• Keine Ergebnisse gefunden

Auch hier hat sich «in Frauenverein zum Bei

Im Dokument Sonntag, den 4. Januar, 1820. , (Seite 150-166)

sten armer Kranken zc. gebildet.

Die hiesigen Schauspiele sind jetzt durch den bekannten Judianischeu Gaukler vermehrt worden.

Vermischte N a c h r i c h t e n

AlS Louvel im Verhör gefragt wurde, wart nm er nach der Mordthal die Flucht ergriffen, antwortete er kaltblütige Um noch andere Prin-zen zu tödten.

Zu Paris gab unlängst eln Hr. D. L. G.

einen briilanttn Ball. Der Saal glich einem Garten^ und in einem anstoßenden Zimmer wur-den nach jedem Tanze wur-den Frauenzimmern ein Paar weiße Handschuhe, ein Blumenstrauß und Schminke gereicht. Auch waren zwei der ersten Haarkünstler von Paris bei der Hand, um aus«

zubessern, was allensalls an den Schmachtlhck;

chen ,c. wahrend des Tanzens verdorben wurde.

Der Leichnam Sand'6, der zwischen dem zrsten und 2-sten Februar gestorben ist, soll ans Hie Anatomie in Heidelberg gebracht worden ftyn.

Die Akten über Sand's Prozeß werden bei Cotta gedruckt.

Der Würtembergtsche Volksfreund erzahlt: im vorigenJahrehabe einGrundeigenthümer im Ober:

amt Ahlen fünstehalb Morgen nicht schlechten und mit Dinkel belasten Acker, wegen der vielen darauf haftenden Lasten an z Musikanten verkauft, für das Geld, welches sie einen halben Tag durch Auf-spielen im Wirthshause verdienen würden. Dies betrug i Gulden und 20 Kreuzer, und die Musi-kanten verkauften das Land wieder für z Gulden.

Der neue Käufer mußte 18 Gulden Grundlasten zahlen, und ließ dann den Acker verödet liegen.

Schon mehrere loo Morgen Landes wären um den Ertrag der Jahrssteuer feil geboten.

Londoner Blatter sagen, General Freire sey,

«ls er sich Kadix näherte, von seiner ganzen Ka-vallerie verlassen worden, und habe sich>zurück ziei hen müssen, um Verstärkungen abzuwarten.

Nachrichten ausAngostura in Süd l Amerika, vom zöstenOktober, bestätigen, daß dieJnfurgen-ten Fernando D'Apure und die ganze königl. Flott tille genommen haben, die dort liegt.

Jn Buenos-Ayres blüht der Buchhandel auf.

Es wird sogar da» Neue Testament in Spanischer Sprache verkauft.

Gerichtliche B e k a n n t m a c h u n g e n . Von Einem Kaiserlichen Universttäts« Gerichte zu Oorpar werden alle Dietingen, welche an den Stu-denken der Mcdicin, Gottlicb Friedrich Günther; und an dcn Studenten der Pknlosophic, Burchard Gern, aus dcr Zeit ihres Hierseins herrührende legitime derungen — nach §. 41 der Allerhöchst bestätigten For-schriften für die Studierenden ^ haben sollten, auf»

gefordert, sich binnen vier Wochen zuk ,x>k>n., p,qe<.->uzi bei djeieni Kaiserl. Umversitats-Gerichte zu melden. Dorpat» den i7stcn Februar ,320. » I m Namen dcs Kaiserlichen dörprschen Univer»

sttätS-Eerichts:

Gustav EwerS, d. Z. Ncctor.

Wttte, Notarius.

Auf Befehl Sr. Kaiserl. Majestak, des Selbstherr-schers aller Reußen :c. Da ein Kaijcrliches Universt-tätögericht zu Dorpat in Nachlaßsachen weiland Herrn Hofraths und PiosesiorS Andrei von KaySsarow wegen Jnsusticienz dcr nach K >8? der Allerhöchst confirmir-ten Statuconfirmir-ten untcr dic Jurisdiction der Universität sortirenden ^cachlapmasse auf Eröffnung des Special-EoncurscS über dieselbe erkannt und verfügt hat, ein verstorbenen Herrn HosrathS und Professors Andrei »on Kayssarow zu erlassen: so werden hiemittelst von Em.

Kaiserlichen Universitatsgerichte zu Dorpat Alle nnd Jede, dtt an den hier besinnlichen Nachlaß des ver-storbenen Herrn HosrathS und Professors Andrei von KaySsarow, auS irgend eincinRechrSgrunde, Anforde.

rungen haben sollten, Diejenigen nicht ausgenommen, welche sich in dem früheren KonvokationS-Prcklam in dieser Sache bereits angegeben haben, aufgefordert, sich mir denselben unter Beifügung dcr Dokumente darüber im Laufe von sechs Monüten cjsro, das heißt bis zum Listen August -1. c. bei Einem Kaiserlichen Univerkläts-gerichte zu meiden, widrigenfalls ste nicht weiter ge-hört. sondern mit ihren Ansprüchen an diesen hier be-findlichen Nachlaß praclndirt erachtet werden sollen. Zugleich werden Alle/ die entweder als Schuld-ner oder als erwanige Kastenvfand-Jnhabcr oder auch als Depositars der Nachlaßmasse <l«fur^u verhaftet seyn sollten, hierdurch verpflichtet/ gleichfalls binnen sechs Monaten a darüber diesem Kaiserlichen Uni-verfitätSgerichte gebührende schriftliche Ztkzeige zu ma-chen, widrigenfalls mit ihnen als wegen Verheimli^

chung fremden EigcnthnmS nach den Gesetzen versah-ren werden wird. Dsrvat, den 20. Februar 4820. 3

Zm Namen des Kaiserlichen Universitäts-Gerichts:

L>r. Gustav Ey?crs, d. Z. Rectör.

ÄZitte, Notrs.

Auf Befehl Sr. Kaiserl. Maiestcir, des Selbstherr-schers aller Reußen:e., thun Wir Bürgermeister und Rath dcr Kaiserlichen Stadt Dorpat, kraft des Gegen-wärtigen, Lcdermann kund undzuwissen, wclchergestalt der hiesige Bürger, Seifensieder Joban n Heinrich Hol-stcgc, belehre des in 01 ißin.iiz anhero producirtcn , mit dem Herrn Landgerichts Archivar Friedrich Gerich am i6ten Oktober 1819 abgeschlossenen und am süssen Aanuar d. I . bei Em. Erl. Kaiserl. Livl. Hofaerichte

' . i

corr'borirten Pfand- Cesssons-und eventuellen Kauf-Contralts, das vcn letzter»? erwort?e«e,^ bis zum 2ten April 1^25 annoch laufende Pf^»d-Ces>ions Recht an da» luescldsi im ??ei> Statttbeil sub ?cr. t22 auf Erb-grund belegene hölzerne Woimhaus saimnl Äppcrt nen-tien süv die Summe ron 7150 Nul>. B. A. an sich ge-bracht und zur Sicheiheir Varüber um ein qcftHilles

^n>!>ln >>ni nachgeilichet, auch miktelst Reivlu-tiou voui heutigen Ta-ze ??achgesiebcu erhalte» htit. ES werden demnach alle Dieil.'iue.cn, welche an. vvrbe-meldcteS Haus sammt Arverriiielitit-n und dazA gehp-riaen Erbgnl'.d rechtsgültige Slnsvrüche haben, oder wider den darüber abaeschkosseuen Pfand- CessionS-und eveittuellcn Kauf ^ Conrratt zu Recht beständige Einwendungen machen zu können vermeinen, aufge-fordert, stell damit in gesetzlicher Art binnen einem Jahr und c, Wochen > ><-. i>>- also spä-testens am titcn )!pril I82l bei diesem Rath zu mel«

den. mit der Verwarnung, das; nach Ablauf dieser petemto« »schen viist ?ciemand mit etwanigen^ An-sprüchen weiter gehört, sondern dem hiesigen Bürger, Seifensieder Johann Heinrich Holstege der ungestörte Pfandbesttz mebrgedachter Immobilien, nach Inhalt des Contractu, zugesichert werden soll. V. R. W- Ge-geben Dorpat RathhanS, dcn sssten Februar 1820. S

I m Namen und von wegen ES. Edlen Ra-thes der Kaiser!. Stadt Dorpat-.

Bürgermeister Fr. Akermann.

- . Ober-Secr. A. Schmalzen.

Die Nothwendigkeit^der Reparatur der sogenann-ten neuen hölzerne» Brücke ist allgemein anerkannt, allein die Ausführung um so schwieriger, da der Ko-stenaufwand zu hoch ist und auSden öffentlichen Mit-teln nicht allein bestritten werden kann. Das freiwil-lige Anerbieten zn Beitragen, das Kch bereits ausge-sprochen hak, kann nur als alleiniges Beförderungs-mittel angesehen werden, daber der Rath der Stadt Dorpat um so mehr Veranlassung nimmt, die rcsp.

Einwohner-'hfcdnrch aafjusvrdernv diese vorzunehmende Reparatur ihres eigenen Interesse wegen nach lhren Kräften zu unterstüyen, und dazu Beiträge zu liefern.

Die hiesigen Bürger, Maurermeister Jahnen^ und det Leder-Nanufakturist Zech, in Aufforderung dieses Ro-thes werden die Einsammlung dieser Beiträge bewerk-stelligen,. indem ibnrn zu diesem Behuse verifieirte Schnurbücher behändigt worden, in welche Jeder seinen Beitrag zu notiren hat. Der Rath verhofft, dafi sich cin Jeder zur Nnterstiitzung dieses Zweckes willig finde»

lassen werde, und wird, so bald sich diese Erwartung rechtfertigt, die fernern Anordnungen ohne Anstand treffen. Dorvat RathhauS, am 6ten Mär; 1820. 3 I m Namen und von wegen ES. Edlen RatheS

der Kaiserl Stadt Dorpat:

Bürgermeister Fr. Akermann.

Ober Seerctair A. Sct'mal»en.

Wenn die im Arenöburgschcn Kreise belegenen

Kronsgütcr, Pyhla.von .12 l / i Oeselschen Haaken, und KavpimoiS von ,? »/-j Oeselschen Haaken, auf welche daS bestimmte Arrende-Recht aufgehoben worden, mit ' in-NK. 1820 vacnnt werden; als fordert der Livlän-dlschs Kameralhof diejenigen, welche erwähnte Güter

in j2/a'brkge Nrrendc.Pacht, nämlich von

i82o bis dahin 18Z2, nehmen wollen, hiedurch a«f, fich zum Torge auf den Uten, isten nnd I8ten März d>J.

mit gehörigen, vor den Torgtcrminen beizubringenden Cautionen versehen, im kameralhöfe einzusinden.

Riga, den 26ste» Februar 1820 2 KameralbofSrath F. W. Sclmltze.

A. I . DichäuS, Secr.

B/irgermeiAer und Rath des Stadt Wcrro in Liv-land fügen hiemit zu wissen: Demnach dcr auS Bres-lau in Schlesien gebürtige Gärtner Ernst Bandalowöky

»!> tin^5>alo verstorben ist, und der konstitukrte Kurator der Nachlassenschaft, Herr Advokat August von Roth, um Er!assung eines ail «?c»nvoc!.inc1c>z crecll-loi^-s. tibliitores üereäes angesncht hat, sothanem Ge-such auch m.'tUznle ilecrelv vom löten d. M. deferiret worden; als citiret und ladet dcr Werrosche Sladtm«-gistrat alle Diejenigen, welche an die Nachlassenschaft deS verstorbenen Gärtners Ernst Bandalowskv gegrün-dete Anforderungen zu hahen vermeinen, daß ste solche innerhalb sechs Monaten, also bis zum igten August d. I - , und vor Ablauf dreier von Tagen zu ^ Ta-gen laufenden Aeelamationen »uk s)ok>na Pi-aeclu5i el

^«5-5iir-nlii allhier anzeigen und veriffeiren, ekwanige Debrrörrs aber in gleicher Frist, unter Androhung ge-setzlicher Strafe, ihre etwanigen Schulden gewissenhaft anzeigen und die zur Nachlassenschaft gehörigen Ver-mogensstuckeeinliefevn, endlich Dinenigen, welche Erb-schaftsanspruche haben, selbige in der oben bestimmten präklusiven Frist dociren und geltend machen sollen, mit dcr Warnung, daß nach Ablauf der Proklamation Nie-mand weiter gehört, im Gegentheil Diejenigen, welche fich weder als Gläubiger noch Erben gemeldet haben, präcludirt werden sollen. Werro-RathhauS, den isten

Februar 1820. . 4

Nach einem kurze» Krankenlager starb den sgsten Februar unser geliebter Daterbruder, weiland Major imd H i l t e r Gustav von LöwiS, in einem Alter von 7H Jshren und 4 Monaten in unserem Beiseyn auf seinem Gute Bergshoff. I n dem kleinen Wirkungskreise auf den-er. sich beschränkt hatte, udre er deS Guten viel im Stillen, und war allen seinen Untergebenen ein Wik)!»

wollender V a t e r M i t e r VerbitrckNg Ner'Bekeide'bezeu-gungen erfüllen wir die traurige Pflicht, diesen Tode5-fall allen Verwandten, Freunden und Bekannten de, Wohlseligen zu notificiren. R>ga, den 2 März L8S0.

General Lirutenanc Friedrich v. Lvwis-Obrist Lieutenant Wilhelm v. LöwiS.

e k a n nnn m'b n n-a rii,

Den isten März wird im Lokale der akademischen Müsse, zur Feier dcr Thronbesteigung Sr. Kaiserlichen Majestät, MaSquerade mit ^1^,« »x»n.

Die Billette stnd unter den gewöhnlichen Bedingungen,

"vvn Nachmittags 2 Uhr an, lm Direktionszimmer

da-selbst zu losen. i

Die Direktion der akad. Müsse.

Endesunterzeichneter, der eben aus St. Petersburg hier angekommen ist, erbietet sich, in den

neuest«?'Tän-en und Pas Unterricht zu crtheilneuest«?'Tän-en. Irdock wünscht er

>en Unterricht in dem Hause selbst, wo man seinerKunst bedarf, zu-ertheilen.

Tanzmeister Tabder, wohnhaft bei der Mittwe Zieburtz t Conecrt- Anzeige.

Mit hoher Obrigkeitlicher Bewilligung wird bei feiner Durchreise M. Sckireinzer, erster Bassist des Kaiserlich teutschen Hoftlzeaters in Sr. Pcrersbnrg, init gefälliger Mitwürkung mehrerer der hiesigen resp.

Musikliebhabcr, im Saale der akademischen Müsse, Dienstag den Zten März d. I .

ein Voeal- und Znstrumental-Coneert zu geben die Ehre haben. DaS Nähere hierüber wird am Tage der Produktion bekannt gemacht werden.

Da die vor einiger Zeit angek«ndigte Verlosung verschiedenen Silbergeräkhes nicht statt haben wird; so weroen diejenigen, welche Loose dazu genommen haben, ersucht, solche gegen Empfang des Geldes einzuliefern

bei Secretaire A. Schmalzen.

J u verkaufen.

Eine doppeltläufige Flinte von seltener Güte ist zu verkaufen in der Bude des Herrn Z. W- Käding am

Mistberge. 2

I m Cessartschen Hause m der ZZamaschen Straße werden alle Arten von frisch gezogenen Holz-, Gras-, Blumen - und Kuchensamereien zu den billigsten Prei-se« in großen und kleinen Quantitäten verkauft. s

»Ii KocLZj>!ncxoivi1>

«s znulzld »LRxie co^rnbi

ce»«kixli, zzLbinoiull/il, u oro^o^«kixl> cembi/b

za »

via-^ovrl» «oul^eems^

Arrende.

Das im dörptfchen Kreise und odenpähschen Kirch-spiele belegene publique Gut Odenpäh, 167/8 Haaken groß und männliche Seelen enthaltend, ist vom letz-ten März d. I . ab auf sechs oder mehrere Jahre in Ar-rende zu haben. B « wem man wegen der Bedingun-gen nähe« Auskunft haben kann, erfahrt man in der

Expedition dieser Zeitung. 2

Z u vermiethen.

I m ehemaligen Baron Brüningkschen Hause in der Karlowaschen Straße ist eine Wohnung von z Zimmern,

«ebst Keller, vom 16. März an zu vermietben. Das Nähere nnd die Bedingungen erfahrt man tn

derZek-tungS-Expedition. 2

Personen, die verlangt werden.

Ein Frauenzimmer von Mittlern Jahren wird als Beistand in dcr Haushaltung verlangt; selbige kann

sich melden im ?uninschen hölzernen Hanse nahe an der hölzernen Brücke be» der

Colleg.-Assess. Frau v. Bunge, t Es wird auf einem nicht großen Gute eine erfahr-ne Wirtbin, die auch etwas russisch spricht, unter sehr vorrheilhasten Bedingungen verlang!; eine solche be-liebe sich in dcr Zeituns^Expedition zu melden. 3

Person, die ihre Diensie anbietet Ein verheirateter junger Mann, der mehrere Fah-re^G> ter bewirtschaftet und die besten Zeugnisse seiner Führung ausjuweisen hat, wünscht sich als Disponent wieder zu engagiren. Zu erfragen bei Herrn

Schön-rock junior. z

Verloren.

Donnerstag, den 26sten Februar, habe ich eine ein-gebundene auf Postpapier geschriebene Abhandlung

ver-loren. Wer solche mir wieder zustellt, erhält eine genü-gende Belohnung. Daö Titelblatt der verlornen Ab-handlung nennt mich als Verfasser derselben.

vr. Lamberti. 1 Am Lösten Februar ik zwischen dem Woiseckschen Weibla-Kruge und dorpat cin Mantelsack verloren ge-gangen. Derselbe enthielt eine bunte zitzene Decke, an beiden Enden mit schwarzem Callineo angestickt, und mit dunklem leinenmFutter, einen wattirten Ueber»

rock von feinem braunen Tuche, mit braunem Callineo gefüttert uns mit einem Bieberkragen versehen, einen kleinen dunkelblauen tuchenen Ueberrock, einen grünen Frack mit perlenmutternen Knöpfen, zwei buntgestreifte Westen mit perlenmutternen Knöpfen, und einige feine Wäsche mit gemerkt. Wer dcn Mantelsack mit den erwähnten Sachen in der Sviegelfabrike unter dem Gute Woiseck oder in der Glasniederlage der Herren Amelung «l Sohn in Dorpat abgiebt, erhält so Rubel

B . A 2

L?a ich aus dem Saratowtschen Gouvernement nach dcr Dörvtschen Kaiserl. Universität mit einem Paß vom 3ten März t8<9, unter der Nr. 615, geschickt wurde, selbigen aber nach etlichen Monaten in Dorpat unser-muthet verloren habe, so ersuche ich den Finder desselben^

ihn an die Kaiserl. Dörptsche Polizei-Verwaltung

ab-zugeben. A> M. LitfaS. 2

Angekommene Fremde.

Herr Landrichter von Palmstrauch, vom Land«, logkr' bei Pensa.

Zrn ü l l ö e / . . . L/V. A.

/m ^ ^ .

nsus? ^o//ä?lck. LA —

Z/n ^

neue»' /so//, ^

F»?» ^ ^ — »»«

D ö r p t s c h e Z e i t u n g .

20.

M i t t w o c h , den i<>. M a r z , 1 8 ^

I s t z u d r u r ? « n e r l a u b t w o r d e n .

I m N a m e n der Kaiserl. U n i v e r s i t ä t « , C e n s u r : O r . F . E . R a m b a c h , Censor.

I n l ä n d i s c h e N a c h r i c h t e n . S t . Petersburg, den z. März. ^ Der Kollegienrath, Kammerjunker Tanejew, ist Allergnädigst zum Staarssekretair - Gehülfen beim Departement der Kriegs ? Angelegenheiten des NeichSrathS, mit dem für diese Funktion be-stimmlen GeHall von drei tausend Rubeln jähre kich auö der Reichs-Schatzkammer, ivobei er auch seine gegenwärtige» Gehalt« beibehält, ernannt, Graf Dmitrii Nikolajewitsch Scheremetew hat, nachdem er in das Alter getreten, welches ihn nach den Gesetzen berechtigt, über sein Ver»

möge» zu verfügen, Ihrer Kaiserl. Majestät der Frau und Kaiserin Elisabeth Elexejewna zo,oc?c>

Rubel dargereicht, um bei den verschiedenen, unk ter dem Befehl Ihrer Majestät stehenden Gott-gefälligen Anstalten verwandt zu werden. I h r e Majestät die Kaiserin haben die Darbringung deS Grafen Scheremetew mit Erkenntlichkeit an-genommen, und ihm I h r Allerhöchstes Wohl;

wollen bezeigt.

Saratow, den i v . Februar.

Zu Anfange dieses Winters hatten wir hier Seinen Schnee, aber im December fiel so viel, daß akf den Landstraßen wegen der ausgefahr-nen außerordenttich tiefen Gruben schwer fortzu-kommen war. Nach mäßiger Kälte begannen hier vom so. Januar an bei stillem Wetter und heiterm Himmel heftige Fröste, die biÄ auf zo Grad, und den 29. Januar bis auf ziß Grad stiegen. Solche Fröste haben wir feit dem I a h

-!8v2 hier nicht gehabt. Sei: dem i , Februar ist wieder mäßiges Wetter eingetreten.

A u s l ä n d i s c h e N ' a c h r i c h k e n . London, ben 25, Februar.

Verschwörung der Radikal-Reformer.

Die Radikal-Reformer, welche un« hier so lange mit ihren öffentlichen Farcen unterhielten, hatten sich nun in aller Stille auf cin großes Unternehmen vorbereitet, indem ste beschlossen am vergangenen Mittewochen ein

Trauerspiel

aufzuführen. I h r Vorhaben war nämlich: mit der Ermordung aller Minister den Anfang zu

machen, dann die Stadt an verschiedenen Ecken in Brand zu stecken, zu plündern, und Gott weiß, was noch alles für Unheil anzustiften. Dank sei es der Vorsehung, das Unglück ist von der Stadt abgewandt und ein großer Theil dieser Elenden in die Hände der Gerechtigkeit gefallen.

Der Anführer dieser Mörderbande ist dcr berüchtigte Arthur Thistlewood, aus den Volks-versammlungen von Finsbury-Market u. Smith-fieldS bekannt, der Freund Hunts und des Drs.

Watson. Letzterer sitzt glücklicherweise für sich selbst wegen Schulden im Gefängnisse, wodurch er davon abgehalten war, an dieser Verschwö-rung Theil zu nehmen. Thistlewood war ehe-mals ein Apotheker-Bursche, dann Lieutenant bei der Landmiliz und soll ein Vermögen von 15000 Pfd. Sterl. verschwendet haben. Dieser und Konsorten hatten in Cato-Streek, im westl liehen Ende der Stadt, nicht weit von Edgewa-re-Noad, einer ziemlich abgelesenen Gegend, z Stalle gemiethet, worüber fich ein Boden be-fand. Hier hielten sie ihre nächtlichen Zusam-menkünfte und militärischen Uebungen, und hier war es, wo der höllische Plan beschlossen wurde, der am Mittcwochen Abend bei dem Grafen Harrowby in Grosvenor - Square ausgeführt werden sollte, woselbst alle Kabinetsminister zum Essen eingeladen worden, welches den Verschwor-nen bekannt war.

Dieses Vorhaben wurde dem Grafen Har-rowby durch einen anonymen Brief entdeckt, wel-cher demselben übergeben wurde, während er durch Hyde-Park ritt. Es hieß darin, daß Se. Herr-lichkeit und die andern Kabinetsminister densel-ben Adensel-bend, wenn sie in seinem Hause zum Di-ner versammelt waren, durch Banditen ermor-det werden sollten; er wurde deshalb gewarnt, die nöthigen Vorsichtsmaßregeln zu treffen. Se.

Herrlichkeit hörten die fernern Aussagen des Man-nes an und verfügten sich sogleich nach dein De-partement des Innern, wo man zuerst beschloß, die Gesellschaft für den Abend in dessen Hause auszusetzen. Dann wurden in aller Stille die nöthige.! Veranstaltungen getroffen, um die gan-ze Bande aufzuheben, indem man von Allem und dem Orte ihrer Versammlung genau unterrich-tet war.

Dem zufolge verfügte sich zwischen 8 und y Uhr des AbendS eine Abtheilung von Konstab-les, an deren Spitze sich der Polizei - Kommis-sair, Herr Birnie, befand, nach dem oben bei

nannten Orte. Ein Kommando der Garde, un-ter Anführung deS Kapitaius Fitz - Clarence (SohuS des Herzogs von Clarence) besetzte den Eingang dcr Straße. Die Polizeidiener fanden die Thüre des Stalls verschlossen und brachen sie auf. Hier trafen sie zwei Kerls, welche be-waffnet Schildwache hielten; dicse wollten sie nicht ohne die Parole passiren lassen; sie wur-den aber sogleich entwaffne», und nun erstiegen z der Polizeidiencr die Leiter, welche zu dem Boden, dem Pandamonium, führte, wo die Höl-lenversammlung gehalten wurde. Hier fanden sich gegen zo der Verschwornen, alle mir Ge-wehren, Säbeln und Pistolen bewaffnet, an de-ren Spitze Thistlewood stand. Der Polizeidie-ner Nutyven erklärte ihnen, daß er Befehl ha.' be, sie alle zu verhaften, befahl ihnen, ihre Waf-fen niederzulegen und sich zn ergeben, welches sie aber verweigerten. Ein anderer Polizeidie-ner, Namens Smithers, sprang auf Thistlewood loS, welcher aber mit einem Säbel nach ihm hieb und ihn sogleich leblos zu Boden streckte.

Während dieser Zeit waren mehrere Polizeidie!

ner auf den Boden gekommen; die Verschwor-nen löschten die Lichter aus und eö entstand nun ein förmliches Gefecht, bei welchem mehrere Po-lizeidiener verwundet wurden. Kapirarn Fitz-Elarence kam dann mit seinem Kommando den Polizeidienern zu Hülfe. Einer der Verschwor-nen setzte sogleich dem Kapitain ein geladen Pistol auf die Brust; der Sergeant Legge hielt indeß den Arm desselben zurück und die Kugel streifte seinen Ellbogen.

Nach langem Widerstande gelang es endlich dem Militair u. den Polizeidienern, y der Ver-schwornen festzunehmen; die übrigen, nebst Thist,' lewvod, entsprangen in der Dnnkelkeit. Die Na-men der Gefangenen sind: James Ing<5, Schlacht ter; James Wilson, Schneider; James GiU

Nach langem Widerstande gelang es endlich dem Militair u. den Polizeidienern, y der Ver-schwornen festzunehmen; die übrigen, nebst Thist,' lewvod, entsprangen in der Dnnkelkeit. Die Na-men der Gefangenen sind: James Ing<5, Schlacht ter; James Wilson, Schneider; James GiU

Im Dokument Sonntag, den 4. Januar, 1820. , (Seite 150-166)