimmen, gefolgt von der religi¨osen Re-formpartei (h. izb at-taˇgammu, al-yaman¯ı lil-is.l¯ah. ) und den Sozialisten.

Damit legitimierte sich der Jemen als einziger demokratischer Staat auf der Arabischen Halbinsel.

Doch bereits im Sommer 1993 kam es in der großen Koalition aus AVK, Is.l¯ah.

und Sozialisten zu Missstimmigkeiten, weil Letztere die konservative Politik der Koalitionspartner nicht mehr mittragen wollten, und Vizepr¨asident al-Bayd. zog sich demonstrativ nach Aden zur¨uck. In den folgenden Monaten stellten immer mehr Sozialisten ihre Mitarbeit an der Regierung ein und die Spannungen nahmen zu. Ein Komitee der nationalen Vers¨ohnung sollte zwischen den beiden,Al¯ıs Frieden stiften, und jordanische Politiker versuch-ten, zu vermitteln. Am 20. Januar 1994 unterzeichneten S¯alih. und al-Bayd.

zwar ein Abkommen, doch das Misstrauen blieb, und noch am selben Abend kam es zu heftigen Gefechten zwischen den Soldaten des Nord- und des S¨ udje-men. Trotz internationaler Vermittlungsversuche verschlechterte sich die Si-cherheitslage im Land, die Provinzen im S¨uden und Osten befolgten Erlasse aus der Hauptstadt nicht mehr, und die Gefechte der Armeen wurden immer heftiger. Am 5. Mai rief die Regierung den Notstand aus. Al-Bayd. zog sich nach al-Mukall¯a zur¨uck und proklamierte dort am 21. Mai die Demokrati-sche Republik S¨udjemen. Die Armee des Nordens erwies sich jedoch als die st¨arkere, nahm am 7. Juli Aden ein und verk¨undete das Ende des B¨ urger-krieges. Die Jemenitische Einheit war gerettet. Trotz großer Sch¨aden an der Infrastruktur und mehrerer tausend Toter ging die Regierung gest¨arkt aus dem Krieg hervor.45

44Da die religi¨ose Opposition zum Boykott aufgerufen hatte, ließen sich nur 50 Pro-zent der Wahlberechtigten registrieren. Diese nahmen die Verfassung allerdings mit 98,3 Prozent der Stimmen an (vgl. Glosemeyer 1993, S. 4).

45vgl. Wald 1994

Kapitel 2

Uber den Autor ¨

Bei der Biographie Sa,¯ıd,Awlaq¯ıs st¨utze ich mich auf seine eigenen Angaben, die er im Laufe unserer Korrespondenz gemacht hat. Geboren wurde er 1946 im Adener Stadtteil aˇs-ˇSayh

¯,Ut

¯m¯an. Er besuchte die staatlichen Grund- und weiterf¨uhrenden Schulen in Aden, wo er auch sein Abitur ablegte. An einer Hochschule studierte er nicht, da es zu jener Zeit im Jemen keine solche gab und es ihm finanziell nicht m¨oglich war, ins Ausland zu gehen. Allerdings besuchte er mehrere Fortbildungsmaßnahmen in Europa: 1967 in London, 1974 in Sofia und 1980 in Stockholm.

Ab 1965 arbeitete er als Journalist f¨ur verschiedene lokale Zeitungen und Zeitschriften, darunter an˙g¯am (Melodien), al-˙gad (Der morgige Tag) al-fun¯un (Die K¨unste),al-h. ay¯at (Das Leben), al-ayy¯am (Die Tage), fat¯at al-ˇgaz¯ıra (Das junge M¨adchen der Insel) und al-mustaqbal (Die Zukunft).

, Awlaq¯ı ist Gr¨undungsmitglied der 1965 ins Leben gerufenen Theater-Vereinigung des S¨udens (firqat al-ˇgan¯ub lil-masrah. ) und der 1969 ent-standenen Vereinigung f¨ur das moderne Theater (al-firqa lil-masrah. al-h. adit

¯ ), die sich die F¨orderung des Dramas im Jemen sowie die Veranstaltung von Auff¨uhrungen im Theater, im Fernsehen sowie unter freiem Himmel zum Ziel gesetzt hatten. Ich glaube, dass wir dieses Ziel einigermaßen erreicht haben, meint ,Awlaq¯ı r¨uckblickend.1

,Awlaq¯ı gr¨undete außerdem den jemenitischen Schriftstellerverbandittih. ¯ad al-udab¯a- wal-kutt¯ab al-yaman¯ıy¯ın (JSV) mit, der seit 1971 besteht und dem von Anfang an Schriftsteller aus beiden Teilen des Jemen angeh¨orten, die den Kontakt zueinander pflegten und das schriftstellerische Schaffen im anderen Landesteil aufmerksam verfolgten.

Auch als Dramatiker machte sich,Awlaq¯ı einen Namen. Er schrieb sieben

1

¬YêË@ @ Yë áÓ Zú æ „Ë@ ‘ªK. A J®®k A J J £@

;

(,Awlaq¯ı im 2. Brief, s. Anhang

St¨ucke, die im Theater aufgef¨uhrt sowie in Rundfunk und Fernsehen ausge-strahlt wurden, mit den Titelnal-ard. (Die Erde),maˇsru, zaw¯aˇg (Ein Hoch-zeitsprojekt), al-mahzala al-id¯ar¯ıya (Die Verwaltungskom¨odie), at-tarika (Das Verm¨achtnis), at-tarika at

¯-t

¯¯aniya (Das zweite Verm¨achtnis),al-qaw¯ı wal-aqw¯a (Der Starke und der St¨arkere) undnid¯a- al-ard. (Die Anrufung der Erde). At-tarika erschien 1976 auch als Buch. 1980 ver¨offentlichte ,Awlaq¯ı eine Kurzgeschichtensammlung unter dem Titel al-hiˇgra marratayn (Zwei Mal auswandern) und 1983 ein kritisches Werk mit dem Titelsab,¯un ,¯aman min al-masrah. f¯ı ’l-yaman (Siebzig Jahre Theater im Jemen).

Von 1980 bis 1987 arbeitete er als Journalist f¨ur die erste Adener Tageszei-tung,14. Oktober, im RessortReportagen und Interviews, dessen Leiter er bis 1978 war. W¨ahrend dieser Zeit ver¨offentlichte er auch in Literatur- und geisteswissenschaftlichen Zeitschriften, darunter al-h. ikma (Die Weisheit), at¯-t

¯aq¯afa al-ˇgad¯ıda (Die neue Kultur) und at-tarb¯ıya al-ˇgad¯ıda (die neue Erziehung).

1987 wurde er ins Ministerium f¨ur Kultur und Tourismus berufen und gr¨ unde-te die Abunde-teilung f¨ur die Erforschung und das Studium des Dramas (qism al-abh. ¯at

¯ wad-dir¯as¯at al-masrah.¯ıya ), als dessen Leiter er fortan arbeitete.

1989 ¨ubernahm er das Amt des Direktors der Abteilung f¨ur Schriftstellerei, Ubersetzung und Ver¨¨ offentlichung des Ministeriums. Daneben war er Mit-begr¨under und -herausgeber der Zeitschrift al-fun¯un (Die K¨unste), deren Chefredakteur er auch wurde. Der Adener Zweig des JSV w¨ahlte ihn f¨ur die Jahre 1987 bis 1991 zu seinem Vorsitzenden. In dieser Funktion gab er auch von 1988 bis 1991 die Kulturzeitschrift al-man¯ara (Der Leuchtturm) heraus. Eine Sammlung seiner Zeitungsglossen erschien 1993 unter dem Ti-telˇsaqlab¯an¯ıy¯at (Purzelb¨aume), und im selben Jahr der Romanas-summ¯ar at¯-t

¯al¯at

¯a (Die drei Nachtplauderer) in Buchform, der bereits 1989/90 in der Zeitschrift 14. Oktober abgedruckt worden war.

Von 1990 bis 1995 war , Awlaq¯ı Direktor der allgemeinen Kulturbeh¨orde, danach Direktor des Instituts f¨ur Theater und Film. Dieses Amt hat er bis heute inne. Daneben schreibt er Artikel f¨ur verschiedene Zeitungen und Zeit-schriften.

Kapitel 3

Die Entwicklung

des Romans im Jemen

Im Folgenden soll die Entwicklung des Romanschreibens im Jemen von den Anf¨angen in den 1940er Jahren bis zur Entstehung der drei Nachtplau-derer dargestellt werden. Hierzu werde ich einige besonders bedeutende Werke, die eine Entwicklungsstufe des Romanschaffens im Jemen repr¨ asen-tieren, kurz vorstellen und anhand ihrer den Weg von der moralisierenden Ermahnung im Predigtstil bis zum modernen Roman nach westlichem Vor-bild nachzeichnen. Dazu dienen mir neben den Prim¨arquellen unter anderem die Untersuchungen von Ibr¯ah¯ım (1977), ,Al¯ı (1998) und Orth (1996) sowie verschiedene Aufs¨atze, die in jemenitischen Zeitschriften erschienen sind.

Der Roman als literarische Gattung taucht im Jemen fast ein Jahrhundert sp¨ater auf als in Syrien, dem Libanon und ¨Agypten. Das erste bekannte Pro-sawerk eines jemenitischen Autors, das alsriw¯aya 1 bezeichnet wird, erschien 1940 unter dem Titel sa,¯ıd in der Zeitschrift fat¯at al-ˇgaz¯ıra (Das junge M¨adchen der Insel) in Aden. Es gibt mehrere Gr¨unde f¨ur diese große Zeit-spanne, die zwischen dem Erscheinen erster Prosawerke in ann¨ahernd mo-derner Form in den verschiedenen arabischen L¨andern liegt. Der wichtigste ist sicher die Kolonisierung, die die unterworfene Bev¨olkerung, vor allem ihre intellektuelle Elite, in Kontakt mit westlicher Kultur und Literatur brachte.

Die ersten arabischen Romane waren deshalb auch ¨Ubersetzungen und Ad-aptionen englischer und franz¨osischer Werke.2

Von Bedeutung ist auch der Alphabetisierungsgrad der Bev¨olkerung, der l¨angere Prosawerke einem gr¨oßeren Publikum zug¨anglich macht – oder

ver-1Das entspricht ungef¨ahr unserem Begriff Roman, wird aber oft auch f¨ur l¨angere Erz¨ahlungen und Novellen verwendet.

2Zur Enstehung der arabischen Romanliteratur siehe Badawi, M.: A Short History of Modern Arabic Literature; Oxford 1993

schließt. Da sich die britische Kolonialmacht nur f¨ur das Handelszentrum Aden interessierte und kaum in die Bildung der Bev¨olkerung investierte (vgl.

Kap. 1), und da es nur wenige Koranschulen im Land gab, war die Zahl der Lese- und Schreibkundigen Jemeniten sehr gering. Im nordjemenitischen Imamat, das sich fast v¨ollig von der Außenwelt abschottete, bot sich ein ¨ ahn-liches Bild. Dort sch¨atzte die UNESCO die Analphabetenrate zur Zeit der Revolution 1962 noch auf 97 Prozent.3 Dies erkl¨art, warum die m¨undlich tra-dierte Dichtung bis heute im Jemen ihre Vorrangstellung behalten hat.

Schließlich sind f¨ur die Verbreitung von Romanen noch technische Vorausset-zungen wie Druckmaschinen und Publikationsm¨oglichkeiten (zum Beispiel in Zeitschriften) von Bedeutung. All diese Voraussetzungen waren in den ande-ren kolonisierten arabischen L¨andern weit fr¨uher gegeben als im Jemen.

3.1 Die ersten Erz¨ ahlungen und Romane

1940 erschien in der Adener Zeitschriftfat¯at al-ˇgaz¯ıra (Das junge M¨adchen der Insel) der Roman sa,¯ıd von Muh.ammad ,Al¯ı Luqm¯an, der als erster jemenitischer Roman gilt, auch wenn seine Form noch weit von dem ent-fernt ist, was von der Gattung erwartet wird. Luqm¯an spielte eine wichti-ge Rolle im kulturellen und literarischen Leben seiner Zeit. In Cambridwichti-ge, Leeds und Indien ausgebildet, sprach er mehrere Sprachen und vertrat ei-ne pro-westliche geistige Reformstr¨omung. Seine Ideen ver¨offentlichte er in mehreren Schriften, darunter intis.¯ar al-fikr f¯ıt¯-t

¯awra al-farans¯ıya (Der Triumph des Denkens w¨ahrend der Franz¨osischen Revolution) und bi-m¯ad

¯¯a taqaddama al-˙garb¯ıy¯un? (Womit erreichten die Menschen im Westen ih-ren Fortschritt?), in denen er die Grundlage des westlichen Fortschritts in dessen technischer und industrieller Entwicklung sowie in der Bildung sah.

Entsprechend forderte er die Adener auf, ihren Kindern eine gute Ausbildung zu erm¨oglichen.4

Luqm¯an war Mitbegr¨under des Adener Literaturclubs, diverser religi¨oser Re-formclubs sowie der Zeitschrift fat¯at al-ˇgaz¯ıra , der ersten arabischen Zeit-schrift Adens, mit der ihr angegliederten Druckerei. Ebenso war er an der Gr¨undung der Aden Association sowie der Organisation des nationalenVer-fassungskongresses (hay-at al-mu-tamar ad-dust¯ur¯ı aˇs-ˇsa,b¯ı) beteiligt, die

3vgl. The Middle East and North Africa; London 1988, S. 874; 1990 lag der Anteil der alphabetisierten Jemeniten bei 38 Prozent; vgl. Bakzis, Pierre R.: Der Jemen: Ein Land der vierten Welt; in Jemen Report, 2/1992-1/1993, S. 18

4vgl.,Al¯ı 1987, S. 48

f¨ur die Unabh¨angigkeit Adens eintrat.5

Vor sa,¯ıd erw¨aht Hiˇs¯am ,Al¯ı noch einen weiteren Roman, fat¯at q¯ar¯ut , den der Exiljemenite Ah.mad as-Saqq¯af auf Java ver¨offentlicht habe. Da es sich hier um Exilliteratur handle, deren Autor die Beziehung zur jemenitischen Gesellschaft verloren habe, sei dieser Roman nicht zur jemenitischen Litera-tur zu z¨ahlen, meint ,Al¯ı.6 Ahnliches gilt f¨¨ ur den Roman kam¯al¯a d¯ıf¯ı von Luqm¯an, bei dem es sich vermutlich um eine ¨Ubersetzung aus einer indischen Sprache handelte.7 Etwa zeitgleich erschien im Nordjemen die Erz¨ahlungana sa,¯ıd (Ich bin gl¨ucklich) von Ah.mad al-Barr¯aq in der Zeitschriftal-h. ikma al-yaman¯ıya (Die jemenitische Weisheit; Nummer 12, November 1940), und in Nummer 26 (Januar 1941) al-lis.s.¯an aˇs-ˇsaq¯ıq¯an (Die zwei Diebesbr¨uder), die ebenfalls al-Barr¯aq verfasst hatte.8 Somit entstanden die ersten Werke moderner Prosaliteratur in beiden Landesteilen etwa zur gleichen Zeit. Doch bald zeichnete sich im Literaturschaffen ein Vorsprung Adens ab, der lange bestehen sollte.