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| Der HERR regiert immer und ewig 18 Der HERR wird König sein immer und ewig!

Der ganze Plan Gottes mit seinem Volk, ob es sich um sein irdisches Volk Israel oder um sein himmlisches Volk, die Gemeinde, handelt, wird von Ihm vollkommen ausgeführt werden. Zur Erfüllung dieses Plans lenkt Er alles entsprechend.

Diese Tatsache ist für das persönliche Leben des Gläubigen eine große Ermunterung. Nichts entgleitet seiner Hand. Er hat für alles ein Ziel, das Er auch erreichen wird. Kein Feind kann Ihn daran hindern. Im Gegenteil, Er weiß sogar den Feind zur Erfüllung seiner Pläne zu benutzen.

Verse 19–21 | Das Lied Mirjams

19 Denn die Pferde des Pharaos mit seinen Wagen und mit seinen Reitern sind ins Meer gekommen, und der HERR hat die Wasser des Meeres über sie zurückgeführt; und die Kinder Israel gingen auf dem Trockenen mitten durchs Meer. 20 Und Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, nahm das Tamburin in ihre Hand; und alle Frauen zogen aus, hinter ihr her, mit Tamburinen und in Reigen. 21 Und Mirjam antwortete ihnen: Singt dem HERRN, denn hoch erhaben ist er; das Pferd und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt! –

Nach diesem Lied wird der Blick noch einmal auf das gerichtet, was der HERR mit der Heeresmacht des Pharaos getan hat und wie die Israeliten auf dem Trockenen mitten durch das Meer gehen konnten.

Dann hören wir Mirjam. Ihr Lied ist eine Antwort auf das Lied Moses und der Israeliten. Der Prophet Micha weist neben Mose und Aaron auch auf sie hin als auf jemanden, den der HERR seinem Volk her gesandt hat (Mich

hat. Mose und Aaron sind von dem HERRN angewiesene und angestellte Führer. Aber in Mirjam sehen wir den Geist der Prophetie. Sie leitet das Volk in einem Lied, das die Antwort auf das Lied Moses und der Israeliten ist.

Mose sagte: Ich will dem HERRN singen. Mit allen Frauen in ihrem Gefolge ruft Mirjam ebenfalls dazu auf, den HERRN zu besingen. Sie gebraucht dabei die gleichen Worte wie Mose (Vers 1). Sie wiederholt, was er gesungen hat. Damit sagt sie gleichsam „Amen” zu dem Lied Moses.

So können auch wir einstimmen, wenn ein Bruder in seinem Lobpreis den Herrn erhebt, indem wir zu diesem Gebet unser „Amen” sagen. Dabei sollte der Lobpreis an die Gefühle unseres Herzens angeknüpft haben.

Verse 22–26 | Mara

22 Und Mose ließ Israel vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen aus in die Wüste Sur; und sie wanderten drei Tage in der Wüste und fanden kein Wasser.

23 Und sie kamen nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war bitter: Darum gab man ihm den Namen Mara. 24 Und das Volk murrte gegen Mose und sprach: Was sollen wir trinken? 25 Und er schrie zu dem HERRN, und der HERR wies ihm ein Holz; und er warf es in das Wasser, und das Wasser wurde süß. Dort gab er ihm Satzung und Recht, und dort prüfte er es; 26 und er sprach: Wenn du fleißig auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hören wirst und tun wirst, was recht ist in seinen Augen, und seinen Geboten gehorchen und alle seine Satzungen halten wirst, so werde ich keine der Krankheiten auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn ich bin der HERR, der dich heilt.

Das Lied ist gesungen. Die Reise beginnt. Es war die Absicht Gottes, dass das Volk drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen und Ihm dann ein Fest feiern sollte (2Mo 7,16; 18,27.28). Aber so läuft es nicht ab. Es wird kein Fest, es wird eine Prüfung. Genau das ist der Grund dafür, dass Gott sein Volk durch die Wüste gehen lässt: Sie lernen dabei, sich selbst zu erkennen und das, was in ihrem Herzen ist. Gleichzeitig lernen sie Gott kennen (5Mo 8,2). Auch heute lernt der Gläubige sich selbst nach seiner Bekehrung oft erst durch die Prüfungssituationen im Alltag kennen.

Wir könnten uns fragen, wie es möglich ist, dass das Volk schon so schnell nach dieser großen Erlösung murrt. Aber dann kennen wir uns selbst wahrscheinlich schlecht. Haben wir es noch nie erlebt, dass wir im einen Augenblick von Gottes Güte beeindruckt waren, im nächsten Moment aber meinten, Gott habe uns im Stich gelassen?

Die erste Erfahrung, die das Volk in der Wüste macht, ist, dass es kein Wasser gibt. Als sie dann den Ort erreichen, wo es Wasser gibt, zeigt sich, dass das Wasser bitter ist (Mara bedeutet Bitterkeit; vgl. Rt 1,20). Es ist nicht genießbar. Die Wüste ist das Land des Todes. Diese Lektion müssen auch wir lernen. Denn die Welt hat nichts zu bieten, was den Gläubigen erfrischen kann. Die Brunnen dieser Welt sind bitter. Nachdem wir uns daran erfreut haben, kommt immer die Enttäuschung. Nun will Gott, dass wir seine Macht nicht nur in der Erlösung kennenlernen, sondern in allen Umständen des Lebens.

Diese Prüfung bringt also ans Licht, was im Herzen des Volkes ist: Es beginnt zu murren. Murren ist ein großes Übel. In der Ermahnung des Paulus an die Korinther findet man das Murren an fünfter und damit letzter Stelle der ernsten Abweichungen Israels auf seiner Wüstenreise: „Murrt auch nicht, so wie einige von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht wurden“ (1Kor 10,10).

Im 4. Buch Mose sehen wir, dass Gott dieses Übel straft, weil sein Volk nunmehr auf der Grundlage des Gesetzes steht. Aber zunächst straft Gott noch nicht. Er handelt in Gnade. Er verhindert die Prüfung nicht, denn Er will uns lehren – bildlich gesehen – Christus mit in die Prüfung hineinzunehmen. Gott macht Mose auf ein Stück Holz aufmerksam. In diesem Holz dürfen wir

1. sowohl Christus selbst (vgl. Lk 23,31)

2. als auch sein Werk am Kreuz sehen (Gal 3,13; 1Pet 2,24).

Die Person Christi, sein vollbrachtes Werk am Kreuz von Golgatha, ist das Heilmittel für jede Not und jede Plage. Jesus Christus als gekreuzigt war das Heilmittel für den schlechten sittlichen Zustand, in dem sich die Korinther befanden und auch für die lehrmäßigen Abweichungen, die sich bei den Galatern zeigten. Zu Ihm mussten sie sich wieder hinwenden, mit

Wo Christus in eine Prüfung hineingebracht wird, wird diese zum Segen.

Das Wasser wird süß. Mit diesem Geschehen verbindet Gott eine Satzung:

Er verpflichtet sich, dem Volk zu helfen und gibt dem Volk das Recht, Ihn daran zu erinnern. Gott hat das Volk geprüft und ihm gezeigt, dass sein Herz in der Prüfung auch das Gute für sie will.

Aber der Segen Gottes kann nie ohne den Gehorsam vonseiten des Volkes fließen. Gott erwartet von ihnen, dass sie auf seine Stimme hören und seine Gebote halten. Auf diese Weise sollen sie vor allen Krankheiten bewahrt bleiben, die Gott über die Ägypter gebracht hatte. Der HERR verbindet seinen Namen als Heiland mit ihrem Gehorsam.

Vers 27 | Elim

27 Und sie kamen nach Elim, und dort waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmen; und sie lagerten dort am Wasser.

Nach den in Mara gemachten Erfahrungen kommt das Volk jetzt zur Ruhe und erfährt Frieden in der Oase Elim. Es gibt kein Elim ohne Mara! In Elim (bedeutet: „Bäume”; damit können Terebinthen (Eichen) oder Palmen gemeint sein) trinkt Israel reichlich von dem Wasser des Lebens. Hier ist die Herde Gottes an „stille Wasser“ geführt worden und lagert „auf grüner Weide“ (Ps 23,2).

Elim, diese Oase in der Wüste, ist ein Vorgeschmack von dem verheißenen Land, der himmlischen Ruhe. Sie stellt einen großen Gegensatz zu Mara dar. An diesem Ort gibt es lauter Segnungen:

1. immerhin zwölf Quellen zum Trinken, für jeden Stamm eine Quelle;

2. Schatten, den Schutz von 70 Palmen gegen die Hitze;

3. einen sicheren Lagerplatz am Wasser.

Die Zahlen zwölf und siebzig finden wir sowohl in Verbindung mit Israel als auch mit der Gemeinde. So wie es zwölf Stammväter für Israel gab, gab es auch zwölf Apostel unter den ersten Christen. Sie haben das Fundament für die Gemeinde gelegt (Eph 2,20).

Es gab siebzig Älteste in Israel, die eine besondere Stellung einnahmen (2Mo 24,1). Das ist zu vergleichen mit dem späteren Synedrium, das aus 70 Personen und dem Hohenpriester bestand. Im Neuen Testament finden

wir nicht nur die zwölf Apostel, die vom Herrn Jesus ausgesandt wurden, sondern später noch die Aussendung der Siebzig (Lk 10,1).

Wir stehen noch immer auf dem Fundament, das die Apostel gelegt haben. Wir laben uns noch immer an den Brunnen, die sie uns durch das inspirierte Wort Gottes hinterlassen haben. Wir ruhen noch immer in dem Schatten und dem Schutz der „siebzig Palmen“, in denen wir ein Bild von den vielen unterschiedlichen Gaben sehen können, die der verherrlichte Herr uns aus seiner Fülle gibt (Eph 4,7–11).

Verse 1–3 | Das Volk murrt zum zweiten Mal

1 Und sie brachen auf von Elim, und die ganze Gemeinde der Kinder Israel kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai ist, am fünfzehnten Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus dem Land Ägypten. 2 Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel murrte gegen Mose und gegen Aaron in der Wüste. 3 Und die Kinder Israel sprachen zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten durch die Hand des HERRN gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, als wir Brot aßen bis zur Sättigung! Denn ihr habt uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung vor Hunger sterben zu lassen.

Das Volk kann nicht in Elim wohnen bleiben, so angenehm es dort auch für sie war. Es muss weiterziehen, in die Wüste hinein. Nach der Erlösung aus Ägypten, dem Lied der Rettung, der Prüfung in Mara und der Ruhe in Elim beginnt jetzt das echte Wüstenleben.

Es sind anderthalb Monate seit dem Auszug aus Ägypten vergangen.

Möglicherweise sind die gesamten Nahrungsvorräte verzehrt, die sie aus Ägypten mitgenommen hatten. Es ist nichts zu essen mehr vorhanden und das Volk drückt seinen Unmut darüber gegen Mose und Aaron aus.

Die Schuldvorwürfe sind erheblich. Mose und Aaron werden beschuldigt, das Volk absichtlich in die Wüste gebracht zu haben, um es dort vor Hunger umkommen zu lassen. Scheinbar haben sie die Sklaverei vergessen, unter der sie in Ägypten seufzten. Sie denken nur noch an die „Fleischtöpfe“

zurück und daran, dass sie in Ägypten „Brot aßen bis zur Sättigung“.

So töricht ist das Volk Gottes, wenn es die Erlösung vergisst und nicht mehr an die Erfahrungen denkt, die es in Mara und Elim gemacht hat.

So töricht sind auch wir oft: Bei Rückschlägen im Glauben vergessen wir leicht, was Gott alles zu unseren Gunsten getan hat und verlangen wieder nach Vergnügungen, die wir früher in der Welt genossen haben.