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Untersuchungsstichprobe der Analysen zur Zufriedenheit im h¨oheren Lebensalterh¨oheren Lebensalter

Zufriedenheit im h¨oheren Alter

4. Immigrantenhaushalte: 1994 oder 1995 erstmals befragte Haushalte mit mindestens ei- ei-nem Mitglied, welches seit 1984 aus dem Ausland in die Bundesrepublik ¨ubersiedelt

3.1.3 Untersuchungsstichprobe der Analysen zur Zufriedenheit im h¨oheren Lebensalterh¨oheren Lebensalter

F¨ur die folgenden Analysen wurden lediglich die Daten der westdeutschen SOEP-Stichpro-be genutzt. Die SOEP-Stichpro-besondere Attraktivit¨at des SOEP f¨ur die Untersuchung der Entwicklung der Zufriedenheit im h¨oheren Erwachsenenalter liegt in der M¨oglichkeit, Zeitreihen von Zufriedenheitsmessungen ¨uber einen m¨oglichst langen Zeitraum hinweg zu analysieren – die vollst¨andige Kette von sechszehn j¨ahrlichen Meßwiederholungen liegt aber nur f¨ur die westdeutsche und die Ausl¨anderstichprobe vor. Eine Einbeziehung letzterer ohne explizi-te Ber¨ucksichtigung der unexplizi-terschiedlichen Ziehungswahrscheinlichkeiexplizi-ten aber w¨urde das wahrscheinlichkeitstheoretische Zufallsmodell, das bei den anzuwendenden inferenzstati-stischen Verfahren implizit zugrundegelegt ist, verletzen und m¨ußte strenggenommen durch eine unterschiedliche Gewichtung der F¨alle in der kombinierten Stichprobe ausgeglichen werden. Zwar werden entsprechende Gewichtungsfaktoren im SOEP geliefert, aber die da-mit verbundene praktische Umst¨andlichkeit f¨ur die Analysen scheint schlicht unn¨otig, da es m.E. keinen zwingenden Grund daf¨ur gibt, bei der Untersuchnung der zum Ende des Theo-rieteils in Kapitel 1.3 aufgelisteten Hypothesen ¨uber m¨ogliche l¨angsschnittliche Entwick-lungen der Zufriedenheit im h¨oheren Lebensalter nicht nur die Population der Westdeut-schen deutscher Staatsangeh¨origkeit, sondern unbedingt die Population der WestdeutWestdeut-schen und der in Westdeutschland lebenden ausl¨andischen Staatsb¨urger zugrundezulegen. Denn es geht bei den Analysen zun¨achst lediglich darum, die Hypothesen in einer m¨oglichst brei-ten und unspezifischen Grundgesamtheit zu untersuchen. Aus demselben Grund erscheint es hier auch angemessen, die ostdeutsche Teilstichprobe nicht zu ber¨ucksichtigen: Weder w¨are durch die Einbeziehung der Ostdeutschen eine globale Populationsvalidit¨at erreicht, noch wurden Hypothesen formuliert, deren ¨Uberpr¨ufung interkulturelle Vergleiche erfor-dert. Womit freilich nicht gesagt sein soll, daß solch ein Ost-West-Vergleich kein lohnendes Unterfangen sein k¨onnte – er unterblieb hier eben nur im Sinne einer Beschr¨ankung und Konzentration auf die in Kapitel 1.3 genannten Untersuchungsziele.

Tabelle 3.2 zeigt nochmals die Personenfallzahlen der westdeutschen Stichprobe bzw.

deren Entwicklung im Verlauf der Erhebungszeitspanne von 1984 bis 1999. Wie zu erken-nen ist bleiben, nach einem anf¨anglichen, v.a. von der ersten zur zweiten Welle, st¨arkeren Verlust von F¨allen, die Fallzahlen relativ stabil, mit j¨ahrlichen Verlustraten, die meist deut-lich unter 5% liegen. Allerdings entsprechen diese Verlustraten nicht den Dropouts, d.h.

den Stichprobenausf¨allen, die in jeder Welle zu verbuchen sind, denn diese Dropouts wer-den teilweis durch

”Dropins“, d.h. durch neu hinzugekommene Befragungspersonen kom-pensiert – n¨amlich durch Jugendliche, die das 16. Lebensjahr erreicht haben, sowie Perso-nen, die in die SOEP-Befragungshaushalte gezogen sind, und R¨uckkehrer, d.h. tempor¨are Dropouts, die bei der vorherigen Befragung ausgefallen waren. Von der wiederum etwas erh¨ohten Anzahl von Ausf¨allen von der ersten zur zweiten Befragung abgesehen, bewegen sich die Dropoutraten im Bereich zwischen f¨unf und zehn Prozent – insgesamt kann

da-mit dem SOEP ein durchaus niedriger Stichprobenausfall bescheinigt werden, wenn man in Rechnung stellt, daß solche Ausf¨alle in l¨angsschnittlichen Befragungen praktisch unver-meidbar sind: Neben der Verweigerung, welche auch bei querschnittlichen Befragungen zur Reduktion der urspr¨unglich gezogenen Stichprobe f¨uhren kann, k¨onnen hier bei den Wiederholungsbefragungen auch Ausf¨alle wegen der Nichterreichbarkeit (z.B. infolge von Umzug zwischen zwei Meßzeitpunkten) oder zwischenzeitlichen Mortalit¨at der Teilnehmer entstehen.

V.a der letztgenannte Ausfallgrund, die Mortalit¨at von Teilnehmern im Panelverlauf, ist f¨ur die nachfolgenden Analysen im Bereich der H¨oheraltrigkeit von grunds¨atzlichem In-teresse, da in diesem Spektrum besonders viele Todesf¨alle zu erwarten sind. Diese Ausf¨alle sind”datentechnisch“ prinzipiell anders zu bewerten, als die sonstigen Dropouts, da es bei letzteren ja eigentlich diejenigen Werte der untersuchten Variablen, die infolge des Aus-falls im Datensatz fehlen, gibt, w¨ahrend dieses bei verstorbenen Personen nicht der Fall ist.

Die statistischen Verfahren zum Umgang mit fehlenden Werten sind v.a. auf das Problem der Vermeidung von Ergebisverf¨alschung durch die fehlenden existenten Werte ausgerich-tet und w¨aren deshalb hinsichtlich der der Stichprobenausf¨alle infolge Mortalit¨at genauge-nommen anders zu bewerten. Dieses wurde bereits im Kapitel 2.3.1 besprochen, hier geht es lediglich darum, bei der allgemeinen Darstellung des den weiteren Analysen zugrunde-gelegten Datensatzes auch ¨uber die darin auftretenden Todesf¨alle zu informieren.

Diese Information ist allerdings nicht problemfrei, da nicht alle Todesf¨alle als solche erfaßt sind: Diese Erfassung setzt zun¨achst einmal voraus, daß bei der erneuten Kontakt-aufnahme mit dem SOEP-Befragungshaushalt die Information ¨uber das zwischenzeitliche Ableben eines Haushaltsmitglieds in irgendeiner Weise erhoben werden konnte. Bei v¨olli-ger Kontaktverweiv¨olli-gerung des gesamten Haushaltes oder wenn die Kontaktaufnahme g¨anz-lich mißlingt, kann eine solche Information nicht erhboben werden und so ist damit zu rechnen, daß es bei den Verweigerern und

”verlorenen“ Personen des SOEP noch einmal eine gewisse Anzahl von Todesf¨allen gibt. Gerade bei hochaltrigen Personen k¨onnten Ver-schlechterungen der gesundheitlichen Situation, die dem Tod vorausgehen, ein bedeutsa-mer Grund f¨ur die weitere Teilnahmeverweigerung oder das Scheitern der Kontaktaufnah-me (z.B. wegen l¨angerer Krankenhausaufenthalte oder Umzug in PflegeheiKontaktaufnah-me) sein. Zur Enteckung der nicht erfaßten Todesf¨alle wurde 1992 eine Verbleibestudie durchgef¨uhrt:

Durch eine Adress-Recherche bei den deutschen Einwohnermelde¨amtern konnte der weite-re Verbleib fast aller Ausf¨alle mit vorher unbekanntem Status aufgekl¨art werden, so daß die Datens¨atze bis zum Erhebungsjahr 1992 entsprechend erg¨anzt werden konnten und wei-testgehend vollst¨andige Informationen ¨uber die Todesf¨alle enthalten. Eine zweite solche Verbleibestudie wurde im Jahr 2001 durchgef¨uhrt, ihre Ergebnisse sind aktuell publiziert (Infratest Sozialforschung, 2002), jedoch sind die daraus gewonnenen Informationen noch nicht in den hier analysierten Datens¨atzen erg¨anzt.

Uber die Todesf¨alle in der westdeutschen SOEP-Stichprobe informiert Tabelle 3.3: Ab¨ dem Jahr 1993 sind die Todesf¨alle bei den Stichprobenausf¨allen mit unbekanntem Verbleib

TABELLE 3.2:

Entwicklung der westdeutschen SOEP-Stichprobe auf Personenebene (bis 1999)

Teilnehmer Ausf¨alle bei Kompensation Saldo

Vorjahr Teilnehmern

im Vorjahr Kinder Zugezogene R¨uckkehrer

Jahr N N % N % N % N % N %

1985 9070 1079 11.9 179 2.0 172 1.9 29 0.3 -699 -7.7

1986 8371 817 9.8 177 2.1 167 2.0 111 1.3 -362 -4.3

1987 8008 561 7.0 148 1.8 143 1.8 129 1.6 -141 -1.8

1988 7868 690 8.8 135 1.7 104 1.3 64 0.8 -387 -4.9

1989 7481 615 8.2 115 1.5 115 1.5 105 1.4 -280 -3.7

1990 7201 495 6.9 88 1.2 124 1.7 120 1.7 -163 -2.3

1991 7036 401 5.7 83 1.2 102 1.4 153 2.2 -63 -0.9

1992 6974 431 6.2 74 1.1 109 1.6 95 1.4 -153 -2.2

1993 6821 397 5.8 74 1.1 104 1.5 145 2.1 -74 -1.1

1994 6747 432 6.4 70 1.0 112 1.7 140 2.1 -110 -1.6

1995 6637 381 5.7 87 1.3 102 1.5 122 1.8 -70 -1.1

1996 6567 389 5.9 86 1.3 95 1.4 95 1.4 -113 -1.7

1997 6454 383 5.9 80 1.2 94 1.5 133 2.1 -76 -1.2

1998 6378 460 7.2 91 1.4 85 1.3 90 1.4 -194 -3.0

1999 6184 442 7.1 83 1.3 97 1.6 123 2.0 -139 -2.2

Prozentangaben bezogen auf Anzahl Vorjahresteilnehmer.

Quelle: Infratest Sozialforschung (2001).

nicht enthalten, f¨ur die Jahre zuvor zeigt die Tabelle auch die entsprechende Aufschl¨usse-lung nach der Informationsquelle. Es zeigt sich dabei eine jeweils nur sehr geringe Anzahl von nachtr¨aglich aus der Verbleibestudie aufgekl¨arten im Vergleich zu den aus der Befra-gung direkt aufgekl¨arten Todesf¨allen. Interessanterweise handelt es sich bei den aus der Befragung aufgekl¨arten Todesf¨allen in der Regel um solche, die jeweils im Jahr zuvor noch befragt werden konnten und deren Tod somit nicht mit einem vorherigen Stichprobenaus-fall verbunden war, w¨ahrend die aus der Verbleibestudie erfaßten Todesf¨alle zum Teil erst l¨angere Zeit nach dem Stichprobenausfall eintraten (vgl. auch Infratest Sozialforschung, 2002). Tabelle 3.3 zeigt dazu die Gesamtzahl der jeweils aufgekl¨arten Todesf¨alle mit einer im Vorjahr erfolgreich durchgef¨uhrten Befragung an: Es zeigt sich, daß dieses beim gr¨oßten Teil der Verstorbenen der Fall war und jeweils nur bei ungef¨ahr zwischen f¨unf und f¨unfzehn Prozent aller Todesf¨alle ein Stichprobenausfall im Vorjahr stattfand.26

26Anzumerken ist, daß in der erw¨ahnten neueren Verbleibestudie eine erheblich gr¨oßere Anzahl von 720 Todesf¨allen bei den Dropouts nachtr¨aglich festgestellt wurde, allerdings wurden hier s¨amtliche SOEP-Dropouts aus allen Teilstichproben und allen Erhebungsjahren 1984 bis 2001 nachverfolgt (Infratest Sozi-alforschung, 2000). In gewisser Weise illustriert dieses Ergebnis den Umstand, daß nat¨urlich alle Dropouts irgendwann einmal sterben.

TABELLE 3.3:

Todesf¨alle in der westdeutschen SOEP-Stichprobe (bis 1999)

Jahr Sterbef¨alle Informationsquelle Befragung im Sterbealter 60+

Befragung Verbleibestudie Vorjahr

N N % N % N % N %

1985 71 63 88.7 8 11.3 68 95.8 56 78.9

1986 94 87 92.5 7 7.5 85 90.4 81 86.2

1987 90 81 90.0 9 10.0 75 83.3 69 76.7

1988 97 90 92.8 7 7.2 90 92.8 79 81.4

1989 91 82 90.1 9 9.9 79 86.8 78 85.7

1990 72 70 97.2 2 2.8 63 87.5 60 83.3

1991 85 82 96.5 3 3.5 74 87.1 73 85.9

1992 69 68 98.5 1 1.5 64 92.6 63 91.3

1993 81 81 72 88.9 66 81.5

1994 63 63 59 93.6 57 90.5

1995 98 98 82 83.7 78 79.6

1996 68 68 64 94.1 53 77.9

1997 56 56 47 83.9 49 87.5

1998 58 58 52 89.7 48 82.7

1999 57 57 53 93.0 51 89.5

Um der Vollst¨andigkeit der Beschreibung des h¨oheraltrigen Teils der untersuchten SOEP-Stichprobe willen zeigt die Tabelle 3.3 in den letzten beiden Spalten noch die Anzah-len bzw. prozentuaAnzah-len Anteile der Todesf¨alle h¨oheraltriger Personen, d.h. solche, bei denen der Verstorbene mindestens 60 Jahre alt war (vgl. Kapitel 1.2, S. 39). Wie nicht anders zu erwarten, f¨allt der gr¨oßte Teil aller Todesf¨alle in diesen Altersbereich.

3.1.4 Fazit: Zur Eignung des SOEP f ¨ur l¨angsschnittliche Analysen

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