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der Mission nach China bestimmte Avchimanbrit Peter

Im Dokument Sonntag, den 4. Januar, 1820. , (Seite 105-108)

Woronefh, den ,2sten Januar.

Z n der Stadt Starobelsk, im Gouv. Wo!

ronefh, hat eine ungewöhnliche Veränderung in der Witterung statt gefunden. I n den letzten Tagen des verwichenen Decembers nämlich trat solche« Thauwetter ein, daß der Fluß Aider aus seinen Ufern trat, hernach begannen plötzlich Heft tige Fröste, die bis zum z. Januar sogar bis auf zo M a d stiegen, eine Kalte, wie deren in hiesiger Gegend sich niemand erinnert.

Jrkutsk, den 24. December.

Der bei JrkutSk vorbeifließende Angara:

ström ward gegen über der Stadt in der Nacht auf den ?isten dieses mtt Eis belegt. Die ge-wöhnlich beim Zufrieren desselben von dem sich setzenden Eise Statt findende Überschwemmung der Ufer war diesmal sehr unbeträchtlich. Die Ursache der frühen Belegung des Stroms mit Eis waren die hier seit dem 1. December an-haltenden Fröste, die zuweilen bis auf zo und ZL, und an freien Orten bis auf 40 Grad stie

gen. Die hiesigen Einwohner versichern, daß schon seit langer Zeit, kein solcher kalter Winter hiev gewesen sei. Der Baikal-See, der auf der Route nach Werchneudinsk 6c> Werst von I r -kutsk entlegen ist, ward gegen den, mosten dieses mit Eis belegt.

Astrachan, den 19. December 1819.

I m Laufe dieses Monats sind aus dem hie?

sigen Hafen nach den Persischen Küsten und nach Persien bis Saljan und Lenkaran sieben Kauft fahrteischisse mit verschiedenen Waaren abgegan-gen, und hier aus Persien zwei, eins von Lenk karan nnd das andere von Langarut angekom-men, deren Ladung in roher Seide, verschiede-nen Früchten, Reiß, Weihrauch, Galläpfeln, Fär-berrörhe, Fischleim, Toback, Shawls nnd Cy-pressenbolz bestand. Auch wurden noch in die-sem Monat verschiedene Kaufmannswaaren, an Werl!) 2ziz?i Rub. 75 Kop. über>die Granze abgefertigt, und aus den Parkhäusern deS Astras chanschen Zollansts von den aus dem Auslände eingebrachten Kaufmanuswaareu, nach den an-gezeigten Preisen, für 2 Z 0 4 8 4 Rubel verabfolgt»

Unter der Zahl derselben wurden für die be-trächtlichsten Summen abgefertigt, Mousselin,.

Kalenkard, Zils, Gewürznelken, Koraller., Stahl, rohe Seide, Tücher, Attas und Stoffe, und un;

rer den aus dem Auelande eingebrachten waren die vorzüglichsten, Rhabarber, gesponnene Baum-wolle, Perlen, Weihrauch> Gallapfel, Bucharische und Kirgiestsche Lammerfelle, Reiß, rohe Seide,.

Tücher und ShawlS von groben Farben zc.

A u s l ä n d i s c h e I ^ a c h r i c h t e u . Paris, den 5. Februar.

Kadix ist übergegangen an die Insurgenten am 2isten Januar. So sagt der K^nstttution-nel, welches aber noch einer besondern Be»cäti>

gung bedarf. Folgendes sind die Nachrichten,, welche unsere Blatter über die Insurrektion ent-halten:

Das Journal de Paris hatte am Ittn Fe-bruar Briefe aus Spanien empfangen. Diesen zufolge herrschte vollkommene Ruhe in Kadix.

Man erwartete einen glücklichen Erfolg von der Proklamation, welche General Frcyre erlassen hatte, in welcher er den insurgirten Soldaten, im Namen des Königs von Spanien, vollkom-mene Amnestie wegen des Geschehenen verspricht.

Einige Soldaten und viele Olficiers sollen sich

krqft dieser Proklamation km Hauptquartier des Generals gestellt haben.

Die Quotidienne enthält folgendes Schrei-ben ans Bordeaux, vonl 1. Februar: „ D i e Nachrichten von Madrid, welche hier gestern ank kamen, erwähnen nichts von der militärischen Insurrektion; aber sie bestätigen, daß die Haupt-stadt sich fortwährend in der besten Ruhe be-findet; daß am 2 z sten alle Kommunikationen frei waren, woraus man schließen konnte, daß die Insurrektionen auf der Insel Leon einge-schlossen wären, wo sie sich unmöglich lange hal-ten könnhal-ten."

Nach dem Impartial hatten 200 Mann von der spanischen Regierung den Befehl erhalten, nach Iaen zu marschiren, um dem Verbot mehr Nachdruck zu geben, welches erlassen ward, da-mit keine Nachrichten über die InsurektionSs Vorfälle diese Gränze passirten. Da die Han-deisbriefe nicht angekommen, so vermuthct man mit Recht, daß dicse dort aufgefangen sind.

Dieses Journal sagt ferner, daß die Avge-rung des Generals Freyre die Schwäche seiner Mittel verriethe. Mehrere DetaschementS der Königl. Armee hätten sich zu den Insurgenten geschlagen; unter andern zoo Mann, welche be-stimmt waren, das Arsenal Earacca zu überrum-peln, nnd die Avantgarde dcS Generals Freyre, welche bei Ulresa den Parteigängern der Kör-les begegnet und ihren Fahnen gefolgt wärey.

Die Tribüne der .Gironde enthält, folgenden Brief aus Bayonne, vom 29. Januar. „Alle Augenblicke kommen Kourrerk zu Madrid von Andalusien an. Die Einwohner von Madrid dürfen nichts schreiben, was die Ereignisse in Andalusien betrifft. Dieses befohlne Stillschwei-gen bestätigt die Meinung, daß die Macht der C-institutionellen zu befürchten ist. Es scheint bestimmt, daß der König sich an England ge-wandt habe, um Hülfe zu erlangen. Die Ar-tillerie des Generals Freyre ist zu den Jndepen-deiuen übergegangen. BeuantUer General woll-te nicht aus Sevilla rüeken, weil er fürchwoll-tewoll-te, daß seine Truppen ihn verlassen würden. Die Insurrektion gewinnt immer mehr an Festigkeit und Bestimmtheit."

Der Indieateur von Bordeaux vom isten Februar enthält folgende Nachrichten: „ D i e An-,

ahl der Insurgeulen ist weit größer, als man sie zuerst anschlug. 15 bis >6000 Mann sollen jetzt die Insel Leon besetzt haben, auf welcher sie

sich immer mehr verschanzen. Man sagt, daß sie hinlänglich mit Lebensmitteln versehen sind."

Der Constitutione! hat ein Schreiben aus Kadix vom lyten Januar erhalten. ES lautet also: „ D i e insurgirten Truppen belaufen sich auf 25000; dicse waren der Kern der spanischen Armee. Alle Tage erhalten sie neue Verstärkung Ken von allen Punkten Andalusiens, wo sich Truppen für die Expedition befanden. I h r Aus-ruf ist: Die Knnstitution und die KorteS! Sie beobachten die strengste Disclplin; ihre Chefs haben keine andere Mühe, alS ihren Eifer zu maßigen.

„Vor einigen Tagen ist ein Detaschement von isQO Mann, mit dem AuSruf: Es lebe die Konstitution! Es lebe die Nation! zu den Zn?

surgenten übergegangen. Ihre OfsicierS haben sich nach Kadix eingeschifft.

„ D i e Anzahl der Insurgenten, welche die Insel Leon besetzt haben, übersteigt 7000 Mann.

„General Freyre hatte sein Hauptquartier zu Ntrera genommen. Man glaubte, daß er am -ästen mit i2Ovo Mann Infanterie und 500 Mann Kavallerie gegen die Insurgenten mar?

schiren wolle. Man fürchtet für ihre Treue."

Madrid, den 25. Januar.

„ D i e Garnison des befestigten und jetzt von ben Insurgenten eingenommenen Arsenals der Caracca bestand au6 400 Mann.

„ M a n glaubt, daß verschiedene Officiers der konstitutionnellen Armee Aufträge für mehrere Provinzen der Halb-Insel erhalten haben und daß sie bereits abgereiset sind.

„Der Gouverneur von Kadix, Herr Bal-des, ist entlassen und dnrch einen andern ersetzt.

Man weiß nicht, ob es auf Befehl des Hofes geschehen. Wenn die Insurgenten Herren der Corta Dura sind, so werden wohl mündliche Kommunikationen zwischen den Schildwächen von Kadix und den Vorposten der Insurgenten statt finden, die sehr zu befürchten sind.

„Der Hof ist in Besorgniß. Wa6 man auch sagen mag, so versammelt sich die Königl.

Armee, welche die Insurrektion dämpfen soll, nur mit Mühe, und verschafft keine sichernde Macht, weder durch ihre Anzahl, noch durch den Geist, von welchem sie beseelt ist. Die Königl.

Karabiniers bilden den solidesten Theil der Kö!

nigl. Armee. Der Kern derselben besteht nur aus 500 Mann.

Nach dem Konstitution»?! hatte der

Am-bassadeur von Spanien am Hofe gesagt, daß die Ereignisse in Anoalusien eine beunruhigende Wen.' dung nahmen.

Der Graf Heetor d'Agoult, welcher zu un?

serm Gesandten am Königl. Hannövcrschen Ho-fe ernannt ist, hat am isten dieses seine Ab-schieds - Audienz beim König« gehabt.

Augsburg, den 6. Februar.

I n den letzten Tagen ist auch hier, wie frü-her in Paris, einigemal der Unfug verübt wor-den, daß WeibeSpersoncn, die man Abends oder NachtS auf der Straße ohne Begleitung bemerk-te, verwundet worden. Die Obrigkeit hat eine Belohnung von 100 Gulden auf die Entdeckung des Thäters gesetzt.

AuS der Schweiz, den 6. Februar.

Der große Rath von Fryburg hat dem Staats-rath üOOv Fr. bewilligt, zur Errichtung eines National-Denkmals an die merkwürdige Schlacht vom --sten Juni 1470, das an die Stelle des von den Franzosen in der Revolution zerstörten Brinhaules von Murien kommen soll.

Karlsruhe, den 5. Februar.

Se. K. H. der Großherzog hat zum Be?

hi»f der Entwerfung eines neuen Budgets für i8ZL eine eigene, aus Mitgliedern des Ministe-riums der Finanzen, des Innern und des Kriegs zusammengesetzte Kommission ernannt. Auch aus andern getrogenen Anordnungen laßt sich abneh-znen, d«H unsere Stande im künftigen Frühjahr wieder zusammen kommen werden.

Unser Bundestags - Gesandte, Staatsmini-sier Freiherr von Berkheim, befindet sich wegen der Grenzberichtigung noch in Straßburg. Der-selbe unterhandelt deshalb mit dem franz. Ge-neral Gilminot.

Vom M a i n , den 6. Febr.

Wer hatte nicht von außerordentlichen Aus-brüchen des Vesuvs und Aetna's in Dichtern und Naturkundigen gelesen? Allein sie sind feuersprül hende Hügel gegen die gewaltigen Ausbrüche deS Tomboro BergS auf der Insel Sambawa im I n -dischen Archipelag. S i r Thomas Raffle sah im April 1315, da die Britten Java besetzt hatten, diese fürchterliche Naturerscheinung und beschreibt sie in seinem Werke über Java. Der Tomboro schleuderte sein Feuer, Steine und Asche über die MoluccasInseln, über Java, über einen großen Theil von Celebes, Sumatra undBorueo, in eine Entfernung von 1000 Engl. Meilen. Der Him-mel, zoo Engl. Meilen in der Runde des Berg«

umher, war mit Afchenwolken LedeA,. wxjche bje Sonne nicht durchdringen konnte; Häuser, S t r y l ßen und Fluren wurden ganz mit Asche belegt;!

durch die Dunkelheit vernahm man ein unaufhörlil ches Donnern wie von grobem Geschütz. Z)iese schreckliche Natur - Erscheinung dauerte vom zten bis zum i?ten April. Der i l t e war der fürchtert lichsteTag. Die Explosionen erschütterten die Hau;

ser auf der Ostseite von Java. Man mußte bei Tage Licht anzünden und die Asche bedeckte 8 Zoll hoch den Boden. Der Berg selbst wurde erst am i ; ten J u l i wieder ruhig. Das DorfDomboro und alle Dörfer am Berge wurden zerstöhrt; inPekate gieng die ganze Bevölkerung zu Grunde; von 12000 Personen daselbst retteten sich 5 bis 6. Längs der Nord-und Westseite der Halb-Insel lagen alle-Bäume und die Grasplätze verbrannt.

Vom M a i n , den 10. Febr.

Das Journal <Ie enthält Foss gendes: „Glaubwürdige Personen haben ausge-sagt, daß ein Fremder, der sich in Spanien nie-dergelassen hatte, vor z Monaten aus Spanien in sein Vaterland zurückkehrte. Er äußerte gei-gen eben diese Personen, sein Plan sei zwar, nach Spanien wieder zurückzukehren, aber jetzt entferne er sich aus diesem Lande, weil er Uns ruhen in demselben voraussehe, die am isten Ja»

nuar 13:0 ausbrechen werden. (An diesem Tage begann der Aufstand in Andalusien»)

Aus Oesterreich, den z. Februar.

Ans Patak schreibt der Redaktion der veri einigten Ofner und Pesther Zeitung, ein achtba-rer Mann, Folgendes unterm /ten d. M . : „Wie schlimm sich die Leichtgläubigkeit bestrafen könne, und wie rathsam es sei, nicht alles aufs Geras dewohl für wahr anzunehmen, erhellt aus foli gendem Vorfall, der sich am 2zsten December v.

I . im Zabolcser Comttat ereignete: Einer wohl-habenden Frau erzählte ihr eilfjährige Tochter, Jemand habe behauptet, daß gelbgewordene Per»

len wieder vollkommen weiß hergestellt würden, wenn man sie einem lebendigen Indian durch den Schlund in den Magen hinabstopfte. Ge-hört, geschehen. Die Frau nahm auf der Stelle eine Parthei Perlen, wohl lvoo Fl. Konv.s Münze Werth, sammt der goldenen Schließe, ferner einen goldenen Ning mit Perlen einge-faßt, endlich noch eine Rosette von Filigram mit Rubinen, Smaragden und Perlen besetzt, und stopfte dies alles einem tüchtigen großen Indian durch den Schlund hinab» Dcr Indian lebte

fort,,

wurde

nach , 4 Stünden

geschlachtet,

und.

n u n in seinem Innern genau durchsucht; aber — weg waren die Perlen. Sie hatten sich im M a l gen dergestalt ausgelöset, daß nur schwache u n d unbrauchbare Ueberreste von einigen wenigen,' sammt dem Golde und den Steinen übrig blie?

ben. Zum Glück (wenn man es so nennen darf) traf dieser Unfall eine reiche Frau, die der Perlen noch genug hat."

Berlin, den 12. Februar.

Vorgestern früh um ein Varrel auf 1 Uhr em digte sich daS Leben Ihrer Königl. Hoheit, der Prinzessin Anna Elisabeth Louise, verivittweten Gemahlin S r . Königl. Hoheit, des Prinzen Fer»

dinand von Preußen ^ gebohrnen Prinzessin von Preußen. Ihre Königl. Hoheit befanden sich noch am Tage vor ihrem Ableben wohl, wurden aber in der Nacht von einem Stickflusse befallen, aufwachen der Tod folgte. DaS Königl. Haus ist durch diet sen Todesfall in tiefeBetrübniß gesetzt, und diese wird von allen denen empfunden, welche die erha»

benen Eigenschaften des Geistes und des HerzenS und die edlen Thaten kannten, die der Hochseligen-Prinzessin ein immerwährendes ruhmvolles Anden?

ten sichern.

Dieselbe war gebohren am eisten April 1738.

I h r Herr Vater war Friedrich Wilhelm, Prinz von Preußen und Markgraf zu Brandenburg, ein Enkel des großen Chll-rsürsten, und ihre Frau Mut?

ter Sophie Dorothea Marie, Tochter Friedrich Wilhelms des Ersten, Königs von Preußen, nnd Schwester Friedrichs des Großen.

Von den Kindern aus der Fürstlichen Ehe der hochgedachten Prinzessin mit den Prinzen Ferdinand betrauren Sie die zwei Sie überlebenden, nämlich Se. Königl. Hoheit, der Prinz August von Prem ßen, und Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Loui?

se von Preußen, Gemahlin des Fürsten Anton Radziwil.

Kopenhagen/ den 8. Febr.

Die Municipal s Abgaben für die hiesige Resil denz sind für das laufendeIahr mit zo-ziz Nbthlr.

angeschlagen. Nimmt man eine Bevölkerung von 100000 Seelen an, so würden davon rtwaS über z Nbthlr. oder Species auf jeden Kopf fallen.

I n Paris betragen die Municipal-Abgaben sc»

M i l l . 300000 Fr. oder 4 M i l l . 60000 Species, wel-ches für jeden Einwohner, die Anzahl derselben auf 700000 angeschlagen, 29 Fr. oder gegen is Nbthlr. betragt. London, den 8. Februar^

Im Dokument Sonntag, den 4. Januar, 1820. , (Seite 105-108)