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8 Da stand ein neuer König über Ägypten auf, der Joseph nicht kannte.

Ein neuer König steht auf, um über Ägypten zu regieren. Sein Kennzeichen ist, dass er keine einzige Bindung, nicht einmal eine Erinnerung an Joseph hat (Apg 7,18).

Er, dem Ägypten das Leben zu verdanken hatte, und der so viel Gutes für das Volk getan hatte, ist völlig vergessen. So geht es mit der Welt, deren Gott und Oberster Satan ist (2Kor 4,4; Joh 12,31). Der „Heiland der Welt“

(Joh 4,42) hat hier keinen Platz, man denkt nicht an Ihn. Im Gegenteil, Satan hält die Menschen der Welt in Knechtschaft.

Verse 9–14 | Die Israeliten unterdrückt

9 Und er sprach zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Kinder Israel ist zahlreicher und stärker als wir. 10 Wohlan, lasst uns ihm gegenüber klug handeln, dass es sich nicht vermehre und es nicht geschehe, wenn Krieg ausbricht, dass es sich auch zu unseren Feinden schlage und gegen uns kämpfe und aus dem Land hinaufziehe. 11 Und sie setzten Fronvögte darüber, um es mit ihren Lastarbeiten zu drücken; und es baute dem Pharao Vorratsstädte: Pithom und Raemses. 12 Aber so wie sie es drückten, so vermehrte es sich, und so breitete es sich aus; und es graute ihnen vor den Kindern Israel. 13 Und die Ägypter zwangen die Kinder Israel mit Härte zum Dienst. 14 Und sie machten ihnen das Leben bitter durch harten Dienst in Lehm und in Ziegeln und durch allerlei Dienst auf dem Feld, neben all ihrem Dienst, zu dem sie sie zwangen mit Härte.

Der Pharao sieht in diesem schnell wachsenden Volk eine Bedrohung. Er fordert sein Volk auf, gegenüber den Israeliten „klug“ zu handeln. Dies ist die Einbildung der Welt, die meint, weise zu handeln, wenn sie eine Strategie bestimmt, um die drohende Gefahr im Keim zu vernichten.

Durch Unterdrückung will er sie im Griff behalten. Pharao beginnt mit der Unterdrückung der Erwachsenen. Er macht sie zu Sklaven. Später vergreift er sich an den Kindern. Ägypten fing an, ein „rauchender Ofen“

zu werden, gemäß dem Gesicht, das Abraham sah (1Mo 15,12–21; vgl.

5Mo 4,20). Aber Gott begann mit der Erfüllung seiner Verheißung, die Er

Der Mensch, der in seiner Sklaverei dem Satan unterworfen ist, hilft mit beim Bauen dessen Reiches, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht. Er wird immer weiter mitgeschleppt, immer tiefer in das Reich Satans. Wenn jemand am Geld hängt, dann ist jeder Euro, den er mehr in die Hand bekommt, eine zusätzliche Kette um seinen Hals. Die Geldliebe nimmt zu mit der Zunahme des Geldes.

Jemand, der sich aus der Sünde herausreißen will, gerät immer tiefer in den Griff der Sünde hinein. Das ist die Erfahrung der Person in Römer 7, die stets verzweifelter wird, bis sie ausruft: „Ich elender Mensch“ (Röm 7,24).

Dann ist die Rettung nahe. In dem, was mit Israel in Ägypten geschehen ist, sehen wir ein Bild davon.

Das „kluge” Handeln Pharaos bewirkt nicht, was es bewirken soll. Im Gegenteil, je schlimmer die Unterdrückung, desto mehr wächst das Volk.

Gott arbeitet an seinem Plan und bedient sich dabei des bösen Vorhabens Pharaos. Nicht Pharao hat die Macht, sondern Gott. Dass Gott mächtig ist, ist noch nicht sichtbar, denn die Ägypter machten den Israeliten „das Leben bitter durch harten Dienst“. Aber der Glaube sieht darüber hinweg auf Gott und darauf, dass Er schließlich verherrlicht werden wird.

Verse 15–22 | Die Hebammen

15 Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen, von denen der Name der einen Schiphra und der Name der anderen Pua war, 16 und sagte: Wenn ihr den Hebräerinnen bei der Geburt helft und ihr sie bei der Entbindung seht: Wenn es ein Sohn ist, so tötet ihn, und wenn eine Tochter, so darf sie leben. 17 Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten zu ihnen gesagt hatte, sondern erhielten die Knaben am Leben. 18 Und der König von Ägypten rief die Hebammen und sprach zu ihnen: Warum habt ihr dies getan und die Knaben am Leben erhalten? 19 Und die Hebammen sprachen zum Pharao: Weil die hebräischen Frauen nicht wie die ägyptischen sind, denn sie sind kräftig; ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren. 20 Und Gott tat den Hebammen Gutes; und das Volk vermehrte sich und wurde sehr stark. 21 Und es geschah, weil die Hebammen Gott fürchteten, so machte er ihnen Häuser. 22 Da gebot der Pharao all seinem Volk und sprach: Jeden Sohn, der geboren wird, sollt ihr in den Strom werfen, jede Tochter aber sollt ihr leben lassen.

Als Pharao sieht, dass seine „kluge” Strategie keinen Erfolg hat, kehrt er sich gegen die neugeborenen Jungen. Seine Grausamkeit und Gefühllosigkeit werden jetzt gut sichtbar. Denn was ist wehrloser, aber auch ergreifender, als ein neugeborenes Baby? Wer sich daran vergreift, ist herzlos. Das sehen wir auch heute in der unverschämten Legalisierung von Abtreibung.

Pharao fordert von den Hebammen, dass sie die Knaben sofort nach ihrer Geburt töten sollen. Aber Gott benutzt diese Frauen, die Ihn fürchten, und sie lassen die Knaben am Leben. Die Hebammen umgehen Pharaos Gebot mit List. Sie gehorchen Gott mehr als den Menschen (Apg 5,29) und Gott segnet ihr Verhalten. Was sie für sein Volk tun, betrachtet Er als für Ihn geschehen.

Man hat oft darüber spekuliert, ob die Frauen denn eine „Notlüge”

benutzen durften. Aber solche Spekulationen sind sinnlos. Es steht deutlich geschrieben, dass Gott den Hebammen Gutes tat. Einen ähnlichen Fall sehen wir auch bei Rahab, die die Kundschafter versteckt hatte und die anlog, die die Kundschafter gefangen nehmen wollten. Aber Gott beurteilt das als eine Tat des Glaubens (Heb 11,31; Jak 2,25). Im Allgemeinen ist es einfach, über bestimmte Taten Gläubiger zu urteilen, die in Umständen stehen, die wir nicht kennen. Darum müssen wir in solchen Situationen vorsichtig sein, eine Verurteilung auszusprechen. Wir könnten uns nämlich gegen Gott wenden.

Der Befehl des Pharaos, alle Knaben umzubringen, lässt uns an den Kindermord durch Herodes in Bethlehem denken (Mt 2,16). Im Handeln des Herodes und des Pharaos sehen wir das Handeln Satans, des Drachen (Off 12,4b).

Als der Pharao sah, dass er durch die Hebammen nicht das gewünschte Ziel erreichte, rief er das ganze Volk zur Hilfe auf beim Umbringen der neugeborenen Knaben. Das sollte geschehen, indem man sie in den Nil warf. Der Nil ist ein Bild von natürlichen, irdischen Segnungen. Was Ägypten an Segen hat, hat es dem Nil zu verdanken. Es ist ein mächtiger Trick Satans, geistliches Leben derer, die gerade zum Glauben gekommen sind und dadurch zum Volk Gottes, der Gemeinde, gehören, in irdischen Segnungen zu ersticken.

Einleitung

Es ist ratsam, als Einführung zu diesem Kapitel zunächst einmal Apostelgeschichte 7,17–29 und Hebräer 11,23–27 zu lesen:

Apostelgeschichte 7,17–29

17 Als aber die Zeit der Verheißung näher kam, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, 18 bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Joseph nicht kannte. 19 Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und behandelte die Väter schlecht, indem er ihre Kinder aussetzen ließ, damit [sie] nicht am Leben blieben. 20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war schön für Gott; und er wurde drei Monate im Haus des Vaters aufgezogen. 21 Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter [des] Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohn. 22 Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit [der] Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken. 23 Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es in seinem Herzen auf, sich nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, umzusehen. 24 Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er [ihn] und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug. 25 Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; sie aber verstanden es nicht. 26 Und am folgenden Tag zeigte er sich ihnen, als sie sich stritten, und drängte sie zum Frieden, indem er sagte: Männer, ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht? 27 Der aber dem Nächsten unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: „Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt? 28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?“ 30 Mose aber floh bei diesem Wort und wurde ein Fremder im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte.

Hebräer 11,23–27

23 Durch Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, dass das Kind schön war; und sie fürchteten das Gebot des Königs nicht. 24 Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen, 25 und wählte lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als den zeitlichen Genuss der

Sünde zu haben, 26 indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung. 27 Durch Glauben verließ er Ägypten und fürchtete die Wut des Königs nicht; denn er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren.