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Nniversitäts- und Schulchronik

Im Dokument as inland. (Seite 197-200)

Die Universität Dorpat, die sich in neuerer Zeit.wie«

verholter Beweise A l l e r h ö c h s t e r K a i s e r l i c h e r Gnade zu erfreuen gehabt hat, ist von S r . M a j e s t ä t durch em neue^ Zeichen A l l « ^ g n ä d i g s t e r Huld beglückt worden.

S e . M a j e s t ä t haben, auf Vorstellung S r . Elcellenz des Herrn Ministers der VolkSaufklärung, am l 2 . Octo»

der d. i I . einen ergänzenden Etat der Universität zu be»

stätigen geruht, durch welchen die Lehrhülfsmittel meinem so ausgezeichneten Maaße vermehrt worden, daß dadurch die kühnsten Wünsche der Universität noch übertroffen sind.

Wie die Universität einerseits in dieser Auszeichnung eine ermulhigende A l l e r g n i i d i g s t e Anerkennung ihres S l r e , lienö, zum wahren Wohle des großen Kaiserreiches das Ihrige nach Kräften beizutragen, mit dem ehrfurchtvollsten Danke erblicken muß, ist sie andererseits durch die mit solcher Munificenz ihr dargebotenen M i t t e l in den Stand gesetzt, mit vermehrter Kraft und noch vielseitiger ihre Wirksamkeit zu entwickeln. Es wird ihr dies um so mehr gelingen, als auch gleichzeitig die Eweiterung der fUr die jetzigen Bedürfnisse sehr beengten Räume in den acade-mischen Gebäuden von S r . Ercellenz dem Herrn Minister in Aussicht gestellt worden ist.

' Nach dem A l l e r h ö c h s t e n Willen S r . M a j e s U i t soll die im ergänzenden Etat, welcher nachstehend in einer getreuen Übersetzung mitgetheilt wird, berechnete Summe von 23.370 Rbl. S M . alljährlich auS dem ReichSschahe vom l . Januar 1 8 « an gezahlt, der Etat jedoch nur all-mälig, nach Maaßgabe der dazu sich darbietenden Gele»

genheit, in Wirksamkeit geseht, und die temporären Er»

sparnisse von demselben zur Deckung der außeretatmäßigen Ausgaben der Universität, insbesondere zur Erweiterung der Unlversitätsgeoäude, verwendet werden.

E r g ä t i z e n d e r E t a t d e r K a i s e r l i c h e n U n i v e r . s i t ä t O o r p a t .

- I . W r die m e d i c i n i s c h e F a r u l t ä t . Einer. Alle.

S . R . S - 3 l . D r e i ordentlichen Professoren: der Chirurgie,

der Therapie und der Etaatsarzneikunde.

namentlich der gerichtlichen Medicin. niedi»

cinischen Polizei nebst Hygieine, medicini»

schen GesehkM'de und Veterinärpolizei nebst

epilvötischen Krankheiten 1429 428?

^Quartiergeld . . . . 143 429

Einer. Alle.

S . R . S . R . Einem gelehrten Apotheker - 7 714

^ ApothekergehiNfen — 200

^ Gchülfen des Prosectors . . . . — 343 Dreien Assistenten der Kliniken . . . . 200 V W , Zulage zu den Unterhaltesummen der bei»

den Kliniken und der Entbindungsanstalt

nebst der Apotheke — 2000 Zum Krankenhaus für Studirenle . . . — 7 l 4 Zulage zur Unterhaltssumme des pathologisch»

anatomischen Cavinets . . . — 142 Desgleichen des physiologisch »anatomischen

Cabinets ^ — 295 Zur Unterhaltung und Vermehrung der phar«

macognostischen Sammlung zum Gebrauch

des Professors der Pharmakologie . . . — H5 Z u chirurgischen Instrumenten. Zulage zu der

bisherigen Summe ^» 85 Einem der medicinischen Docenten für die

Verwaltung des Amtes eines Secretärs

der Faeultät, Zulagegehalt — M 2. Für das pharmaceutifche Institut. ^

Einent ordentlichen Professor der Pharmacie — 1429 Dem Professor der Chemie für den besonde«

.ren Vortrag dieses Fachs für die Pharma»

reuten, als Zulage — 206 Einem pharmaceut»!chen Laboranten . . « — 242 Zur pharmacognostischen Sammlung . . . — 114 Zum, Unterhalt des chemischen Cabineti und

zu den Bedürfnissen des Laboratoriums — 1000 Zwei Dienern — l72 Z u Stipendien für fünf.Zöglinge . . . . 150 750

8. FNr die I u r i s t e n f a c u l t ä t . Einem ordentlichen Professor des Russischen

Rechts » — »423 Ouartiergeld . . . . - 143 4. Für die p h i l o s o p h i s c h e F a c u l t ä t .

Einem ordentlichen Professor der angewand»

ten Mathematik — »423 Quartiergeld . . . . — - 143 Einem ordentlichen Professor der Zoologie

und vergleichenden Anatomie . . . — 1429 , ' Quartiergelb . . . . — 143 Cmem Conservator des zoologischen Mu»

-seums und des CabinetS für vergleichende

Anatomie und AuSstopfer, — 300 Einem chemischen Laboranten — 2^6 Einem Gehülfen des Direktors des

botani-schen GartenS — 286 Zulage zur Unterhaltssumme des zoologischen

Museums ' - 1 223 Zum Unterhalt des Cabinets für vergleichende

Anatomie , . . . . — 232 2. F ü r d i e U n i v e r s i t ä t ü b e r h a u p t .

Z u Gehalten fUr sieben etatmäßige Privat»

doeemen, zu 313 R. 20 K- S . zedem, Zu»

läge zu der dazu etatmäßig bestimmten Sum»

me von ü?i R. 4» K ^ . z g I l Einem Secrelär des Univ.«Directoriumt . — 420 Quartiergeld . . . . — sä

Einem Executor . . . . Einem Archivar . . ' . Zulage für die Bibliothek

Einer. Alle.

S.R. S.R.

. , . , - 343 . . . . — 286 . . . . — 200 I N Allem — 2227<j A n m e r k u n g e n .

!. Der gesehrte Apotheker steht der elinischen Apo«

theke vor, ulid nimmt überdies Theil an den Arbeiten des Professors der Pharmacie in Beziehung auf den theoreti»

schen und practischen Vortrag dieser Wissenschaft, sowohl für die Studirenden der Medicin, als auch für die Zog«

linge des pharmaceutischen Instituts. Der gelehrte Apo, lheker genießt im Dienste die Rechte der Ndjunete der Universitäten- Dem Prosectorgehülfen» den Laboran»

len, dem Conservator, dem Secretiir des Directo«

riums. den» ürecutor und dem 'Archivar werden diesel, den Rechte ertheilt, welche die entsprechenden Beamten an den übrigen Universitäten genießen, die Assistenten aber und der Apothekergehülfe genießen die Rechte des Dienstes mit den ihren gelehrten Würden verliehenen Vor«

«echten. Der Gehülfe des DirectorS deö botanischen Gar»

tenS wird in Betreff seiner Dienstrechte dem Conservalor gleichgestellt.

2 Dadurch, daß in diesem Etat den Privatdocenten.

dem Prosectorgehülfen/ dem Gehülfen des Direktors des botanischen Gartens und dem Archivar Gehalte bestimmt werden, hört die Verabfolgung von Unterhaltesummen an dieselben aus de.n ökonomischen Summen der Univer«

sitätauf. ,

3. Der Professor der Pharmacie. der gelehrte Apo»

. theker, der Nvothekergehülfe, die Laboranten, die Nssisten»

ten und der Erecutor erhalten Wohnungen in den Ge«

bänden der Universität; falls es an Kronswohnungen in Natur fehlt, erhalten sie. mit Genehmigung des Minister«

der Volksaufklärung, Quartiergelder aus den öconomi»

schen Summen der Universität.

P r o m v v i r t sind bei der Dorpater Universität: zum Canbidaten der diplomatischen Wissenschaften Alexander B < r n a r d aus dem Grodno'schen Gouvernement; zu gra«

duirten Studeuteu der Rechtswissenschaft Hermann Jacob Baron Schlippenbach aus Cuiland nnd LudwigChri, stian G r a v e aus Riga, der diplcmatischen Wissenschaft ten Alexander G r i m m aus St. Petersburg; zum Can»

didaten der philosophischen Wissenschaften Wladimir Czar«

nocki <zus dem Minskischen Gouvernement, — zum Medicinalinsvector der Operateur der Csthländischen Me»

dicinalverwaltung, Hofralh v i . Gustav Eduard M e y e r aus Reval; zu Aerzten l . Abteilung Nicolaus Rücker aus Kiew und Carl Friedrich M a n n S aus Curland;

zu Aerzten 2. Abtheilung Christoph Ludwig Ende.rssen aus Curland,,Adolph Johann Dich aus und Carl Mar-tin Nsmuß aus L'vland; zum Provisor 2. Abtheilung Julius Ferdinand M ü h r l aus dem Cherson'schen Gou-vernement; zu Apothekergehülfen 2. Adtheilung GotllM Iacov V e r n h a r d aus, Cstl'land, Wilhelm Christian Gottfried J o r d a n aus Et. Petersburg. Johann Mar»

tin Neu mann aus Livland und. Iulms Wäbe^ aus Curland.

392 4. Die Zöglinge des phärmaeeutischen Instituts, welche die in diesem Etat bestimmten St»pendi«n beziehen, sind verpfilchtet, nach Beendigung des Lehrcursus, nach Anordnung der Obrigkeit, sechs Iclhre im pharmaceuti»

schen Fache »m Militär oder Civil zu dienen.

Personalnotizen.

l . A n s t e l l u n g e n , Versetzungen, .:

I n der Mitau'schen St. Trinitatiskirche ist am N . Oktober der Candidat des Predigtamtes Theodor 3am«

berg zum Prediger von Cgypten und Verkenhagen or»

dinirt. — Der alS artistisches Mitglied bei der Livlän«

dischen GouvernementS'Baucomnnssion befindlich gewesene Lieutenant vom Corps der Ingenieure der Wege-Commu»

nicationsanstalten und dffenllichen Bauten Richard Eugen v. V e h r ist zu den Arbeiten beim Windau'schen Hafen versetzt. — Der Zögling des St. Petersburger techno»

logischen Instituts D u t k i n ist als Probiermelstergehülfe in Riga angestellt.

l l . B e f ö r d e r u n g e n . / Zum w i r k l i c h e n S t a a t s r a t h ist befördert der auf sein Gesuch aus dem Dienste gänzlich entlassene, bis»

her bei dem Ministerium der ReichStomainen für beson«

dere Aufträge angestellt gewesene Kammerherr von der ü.

Classe Otto v. Lvwenstern; zu C o l l e g i e n r i i t h e n der Gehülfe des Staatssecretiirs des Reichsralhs Aleran, der Laube und der stellvertrende Oberarzt bei dem Ent«

bindungsinstitut Adolph Gddechen: zur 14. Classe der Livliiudlsche Gouvernemens.Veterinärarzt.Gehülfe Cmilian R o m l i n g .

i n . Ehrenbezeugung.

Von dem historischen Institute zu Paris sind der Präsident der Gesellschaft für Geschichte und Älterthums»

künde der Ostseeprovinzen zu Riga, Livländische Land«

rath. Staalöralh und Ritter Reinhold Johann Ludwig V a m s o n von H i m m e l s t ' i e r n und der Prediger zu Lais im Dvrvt'schen Sprengel, Consistorialrath vr. p»il.

Heinrich George v. I a n n a u zu eorrespondirenden Mit»

gliedern des Instituts ernannt worden.

Necvolog.

46. Am'27. September starb der Prediger von Egyp, ten und Verkenhagen in der Velburg'scken Oberhaupt«

Mannschaft Jacob Friedrich Nostkowius im?7. Le.

bensjahre und 53. seiner Amtsführung. (Ueber dessen 50jHhriaes Amtsjubiläum s. Inland 1810 « ^ 21 Sp.

4U5 fg)

47. Am I . Octob« starb zu Pewicken in Curland der verabschiedete Capitän Reinhold Carl vonder Osten, genannt Sacken. Crbherr ler Güter Pewlcken und Lab»

braggen, im 65. Lebensjahre.

I m Nämen des OeneralgouvernemeMs von Liv«. Csth. und Curland

Dorpat, den 2. November 1852- ^ A

den D ^

. ^ <.en,°r.

45.' Dienstag, den 4 0 . November 1842.

a s n l a n d.

Gine Wochenschrift für die Tagesgeschichte

^ , Esth- u n d C u r l a n d s .

S i e b e n t e r J a h V g a n g

L i v I a n d.

A u 5 L i u l a n d , den 28. October. Zum Aufbau der am 20 September feierlich eingeweihten neuen K i r, che zu S e r b e n <s. Inland ^ . ^ 2 9 Sp. 23?» haben die Lettischen Gemcindeglleder seil dem I . 1818 Beiträge an Korn geliefert, und zwar gab jeder Vierller ,m Herbste jeden Iahies 1/2 Los Roggen und 1/2 Los Gerste. DaS dafür gelöste Geld ward auf Zinseszins gegeben. An baarem Gelde zahlten die Höfe ein für allemal ll»00 R.

S . Für die zum Kirchenbau erforderlichen Handlanger sorgten die Gesindeswirthe, für Materialien die Höfe.

Außerdem kostete die Kirche 6270 R S . — Zum Bau der zum Serben'schen Kirchspiele gehörenden am 25 Sep, tember 1838 eingeweihten F i l i a l k i r c h e zu D r o s t e n , Hof ls. Inland l838 ^»^ 41 S p . 666 fg.) lieferte jeder Viertler der Lettischen Gemeinde seit 1817 jährlich 1/2 Lof Roggen und 1/3 Los Gerste, und die Höfe zahlten für jeden Haken jährlich I N. S . Die Baukosten belie, fen sich auf 5300 R S . , den Wert!) dlr von den Höfen gelieferten Materialien und den Lohn der von den Bauern geleisteten Handlangerdienste nicht mitgerechnet. ( V l . f.

S t . u. L- ^ / 03.)

N i g a , den 22. October. Die Lebens v e r f i c h t « r u n g S g e s e l l s c k a f t in S t . Petersburg hat seil dem Jahre 1835 bis Ende März 18l2 nach dem Tode von 20 bei derselben versicherten Personen, zum größten Theile Deutschen, an deren Erben zusammen 415.000 N . V . A.

und 42,350 R. S . oder in Silber überhaupt 160.92» N.

ssezahlt, und davon beinahe die Hälfte, nämlich 225.000 R. V . A. und 14,000 N, S . , oder überhaupt in Silber 78.286 N . an die Erben von 18 in den Ostseeprovinzen lebenden Deutschen. Von diesen Gestorbenen hatten in Livland ,2 mit I00.0N0 N . B A und 11.000 R- S . , in Csthland I mit 62.000 R. B . A. und in Curland eben-falls 3 mit 63.000 R. B Ä ihr Leben versichert. (Nord.

Niene ^4/ 227.)

R i g a , den 29. October. Dem im Februar d. I . gefaßten und von S r . Eicellenz dem Herrn General-gouverneuren von Liv«, Esth« Curland genehmigten Land«

tagsbeschlusse z u f o l g e soll d e r D e t a i l v e r k a u f d e s

V r a n n t w e , n S a u s den K e l l e r n künftig nickt mehr stattfmden, sondern nur in den privilegirten Krügen uno Schenken. Der Gutsherr, er sei Eiglnthümer, Pfand«

besitzer oder Arendator eines -Vrlvaten oder publiken Gu»

tes, unterliegt für eigene oder durch seine Wirthsch'aftsi beamten. wenn auch ohne sein Wissen, verschuldete lieber, tretung dieses Verbots einer Geldstrafe von 150 R. S . und dem Verluste der dem Gute zustehenden Schenkerei' berechliaung auf drei Jahre, es sei denn, daß der da-mit gestrafte Arendedesitzer da« Gut früher abgiebt. in welchem Falle der neue Arendator wieder zur Schenkerei berechtigt ist. Ist der Uebertreter dieses Landtagsschlusseg ein Llvländischer Edelmann, so hat das örtliche Ordnunns»

gerickt den Vorfall dem Livl. Landrathscollegium sogleich anzuzeigen. Von der Geldstrafe erhält die eine Hälfte der Angeber, die andere die Canzlei des OrdnungsgertchtS.

I n den Schenken und Mühlen soll, wie in den Krügen, nur zu den vorschriftmäßigen Preisen und gegen baareS, vom Käufer mitzubringendes Geld Branntwein verabfolgt werden. (Pat. d. Livl. Gouv..Reg. v. 5. Oct.)

Durch das am 20. d. M . zum Besten der wobllhä, tlgen Zwecke des hiesigen F r a u e n v e r e i n s gegebene C o n c e r t , bei welchem viele geehrte musscalische Ta-lente Riga's mitwirkten, sind für 4?9 gelöste Emlaßkar, ten 518 R. S . eingegangen, von welchen nach Abzug der Unkosten. 120 g i . 68 K. befragend, 39? N . 22 K. S . in die Casse des Vereins geflossen sind. (Ria. Stadwl. ^ l ? 43)

R i g a , den 2. November. Nachdem der in der letzten Hälfte des vorigen Monats eingetretene Frost einem mäßigen Thauwetter gewichen war, loste sich feit den letzten Tagen der vorigen Woche ein Theil der Eis»

decke, mit welcher die Düna sich frühzeitig überzogen hatte.

Dessenungeachtet blieb die Brücke vom Eise umgeben und es mußte heute, wo man sie in ihr Winterlager bringt, ein Canal durchs Eis bis zum Ende deS Iohan«

nisdamms gehauen werden. Diese Arbeit ist von Seiten deS V t a d t - C a s s a c o l l e g i u m s dem hiesigen Amte der A n k e r n e e k e n contractllch für mehrere hundert Rubel Silber-Münze übertragen worden. Dabei drängte sich noch am gestrigen Sonntage der Rest der Landzufuhr',

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welche seit dem Anfange des Septembers alltäglich in langen Wagenzügen aus den productenreichen Provin-zen des Inneren und aus dem .benachbarten Kur-land zur Stadt strömte, auf wenige Stundet» zusam, men. Die schlechten Wege unv manche ökonomischen Ein.

richtungen hatten die Absenkung und 'Ankunft einzelner Transporte mehr als gewohnlich verzögert; eS mußte da-her in den letzten Tagen vor» Abnahme der Dünabrücke der ganze Neichthum der diesjährigen Ernte, welche die Landwirthe hierher verkauft und vor der Winterbahn hier«

her zu liefern Übernommen hatten, zur Schau gestellt werden, und wirklich gewährte die vorige Woche ein B i l d der lebensvollsten Tätigkeit. Auch jetzt hat die Zufuhr noch nicht aufgehört, obgleich der größte Theil bereits längst verladen oder gespeichert »st. Die. große Anzahl der in unserem Hafen befindlichen und vom frühzeitigen Froste überraschten S c h i f t e , von denen erst der kleinste Theil beladen ist, <st in die alljährlich wiederkehrende Calamität verseht, von der Stadt bis zur Bolderaa'aus, geeist werden zu müssen. Bei diesem Geschäfte eoncurrirt Übrigens in diesem Jahre keines der geschlossenen. sonst gewöhnlich hiebei thätig gewesenen Aemter. — , Zufolge am 29. Detober von den Repräsentanten der hiesigen Kaufmannschaft mit den Repräsentanten der hiesigen Schlfföstauer (welche indessen kein geschlossenes Amt bil«

den. indem noch vor wenigen Jahren ihr angebrachtes dcsfallsiges Gesuch, nach Art der Stauer beim S t . Pe-tersburgischen Port eine geschlossene Corporation bilden zu dürfen, höheren Ortes aus dem Grunde zurückgewie-sen worden ist, weil dies zur Bedrückung deS Handels gereichen und ohnehin den Anforderungen deS Zeitgeistes und der neueren Gesetzgebung zuwider sein würde) arge«

schlossener eontractlicher Vereinbarung sind folgende Punkte festgesetzt: Die S t a u e r übernehmen das A u s e i s e n sämmtlicher, beim gegenwärtig eingetretenen Froste am' Auslaufen verhinderten S c h i f f e von den Hanfambaren beim Carlsthore bis zur Rhede', so wie der Vordinge, B'öte, Balken und Vrussen, welche zur Volderaa hinab«

geschafft werden sollen. M i t dieser Arbeit wird sogleich angefangen und müssen die fertig beladenen Fahrzeuge bis zum I . Noveniber in die Wasserbahn gebracht werden, wofür jedes 'beladene Schiff l5 R. S , Bordtng 7 R- 50 K. S . und große Voot 5 R. S ; jedes unbeladene Fahr»

zeug der Art aber die Hälfte zu entrichten hat; für Bal-ken und Vrussen wird ä l5 Kov- S . per Stück gezahlt.

Die zweite NuSeisungöbahn wird zum 8. November er?

öffnet und zahlen die zu dieser Zeit hinabgehenden Fahr»

zeuge, das beladene Schiff 20 R. S . Und die übrigen verhältnißmäßic, nach dem ersten Ansätze. Die d r i t t e l n d letzte Bahn soll am l 9 November zu befahren sein, und haben die durch diesen Cana! passirenden Fahrzeuge 25 R. S . per beladenes Schiff und nach demselben Maäß«

stabe zu zahlen. Gleichergest'alt übernehmen die Stauer das Heraufbringen der resp. vom l . bis zum 8.. vom 8.

bis zum ist. und nach dem lg. d. M . in der Volderaa einlaufenden Schiffe bis zum UeberwinterungShafen vei der Stadt für den obigen Ansätzen zum halben Theile entsprechende Preise. Sollte indessen Thauwelter eintre»

ten und die DUna als Wasserstraße zu befahren sein, so erlischt der Contraet ohne weitere Entschädigung.

Z u den E i n q u a r t i e r u n g s l a s t e n der Stadt R i g a gehört auch die Einrichtung einer RegimentSkirche für das Hieselbst die Wache habende Regiment, eines Exercierhauses und der Locale zur Vequartierung deS

3 9 « Regimentsstabes. Diese verschiedenen Anstalten waren bisher an mehreren Punkten der Vorstädte zerstreut und in Privatlosale ausgemiethet. Gegenwärtig ist durch den nach und nach geschehenen Ankauf mehrerer an einander glänzender Grundstücke ,m dritten Quartier der S t . Pe»

tersburger Vorstadt und durch die allmälige Zusammen«

ziehung, zweckmäßige Eintheilung und Bebauung des Areals eine Vereinigung jener blsher gelrennt bestehen»

den Anstalten auf einem geräumigen Platze und dadurch auch eine größere Vereinfachung des Quartierwesens, so wie eine größere Bequemlichkeit für das hier stehende E l i t ä r herbeigeführt worden. Namentlich ist die Regi»

mentskirche, für die bisher e,n an der Ecke der großen Alexal'derstrahe und des, Kirchhofweges befindliches Pri«

vatlocal^ benutzt wurde, durch Renovirung eines früheren, zu den bezeichneten Grundstücken gehörigen Wohnhauses würdig und geschmackvoll eingerichtet und sind zugleich i n diesem Locale die Wohnungen für die beiden an dieser Kirche functionirenden Geistlichen Griechisch »Russischer Confession befindlich; ferner ist an Stelle der früher ge»

wohnlich zu diesem Zwecke gemiethet gewesenen Scliwartz»

schen Manege an der großen S t . Alexanderstraße ein hel»

les, geräumiges und äußerst solid aufgeführtes Erercier»

Haus getreten, dessen Einrichtung nichts zu wünschen übrig läßt Äeußerst angemessen ist es, daß zu demselben B e -zirke eine schon früher daselbst befindlich gewesene StabS»

officiers-Wohnung hat gezogen werden kontlen, während das vor drei Jahren von der hiesigen Quartierverwaltung zur Wohnung deS jedesmaligen Herrn Divisionsbefehls»

Habers und seiner Umgebung angekaufte Haus sich in der Nähe befindet.

Am 30. October feierten der Herr Ober-Quartie»

und Amtöherr und Ritter Carl Jacob B e r g e n g r ü n nebst Gemahlin d«S Fest ihrer S i l b e r h o c h z e i t . Z u den vielen Beweisen der Achtung und Liebe, welche dem verehrten Paare an diesem Tage zu Theil wurden, gehör«

ten auch äußerst werthvolle und sinnreiche E h r e n g e » schenke von Seiten der Iohannisgilde, so wie der ein«

zelnen'Aemter.

Der hiesige Kaufmann Christoph Wilhelm v. V i l » lerbeck hat vom Departement der Manufacturen und des inneren Handels am 2ü. September e»n Attestat dar»

über erhalten, daß von ihm eine Bittschrift wegen Ner, leihung eines zehnjährigen Privilegiums für eine M a »

s c h i n e z u m S c h n e i d e n d e r P r o p f e n eingegangen

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