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176 ctionen bewährte er «uch in dem Feldzuge gegen die Pol«

Im Dokument as inland. (Seite 90-93)

Nischen Aufruhrer Überall seineThätigkeit und Unerschrocken»

heil. Äei Ostrolenka nahm er entscheidenden Antheil an der Schlacht durch die geschickte Aufstellung der großen Batterie; und bei der Erstürmung von Warschau leitete er am zweiten Tage, nach Verwundung des Feldmarschalls Grafen Paskewitsch, die Anstrengungen des Heers. Das war seine letzte Kriegsthat. Seitdem, durch das Ver»

trauen seines erhabenen Monarchen mit der Oberdirection des Corps der Wasser« und Landbauten beehrt, lebte er auch hier ganz seiner Pflicht, seinem Berufe. Da traf ihn vor A Jahren, auf einer seiner VesichtigungSreisen, ein Nervenschlag, der ihm die linke Seite lähmte. Seit, dem kränkelte der Körper fort, der Geist blieb rege und thätig, b>s auch er zuletzt mit der hinwelkenden Korper«

kraft erlag.

24. Am 23. April starb zu Niga der seit anderthalb Iah»

ren als Oberaufseher des dortigen Kronsgefängnisses zur höchsten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten funetionirende Collegiensecretär Eduard Joseph H ö l t z e l , im 40. Jahre und an demselben Tage seine Gattin «m 39. Lebensjahre.

25. Am 25. April starb zu Riga der Archivar deS Liv.

ländlichen Cameralhofes John O g o r r o w . Er war eben, daselbst, den 4. Juni 1799 geboren und hatte in den I a h . ren 1820 bis l822 auf der Dorpaler Universität sich dem Studium der diplomatischen Wissenschaften gewidmet.

Personalnotizen,

l . A n s t e l l u n g e n .

Der Pastor S c h m i d t auf der Insel Moon ist zum geistlichen Vicevräsidenten des Oesel'schen Evangelisch.

Luther>schen Consistoriums und zum Superintendenten des Bezirks desselben ernannt.

Der zweite Secretär bei der Gesandtschaft in Berlin, Collegienassessor O- v. Vegesack ist Allergnädigst zum Kammerjunker ernannt. Der beim Livländischen Do»

mainenhofe als Buchhalter dienende Collegiensecretär Woldemar V e r k h o l z früher stell». Kreisfiscal in Wen, den) ist zum KronSschiedörichter für den Rigischen und Wenden'schen KreiS ernannt worden.

l l . V e f ö r d e r u n g e n.

Zum StaatSrath ist NUergnädigst ernannt der Pro«

fessor am pädagogischen Haupt'institut zu S t . Petersburg vr. pi,ii. Johann Anton Joachim G r i m m .

i n . O r d e n .

Den S t . S t a n i S l a u s o r d e n 3. Classe hat der ältere Adjutant der vierten, gegenwärtig in Riga ihr Hauptquartier habenden, Infanteriedivision, Lieutenant vom Olonez'schen Infanterieregiment S a n k i n erhalten.

Der w e i ß e A d l e r o r d e n ist dem Generallieutenant, Schatzmeister teS OrdenscapitelS, Varon D r i e s e n I M . her Commandant von Riga) verliehen worden.

I m Namen des Generalgouvernements von Liv', Esth, und Curland gestattet den Druck:

Dorpat, den l l . M a i 1842. C. W. H c I w i g , Censor.

20. Dienstag, den 49. Mai 1842.

a s Ä n l a n d .

Gine Wochenschrift für die Tagesgeschichte

", Esth" u n d C u r l a n d s .

S i e b e n t e r J a h r g a n g .

3 l i ä a , den l l . M a i . Die erste» S t r u s e n aus V j e l o i käme» am 9. d . M . und werden deren überhaupt noch gegen 200 erwartet. Die anhaltenden Regengüsse in de» ersten Tagen dieses Monats halte» diePulsatern des Stromgebiets unserer Düna mächtig anschwellen las-sen, und während sich die Fluth ergoß, begann die Fahrt.

N u n sind alle Besorgnisse wegen der Ltrusenfahrt ge«

schwunden und die Massen von aneinandergeschichteten Barken bedecken unseren Strom. Eingelaufenen Nachrich«

ten zufolge sollen zwar l 4 Fahrzeuge verunglückt sein;

allein auch dies Opfer wird leicht und geduldig getragen, wenn keine größeren Hemmnisse eintreten; ein Kaufmann aus dem Innern, der seit vielen Jahren mit dem h»esigcn Orte in Verbindung gestanden und die größten und reich«

sten Ladungen herabgebracht hat, »st zwar auch in diesem Jahre erschienen, seinen eingegangenen Verbindlichkeiten aber nur zum Theil nachgekommen, indem die ron ihm herabgebrachlen Ladungen nur die Halste seiner Liefe«

rungeu decken sollen und er nicht im Stande ist, für alle empfangenen Vorschüsse Waaren anzuweisen. Die aUge, meine und unerwartete Bestürzung, welche durch die I n -solvenz dieses Kaufmanns herbeigeführt ist, wirkt nach»

theilig auf die Geschäfte überhaupt und erzeugt eine ge-wisse Aengstlichkeit. Der Z l . M a i mit semen Losungs.

«orten steht ohnehin nahe bevor.

Heute wurde im Beisein der dazu geladenen obrig.

festlichen Autoritäten und der Glieder Eines Edlen Welt-gerichts nach geschehener Probewrake und Verlesung der obrigkeitlichen Verordnungen in Betreff der Wrake. die dieSMrige «Flachs, und H a n f - , W r a k e bei den Ambaren, wie alljährlich, auf daS Feierlichste eröffnet.

Für H a m b u r g ist nicht allein an der Börse eine be-deutende Summe zusammengekommen, sondern es sind auch Ne Theater-Einnahme vom 4. d. M - im Betrage von circa

>000 R. S- M . , die des gestrigen Concerts im Schwär, lenhiluptersaale unter Leitung des Herrn Musikeirectors Vorn und der Ertrag einer Menge von Privatsubserii ptionen in fast allen Kreisen unserer städtischen Vevolke,

^»ng dem Centralhülfscomitü in Hamburg zugewiesen.

Außerdem haben sich die Herren I . C Wdhrmann, I . Bran»

«enburg, I . g,. Rückcr und Fr. Schaar erboten, jeden

Beitrag ihrer Mitbürger für die Notleidenden in Ham.

durg entgegenzunehmen und ungesäumt zu befördern. Die allgemeine Thellnahme hat somit vollkommene Befried».

gung und die erwunichteste Gelegenheit erhallen, jedes, auch das geringste Scherflem befördert zu sehen.

7.

N i g «,, den 14. M a l . Die am Sonntag Nachmit.

tag um 4 Uhr von h,er nach Moskau abgehende C u r i e r , post nimmt auch die ordinäre Correspondenz nach den Stätten auf der Route bis O d e s s a mit. (Zusch. ^ - '

)

Der hiesige Fuhrmannswirlh Vusch wird wöchentlich einmal von hier nach W i l n a und zurück Waaren und Passagiere führen. ( N i g . Ztg. ^»." 56 )

Die Zahl der hier angekommen S t r u sen beträgt

"127, der Skutken 6 , der Tschollen 8. (3iig. Stattbl.

D o r p a t , den !6. M a i . Vorgestern trafen Se.

Ercellenz, der H e r r G e n e r a l g o u v e r n e u r ic. B a r o n v o n der P a l , l e n , von Riga kommend, h,eselbst ein, und verließen uns heute wieder, auf der Tour nachEsth»

land, nachdem gestern das hier stehende M i I i t ä r. sowohl die Infanterie, als die Kosaken, von hier admarschirt waren. 12.

P e r « a u , dm 8. M a i . Auch hier werden zur Unterstützung, der durch die schreckliche Feuersbrunst in H a m b u r g ihrer Habe Beraubten Beiträge in den Com«

ptoirS von Jacob Jacke und Comv. und Hans Diedrich Schmidt gesammelt. ( B e i l . z. Pem. Wochenbl. ^ 5 lU,) Aus dem W e r r o ' s c h e n Krelse. vom 10. M a i . — sine solche Ueppigkeit der W i n t e r selber, wie im Heu.

rigen Jahre, erinnern wir uns kaum gesehen zu haben;

frühe und späte Saaten, selbst auf sterilen, fandigen A n . höhen entwickeln ein so frisches Grün, daß sich der Blick kaum davon abzuwenden vermag. Wenn dadurch die mehrfach geäußerten Besorgnisse, als könne der schnee, arme Winter den Wintersaaten schädlich werden, glückllch beseitigt sind, so erscheint es uns nicht minder gewagt, nach diesem Proglvsticon eine reichgesegnete Ernte nut

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Sicherheit zu verkünden, da diese doch größtentheils von cc>. Witterung während der Blütezeit abhangig ist. W i r haben schon in manchen früheren Jahren, namentlich auf Hofsfeldern Beispiele erlebt. daß trotz der ausgezeichnet-sten Frühlingsvegetation durch ungünstige Blütezeit eine mittelmäßige Ernte eintrat. — Die Zeit der Win»

ter« und F r ü h l i n g s k r a n k h e i l e n scheint glücklich vorüber zu sein, aber eine Menge frischer Grabstatten bezeichnet fast überall die feindliche S p u r ; — in einzelnen Kirch, spielen muß fast die Haltte der Todesfälle den M a s e r n zugeschrieben werde«/ die in ihrem Verlaufe leicht, doch selten ohne gefährliche Nachkrankheiten blieben, Leren Mehrzahl mit dem Tode endete.

Der C u r l ä n d i s c t i e G a r t e n b a u v e r e i n hat der Livländischen gemeinnützigen und öconomiscken Societät ein bedeutendes Quantum G a r t e n s ä m e r e i e n zukom-men lassen, um damit würdige, jedoch unbemittelte Vauer.

familien in diesem Nothjahre zu unterstützen Auch in unserm Kreise hat man nickt undeteulende Quantitäten solcher Sämereien unter die Leute verthellen lassen, und es dürfte durch diesen Schritt ein erfreuliches Aufschwung für den Kartenbau entstehen, zumal bei uns der Land-mann außer Kohl und Kartoffeln fast gar kein Gemüse anbaut. Es werden viele Leute jetzt mit neuen Bedürf-nissen bekannt werden, und ist erst das Bedürfniß erwacht, so wird man auch allmalig auf die Befriedigung desselben dedacht sein, während die größere Ausdehnung des Gar»

lenbaues eine sichere Echutzwehr gegen den Hunger ab.

geben wird. — Durch obrigkeitlich getroffene Anordnun-gen- wird in diesem Nothjahre der Mangel weniger drückend werden, aber so lange der Geist deS Volkes »n seiner bisherigen Lethargie bleibt, so lange w«rd man durch temporelle Hülfsmittel wenig ausrichten. M a n sorge vor allen Dingen für geistige Erwkckung und gebe namentlich alljährlich gute präctische Vrlksschriflen heraus, diese wer, den in der Folgezeit mehr frucklen als die temporär ge.

reichten materiellen Hülfsmittel uud selbst die in ^ l " »8 dieser Wochenschrift annoncirten auf Oesel zu Tausenden vertheilten Tractaten!

I n ^ " 15 S> 135 deS Inlandes wird aus Reval der bedauernswerthe Fall von einem Ielgimeggeschen.«rü, ger erzählt, der als unschuldiges Nacheopfer für die M ä -ß i g t e i t s s a c h e gefallen sei, und zugleich als veranlaf»

sende Ursachen der Wuth „ e m weiter Marsch im rauhen Nordsturm, Schneegestöber und Reif nebst manchem nacht»

lichen B'vouak" angegeben, wahrscheinlich als Nacbtheile auf die körperliche Gesundheit, d,c durch den lieblichen Branntwein ohne weiteres ausgeglichen worden wären.

Solche Nachtheile werden am besten durch kräftige Nah»

rungsmittel vermieden, nicht aber durch Spirituosa, wie zwei Hamburger Lotterbuben — ihre ärztliche Autorität m i ß b r a u c h e n d — und ihre Glaubensverwandten — eS den Laien gern einreden möchten. Hätten z V . die lüder«

lichen, dem Trunke huldigenden Wargel'schen Bauern dieses Geld, welches sie alljährlich in den Krügen zu ver, saufen gewohnt sind, zur Anschaffung von kräftigen Nah»

rungömitteln verwendet, so wären d,e oben hervorgehobe«

nen klimatischen Einflüsse ohne Nachtheil für sie geblieben und sie wären niemals M ö r d e r geworden; denn alle Laster und Verbrechen werden aus des Branntweins pest>

schwängern« Schovße geboren. — w. — W o l m a r , den l . M a i . Zum Besten der hier errichteten S c h u l e f ü r d i e K i n d e r a r m e r a u f dem

L a n d e w o h n e n d e r D e u t s c h e n L i v l a n d s wurden in der am 23. Juni v. I . veranstalteten Verloosung 228 Gewinnste verspielt, und 673 R. 75 K. S . für Loose. »7 R- 48 K. in Geldgeschenken. 15 R- an Zinsen, überhaupt 7U6 R. 23 K- S> eingenommen. Hiervon wurde der jährliche Zuschuß zum Capital abgenommen, das übrige Geld aber auf die Unterstützung von 17 schulbedürftigen Kindern aus 11 verschiedenen Kirchspielen LlvlandS ver-wendet, nachdem von den früher unterstützten Kindern 2 junge Mädchen nach geschehener Confirmation waren cnt>

lassen worden. Wegen Unzulänglichkeit der M i t t e l mußten I? andere arme und sehr arme Kinder, die sich gemeldet hatten, abgewiesen werden. Deshalb hat H r . Pastor »r.

»F. Walter im Namen der Wolmar'schen Armenpflege jetzt die dringende Bitte erneuert, daß auch außer Wolmar die Deutschen Livlands zu der ,n Wolmar gehegte»

Schule für arme Deutsche, nicht zur Wolmar'schen Ge:

meinte gehörende Kinder, die auf dem Lande aller wün»

schenswerthen Schule und Erziehung entbehren, das ^hre beisteuern möchten, sei eö ,n Geldjendungen. sei es in der Zahlung für Loose, oder in Arbeiten zu der diesem Zwecke dienenden Ausstellung, deren Eröffnung die Wol-mar'schen Frauen auf den 20. Juni d I . , uud'deren Ver»

»vielen sie auf den 23. Juni festgesetzt haben. Gaben und Ardcilcn zu empfangen und Loose auszutheilen, sind erbeten in Niga die Frau Generalsupermtendentin v.

K l o t , Frau Schuldirectorin Naplersky, Frau Doktorin BärenS, die Handlung des H r n . RathSherrn Böttcher, der Hr. Buchtrucker Hacker; in Dorpat die H H . Pro»

fessoren Ulman» und Pröcker. die Frau Oberlehrer,»»

nen Hansen und Carlblom und die Frau Professorin Wal«

ter; in Walk Hr. Apotheker Rücker und Hr. Syndikus Falck; in We,ro H r . W i l l e ; ,n Fellin Hr. u>. Carlblom;

in Wenden H r . KreiSlchrer Mollrecht, Hr. Landgerichts' sccrelär v. Grothuß, Hr. Hollander zu Bi» kenruhe; in Lemsal Hr. i'r. Petersen und Fräulein Sänger; außerdem in allen Kirchspielen Llrlands die Herren'Prediger und in Wolmar selbst werden zum Empfang der Gaden und zur Veräußerung von Loosen bereit sein die Frau S u n -dicus Eckardl, Frau Doktorin Banoau, Hr. Koch, H r . Rathsherr Wahrhusen und Hr. i»^. Girgensohn. I B e i l . z. Rig Ztg.)

A r e n S b u r g , den 12. M a i . Auf Beschluß des Ministercomll« vom 17. und 3 l . März haben Se. Maje«

stät der Kaiser und Herr Allerhöchst zu befehlen geruht:

I , der Oeselschen Ritterschaft zu gestatten, aus ihren Sunl-men Unterstützungen zum Unterhalt denjenigen I n v a l i , den aus den B a u e r n der a d l i g e n G ü t e r der Insel Oesel auszuzahlen, welche nach den bei dem Mas des Dirigirendcn Senats vom 26- April l84l bekauntge-machten Regeln ein Recht dazu haben, so daß einem jeden 20 R. S . bestimmt werden, anstatt der Unterbringung dieser Invaliden in der für ihre Verpflegung in der Stadt Arensburg auf Rechnung der Ritlersckaft gegrün, delen Anstalt. 2» die Ritterschaft zu verpflichten, daß sie, wenn diese Maßregel gehörig erprobt worden sein w i r d , dem Ministerium de'ö Innern durch die örtliche Oberhörde einenBeschluß darüber vorstelle, ob nachCrfüllung derselben die für die Invaliden errlcktete Anstalt zu schlle.

ßen, oder ob dieselbe unverändert zu la>,en sei, für den Fall, daß im Laufe der Zeit sich viele Invaliden ohne Familie melden, welche lieber in diese Anstalt einzutreten, als die Geldunterstützung außerhalb derselben zu genießen wünschen sollten. (SenatSztg. ^»5 28.)

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G st h l a n d.

R e v a l , den V. M a i . Ganz unverhofft kam hier am I . d. M . ras D a m p f s c h i f f „Fürst Menschikoff" auf einer Lustfahrt von Abo über Helsingfois an, die Pasta, giere haben aber des Sturmes, Gewitters und vielen Re-gens wegen wenig Freute gehabt; obgleich es früher verlautete, als hatten sich gegen 60 Personen gemeldet, die Willens wären mit dem rüctgehenden Schiffe die Luft, fahrt von hier nach Helsingfors zu machen, so sind doch des üblen WetterS wegen nur wenige von der Partie gewesen.

Am .1. d. M . wurde auch der Salon der C a t h a r i « N e n t h a l ' s c h e n V a degese llschaft mit einem Diner und einer Abendgesellschaft eröffnet, u»0 auch hier war das schlechte Wetter Schuld, daß daran nur Wenige Theil nahmen; die Badeanstalt selbst ist am 4. d. Ät. eröffnet, wird aber ebenfalls bei der kalten Witterung noch wenig Liebhaber finden, auch sind die Omnibus, welche die Passage nach Catharinenthal sehr fördern, noch nicht im Gange.

Bei sehr hohem Barometerstande, 28 Zoll ! l/2 Li«

«ien, erhob sich am 30. v. M- e»n starker Noreostwint», der sich in der darauf folgenden Nacht bis zu einem star, ken S t u r m steigerte und bis den andern Morgen an.

hielt; er trieb G e w i t t e r , und R e g e n w o l k e n herauf, die sich denn auch, besonders in der Nacht zum 3. d.

M . und an diesen und den folgenden Tagen, so wie deS Nachts in so reichlichem Maße ergossen, daß die Felder ganz aufgeweicht sind, tiefer liegende zum Theil unter Wasser stehen, niedrig geleqene Wintersaat und früh ge«

fäelrr Sommerroggen theilweise ersäuft wurden und d,e Feldbestellung sehr erschwert, ja an manchen Orten un-möglich ist. Die Luft hat sich sehr abgekühlt, am 5.

Abends 9 Uhr zeigte daS R Thermometer nur 2 G r . - ^ - , doch verhinderte der dickte Nebel, in welchen wir nun schon ein Paar Tage fast ununterbrochen gehüllt sind, den Nachtfrost; dabei ist es sehr windstill und ein Son-nenblick höchst selten, so daß sich die Nasse bis jetzt noch eher vermehrt als vermindert Die Bestellung der Sommer»

sa«t wird sich dadurch auf nicht hoch und abhängig gele»

genen Landereien sehr verspäten. Die Wintersaat hat sich zwar sehr erholt und gewährt von weitem einen geschlos«

lenen grünen Anblick,' bei näherer und genauerer Besich, ligung zeigt es sich aber, daß der schneelose Wmter mit seinen schnell auf Regen folgenden starken Frosten und l,e kalten Nordwinde des Frühjahrs sie sehr stark deci»

mirt haben.

Der Tod deSGeneraladjulanten G r a f e n T o l l wird liier sehr betrauert; nicht allein «st der Verewigte von seinen Landsleuten überaus hochgeachtet und geliebt, auch viele hiesige Eingeborne schätzten sich glücklich unter seinen Befehlen zu dienen, und verlieren in ihm ihren allver:

ehrten gütigen Chef und hohen Gönner.

Auch der große Brand in H a m b u r g hat hier große Bestürzung erregt und die an der oortlgen Bank direct und indirect Vetheiliaten sind in großen Sorgen, denn aus den eingelaufenen Nachrichten constirt zwar die Ret-tung der Vankregister, allein über die Oalvirung der ei«

zentlichen Seele der Bank, der Gold, und Silberbarren,

>st hier noch gar nichts Bestimmtes kund geworden.

Heute werden auf unserem T h e a t e r zum Benefiz

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