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Mittwoch/ ?öen 25» Februar^

Im Dokument Sonntag, den 4. Januar, 1820. , (Seite 121-124)

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. . . .. drucken e r l a u b t worde^l.

I m S^aiprn der K^serl. Universität«, Censur: Or. F. E . ^ a n r b g c h , .6ensor.

^ n l r l n d ! s t ü o ^ a c k v ! c k t ^ n Allerznädigster ^Ernennung-deMben zum

Letb-^ ! N a N 0 ! j c y e ^ ( a a ) r t c p r e n . chirurg,.am Hofe S n Kaiserl. Majestät) zum Riga, den 19.Februar. . . , SZicedirektor ivomi Medicilraj ^Departement des Allerhöchstes , Wreiben S r ^ K a i s e r l i c h ^ .^riegministersimis v e r o r d n e t e . .

Mäj-stat./an S / . Eilaucht den H ' ^ n M , .ö-^Der- -:kch. bei tei^en^GMästen befindende vll:Ober!)efehlöh'aber"von L l v ? ' / M r / t c h d EtatSrath Nowoßiizow, .derdlesenRangbei Ehstlqnd zc. -c, :c. Marquis Paülmci.. - sei^erj/stytlassung.erhatten,i)ist mit, seinem vori-D ist mir.angenehm g e w e s e n , . a u S Z H r i c k He» gen Range, und diesem entsprechend M . ^ m w richte vom 7. H a i l M b . M . zu ersehen, Off. ?'« nennung zum, Etatsrath, wieder in Dienst ge?

feierllclje PomülLation der Livl. Bauer-Werord, »omwen, und ihm Allergnädigst beföhlen, im ' «unS, unter allgemein /ttubiger Theilnah'me an 7ten Departement de^ dirigi^nden. Senats, mit diesem ErelZmtz, vollzogen worden sei, Z n Erwät Gehalt.^dem Zwange nach, ^.am OberprokureurS^

^aungder von'-Zhney)n diehr A n s M ^ c h A d n n T i ^ S k t z ' z u ^ n e W ^ . '

Kelche gelMeten.Gienste , , M e sch ^ine Ä e M i P r ^ u r e « ^ M d e r thuung daVm, Zhneu für Jhv^^so^erM^che und EhsitaiidMen. Aa^chen,/Köllen ienrSih Wirksamfeit.znr Erfülwng mG^ösichten. wewen von H Ü M t t m a ' M i s t . AllttäiiMigst^zu'm Biie-vollkommensten Äant und mein chöhÜvoAtt^zu ert PrastdenrinDieses^Mchiucks <!rnaNntt . ....

jtennen'zu K e n . ' ' ' ' — e D - - ' T h M U c h i

-Zch verbleibeLhnen wohlgewogen. / ' !vM L.öw'enstern/ist, zUr'BNohnüng seines

. . - ^ ' , . . . 5 ^

' W M M W / M s t M ' E ? a N Ä h

- ' S t . P « t Ä ' 6 ü r a > . ^ n z ' i . ^ ä M ü r ' ^ o / ' l .. M M / . ^ . / S t . L ^ t e ^ u r g . 'ien'^o, Kib'Mar.

Der Hoktvk, Etatsrat^ ^iuroth ist, mit A e a i l i t e ? j , ö ^ a l s ' T W M i v ' u n b ' bem

«» ^

Kolleg.-Rath 'Fedotöw, ist Allergttadigst befoh»

len, beim Generalgouverner, Generäladjutanten Balaschow, zu stehen, und zwar mir den uämli!

chen Gehalten aus der Reichöschatzkammer, die sie bis jetzt genießen, Trofimow mit sechs tau«

send Nub., und Fedotow mit zwei tausend sieben hundert Rubeln jahrlich.

Der Bischof von Borgo Cignäus ist Aller»

gnädigst jetzt zum S t . Peteröburgischen Evan?

gelischen Bischof, und bis zur Bildung des Gel neral-Konsistoriums zum geistlichen Vorsitzer der Konsistorwl t Sitzungen des Justiz - Kollegiums der Livs und Ehstländischen Sachen ernannt.

Zum Civilgouverneur von Tula ist Allere gnädigst ernannt, der bei der Armee sich befin?

dende Generalmajor Graf Waßiljew, Mir Umbe;

nennung desselben zum wirkl. EtatSrath. . ^ Am i . dieses Februars fand in der Stadt^

Poloz? „im KathedraUBasili.qnM Floßer Hierin?

weihung des Griechisch ? Uniten; Bischofs von Luzk, Martußewitsch, Statte .Die^ heilige Lirur^

gie verrichtete Se. Eminenz der Uniten-Metro^

polit Bulgak nebst Ihren Emmenzen dem Erzl bischof Kraßowshi, dem Bischof Golowney, zweien Archimandriren und der übrigen Geistliche

kekt. /

IrkutSk, ben zr. December iKry.

Am zssten dieses-Waid hier eine Abcheilung der Russischen Bibelgesells6)aft eröffnet. Auf Subskription der Mitglieder derselben und andrer Wohlthater kamen über drei taufend Rubel zw sartnnen. — Zu Vizepräsidenten wurden gewählt»

der Generalgouverneur Michails Mkchailowitsch Speranskji, und Se. Eminenz der Bischof vvn Zrkutsk, Michail.

A u s l ä n d i s c h e N a c h r i c h t e n . ^ Paris, den 15. Februar. -Ermordung des Herzogs von Berry.

Unser Hof, sv wie alle wahre Freunde deS Vaterlandes, sind plötzlich iy..die tiefste Trauer versetzt. Der jüngste Prinz, des Königs Hau-feS, auf w lchem für die Erbfolge so große Hoff?

nungen beruhten, der Herzog vol^ Berry, ist uns leider unerwartet entrissen worden.. Er fiel vor;

gestern Abend durch die Hand einetz Mörders.

Louvet ist der Name des Ungeheuers, dessen sch'nßlicheS Verbrechen in der diesjährigen Ge-schichte unstrs Vaterl.in^es leider auf immer eine traurige Merkwürdigkeit bildet» Folgendes sind

die nahern Nachrichten, welche unsere Blätter über dieses schreckliche Ereiguiß enthalten:

M 0 n i l e u r.

Der Herzog von Verry wohnte am iztm mit seiner Gemahlin und mehrern^Personen sei»

nes Hauses der Oper bei. Gegen Ende des Valt letS, es war beinahe n Uhr, entfernten sich Ihs re Königl. Hoheiten. Der Herzog hatte leine Gemahlin, die in den Wagen steigen wollte, un?

ter dem Arme gefaßt, als ein Mansch, der sich durch die dienstthuenden-Personen durchschlich, dem Prinzen mit einem spitzigen stählernen I n s strumenr eine nefe Wunde versetzte. Das I n -strument blieb in der Wunde stecken. Der Prinz wankte. Ein Ojsi^er des Gefolges, welcher glaubte, daß der Prinz gestoßen worden, stieß -den Mörder heftig zurück, und dieser ergriff den Augenblick, um zu entfliehen; allein ein Jäger M ' G.arde lief ihm nach; der Ausruf: Haltet

^en Mörder! ertönte, ein Aufwärter in einem Käffeehai/se ^trat dem Fliehenden in den Weg, der daratj/ anetirt wurde. Die Herzogin von Berry, der man vergebens hatte das Vorgefall kene zu »erheimlichen gesucht, eilte aus dem Wal gen zu ihrem unglücklichen Gemahl, der nach Vem Opernsaal gebracht ward. Mehrere Perso?

nen kamen eiligst herbei. Die Hoffnung, die sie Anfangs hatten, verschwand bald. Auch der Kök nig fand sich zur Nachtzeit ein, und verließ seit nen Neffen nicht einen Augenblick. Dieser em?

pfieng dje heiligen Sacrawente. Er verlangte seine Tochter zu schen, derber feinen väterlichen Pe^en, ertheilte. Die Herzogin von Bern) wolls ' t'e sich ntcht ehet entfernen, als bis der König tS befahl. Se. Majestät blieben am Sterbcla»

ger des Prinzen, empsiengen ftinen letzten Seuf, .zer^ und ihre Königlich? H>md schlössen seine Au»

geN zu. Es war gefteru Mvrgen gegen 6 Uhr.

Die sterblichen Ueberreste des Prinzen sind nach dem Louvre gebracht worden, wo Priester, den ganzen Tag über, Gebete für den Durch»

lauch.tigsten Tooren hielten. Die Thore des Lon»

vre wurden geschlossen.

Die Herzogin von Berry hat sich, so wie die Herzogin von Angoulöme, nach S t . Clou»

begeben.

Alle öffentlichen Lustbarkeiten, Bälle zc. sind hier jetzt eingestellt, Und die Theater geschlossen.

Gestern war auch keine Börse.

Q u 0 t t d i e n n e.

Die Herzogin von Berry hatte am -zten

des AbendS dem Ende des Ballets nicht beiwoh?

nen wollen, und wünschte früher z>? H^uise zu komme!'.. I h r G?mah5 begke'tete ste bis an den Waacn, und sag!^ ihr ?ldieu. Er k.hrte darauf tn . Gang das Opernhauses zurück, der nach sciil -r Loge führte. I n dem Augenblick ward er v .: dem Mörder üb^ial!-n und dieser entfloh t7..ch die Schllowach?^, d.e ihn kaun, bcmerks tcn. Der Prinz rics:' »ch sterbe, und zog ftlbst das Mvrd.Ittstrutnclu seiner Wunde. Es war eii. zweischn-'^-gk'r Dolch mit einem hölzcri nen Griff. Der G'. cs von ClerMont, ?ldjutant des Prinzen, lief zuerst dem Mörder nach, UNö als dieser nach der Wache ges6)leppt war, sagte der Graf Clermont zn ihm: Ungeheuer! 4vn6 hat dich veranlassen können, eine solche Mord;

that gegen einen Prinzen der Bourboyscheii Fa-milie zu verüben? Der Mörder antwortet^: Die Bourbons sind die grausamsten ^eindI!»v^'Frank/

reich. - .

-Durch wen -bist du Stahlt''-Worden, um ein solches Verbrechen zu bege^ei^.?' Der Mör/

der erwiederte mit vieler siZ'eriNessenheit: Ich bin von Keinem bezahlt worden/ - Man fand^bei dem Mörder die Scheide des Dolchs, womit er di»! Mordlhat verrichtet, ferner cin anderes Mord^

Instrument, eine Art von Pfriemen.

Der Name des Mörders ist Louvet, ein Sattlcrgeselle.

Als die Herzogs vvn Verry aus dem Wä5 gen Lestiegen tyar, warf sie sich in die NrMe res Gatten, der schon nicht mehr aufrecht steh?»

konnte, und ward von seinem Mure überströmt.

Sechs Aerzte cüten herbei. Man vero'^dneie Mehrere Aderlässe D^'r.Herzog sagte zä Mein der Aerzte: Ich bin s^hr'gerührt überfalle ihre Sorgfalt', allein meine Wunde ist tö6licb. Auch der Herzog und die Herzogin von Ozeans/ die in der Oper waren, eilten sogleich'herbei. . Der König, dcm man daS Unglück, so lange noch Hoffnung war, hatte verbergen wollen, kam nm 5 Uhr. Der Herzog starb in Gegenwart der ganzen Königs. Familie.

-Der Prinz hat ein Testament gemacht.

Vergebens suchten die Aerzte den König zn ent«

fernen. „ I c h fürchte nicht das Schauspiel des Todes, war die Antwort des Königs, der dem Herzog das lehre Lebewohl wünschte."

, Als die Herzogin von Berry ihren Gatten verloren hatte, siel sie in Ohnmacht. Als sie Wieder zu sich gekommen war, warf sie stch dem

Könige zu Füßen, und bat ihn, nach Neapel zus r'ückkehren zu dürfen.

Louvcr hatte sein erstes Verhör in der Wacht»

stube des Opernhauses. Außer dem Dolch, wo-mit er die Mordthat verrichtet, hatte er noch z andere Waffen bei sich, worunter sich ein gebohr<

M , zugespitzter Schlüssel befand. Er sagte auS, Saß er ein National; Gardist zu Meh gewesen,, und daß fein C'Utschlpß schi", vom Jahre 1814 l)errül)re,' zu welcher Zeit jein Haß^gegen die Bourb'vnS seinen Anfang genommen habe-, er en klärte selbst,, daß er nach Calais «preiset gewes sen, um den König zu crmorden; da er aber seinen Anschlag nicht hatte aueführen können, so habe «r beschlossen gehabt, sich an den Her»

M von Berry zu halten, um den Baum Ün seiner Wurzel auszurotten.

AlH .Louvet in Gegenwart des Ministers Äeca^eö gefragt'wurde, warum er denn seinen Anschlag , den er^schon seir vier Jahren gehabt, tisch: früher n? Zknsführnng gebracht, so antwor?

töte, er/ daß er niehrmalS Gelegenheit gefunden, den'Prinzen zu ermorden, daß er aber dies be»

staiidig aufgeschoben h'ätte, weil sich keine Gele?

^enheit zür Flucht gezeigt habe. ?lnf die Frage:

oÄ er 'auch'einen Anschlag gehabt, die andern Prinzen der Königl. Hamide S» ermorden, aur-wort.ete' er^. Ja. Auf ^ie Frage: ob er auch späterhin" habe den Köni^ umbringen wollen, Antwortete er, daß er hierüber noch nicht mit .^ch^lnS gewesen sei. Bei dem ganzen Verhöre

z/igte---er' die größte Kaltblütigkeit und grüßte hlle Leute.- Er ist deV'Aossn eines Sattlers zn Versdil/es. I m ersten Verhöre sagte man ihm, VaZ 'sein Streich verfehlt sei; ich bin, antwor»

tere er, sehr ruhig, er ,pird vor mir sterben, und weM ihr wollt, daß ich sterben soll, so laßt mich noch vor 24 Stunden hinrichten; ihr wißt nicht, was darauf folgen kann. Wie es heißt, hat man ihn oft in den Schauspielhäusern ge-sehen, und er soll "kuch öfters dem Prinzeß ans die Jagd gesolrz^ seyn. Man hat ihn des NachtS zu dem Herzogs von Berry .geführt; dieser aber bat, denselben nicht vor seine Augen kommen zu lassen. Gestern führte man Louvet nach seiner Wohnung in der Straße S t . Thomas du Lou:

vre. -Es wurden Nachsnchungen angestellt; man fand sicher nichtS von Papieren. Als in dem Verhöre, welches, in Gegenwart des Ministers Decazes gehalten wurde, eine Thüre heftig zugel schlagen ward und ein Geräusch entstand, rief

Im Dokument Sonntag, den 4. Januar, 1820. , (Seite 121-124)