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Schlussbemerkungen und Ausblick

Für die meisten Sportarten stellen die Kohlen-hydrate die wichtigste Energiequelle dar. Des-halb erscheint die niedrige Kohlenhydratzu-fuhr bei den Schweizer Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern, die im Schnitt nicht ein-mal der Mindestzufuhr für Sportlerinnen und Sportler entsprach, das wichtigste Manko in der Ernährung zu sein.

Eine Verbesserung des Ernährungsstatus von Schweizer Spitzensportlerinnen und -sportler wäre wünschenswert, denn er kann die Leistungsfähigkeit durchaus positiv beein-flussen. Dies könnte durch eine noch stärkere Information nicht nur der Sportlerinnen und Sportler selbst, sondern aller im Spitzensport

Verantwortlichen erzielt werden. Das swiss fo-rum for sport nutrition, das von der ETH Zürich und Swiss Olympics unterstützt wird, hat sich dieser Aufgabe angenommen und betreibt über seine Webseite (http://www.sfsn.ch) eine aktu-elle und unabhängige Informationsplattform.

Neben der reinen Informationsvermittlung besteht aber auch ein grosser Forschungsbe-darf. Eine repräsentative und periodisch durch-geführte Erfassung des Ernährungsstatus zu-sammen mit Leistungsindikatoren bei den Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern würde eine wertvolle Datengrundlage liefern, von der gezielte Interventionen abgeleitet wer-den könnten.

Literatur

1 American College of Sports Medicine, American Dietetic Association, Dietitians of Canada. Joint posi-tion statement: nutriposi-tion and athletic performance.

Med Sci Sports Exerc 2000; 32: 2130–2145.

2 Erp-Baart AM, Saris WH, Binkhorst RA, Vos JA, Elvers JW. Nationwide survey on nutritional habits in elite athletes. Part I. Energy, carbohydrate, protein, and fat intake. Int J Sports Med 1989; 10 Suppl 1:

S3-10.

3 Erp-Baart AM, Saris WM, Binkhorst RA, Vos JA, Elvers JW. Nationwide survey on nutritional habits in elite athletes. Part II. Mineral and vitamin intake. Int J Sports Med 1989; 10 Suppl 1: S11–S16.

4 Rupp B. Ernährungsstatus von Nachwuchssportler/

innen und Konsumgewohnheiten österreichischer Leistungsportler/innen. Thesis, University of Vienna, Austria, 1995.

5 FAO, WHO, UNU Expert Consultation. Energy and protein requirements. Geneva: WHO, 1985.

6 McArdle WD, Katch FI, Katch VL. Exercise physiolo-gy. 4th ed. Baltimore: Williams & Wilkins, 1996.

7 Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung.

Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. ed.

Frankfurt: Umschau/Braus, 2000.

8 Hill RJ, Davies PS. The validity of self-reported energy intake as determined using the doubly labelled water technique. Br J Nutr 2001; 85: 415–30.

9 Hawley JA, Hopkins WG. Aerobic glycolytic and aerobic lipolytic power systems. A new paradigm with implications for endurance and ultraendurance events. Sports Med 1995; 19: 240–250.

10 Tipton KD, Rasmussen BB, Miller SL, Wolf SE, Owens-Stovall SK, Petrini BE et al. Timing of amino acid-carbohydrate ingestion alters anabolic response of muscle to resistance exercise. Am J Physiol 2001;

281: E197–E206.

11 Esmarck B, Andersen JL, Olsen S, Richter EA, Mizuno M, Kjaer M. Timing of postexercise protein intake is important for muscle hypertrophy with resistance training in elderly humans. J Physiol 2001; 535:

301–11.

12 Food and Nutrition Board, Institute of Medicine.

Dietary reference intakes for calcium, phosphorus, magnesium, vitamin D, and fluoride. Washington, DC: National Academy Press, 2000.

13 Food and Nutrition Board, Institute of Medicine.

Dietary reference intakes for vitamin C, vitamin E, selenium, and carotenoids. Washington, DC: National Academy Press, 2000.

14 Food and Nutrition Board, Institute of Medicine.

Dietary reference intakes for thiamin, riboflavin, niacin, vitamin B6, folate, vitamin B12, pantothenic acid, biotin, and choline. Washington, DC: National Academy Press, 2000.

15 Food and Nutrition Board, Institute of Medicine.

Dietary reference intakes for vitamin A, vitamin K, arsenic, boron, chromium, copper, iodine, iron, man-ganese, molybdenum, nickel, silicon, vanadium, and zinc. Washington, DC: National Academy Press, 2001.

16 Food and Nutrition Board, Institute of Medicine.

Dietary reference intakes for water, potassium, sodi-um, chloride, and sulfate. Washington, DC: National Academy of Sciences, 2004.

Calcium (g/d) 5.0

4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0

0 5 10 15 20 25 30

Abbildung 2: Calciumzufuhr über Lebensmittel alleine (ohne Berücksichtigung von Supplementen) in Relation zur Energiezufuhr im Schweizer Spitzensport. D-A-CH = Referenzwert für die Calciumzufuhr (7), Upper Level = Höchste Zufuhr, bei welcher keine negativen gesundheitlichen Konsequenzen zu erwarten sind (12).

Männer (n = 73) Frauen (n = 36) DACH Männer & Frauen Upper Level

Energie (MJ/d)

Monika Eichholzer Florence Bernasconi Paul Jordan Felix Gutzwiller

Zusammenfassung

Das Bundesamt für Statistik führt in der Schweiz im Abstand von fünf Jahren Gesund-heitsbefragungen durch. Die dritte vergleichba-re Erhebung erfolgte im Jahvergleichba-re 2002. Die fast 20’000 Personen umfassende Stichprobe ist re-präsentativ für die in der Schweiz wohnhafte Bevölkerung ab 15 Jahren. Zusammenhänge zwischen den soziodemographischen Variablen Alter, Bildungsniveau, Sprachregion und Nati-onalität und Körpergrösse, Körpergewicht und den vornehmlich qualitativen Ernährungsda-ten lassen sich aufgrund der grossen Stichprobe nach Geschlecht getrennt analysieren. Die wei-te Verbreitung des Übergewichts (29%) und der Adipositas (8%) sowie der grosse Anteil der Bevölkerung, der in seiner Ernährung auf nichts achtet (31%), sind von grosser gesund-heitlicher Relevanz. Nicht täglicher Früchte- (34%), Gemüse/Salate- (18%), Milch- (64%) und Milchproduktekonsum (39%) sowie tägli-cher Fleischkonsum (20%) und seltener bzw.

kein Konsum von Fisch (38%) deuten auf pro-blematische Ernährungsgewohnheiten hin.

Diese finden sich vor allem bei Männern, Jun-gen und weniger gut Gebildeten als bei Frauen, Älteren und besser Gebildeten. Hingegen scheint der Getränkekonsum (ohne Alkohol) in der schweizerischen Bevölkerung weitge-hend adäquat zu sein. Im Auge zu behalten ist der Fast-Food-Konsum: Während 97% der über 65-Jährigen selten oder nie in einem Schnellimbisslokal oder auf der Strasse essen, tun dies von den 15- bis 34-Jährigen 33% ein- bis dreimal pro Woche, 9% sogar vier- bis sie-benmal. Grobe Längsvergleiche der Ernäh-rungsdaten der Schweizerischen Gesundheits-befragungen von 1992, 1997 und 2002 können

insgesamt kaum Verbesserungen im Ernäh-rungsverhalten aufzeigen.

Einleitung

Übergewicht und Adipositas stellen für die Schweiz zurzeit das grösste ernährungsbeding-te Gesundheitsrisiko dar. Ein regelmässiges Monitoring der Gesamtbevölkerung ist deshalb unerlässlich (1). Für die Bevölkerung eines Landes ist zudem nicht nur wichtig, genügend mit Nährstoffen versorgt zu sein, um klassische Mangelkrankheiten und marginale Defizite zu verhindern. In den letzten Jahren hat sich auch herauskristallisiert, dass Nährstoffe in der Prä-vention von chronischen Krankheiten eine Rolle spielen könnten. Allerdings scheinen hier eher ganze Lebensmittel, deren Zubereitung oder das Zusammenspiel vieler Inhaltsstoffe eine Rolle zu spielen als einzelne Inhaltsstoffe (2). So haben sich z.B. Zusammenhänge zwi-schen Früchte- und Gemüsekonsum und Krebs verschiedener Lokalisation, koronarer Herz-krankheit und Schlaganfall als überzeugender erwiesen als Zusammenhänge mit einzelnen Inhaltsstoffen wie Mikronährstoffen oder se-kundären Pflanzenstoffen (3–5).

In diesem Sinne werden hier die mehrheit-lich qualitativen Ernährungsdaten der Schwei-zerischen Gesundheitsbefragung 2002 (SGB 02) analysiert. Diese Gesundheitsbefragung wurde im Auftrag vom Bundesamt für Statistik an einer repräsentativen Stichprobe der gesam-ten in der Schweiz wohnhafgesam-ten Bevölkerung durchgeführt. Die Daten von 19’706 Personen machen es möglich, die aktuelle Ernährungssi-tuation zu beschreiben und Risikogruppen,

de-ren Verhalten nicht den Empfehlungen ent-spricht, zu eruieren.

Methodik

Datenquellen

Die verwendeten Daten sind Teil der SGB, die 2002 vom Bundesamt für Statistik durchge-führt wurde. Dies ist eine repräsentative Stich-probenerhebung bei 30’824 Privathaushaltun-gen mit Telefonanschluss aus der ganzen Schweiz. 19’706 Personen ab dem 15. Alters-jahr machten bei der Befragung mit (Teilnah-mequote 64%). Die Repräsentativität der Stichprobe für die permanente Bevölkerung der Schweiz von 2002 wurde durch entspre-chende Gewichtung der Resultate (vgl. unten) gewährleistet. Die Befragung erfolgte bei inter-viewfähigen Personen vom 15. bis zum 74. Al-tersjahr per Telefon. Alle über 75-Jährigen wurden persönlich befragt. Bei nicht interview-fähigen Personen wurde ein so genanntes

«Proxy-Interview»durchgeführt, d.h. ein an-deres Haushaltsmitglied wurde zu den Ernäh-rungsgewohnheiten usw. der nicht interview-fähigen Person befragt (n = 947). Bei Zustim-mung des Betroffenen jeden Alters erfolgte eine anschliessende schriftliche Befragung (n = 16’141) (für die vorliegende Arbeit nicht ver-wendet). Voraussetzung für die Teilnahme an der Befragung war die Kenntnis einer Landes-sprache (Deutsch, Französisch, Italienisch).

Die SGB 02 ist die dritte Gesundheitsbefra-gung, die in der Schweiz im 5-Jahres-Abstand durchgeführt wurde; Angaben zur Methodik der vorausgehenden Erhebungen finden sich in den entsprechenden Publikationen zu den Ernährungsdaten (6, 7).

Ernährungsfragen

Die meisten der hier ausgewerteten Ernäh-rungsfragen wurden nach dem Prinzip des

«Food Frequency Questionnaire» erhoben (6).

U.a. wurden Fragen zur Häufigkeit des übli-chen Konsums von Fleisch/Wurstwaren, Gemüse/Salat (ohne Kartoffeln), Früchten, Fruchtsäften, Fisch, Milch und Milchprodukten gestellt. Mögliche Antwortkategorien waren

«nie», «selten», «ein Tag pro Woche», «zwei Tage pro Woche», «drei Tage pro Woche», «vier Tage pro Woche», «fünf Tage pro Woche»,

«sechs Tage pro Woche», «sieben Tage pro Wo-che». Studienteilnehmer, die angaben, Fleisch zu essen, wurden gefragt, ob sie häufiger rotes (Schwein, Rind) als weisses Fleisch (Poulet, Kaninchen, Kalb) essen. Zudem wurde die Fra-ge «Wie viel Flüssigkeit trinken Sie schätzungs-weise an einem gewöhnlichen Wochentag, al-koholische Getränke nicht mitgerechnet? (Liter mit max. 1 Stelle nach dem Komma)» und eine Frage nach dem Ernährungsbewusstsein ge-stellt («ja», «nein»). Mit der Frage «An wie vielen Tagen essen Sie gewöhnlich in einem Schnellimbisslokal oder auf der Strasse? » wur-de versucht, Hinweise zum Konsum von Fast Food zu bekommen.

Körpergewicht und Körpergrösse wurden anhand von folgenden Fragen erfasst: «Kön-nen Sie mir sagen, wie gross Sie sind (ohne Schuhe)», «Und wie viel wiegen Sie (ohne Kleider)?». Der aus diesen Daten berechnete Body Mass Index (BMI, Körpergewicht in Kilo-gramm dividiert durch die in Metern ausge-drückte, quadrierte Körpergrösse, kg/m2) wur-de für die vorliegenwur-de Arbeit nach wur-den Richtli-nien der WHO folgendermassen unterteilt (8):

Normal: 18.5–24.9 kg/m2; Übergewicht: 25–

29.9 kg/m2; Adipositas: 30+ kg/m2; tiefes

Kör-pergewicht: <18.5 kg/m2 (Tabelle 1). Es ist zu beachten, dass der BMI-Indikator, der im Rah-men der Schweizerischen Gesundheitsbefra-gungen 1992, 1997 und 2002 vom Bundesamt für Statistik für eigene Auswertungen verwen-det wurde (9), davon abweicht (Normal 20.1–

24.9 kg/m2; Übergewicht 25–29.9 kg/m2; Adi-positas 30+ kg/m2; Untergewicht <= 20 kg/m2).

Datenanalysen

In einem ersten Schritt wurden die Ernäh-rungsvariablen ohne Wertung nach ihren Aus-prägungen oder nach grober Kategorisierung beschrieben. Mit Ausnahme des BMI, des Flüs-sigkeitskonsums und des Konsums von Fast Food wurden in einem zweiten Schritt alle Va-riablen für die Auswertung dichotom unter-teilt, indem die Teilnehmer mit einem Verhal-ten, das eher nicht den Empfehlungen ent-spricht (täglicher Fleisch- oder Wurstwaren-konsum, eher rotes als weisses Fleisch, nicht täglicher Konsum von Früchten, nicht täglicher Konsum von Gemüse/Salat (ohne Kartoffeln), nicht täglicher Konsum von Milch, nicht tägli-cher Konsum von Milchprodukten, Fischkon-sum selten oder nie) mit Teilnehmern mit posi-tiverem Verhalten verglichen wurden (siehe Tabelle 4). Bei der Frage zum Fast-Food-sum interessierte ohne Bewertung die Kon-sumhäufigkeit («nie», «selten», «an ein bis drei Tagen pro Woche», «an vier bis sieben Tagen pro Woche»). Der Getränkekonsum ohne Al-kohol wurde gemäss D-A-CH-Empfehlungen (2) in die Kategorien <1 Liter/Tag; 1–1.499 Liter/Tag; ≥1.5 Liter/Tag unterteilt. Alle Variab-len wurden dann nach den soziodemographi-schen Variablen Geschlecht, Alter (15–34, 35–

49, 50–64 und 65+ Jahre) und Bildungsniveau (hoch, mittel, tief) (beruht auf der

Schulbil-dung, siehe (6)), und mit Ausnahme der Vari-ablen zum Konsum von Flüssigkeit und Fast Food nach Sprachregion (deutsch, französisch, italienisch) und Nationalität (Schweizer, Aus-länder) unterteilt. Die p-Werte der Einflussva-riablen auf die dichotomen Zielgrössen wurden mit einem Logit-Modell berechnet. Das heisst, der Einfluss einer soziodemographischen Vari-able ist auf alle anderen Kovarianten im ent-sprechenden Modell adjustiert, was der Tatsa-che Rechnung trägt, dass zwisTatsa-chen den sozio-demographischen Variablen untereinander z.T.

grosse Abhängigkeiten existieren. Worauf sich die einzelnen Tests beziehen, ist den Tabellen zu entnehmen. Zur Datenqualität bleibt zu sa-gen, dass von den Personen, die 2002 an der Befragung mitmachten, der Anteil der Nichtbe-antworter in keiner der verwendeten Fragen 1.2% überschritten (mit Ausnahme der Frage zum Flüssigkeitskonsum, bei welcher der An-teil der Nichtbeantworter bei den Männern 7%

und bei den Frauen 3% betrug).

Die hier verwendeten Daten sind mit dem Gewichtungsfaktor für das telephonische Inter-view gewichtet. Die Ergebnisse zur Gesamt-schweiz lassen sich aufgrund dieses Gewich-tungsfaktors in Bezug auf Alter, Geschlecht und Nationalität (Schweizer, Ausländer) von der Stichprobe auf die Gesamtbevölkerung der Schweiz verallgemeinern. Bei der Verallgemei-nerung der Resultate anderer Untergruppen könnten die Resultate durch die Stichproben-erhebung oder durch die fehlenden Angaben der Nichtbeantworter beeinträchtigt sein.

Nichtbeantworter von Gesundheitsbefragun-gen stammen u.a. eher aus tieferen Sozial-schichten und weisen eine höhere Mortalität und Morbidität (inklusive Übergewicht usw.) auf als Beantworter (7). Da Kenntnis der

deut-schen, französischen oder italienische Sprache Voraussetzung für die Teilnahme war, ist bei den Ausländern eine weitere Selektion mög-lich.

Die Resultate der Schweizerischen Gesund-heitsbefragungen von 1992, 1997 und 2002 wurden anhand der Prozentanteile und 95%-Konfidenzintervalle für Übergewichtige und Adipöse sowie für Personen mit problemati-schem Konsum einzelner Lebensmittel und fehlendem Ernährungsbewusstsein verglichen.

Die gewichteten relativen Häufigkeiten wurden wie folgt berechnet:

H= 1– hiwi

n

i wobei wi die Gewichte sind, hi = 0 der hi =1 gilt und n=

i wi. Die Summe erstreckt sich über die entsprechende Stichprobe (total, Männer, Frauen). Die dazugehörenden Konfi-denzintervalle wurden mit Normalverteilungs-Approximation berechnet:H ± zα��Var(H) wo-bei zα das zum Konfidenzniveau gehörende Perzentil der Standard-Normalverteilung ist (z.B. α = 0.025 für ein

Körpergewicht der Schweizer Bevölkerung 2002 59% der Bevölkerung sind normalgewichtig (BMI 18.5–24.9 kg/m2), 29% übergewichtig (BMI 25–29.9 kg/m2), 8% adipös (BMI 30+ kg/

m2) und zusätzliche 4% weisen ein tiefes Kör-pergewicht auf (BMI < 18.5 kg/m2). Für Män-ner liegen die entsprechenden Zahlen bei 2, 53, 37 und 8%; für Frauen bei 7, 64, 22 und 7%

(Tabelle 1).

Übergewicht und Adipositas

Übergewicht und Adipositas sind mit vielfälti-gen Gesundheitsrisiken verbunden. In der Schweiz wird zurzeit das zu hohe Körperge-wicht als das Körperge-wichtigste Ernährungsproblem erachtet (1). Ein regelmässiges Monitoring ist deshalb besonders wichtig.

45% der Männer und 29% der Frauen wei-sen in der Schweiz ein zu hohes Körpergewicht auf (BMI >= 25), wobei der Unterschied zwi-schen Männern und Frauen vor allem auf dem häufigeren Auftreten von Übergewicht bei den Männern beruht. Der Anteil Übergewichtiger (BMI 25–29.9 kg/m2) liegt für Männer nämlich deutlich höher als für Frauen. Er nimmt mit dem Alter für beide Geschlechter beachtlich zu.

Bei den Männern flacht sich die Kurve ab 50 Jahren ab. Besser gebildete Frauen sind signifi-kant seltener übergewichtig als schlechter gebil-dete. Bei Männern mit mittlerem Bildungsni-veau liegen die Prozentsätze am höchsten. Regi-onale Unterschiede sind kaum zu beobachten.

Ausländer sind eher übergewichtig als Schwei-zer. Alle Beobachtungen treffen, falls nicht an-ders erwähnt, für Männer und Frauen zu.

Knapp 8% der Gesamtbevölkerung sind adi-pös (BMI 30+ kg/m2). Bei den Männern sind dies 7.9%, bei Frauen 7.5%. Mit ansteigendem Alter nimmt der Anteil Adipöser zu. Je gebilde-ter die Frauen, desto seltener sind sie adipös.

Die Männer erreichen im mittleren Bildungsni-veau den höchsten Wert. Die Unterschiede zwischen den Landesteilen, Schweizern und Ausländern hingegen sind gering. So sind Frau-en der Deutschschweiz und AusländerinnFrau-en etwas häufiger adipös als Frauen der italieni-schen Schweiz bzw. Schweizerinnen. Falls nicht anders erwähnt, gelten alle Aussagen wiederum für beide Geschlechter.