• Keine Ergebnisse gefunden

Gino Wochenschrift für die Tagesgeschichte

Im Dokument as inland. (Seite 69-72)

^, Esth" u n d C u r l a n d s .

S i e b e n t e r J a h r g a n g .

L i v l a n d.

N i g a , den L. April. Nachdem T r e i b e i s big zur M i t t e der vorigen Woche unseren Strom bedeckt hatte, die Communication mit tem jenseitigen User in-dessen nicht im mineesten gehemmt worden war, trat in den letzte» Tügen der vorigen Woche nicht bloß ein ziem-lich starker und anhaltenter Frost ein, sondern der Wind wandte sich auch nach Norden und begünstigte taS Eiin laufen der in Polteraa und auf der Rhede liegenden Schiffe in unsern Flußhafen. Am Morgen des 3. kamen gegen sechzig S c h i f f e bei frischem Winde, der in die ge.

spannten Segel blies, zur St^dt herauf und besetzten das Vollwelk vom Carls« bis zum Schwimmthore in dreifa»

chcn Neihen. Dieser majestätische Anblick, der nach dem langen winterlichen Einerlei den höchsten Genuß gewährte und die überschwellende Freude sich in ungehemmtem Laufe ergießen ließ, machte auf einen Augenblick vergessen, daß von der andern Seite her noch immer keine Anschwellung des Stromes, keine S p u r der Struscnfahrt sichtbar wird.

Und wenn auch in den letzten Tagen durch den heftigen, sich zum Sturme steigernden N o r d w e s t w i n d das Wasser in der Düna nicht unmerklich gestiegen ist, so bleibt bei der Seichtigkeit des oberen Flußbettes noch immer zu befürchten, daß die Slrusenladungen ihren Weg zu Wasser nur bis zu einer gewissen Distanz werden ma«

äien können und dann ter Landtransport den einzigen Vortheil der Strusen inamsiren wird. Der S t u r m wurde am gestrigen Nachmittage so heftig, daß das Uever«

fetzeramt veranlaßt war,, die Passage mit Böten einzu^

stellen.

I n den am l . d. M . gehaltenen F a s t n a c h t s v e r , s a m m l u n < f e n der Aeltestenbänke und Bürgerschaften sowohl großer als kleiner Gilde ist die W a i s e n h a u s » F r a g e einer sehr lebhaften Discussson unterzogen wor«

den. ES war nämlich in der ersten Fastnacktsversamm«

lung am 25. Februar d. I . die verfassungmäßige Crledi»

gU«5 der von der Aeltestenbank großer G'lde gegen den bereits früher bestätigten Beschluß, den Umbau des städti«

schen Waisenhauses sofort beginnen zu lassen, erhobenen M o t i o n bis zur zweiten Fastnacl,tsversammlung d. I . hinausgeschoben worden. Der Gegenstand halte nicht nur eine^r genaueren Erörterung in der Zwischenzeit un»

terzogen werden können, sondern eS war auch selbst durch die Presse der Weg zur umsichtigeren patriotischen Prü»

fung gebahnt S o brachte die Nigiscke Zeitung in zwei mit vieler Wärme geschriebenen Artikeln ( » ^ 36 und 28»

den Gegenstand auf eine würdige und wenigstens im zweiten und letzten Artikel unparteiische Weise zur Sprache; schon früher hatten die Rigischen Stadtblätter ( ^ 8) sich wiederholt für den Aufbau eines neuen Waisenhauses in der Vorstadt entschieden. I m Inlande l ^ l o ) war ein ron der entgegengesetzten Ansicht ausge«

hender Antrag an die Aeltestenbank und Bürgerschaft großer Gilde im Auszüge mitgetheilt. Es ist nun gewiß keine leichte Allfgabe.' den wahre» Nutzen,in Zeder Hin«

ficht da zu ergründe», wo zwei sich entschielen feindlich gegenüberstehende Parteien den Weg der Vermittelung nicht einschlagen wollen; immer aber wird ohne Zwei»

fel eine ruhige und unparteiische Erwägung beider A n , lichten eher zum Z i » führen, als das beliebte, abet etwas abgenutzte M i t t e l , die Motive der Gegner zu ver-dächtigen,' und glauben zu machen, die alleinseligmachende Ansicht von der Sacke sei eben die des zeitweiligen Wort»

führers. Das Resultat der mehrstündigen Debatte war Übrigens kein eigentlicher Sieg der einen oder anderen Partei, sondern eine ohne alle entschiedene, d. h absolute Majorität gefaßter Beschluß der großen Gilde (mit sechs überzähligen stimmen, nämlich »09 gegen l03). den Bau deS Waisenhauses in der Vorstadt abermals zn beantra»

gen. D«e kleine Gilde aber hat sich wiederum mit eben solcher Entschiedenheit, wie bisher, für die Veibehallung deS städtischen Locals ausgesprochen, und in der That möchte den Stimmführern der Zünfte bei dieser, den meist aus tem Auslands einwandernden »md daher wen«»

ger durch Verwandtschaft und Familienbande verflochte-nen Handwerkerstand nahe angehenden Angelegenheit ein ganz besonderes Volum zustehen, zumal die Erschwerung ter Verwaltung und Contrvle be, einer Verlegung des Waisenhauses ,'n die Vorstadt außerhalb der Festung«, distanz zunächst di> Glieder ter kleinen Gilde empfintltch treffen müßte, welche bei der weiten Entfernung der An-stalt von den stärlischen Cvncentrationsvunkten und bei der Vervielfältigung der Geschäftsbräuchen hinsichtlich der Controle ,md Revision bedeutende Opfer zu bringen haben würden. Noch stehen sich also die beiden Parteien gleich

436 feindlich gegenüber. Erst der obrigkeitlichen Beschluß«

nähme des RatheS bleibt die Vermittelung und Ausglei«

chung dieser Interessen, vorbehalten. ?.

R i g a , den 9. April. A m 6 l». M . wurde mit Legung unserer D ü n a f l o ß b r u c k e derAnfang gemacht, und heute war dieselbe »schon für Fahrzeuge zu passiren.

I n der Osterwoche wird Herr C m i l D e v r i e n t hier eintreffen und einen Cyclus G a s t r o l l e n im hiesigen Theater geben.

Die Zahl der mit den P o s t l u t s c h e n R e i s e n d e n , auf der Route von S t Petersburg über unsere Stadt nach Taucoggen. betrug vom 26. M a i bis zum I . Decbr.

V. I . 954. (Zufch. ^V' 5295 U. 96 )

D o r p a t , den 2. April. L i s z t entzückte und de, geisterte in seinem zweiten Concerte. am 30 d. M . , unser Publicum wo möglich noch mehr, als das erstemal. Höchst erfreulich war uns aber auch die aufmunternde, auszeich-nende Anerkennung, die er unserem wackeren Pianisten, H r n . Alexander B e r n a r d , angedeihen ließ. E r f o r -derte diesen auf, ein Concert zu veranstalten, und sagte ihm nicht nur seine Mitwirkung dabei zu, sondern löste auch zur Unterstützung des Concertgebers eine namhafte Anzahl von Billetten. S o hatten wir das Glück den großen Meister am l . d. M . zum drittenmal zu hören, und zwar trat er in diesem drillen Concerte

«den so oft auf, als der eigentliche Concertgeber, mit welchem er auch eine große Sonate von Moscheles zu vier Händen executirte. Diese seltene Auszeichnung, die unserem aufstrebenden jungen Künstler geworden ist, muß ihm ebenso genugthueno und ermulhigend sein» als sie dem von Europa gefeierten Manne Hur Chre gerelcht.

12-D o r p a t , ten 12. April. M i t dem Beginne dieses Monates hofften wir endlich den Frühling erlebt zu haben.

Am ! . erreichte, bei st,Uer Luft und heiterem Sonnen«

schein, das Thermometer die Hohe von 9 Gr. im Schal«

ten; leider war aber schon der folgende Tag rauher; der 4. war heiter, brachte aber am Morgen eine Kälte von 5 G r . , und aush am Tage kam es im Schatten nicht zum Thauen: die nächsten beiden Tage schneite ss abermals, am Abend des 6 bis zum folgenden Morgen hallen wir 5 — 6 Gr. Frost, und am 6. bei heftigem Westwinde 9 Gr. Wärme; heule sind die Straßen und Dächer wieder weiß. Kurz — der April bewährt sich vollkommen in sei.

nem Eharacter. 12.

G st h l a n d.

V t e v a l , den 2. A p r i l . Den Mäßigseitsvcreinen ist ein M ä r t y r e r , — ein unschuldiges Racheopfer den Branntweinsfreunden gefallen. Der W i r t h des zum Gute Ielgimegge, Kegel'schen Kirchspiels, gehörigen Peestülla' schen Krllges begegnet vor ungefäh» 2 Wochen auf der Landstraße einem Zuge mit Hofsfuhren zur Stadt gehen-der Werpel'scher Bauern; diese, erbittert darüber, daß ihnen nach weitem Marsch im rauhen Nordsturm, Schnee»

gest'öder und Reif und »ach manchem nächtlichen Nivoual

«n den schon passirten vielen Ielgimeggischen und andern Krügen, in welchen kein Branntwein gehalten w i r d , zu ihrem höchst frugalen Male ein vergebens ersehnter Lade»

lrunk verweigert wird, erkennen den Peesküller, und mit

dem R u f e : „da ist einer von denen, die uns denVrannt«

wein vorenthalten, laßt uns ihn ein wenig coramiren" — fallen sie über ihn her. Doch — es ist das schwerste im Leben

Maaß zu halten und Ziel —>

Auf der Mittelbahn g e h n ! ! ! —

ihr Bekehrungselfer reißt sie fort, und sie mißhandeln den armen Peeskuller dermaßen, daß er nach kaum 8 Tagen verscheidet! Drei der Thäler sind als die Anstifter gefäng»

lich eingezogen worden. — Noch hat in Harrien e,n Kuhväctiter, sogenannter Holländer, elnen Bauer, der die Producte der Milcherei zur Stadt führte und sich einet UnterschleifeS dabei schuldig machte, so unglücklich mit Mit der Faust ins Gesicht geschlagen, daß der Geschlagene angeublicklich todt niederfällt! — Auch dieser unvorsätzlich«

Mörder wurde eingebracht. ^ Ein kleines V i l d von der Lebendigkeit in unserem Meerbusen während des Sommers ist vielleicht nicht un«

interessant, und ich gebe hier ein solches durch Mitthei»

lung einer kurzen Uebersicht derjenigen S c h i f f e , die vom l . Huli bis Ausgangs December vorigen Jahres sich im Gesichtskreise des, 20 Werst nordwestlich von hier dele.

genen Cap Surrup befanden. (Kffsch. heißt Kauffahr, leischiff, Krgssch. Kriegsschiff. Frgt. Fregatte.) I u l ' den l . l 2 Kffsch. lavirend, den 2. 46 Kffsch., vom 3. biS 2». !8ü Kfffch.. den 22. die Ruderflotte von 24 Segeln, den 23. die Flotte von l l KrgSsch. nack Osten, I Krgssch.

in der B a i von Reval, und 2 Dampfschiffe, den 24 E s , kader von 0 Krgssch. aus der B a i von Neval nach Osten, 8 Kffsch., ten 25- lavirend 10 Kffsch., vom 26. bis 20.

31 Kffsch.. den 3 l . Eskader von tt Krgsfch. lavirend.

A u g u s t den 1. die Flotte von 13 KrgSsch. nach Norde,,, vom 2. bis 5. 70 »ffsch., den L. ! Frgt. aus der B a i von Reval nach Norden. 6 Kffsch.. den 7. und 8. 29 Kffsch, den 9. die Ruoerflotte von 13 Segeln, l D r e i . Master „nd 24 Kffsch. den l0. 10 Kffsch'. den l l . die Rudersivtte von 15 Segeln. 24 Kffsch., den 12. 42 Kffsch.»

den !3. 4 Kffsch.. 2 Dampfsch.. den 14. 15 Kffsch., ten 15. l Linienschiff und I Frgt.. vom I g . bis 19. 58 Kffsch.. den 20. Flotte von 8Lmiensch.. 4 Frgt.. 2 BriggS.

8 Kffsch.. den 21. und 22. 4 l Kffsch.. den 2:l. 4 KrgSsch..

1 Brigg, 10 Kffsck.. den 24. nichts, den 25. bis 30. 91 Kffsch., oen 31. Ruderflotte von I I Segeln. S e p t e m « d e r : vom I bis l5. 125 Kffsch, den 16. 1 Frgt. bei N a r , gen vor Anker, den 17. I Frgt., 10 Kffsch., den 18. 18 Kffsch., den 19. nichts, vom 20. bis 25. 36 Kffsch.. den 26. bis 30. nichts zu sehen, Nebel. Regen, Windstille.

O k t o b e r : vom l . biS 8. 79 Kffsch., den 9. 1 Frgt., ! KriegSbrigg in der V a i von Reval. 14 Kffsck.. den 10.

l Frgt. in der Reval'schen V a i , 4 Kffsch.. den l l . nichts»

vom l 2 . bis 2ü 84 Kffsch.. den 27. nichts, vom 28. bis 31. 25 Kff,ch. N o v e m b e r : vom I . bis 4 2? Kffsch., den 6. u n d ? . 7 Kffsch., vom 9. bis 12. 10 Kffsch.. den 15.. 18.. 25. und 30. je l Kffsch. in den übrigen Tagen nichts zu sehen. D e c e m b e r : vom 1. bis 5. je l Kffsch., den 6. 2 und am 7. i Kffsch.. später kein Schiff mehr »u sehen; überhaupt:

im Juli 48 Krgssch., gao Kffsch., 2Vampfsch.-g56Sch.

« Aug.67 » 442 „ 2 » b l , «<

« Sept. 2 « 189 « 191 ,

« Oct. 3 , 2l6 » 219 «

« Nov. — „ 48 « 48 «

« Dec. - « 5 , 5 _

in Alleml20 1200 1330

167

138

venle man sich hiezu die hier nicht mitgezählten, oft seht zahlreichen kleinen Küstenfahrer und eine Menge Vöte der fisch ereitreibenden Strandbewohner, so gewährt die weite sonst triste und sterile Meeresftäche an einem scho»

Nen sturmfreien Tage, von einigen sehr romantischen Punkten unserer Küste aus, ein höchst reizendes Bild.

Noch immer will ver W i n t e r von uns nicht weichen;

ein starker Nordostwind brachte uns am 27. v. M . einen Frost von ? l/2 Grad — mit Schneegestöber und trieb yon Hochland der viel Eis herbei, welckes sich zwischen hen.,Scheeren der Finnischen Küste festsetzte und von wel«

che,m uns der Nord«, und Nordwestwind bald dedeulenle Eisfelder, bald kleinere Fragmente zuführt; daher haben w»r noch immer sehr starke Nachtfroste, am Tage, trotz des schönen Sonnenscheins, rauhe und sehr trockne Luft und im Schalten Mittags kaum 1/2 Grad - ^ . die Erde

»st noch fest gefroren und das Roggengras leidet außer,

«rlentlich.

^ Am 23. und am 27. v. M . kamen 2 S c h i f f « mit Südfrüchten hier an. «.

C u r l n n d.

M i t a u , len 26. März. Der Umbau des hiesi.

n Schlosses, der in drei Jahren vollendet werden ll. ist auf 76.000 Rbl. V . veranschlagt. (Livl. Amtsbl.

^ ? 25.>

W i n d a u , den 26. März. Der südliche K a l am hiesigen H a f e n soll in einer Strecke von 82 Falen um«

gebaut werden; die dazu erforderliche Summe ist auf 5500 R. S . berechnet. E d s )

Schiffahrt.

Riga bis zum 9. April Libau bis zum 7. Aril

Angekommen. Abgegangen.

Schiffe 1 I

70 52

U n i v e r s i t ä t s « u n d S c h u l c h r o n i k . P r o m o v i r t sind auf der Dorvater Universität: zu grctduirten Studenten der Theologie Johann Georg W ' l , Helm B e r g und Carl Valentin Emil H u g e n b e r g e r aus Curland; zum Candidaten der Rechtswissenschaft Io>

hann Heinrich A m b e r g aus Esthland; zum graduirten Ttud«nten der Rechtswissenschaft Friedrich Ernst KoS«

l o w s k y auS Curland; zum Candidaten der philosophi«

schen Wissenschaften Moritz, C z a r n o c k i auS dem M,ns.

kischen Gouvernement: zu Aerzten l . Abtheilung Carl Richard R i n n e und Leopold Nilhelm K o r t m a n n aus Esthland und Reinhold Gottlieb R i t t e r aus Livland;

,u Aerzlen 2. Abteilung Wilhelm F r o b e l i U s a u s E t . Petersbura, Heinrick S c h i l l i n g aus Livland und Diedrich Georg W i t t e aus Whland; zum Provisor 2. Abtheilung Johann Carl K ü l v e aus Curland; zu Npothekergehülfen 2. Ubtheilung Fabian Seraphim B e r g aus Finnland,'Johann LeopoldGraßmann aus Livland.

Wilhelm Christoph Chrenftied P o h l aus S t . Petersburg

und Gottlieb F r o m v t e r aus Csthland; das Certisieat einer Hebamme erhielt Catharine Florentme Staeck «us

Livland.

Gelehrte Gesellschaften.

sellschaft zu

Sitzung der gelehrten Esthnischen Dorpat, am H. A p r i l .

Es wurden mehrere an die Gesellschaft eingegangene Schreiben verlesen, als l ) vom Hrn Consul v. B o . n i n g h zu Reval. begleitet von mehreren Beitrügen für das Museum der Gesellschaft, die derselbe zur Ansicht vorgelegt wurden, so wie ein spater von demselben geehr»

ten Mitglied« eingesandtes Finnisches Probe-Gesangbuch;

2) von Hrn. Pastor R e i n t h a l zu Rauge. enthaltend ein sehr genaues Verzeichniß der Esthnischen Penennun.

gen aller Guter, Dörfer, Berge u. s. w. seines K«rch»

spielS, als Beitrag zum Le^icon; 5) von der Esthni»

fchen Gesellschaft zu A r e n S b u r g , welches namens lich den Wunsch »eranlaßte. zwischen dieser und der Dor»

pater Gesellschaft eine engere Verbindung herbeizuführen und auch aus den dort desinllichen leriealischen Samm«

lungen Milllieilungen zu erhalten; 4) von der Curl. Gesell»

schaftlfUr Litteralur u. Kunst, nebst Boa. 5 u. 6 des 2 Vds.

ihrer Sendungen; 5) von Hrn. Consist.-Rath. Consist.,Nssess.

Pastor K o l b e zu S t . Bartholomäi. in der Beilage höchst erwünschte Nachrichten aus dem Leben des verstorbenen Consistorialassessors Probst M a s i n g enthaltend, dlirch welche eine langst empfundene Lücke auf willkommene Weise ausgefüllt wurde, Hr. Pastor G e h c w e referirle ferner: l» aus einem Briefe des Hrn. Pastors M e i e r zu Carolen, daß dessen sehr umfassenden Beiträge zum Hu»

pel'schen Lericvn ganz zur Verfügung de, Gesellschaft stäoden; 2) aus einem Briefe des Hrn. Pastors K n ü p s . f e r zu Marien, daß derselbe mit gleicher Zuvorkommen»

heit auch die von ihm gemachten lericalisckeu Sammlun-gen baldigst zur Benutzung der Gesellschaft emsenden werde, und dieser zugleich Hoffnung geben könne, die noch weit reichhaltigere Sammlung seines Bruders, des dimittirten Hrn. Generalsuperintendenten ic. Knüeffer zn gleichem Zwecke,, wenn auch aus Mangel an> Zeit nur vorläufig nach den Hauptabtheilungen geordnet, zu er-halten. — Hierauf wurden der Versammlung vier nach Zeichnungen des Hrn. L. v. M a y d e l l lithoararhirte Blätter zur Ansicht vorgelegt, die zur genauen Verzeich, nung der verschiedenen Trachten des Csthenvolkes bestimmt sind, und, von einer gedruckten Aufforderung und Nnlei»

lung begleitet, baldigst nach allen Vrilen hin versandt werden sollen. — Alsdann «erlas Hr. vr. Fghlman'N eine Abhandlung über die Abwandlung des Wortstammes in der Esthnischen Sprache, in stettr Beziehung auf eine künftige Csthnische Grammatik, und Hr. Pastor B o u . b r i g einen Aufsah unter dem T i t e l : vie Esthnifche Ge«

sellschaft und der erste Ylpril. — I n Betreff der baldigen Herausgabe des zw-iten Heftes der Verhandlungen der Geseüjchaft wurde noch Einiges näher destimmt, und in Hinsicht auf die herauszugebende Csthnische Chatte der Ostseeprovinzen von Hrn. Staatsrat!, K r u s e das Gut-achten ausgesprochen, daß zur sorgfältigeren Vollendung derselben durchaus erst das Erscheinen der Schmidt'schen Charts von Csthland abgewartet werden müsse. Schließ»

«ich wurde noch festgesetzt/ znr Erleichterung derEin»ad»

139

l u n g d e r J a h r e s b e i t r ä g e entfernterer Mitglieder die H H . Oberlehrer W i e d e m a u n zu Reval und Kreis, schullehrer Victor v. H e hn zuPernau zum Empfange der, selben für die dortigen Gebenden zu autorisiren, während die näher bei Dorpat wohnenden Mitglieder sie an den Secretär der Gesellschaft, H r n . Pastor B o ü b r i g zu Dorpat, einzuschicken haben.

Dreihundert und nennte Sitzung der Curländischcn

Im Dokument as inland. (Seite 69-72)