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| Die Reaktion des Pharaos vorausgesagt

3 Und der Pharao wird von den Kindern Israel sagen: Verwirrt irren sie im Land umher, die Wüste hat sie umschlossen. 4 Und ich will das Herz des Pharaos verhärten, so dass er ihnen nachjagt; und ich will mich verherrlichen an dem Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der HERR bin. Und sie taten so.

Gott erklärt seinen Auftrag. Er weiß, was der Pharao denken wird und Er wird seine Reaktionen entsprechend leiten. Der Pharao wird entgegen seinem Willen und Denken zu einem Instrument in Gottes Hand werden, durch das Er sich selbst verherrlichen wird.

Verse 5–9 | Pharao nimmt die Verfolgung auf

5 Und es wurde dem König von Ägypten berichtet, dass das Volk geflohen sei; da verwandelte sich das Herz des Pharaos und seiner Knechte gegen das Volk, und sie sprachen: Was haben wir da getan, dass wir Israel aus unserem Dienst haben ziehen lassen! 6 Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Volk mit sich. 7 Und er nahm sechshundert auserlesene Wagen und alle Wagen Ägyptens, und Wagenkämpfer auf jedem von ihnen. 8 Und der HERR verhärtete das Herz des Pharaos, des Königs von Ägypten, und er jagte den Kindern Israel nach; und die Kinder Israel zogen aus mit erhobener Hand. 9

Reiter und seine Heeresmacht, und erreichten sie, als sie sich am Meer gelagert hatten, bei Pi-Hachirot, vor Baal-Zephon.

Der Pharao bekommt die Nachricht, dass das Volk fortgezogen ist. Er hatte selbst die Zustimmung dazu gegeben, aber scheinbar in einem Rausch, einem Anflug, ohne selbst zu begreifen, was er sagte. Er handelte, gezwungen von den Umständen, wobei er innerlich nicht von Gottes Allmacht überzeugt worden war und auch nie im Sinne gehabt hatte, sie wirklich gehen zu lassen. Als er die Nachricht erfährt, ist es, als ob er erwacht. Er fragt sich überrascht, wie sie es zulassen konnten, Israel „aus unserem Dienst“ ziehen zu lassen.

So wie es der HERR vorausgesagt hat, geschieht es auch. Der Pharao widerruft sein Versprechen (vgl. Jer 34,10.11). Blind gegenüber Gottes Macht setzt der Pharao zur Verfolgung an. Verblendet durch seine eigenen Interessen, schickt er sein Heer gegen das Volk Gottes in den Streit, etwas, was er vorher nicht getan hat. Er sendet dabei eine Auslese seiner Truppen, sozusagen die „Elite”. Einerseits zeigt sich der Eigenwille des Pharaos, andererseits kann dieser nicht anders, weil Gott sein Herz verhärtet hat.

Aber auch das Letztere ist die Folge seines hartnäckigen Eigenwillens, sich nicht vor Gott zu beugen.

Die Wut des Pharaos ist groß, und die Geschwindigkeit, mit der er das Volk verfolgt, ist das auch. Er benutzt nur Streitwagen, kein Fußvolk, denn das würde zu langsam gehen. An dem Ort, wo sich das Volk nach Gottes Befehl gelagert hat, holt sie der Pharao ein. Der Plan des Pharaos scheint zu gelingen. Der Untergang des Volkes scheint besiegelt zu sein. So hat auch Satan nicht vor, jemanden ohne Schlag oder Stoß aus seiner Macht frei zu lassen. Er wird bis zum Äußersten versuchen, seine Opfer in seiner Macht zu behalten oder sie wieder dorthin zu bekommen.

Verse 10–12 | Die Angst des Volkes

10 Und als der Pharao näher kam, da erhoben die Kinder Israel ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und die Kinder Israel fürchteten sich sehr und schrien zu dem HERRN. 11 Und sie sprachen zu Mose: Hast du uns darum, weil in Ägypten keine Gräber waren, weggeholt, damit wir in der Wüste sterben? Was hast du uns da getan, dass du uns aus Ägypten

herausgeführt hast! 12 Ist dies nicht das Wort, das wir in Ägypten zu dir geredet haben, indem wir sprachen: Lass ab von uns, dass wir den Ägyptern dienen! Denn es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.

Aber der Pharao hat nicht mit Gott gerechnet. Und wer nicht mit Gott rechnet, rechnet immer falsch. Gott hat nicht nur Pharao eine Lektion zu erteilen, auch sein Volk muss einiges aus dieser Verfolgung des Pharaos lernen.

Das Volk reagiert mit panischer Angst. Sie sehen keinen Ausweg. Es ist, menschlich gesprochen, auch keiner da, nicht um sie herum und auch nicht in ihnen selber. Aber der Glaube weiß immer einen Ausweg: nach oben (2Kor 4,8b). Sie schreien zum HERRN, aber nicht in wahrem Glauben. Sie machen Mose Vorwürfe. In ihrer Angst gelangen sie zu Aussprüchen, die nicht von Glauben, sondern von Unglauben zeugen.

Vergessen sind alle Wunder und Zeichen, die der HERR in Ägypten getan hat. Sie sehen nur die Umstände. An all das, was der HERR für sie getan hat, denken sie nicht mehr. Sobald die Freiheit Mühe beinhaltet, verlangen sie wieder nach der Sklaverei. Aber Gott weiß ihre Not zu gebrauchen, um ihnen neuen Unterricht auf dem Weg des Glaubens zu geben.

Die Sprache, die sie in ihrer Angst gebrauchen, ist die Sprache von jemand, der zwar durch das Blut des Lammes gerettet ist, aber beim Anblick der Macht des Feindes noch keine Ruhe des Gewissens hat. Jemand kann gläubig sein und doch noch immer mit der Macht der Sünde ringen.

Dadurch wird ein solcher Gläubiger unglücklich und elend. Das kann so starke Formen annehmen, dass er nach einem Leben in der Welt zurückverlangt. Dort kannte er ein solches Elend nicht.

In Römer 7 finden wir ein neutestamentliches Gegenbild von der Lage, in der sich das Volk befindet. Da hören wir jemand, der zwar wiedergeboren ist, aber noch nicht die volle Erlösung kennt. Die Tatsache, dass sich die Person „an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen erfreut“ (Röm 7,22), zeigt, dass sie wiedergeboren ist. Das kann von einem Ungläubigen nie gesagt werden. Diese Person macht die Erfahrung, dass sie, obwohl sie wiedergeboren ist, sich zunehmend elender fühlt, weil sie es nicht schafft,

Schluss kommt sie zu dem Ausruf: „Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes“ (Röm 7,24).