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| Das Herz des Pharaos verhärtet

12 Und der HERR verhärtete das Herz des Pharaos, und er hörte nicht auf sie, so wie der HERR zu Mose geredet hatte.

Viele Male ließ der Pharao sein Herz nicht erweichen, jetzt war es nicht mehr möglich. Das Gericht der Verhärtung war eingetreten. Er hatte den

gerechten Richter bis zum Äußersten gereizt, jetzt war sein Urteil besiegelt.

Gott lässt sich nicht endlos spotten.

Dieses ist ein ernstes Beispiel für einen Menschen, der schon viele Male das Evangelium gehört hat, aber sich weigert umzukehren. Die Verhärtung durch Gott geschieht erst dann, wenn der Mensch Gottes Zeugnis radikal verworfen hat und es keinen Grund mehr gibt anzunehmen, dass er im Nachhinein zur Umkehr kommt. Wir können übrigens den Zeitpunkt, wann das Gericht der Verhärtung eintritt, nicht feststellen. Unser Auftrag ist es, jedem das Evangelium zu predigen.

Gott hat die gottlosen Heiden verhärtet, nachdem sie sein Zeugnis in der Schöpfung verworfen haben (Röm 1,24.26.28). Gott wird die Christenheit ohne Christus verhärten, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, um errettet zu werden (2Thes 2,11.12).

Verse 13–18 | Ankündigung der 7. Plage

13 Und der HERR sprach zu Mose: Mach dich frühmorgens auf und tritt vor den Pharao und sprich zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebräer:

Lass mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 14 Denn dieses Mal will ich alle meine Plagen in dein Herz senden und über deine Knechte und über dein Volk, damit du weißt, dass niemand auf der ganzen Erde ist wie ich. 15 Denn jetzt hätte ich meine Hand ausgestreckt und hätte dich und dein Volk mit der Pest geschlagen, und du wärest vertilgt worden von der Erde; 16 aber eben deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde. 17 Erhebst du dich weiter gegen mein Volk, dass du sie nicht ziehen lässt, 18 siehe, so will ich morgen um diese Zeit einen sehr schweren Hagel regnen lassen, wie [es]in Ägypten vom Tag seiner Gründung an bis jetzt nicht gewesen ist.

Die siebte Plage wird als die erste der letzten Serie von drei Plagen angekündigt. Die Gerichte nehmen an Schwere und Heftigkeit zu. Dreimal streckt Mose seinen Stab aus, um damit Gerichte direkt vom Himmel kommen zu lassen (Vers 22; 2Mo 10,12.21).

Mose muss wieder frühmorgens zu dem Pharao gehen, um ihn aufzufordern, Gottes Volk ziehen zu lassen. Wenn der Pharao nicht hört,

Er tun, indem Er sehr schweren Hagel herunterkommen lassen wird. Gott spart seinen Hagel für den Tag seines Zorns auf (Hiob 38,22.23). Anstelle des erfrischenden, segenbringenden Regens vom Himmel, wie ihn das Land Kanaan kennt (5Mo 11,11.12), fallen knochenharte, vernichtende Hagelstücke. Die gleiche Plage wird die Welt in der Endzeit treffen (Off 16,21).

Gott hätte Pharao wegen seines hartnäckigen Widerstandes schon längst vernichten können. Nun aber soll der Pharao gebraucht werden, um die Kraft Gottes sichtbar zu machen und um seinen Namen auf der ganzen Erde zu verkündigen.

Paulus verweist auf das, was der HERR hier vom Pharao sagt, um die Souveränität Gottes festzustellen (Röm 9,17). Er sagt da sogar, dass Gott den Pharao dazu „erweckt“ hat. Heißt das, dass Gott ihn zu diesem Ziel hat geboren werden lassen? Nein. „Erwecken” heißt hier, dass Gott die Geschichte des Lebens des Pharaos so gesteuert hat, dass der Pharao zeigt, was in seinem Herzen für Gott ist. Es ist deutlich eine Geschichte der Rebellion gegen Gott. Es zeigt sich auch, dass er überhaupt nicht auf die Warnungen hört, die Gott in den verschiedenen Plagen, die das Land treffen, sendet.

Verse 19–21 | Wie man der Plage entrinnen kann

19 Und nun sende hin und bring dein Vieh in Sicherheit und alles, was du auf dem Feld hast. Alle Menschen und alles Vieh, die auf dem Feld gefunden und nicht ins Haus aufgenommen werden, auf die fällt der Hagel herab, und sie werden sterben. – 20 Wer unter den Knechten des Pharaos das Wort des HERRN fürchtete, der ließ seine Knechte und sein Vieh in die Häuser fliehen. 21 Wer aber das Wort des HERRN nicht zu Herzen nahm, der ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Feld.

Wegen der Heftigkeit der Plage gibt Gott in seiner Gnade eine Anweisung, wie sich die Menschen vor der kommenden Katastrophe schützen können.

Diesen Schutz können alle die erfahren, „die das Wort des HERRN fürchteten“. Zum ersten Mal lesen wir etwas über die „Furcht des HERRN“

bei den Ägyptern. Die Furcht bzw. Ehrfurcht vor dem, was Gott gesagt hat, die Anerkennung seiner Rechte ist es, wodurch die Menschen gerettet

werden können. Vergleichbar damit ist auch das ewige Evangelium (Off 14,6.7).

Verse 22–26 | 7. Plage: Hagel

22 Und der HERR sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus zum Himmel, dass im ganzen Land Ägypten Hagel komme auf die Menschen und auf das Vieh und auf alles Kraut des Feldes im Land Ägypten. 23 Und Mose streckte seinen Stab aus zum Himmel, und der HERR sandte Donner und Hagel, und Feuer fuhr zur Erde. Und der HERR ließ Hagel auf das Land Ägypten regnen. 24 Und es kam Hagel, und Feuer, mitten im Hagel zusammengeballt, sehr schwer, wie im ganzen Land Ägypten nicht gewesen war, seitdem es eine Nation geworden ist. 25 Und der Hagel schlug im ganzen Land Ägypten alles, was auf dem Feld war, vom Menschen bis zum Vieh; und alles Kraut des Feldes schlug der Hagel, und alle Bäume des Feldes zerbrach er. 26 Nur im Land Gosen, wo die Kinder Israel waren, war kein Hagel.

Die Gerichte treffen mit aller Heftigkeit das ganze Land Ägypten. Gott lässt Hagel aus den „Vorräten des Hagels“ fallen, Hagel, den Er dort verwahrt hat „für den Tag des Kampfes und der Schlacht“ (Hiob 38,22.23). Dieser Tag ist für Ägypten gekommen. Nur in Gosen hagelt es nicht. Die ganze Welt wird von den Gerichten heimgesucht werden, auch durch den Hagel (Off 16,21). Der Gläubige wird bewahrt vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird (Off 3,10). Dafür sorgt der Herr Jesus, der die Gemeinde zu sich nimmt, bevor die Gerichte über die Welt ausbrechen.

Verse 27–30 | Der Pharao bittet wieder um Fürbitte

27 Und der Pharao sandte hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Ich habe dieses Mal gesündigt. Der HERR ist der Gerechte, ich aber und mein Volk sind die Schuldigen. 28 Fleht zu dem HERRN, und es sei genug des Donners Gottes und des Hagels; so will ich euch ziehen lassen, und ihr sollt nicht länger bleiben. 29 Da sprach Mose zu ihm: Sowie ich zur Stadt hinausgehe, will ich meine Hände zu dem HERRN ausbreiten; der Donner wird aufhören, und der Hagel wird nicht mehr sein, damit du weißt, dass die

Der Pharao lässt Mose und Aaron rufen. Zum ersten Mal erkennt Pharao an, dass er gesündigt hat. Aber es ist ein Bekenntnis, weil er die Folgen seiner Taten sieht. Von einem Selbstgericht ist keine Rede. Es verhält sich damit genau wie mit dem „ich habe gesündigt“ von Saul (1Sam 15,24) und Judas (Mt 27,4). Diese Art Reue hat für Gott keinen Wert. Es ist nicht die Reue eines zerbrochenen und zerschlagenen Herzens. Deshalb kommt der Pharao im Roten Meer um und deshalb verüben Saul und Judas Selbstmord.

Bei David und dem verlorenen Sohn hören wir die gleichen Worte (2Sam 12,13; Lk 15,18). Allerdings gibt es einen großen Unterschied zu Pharao, Saul und Judas. Bei David und dem verlorenen Sohn zeigt sich eine gottgemäße Betrübnis, die zu einer nie zu bereuenden Buße führt, mit der Folge, dass Gott Heil schenkt (2Kor 7,10). Solch eine Betrübnis fehlt beim Pharao und auch bei Saul und Judas völlig.

Obwohl Mose weiß, dass Pharao das Volk nicht gehen lassen wird und er auch keine echte Furcht vor dem HERRN hat, verspricht er doch, für ihn zu beten. Es ist ein Beispiel für uns, doch für die Menschen zu beten, bei denen wir wenig oder keine Hoffnung haben, dass sie sich dem Herrn unterwerfen werden. Mose sagt auch, wie er beten wird: indem er seine Hände zum HERRN ausbreitet, das heißt in dem Verlangen, das Erbetene zu bekommen.

Das Ziel seines Gebets für den Pharao ist, dass der Pharao, auch wenn er sich nicht bekehrt, doch weiß, dass die Erde dem HERRN gehört. In dieser Überzeugung, dass Er der souveräne Herr ist, wie die anderen Ihn auch reizen mögen, sollten wir auch beten, denn alle, die Ihn reizen, sollen von seiner Souveränität und Macht wissen. Und einmal müssen sie es auch erkennen (Phil 2,10.11).

Verse 31.32 | Flachs, Gerste, Weizen, Hartweizen

31 Und der Flachs und die Gerste wurden geschlagen; denn die Gerste war in der Ähre, und der Flachs hatte Knospen. 32 Aber der Weizen und der Hartweizen wurden nicht geschlagen, weil sie spätzeitig sind.

Auch in der Natur gibt es den Unterschied zwischen dem Umkommen durch die Gerichte und dem Bewahrtbleiben. Das, was schon aus der Erde

herausgekommen ist, kommt um, aber was noch in der Erde verborgen ist, bleibt erhalten, um später hervorzukommen. Wenn man auf Gottes Stimme bei den Plagen hört, heißt das, dass diejenigen, die sich bekehren, Nahrung bekommen. Tun sie aber nicht Buße, wird die Nahrung bei der nächsten Plage von den Heuschrecken gefressen werden.

Verse 33–35 | Mose bittet den HERRN

33 Und Mose ging vom Pharao zur Stadt hinaus und breitete seine Hände aus zu dem HERRN; und der Donner und der Hagel hörten auf, und der Regen ergoss sich nicht mehr auf die Erde. 34 Und als der Pharao sah, dass der Regen und der Hagel und der Donner aufgehört hatten, da fuhr er fort zu sündigen und verstockte sein Herz, er und seine Knechte. Und das Herz des Pharaos verhärtete sich, und er ließ die Kinder Israel nicht ziehen, so wie der HERR durch Mose geredet hatte.

Mose betet. Die Plage hört auf. Genauso wie Elia (Jak 5,17.18) benutzt auch Mose die Macht des Gebets, um den Himmel zu öffnen und zu schließen (vgl. Off 11,6). Dann zeigt sich erneut die Hartnäckigkeit des Pharaos.

Er fährt fort zu sündigen. Er handelt gemäß seiner bösen Natur. Sein verhärtetes Herz zeigt sich darin, dass er die Israeliten in der Sklaverei behält, trotz allem Reden Gottes.

Die Haltung des Pharaos ist für Gott keine Überraschung. Gott hatte sie zuvor schon angekündigt. Auf Moses Bitten hin zieht Gott seine Hand von dem Pharao zurück. Gott ist nicht ungeduldig, selbst nicht im Fall der öffentlichen Auflehnung. Er wartet geduldig seine Zeit ab.