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Liv-, Esth" und Curlands

Im Dokument as inland. (Seite 129-132)

S i e b e n t e r G

L t v I a n d.

R i g a , den 25 J u n i . Dem hiesigen Herrn Apo, theker K i r c h h o f f ist es nächst dem Herrn Professor der Chemie zu Dorpat, Staatsrat!) und Ritter vr. G ö b e l gelungen/ den Samen der in den Salzsteppen der Krjmm wildwachsenden Harmelstaude l^e^num unr»

mnl» i.mn.) in den schönen und sehr ergiebigen, von dem Herrn Professor Gbbel mit dem Namen H a r m a l a r o t h belegten Farbestoff zu verwandeln. Das Geheimniß sei, ner sehr einfachen und nicht Kostspieligen Bereitungsart de^l Aarmalaroths nebst einer^ Monographie über diese technisch wichtig werdende inländische Pflanze theilt Herr Kirchhoff für eme Belohnung mit, die der Wichtigkeit des Gegenstandes für unsere vaterländische Industrie ange-messen ist. (Nig. Ztg. ^ 74.)

N i g a , d e n I . J u l i . Die am 24. J u n i »840 bei dem vierten Secularfest der Vuchdruckerkunst hier gestif»

tete V U / c h d r u c k e r . . U n t e r s t ü t z u n g s c a s s e (s. Inland 1810 ^ ? 28 S p . 44N besteht jetzt aus 4 Livländischen Pfandbriefen zu l00 N . und aus 2 Zinseszinssckeinen der städtischen Sparkasse, zusammen aus 42?R. S . (Rlg.

Stadtbl. ^ l ? 20.)

. N i g a , den 4. J u l i . Außer den bereits erwähnten 42,633 Mark 9 Schilling Bco. (s. Inland ^ 2 4 S p , 2N9) llnd für die A b g e b r a n n t e n H a m b u r g s durch eine Theatervorstellung 2100 M k . , durch ein Concert 02l M k . und durch eine Collecte einiger Gelehrten zum Besten von Hamburger Gelehrten 754 M k . 5 Schill., überhaupt also m Niga für Hamburg 40,lU8 M k . l 4 Schill. Beo. ein.

gegangen. (Zusch. ^ . ' 5332).

_, N i g a , den ?. J u l i . Z u r Beschränkung des, zum Nachtheil der Sittlichkeit und Gesundheit der Einwohner zunehmenden übermäßigen Gebrauchs g e i s t i g e r Ge»

k r ä n k e in den Gouvernements und Provinzen, wo ein freier Verkauf derselben besteht, haben Se. Majestät der Kaiser eS für nöthig erachtet, Maßregeln gegen die Ver, Mehrung der Zahl der Orte für den Detailverkauf dieser Getränke und zugleich gegen deren Abladung für zu niedrige

"reise zu ergreifen, und für gut befunden, die zu diesem

Zwecke vom Herrn Finanzminister abgefaßten und im Relchöralh beprUften Regeln für den Versauf geistiger Getränke zu bestmimten Preisen und eine Verordnung über eme A c c , f e von den Orten des Delailverkaufs der, selben am 4. Juni d. I . Allerhöchst zu bestätigen. D i e Regeln für den Verkauf geistiger Getränke zu bestimm-ten Preisen beziehen sich nicht auf die Ostseeprovinzen, i n welchen schon eine ähnliche Einrichtung besteht, wokl aber die Verordnung über die Accise von den Anstalten und Orten des Detailverkaufs solcher Getränke, welche auch in Liv-, Csth- und Curland mit dem I . Januar 1843 i n Wirksamkeit treten soll. D,ese Accise wird dadurch er.

hoben, daß die Inhaber der Orte des Detailverkaufs geistiger Getränke verpflichtet werden, dazu jährliche Zeug-nisse zu nehmen. Solche ZeugZeug-nisse müssen sowohl für alle Gasthäuser, Traileurs, Restaurationen> Garküchen, Heihergen, Einfahrten, Krüge und Schenken, als auch für alle Privathäuser, wo ein solcher Verkauf stattfindet, in allen Städten. Flecken, Dörfern, Vorwerken, in Müh«

len und überhaupt, wo nur Branntwein im Detail auf Krous. und Privatgntern le. verkauft w i r d , ausgenom»

wen werden. Den Ärendatoren von Kronsgütern jedoch wird bis zum Ablauf der Arendecontractsfristen die Zah»

lung für die Accisezeuanisse als Zahlung der Arenoesumme angerechnet — Der Verkauf von Bier und Melh bleibt' fre« — Die Accisezeugnisse werden auf Stempelpapier von folgenden Galtungen ausgegeben; i j Für Gasthäuser, Tratteurs. Restaurationen, Garküchen, Herbergen oder Einfahrten, Krüge und Schenken in Städten und Flecken zu w Rbl S . 2) Für eben solche Anstalten an allen übrigen Orten zu 5 R b l . S . 2) Für Privathäuser i n Städten und Flecken, wo von der Ortöobr^keit, den Be»

sitzern oder Pächtern in den Wirthsstuden nur der Ver«

kauf geistiger Getränke gestattet wird, zu 2 R. S . 4 ) M r alle einstweiligen Ausstellungen zu I R. S . — I n jeder Anstalt muß das für sie besonders ertheilte Zeugniß angeschlagen sein. Wegen Ertheilung der Zeugnisse müssen Gesuche nach vorgeschriebener Form auf Stempelpapier an die Hreisrentei mit Beifügung der gebührenden Gel»

der im Novemben und Secember jeden Jahres gerichtet werden. — Branntwein auf Schuld, so wie gegen Wer» . sehung verschiedener Sachen und auf Rechnung der künf»

«igen Ernte zu verabfolgen, ist verboten. — Ueber die

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Strafen für Nichtabnahme ber Zeugnisse zur gehörigen Zeit ir. enthält die Verordnung ausführliche Nestimmun»

gen. (Senatiztg. ^ ? 54.)

Durch ein am 25. M a i K . I . Allerhöchst bestätigtes Reichsrathsgutachten ist die Nage: in welchem geistlichen Gericht Cntscheidungssa cken zwischen P r o t e s t a n » t e n und H e b r ä e r n zu verhandeln sind? — dahin ent»

schieden; daß die Verhautlung und Entscheiduug von Ehescheidungssachen, wenn einer der Ehegatten sich zum Protestantischen Glauben bekennt, und der andere nicht Christ ,st. der Protestantischen geistlichen Obrigkeit über-lassen bleibt. (SenatsukaS v. 3. Juli.)

" N l g a , den I I . J u l i . B ö r s e n b e r i c h t . A n s , f u h r w a a r e n . G e t r e i d e . R o g g e n w loco ohne festen Preis. I10/117pkdaer Surfte ä ? 6 R- S . gemacht sein. Auf Lieferung pro M a i wurde etwas ä 70 R. »er, kauft. H a f e r , 8«vfdger bat 57 R. bedungen, vom

?4/?5vfdgen sind dagegen ein Paar kleine Partieen zu Ü2 » 53 R. abgegeben, größere werden höher gehalten. — Flachs. Der Markt war selbst bei herabgesetzten Prei, sen gedrückt, meist wurde nur Krön allein gemacht. Die NoNrungen sind: Partieengut 29 R- S>, Englisch Krön 28 R., u u 25 1/2 » 25 R . n n . 2! R.. Marienburger Krön 3l R , puik u n »! 1/2 N . , i w . 29 R. S- — Flachs heede ist ganz vernachlässigt und höchstens 13 R. S . dafür zu machen. — H a n f halte nur beschränk, ten Umsatz, in Preisen war wenig Veränderung; die nie, drigeren galten für Verkäufe in Sommerwaare; sie sie»

l,en: feiner Polnischer Reinhanf 94 ä, 92. N . V>, Aus»

fchuß 88 N . . Paß 85 R-. Polnischer Reinhanf 90 » 88 3 l . . Ausschuß 85 R . Paß 80 R . Ukrainer Marinehanf 95 N . mit Käufern, Ukrainer Neinhanf 8? » 86 R., Ausschuß 64 R , Paß ? 9 a 8 0 N . . schwarzer Paßhanf 0 5 R . V - » T o r s ohne Umsatz. — H a n f s a a t . Zu den Preisen von 13 l / l » l3 l/2 wäre vielleicht anzukom»

wen — H a n f ö l an der Börse ohne Frage; der Haupt-inhaber hält fest auf Preis, wenngleich eine jetzt ange»

brachte Partie unter 130 R., B . zum hiesigen Verbrauch abgegeben ist. Die Frage für diesen ist schwach. — Sä) l a g l e i n s a a t . Es sind im Laufe der Wocke wohl Über 10,000 Tonnen, meist für Holland, gekauft, zum Theil in geringer, zum Theil in guter Mittel« und hoher Waare. Die bewilligten Preise sind l y 3/4 » 17 und 18 l/2 ä 19 l/2 R. B . - T a l g ohne Geschäft.

C i n f u h r w a a r e n . Von S a l z wurde rothes Cette

» 78 R. S . abgegeben; vom Vord eine Ladung auf 8U R. gehalten. Terravccchia unter Schloß dürfte nur ?6 R. bedungen haben. Liverpool ist K l>3 R. gemacht.

H ä r i n g e scheinen nicht festere Preise als: 83 und 8 l R. Wr Verger und 82 » 80 R für. Fleckefiörder bedingen zu können. 9.

R i g a , den l3. J u l i . M i t lein Beginne der Schul, und Gerichtsferien hat auch die S t a t t fast die letzten Spuren der Lebhaftigkeit verloren; Alles ist aus den engen Mauern hinaus ins Freie geeilt nnd selbst der Handel, der für einige Wochen feiert, fesselt Wenige, so daß nicht bloß Ze,t zu Ausflüchten in die nächste Enlfer«

nung uxd in die Nachbarprovinzen übrig geblieben ist, sondern auch täglich Reiselomen inS Ausland unternom»

men werden. Von den B a d e o r t e n nahe und ferne de»

hauptet Kemmern, wie es scheint/ in diesem Jahre den

«rsten Rang; nicht bloß, daß der Aufbau eines Actiem Hauses und die Veranstaltung von Vollen zur allgemeineren

236 Geselligkeit beigetragen haben; es hat sich auch sonst Manches vereinigt, diesen Ort besonders gesucht zu ma»

chen- Der hiesige Kunst» und Handelsgärtner W a g n e r ist für die unentgeltlichen Bemühungen zur Verschöne«

rung der Kemmernschen Anlagen für seine Person zum Chrendülger ernannt. ,

' Am 30. Juni fand Hieselbst ein feierliches Leichen»

b e g ä n g n i ß statt. Der erst seit einem halben Jahre hiefelbst stationirte und am 25. Juni in der Blüte seiner Jahre verstorbene ObrisNieutenant vom GensdarmenoorpH Pawel P e w z o w , früher Kaiserlich-Russischer Commissa«

.riuS in den Glänzangelegenheiten mit Preußen, wurde an diesem Ta^e von der S t . Alexeikircke auS zur Ruhe de»

stattet. Die persönliche Liebenswürdigkeit des Verstorbe»

nen und seine nicht geringe Gefügigkeit in Verhältnisse und Ansichten, die ihm gänzlich fremd waren, hatten ihm eine große Zahl von Freunden erworben, deren Theil»

nähme, so wie die vielen Beweise öffentlicher Achtung sein Leichenbegängniß auszeichneten. Auch der hochwür«

dige Philaret schloß sich unter dem Geläute der Griechisch«

Russischen Kilckenglocken dem Leichenzuge an und beglei-tete denselben bis zum Begräbniß.

Die Verlegung des W a i s e n h a u s e s zur Vorstadt ist auf den Antrag der großen Gilde durch Belchlußnahme des Ralhes als «brigkeillichen Standes der Stadt, der sich gleichfalls dafür ausgesprochen hat, entschieden.

I n einer am 30. Juni auf dem Sckwarzenhäupter«

Hause stattgefundenen Versammlung der Kaufmannschaft ist die nunmehrige ungesäumte Herbeifchaffung eineH D a m p f v o o t e s zum Bugsiren der Schiffe im Düna?

ströme beschlossen.

Ein aus England verschriebenes R e t t u n g s b o o t aus Korkholz ist seit längerer Zeit in der Bvlderaa vor, Händen und wird hoffentlich bei eintretender Gefahr sei»

nen Zweck bewähren.

Zu den erfreulichen Erscheinungen für die Industrie 'gehört, daß die große T u c h f a b r i k , welche Herr Aelte»

ster Lösepitz auf ker Robinson'S,Insel bei Riga eingerick»

tet hatte und welche seit einigen Jahren ins Stocken ge«

rathen war, nachdem ein früherer Plan, sie auf Hctien wieder zu begründen, sich nicht als ausführbar bewährt hatte, vor ein Paar Wochen durch den Herrn Rathsherrn und Consul G F Tanck, der in der Nähe derselben be, reits eine Wollenfabrik besitzt, das bisherige Lösevihsche Fabriklocal aber vorläufig auf drei Jahre gepacktet hat, wieder in Gang gebracht ist. Eben so ist schon seit An-fang dieses IahreS die unter Sassenhof belegene ehema»

lige Weltzienfche Z u c k e r f a b r i k , die nachher einen kur»

zen Fortgang als Seidenspinnerei, sodann- aber einen lan»

gen Stillstand halte, durch Herrn P.CH. Lodders wieder eröffnet worden.

-Von den seit dem I . M a i d. I . gehenden drei D i » l i g e u c e n zwischen Riga und Mitau ,st seit dem l . J u l i die älteste, länger als 20 Jahre bestandene, von dem H r n . Canzlr'director. Collegienassessor I . de la Croix in Mitau begründete einstweilen bis auf Weiteres eingegangen.

Se. Königliche Hoheit, der Großherzog von M e » , cklenburg,Schwerin haben ihren Consul hieselbst.^

den Kaufmann und Rathsherrn Neinhold Christian Wil<

Helm S t r a u s , zu ihrem G e n e r a l c o n s u l , und dessen

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Sohn, den Kaufmann Ulrich Ewald Robert S t r a u s zu ihrem V i c e t o n s u l ernannt.

Der bei S r . Cleellenz dem Herrn Kriegsgouuerneur von Riga, Generalgouverneur von Liv-, Csth« und Cur»

land, Baron von der Pahlen, zu besonderen Aufträgen befindliche Gardeobrist v. V a e r hat von S r . Königlichen Hoheit, dem Prinzen von Preußen, dem er auf dessen letzter Reise nach S t . Petersburg das Geleite von der Preußischen Grunze bis zur Residenz gab, einen kostbaren B r i l l a u t r i n g erhalten. Gegenwärtig hat der Eladt, lheilSaufseher der Nigischen Polizei E r a S m u s 2-, wel, cher die Deputation des 9. Königlich-Preußischen C u i , rassierregjmeutS bei Gelegenheit der LHährigen Befehls.

haberscl,aft S r . Majestät des Kaisers von Rußland zur deSfallsigen Feier nach S t . Petersburg begleitet hat, von S r . Majestät dem Könige von Preußen einen kostbaren B r i l l a n t r i n g erhalten.

Am 2. J u l i langte im hiesigen ein hierher gehöriges S c h i f f an, welches aus Cronstadt am «4. Juni abgese.

gelt, am l 9 . Juni aber von der Kronsfregatte ^ König der Niederlande" aufgebracht und in den Hafen von Cron, stadt zurückgeführt war. we»l es versäumt hatte, auf offe.

Ner See daS Kronödampfschiff «Kamtschatka", welches S e . Majestät den König von Preußen am Bord hatte, zu sa«

lutiren. Es hatte nicht nur eine volle Ladung empfangen, sondern der Schiffer auck 09 R b l . S . an Schußgebühren zu entrichten gehabt und H a v a r i e gelitten. Am 23. Juni ist er hierquf von Kronstadt aus abermals hierher in See gegangen. 7.

R e v a l , den 0. J u l i . Um durch die Instandsetzung und den Verkauf alter unbrauchbar gewordener Sachen

«um Theil armen Handwerkern Arbeit, zum Theil andern HülfSbedürftigen einige Unterstützung verschaffen zu kön»

nen, ist hier ein M a g a z i n eröffnet worden, wo alle Möbeln, Kleidungsstücke und Effekten aller Art. wenn sie auch noch so schlecht sind, mit Dank angenommen und, wenn sie in Stand gesetzt sind, zum Besten der A r m e n Verkauft werden sollen. (Rev. wöch. Nachr. ^ 27.)

R e v a l , den 13. J u l i . Am frühen Morgen eines leden der drei für die Feier der S i l b e r h o c h z e i t un»

sereö e r h a b e n e n K a i s e r p a a r e s bestimmten Tage ertönten Choräle von den Kirchlhürmen herab und außer-dem verkündete das während der ganzen Zeit nur selten Unterbrochene Geläute der Glocken auf allen diesen Thür»

wen, wie richtig und innig wir jenes das hohe Herrscher«

Haus betreffende glückliche Ereigniß zu würdigen wissen.

Am Vormittage deS l . J u l i begaben-sich die hohen Auto.

Mitten deS Civils und Militärs in die Griechische Calhe«

drale, der Magistrat aber und die beiden Gildecorpora»

tionen verfügten sich in Procession in die S t . Olaikirche Und hier wie dort wurden aus dankerfülltem Herzen in»

nige Gebete emvorgesandt zu dem Geber alles Guten für ferneres Glück und Gedeihen unserer Herrscher und unse-sei Vaterlandes. Am Mittage fand ein glänzendes Festmahl im Saale der Badeanstalt zu Catharinenthal statt. — Am 2. J u l i wurde den Siechenarmen in dem öffentlichen Garten vor der Schmiedepforte, am 3. J u l i denselben Armen »m Saale der St- Canütigilde und einer beträcht, lichen Anzahl der hier stationirten und mit Verdienst,

2Z8 zeiiben belohnten Militärs nieder» Grades im Hause der großen Gilde eine gut ausgestattete Mittagsmahlzeit ge»

geben. Auch für diejenigen Armen, welche der letztem wegen Altersschwäche und Gebrechlichkeit nicht beiwohnen konnten, wurde freundliche Sorge getragen. — An den Abenden dieser drei Tage waren die Häuser der Stadt, insbesondere das Schloß auf dem Dom geschmackvoll illu, minirt, und die Straßen durch eine zahlreiche, ilsdensel»

b?n umherwogende Menschenmenge belebt. (Nev. wöch.

Nachr. ^ 5 28.) , N e v a l , den l l . J u l i . Die in unserem Meerbusen kreuzende F l o t t e hat, nach Privalbriefen vom Bord derselben, Anfangs vorigen Monats viel vom Regen und der kalten Witterung zu leiden gehabt; am 20 Juni lag sie bei Hochland, wo Se. Kaiserliche Hoheit der Groß, adnnral, Der dort mit Seiner E^adre. von 5 Schiffen eintraf, ste besichtigte. Dort erwartet? sie auch Se Ma»

jestät den König von Preußen und den Erzherzog "von Oesterreich, da aber diese Potentaten gegen il Uhr Nachts auf der Höhe von Hochland eintrafen und leine Flagge aufziehe» ließen, so wurde auch von der Flotte weiter nicht salutirt und sie passirten ganz still vorbei. Am 23.

legte sich die Flotte allf der Rhete von Kronstadt vor Anker und geruhten Ce Majestät der Kaiser oeire Di»

Visionen zu besichtigen und Ihre Allerhöchste Zufrieden, heit zu bezeugen und den Equipagen einen halben S i l , berrubel für den Mann Allergnädlgst verabreichen zu lassen. 18 Linienschiffe und 20 Fregatten, worunter 2 Holländische, und L0 kleinere Fahizeuge lagen auf der Kronstädter Nheke in 4 Colomien in Reihe und Glied, und boten einen der hehrsten und- prachtvollsten Anblicke dar, der durch eine, Unzahl von Böten, Dampfschiffen und Kauffahrern, die auf der Rhede in steter Bewegung waren, uoch mehr belebt ward. Nach de,, 4. d. M>, glaubte mau, werde die Flotte wieder von Kronstadt ab- . segeln, um ihre diesjährige Campagne fortzusetzen.

— y

-W e s t h a r r i e n , den 13. J u l i . I m M a l und Juni hatten wir hier ziemliche D ü r r e , die aber in an«

deren Kreisen noch größer gewesen ist, und die nur selten von einigen Regentropfen unterbrochen wurde, wobei es sehr k ü h l war, ja in der Nacht vom 4.. 5. und 6. J u n i war es so kalt, daß es an manchen Orten E i s fror, und der in der glitte stehende R o g g e n davon bedeutend litt, so daß sich jetzt in manchen Roggenfeldern ganze Striche"

weißer, tauber Aehren zeigen, wodurch die im allgemein "

nen nicht viel versprechende Noggeuernte noch mehr ge-schmälert worden. Jetzt haben wir seit Iohanni fast fort, währendes R e g e n w e t t e r , welches de, der Heuernte große Beschwerde verursacht; die zuerst angegriffenen Heuschläge sind 'nicht besonders bewachsen, nach'dem pie«

len Regen hat zwar der Graswuchs noch bedeutend zu, genomnlen, eS ist aber viel trockenes Wetter nöthig, ehe alles Heu gemacht und eingebracht wird, und allem An?

scheine nach nicht viel Aussicht zu ersterem A u f den Vauerheuschlägen sieht man noch wenig gemäht. Das nicht zu früh gefäete S o m m e r k o r u steht zwar üppig, wird aber durch den Mangel, an Sonnenschein und d»e beständige kühle Luft sehr zurückgehalten. Die Brach, destellung ist besonders auf kräftigen und sehr zum Gras-wuchs geneigten Aeckeru sehr beschwerlich.

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. N a « v a , d e n ! . Juli. Zufolge am 2t. März d.

I . Allerhöchst bestätigten Beschlusses des Cvmit« der Her, ren Minister ist die Bestimmung des Dirigirenden Ee»

nats. daß der Just i z o f f i c i a l der hiesigen Stadt mit den Rechten und Pflichten eines Kreisfiscals in Polizei, und Arrcssantensachen dem St. Petersburgschen, in Äp»

pellationssachen aber, d. h. in allen Criminal» und Civil«

IUstizsachen, derentwegen der Magistrat zu Narva unter dem Esthländischen Oberlandgerichte steht, dem Esthländi«

schen Gouvernementsprocureur untergeordnet sein, und ferner, unabhängig vom Narvaschen Magistrat, nur auf Vorstellung des S t . Petersburgschen Gouvernements»

procuieurs und der dasigen Negierung angestellt, ent«

lassen und belohnt werdensoll, wi'e die kreisfiseale.—con, firmirt und mittelst Ukases vom w April der St. Pe, tersburgichen und CsthländiscdenGouvernementSregierung

^ie Anordnung zur Erfüllung vorgeschrieben worden.

E u V l a tt d .

L l b a U / den 8. Juli. Mit angemessener kirchlicher

Feier wurde gestern die hundertjährige Grundsteinlegung unserer heiligen D r e i f a l t i s s k e i t s k i r c h e degangen, der die Stadtautoritäten, das Officiercorps der beiden Nur«

gerfahnen und eine sehr zahlreiche Versammlung bei»

wohnten. lL'b. Wochendl. ^ 54.)

Im Dokument as inland. (Seite 129-132)