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Englilche Fayence

Im Dokument Sonntag, den 4. Januar, 1820. , (Seite 24-28)

Einem hohen Udel und geehrten Publikul^empKehlt hie-mit ergebenst sein woblassortirteS Lager von englischer Fayence . George Kin^ aus Riga,

»n der Bude unter dem ehemaligen Bara«

nowschen Hause. 2 Lnle»u!N?ri-eicIni«ker «icli rnn einem voll»

Itäaclißen (?ewur^wsarenIsAer, zo ^vie mir Ltein^ut, -iu

^en bilI>A5len preisen. W. R.ic1iter. 2 Mir mehreren Gattungen ächter meerfchaumener, mit Silber beschlagener und unbeschlagener Pseisenkö-pfe empfiehlt ßch rvahrend des hiesigen Jahrmarkts

Simon Jordan, Pscifcnrünftlcr aus Mitau, wohnhaft im Hause des Kanzcllistm Töhf-fer, und daselbst Vormittags biS ic> Uhr,

und Nachmittags bis'2 uhr zu finden.

Andreas Besr, auS St. Petersburg, welcher vor einem Jahr das Glück eines sehr zahlreichen Zu-spruchs hatte, empfiehlt sich während der Jahrmarkts-zeit mit der schönsten DrechSlerarbeit, Toiletten und Ähcebrettern von massivem mahagony Holze, Pfeifen^

kehren, Gurkenhuöeln, Gesundheitsbechern, Schilde»

rsien nnd verschiedenen Artikeln von DrechSlerarbeit.

Sein Stand ist im Häuft des Herrn Sekretairs Bader

hmrcr dcm Rathhause 2

Einem hohen Adcl und geehrten Publiko ewpfehle ich mich während deS Jahrmarkts mit Stiefeln nach der neuesten Peterburger Facon. Don der Eleganz itnd Dauerhaftigkeit dieser Arbeit kann sich jeder resp.

Käufer selbst überzeugen: Mein Stand ist im Hause deS Herrn Koll. Sekr. Bader hinter dem Rathhause.

Donath, aus St. Petersburg, s Bei dem Gärtner Prep Zvhannfthn, im Hause des Herrn Doktors Wi^mer, in Dorpat, sind von nun an Diverse blühende Zwiebel- und weiterhin blühende Sta«-dengewächse, auch alle Garten» und die vorzüglichsten Blumen-Sämereien, und im bevorstehenden Frühling«

»erenier^ nde Blumeustauden und dergleichenSträu-cher, dioerseengl. Stachelbeeren', hslländische Ashan-niSbeeren-undMaatbeerenstraucher; wie auch tragbare Mpfrlbäume, »00 ausgesuchten Sorten, und endlich sebr gut n»nservirter Weißkohl, Rotbksbl, SeMrie, Por-ro, Echnittkohl, Rettig und Kartoffelmehl, für die möglichst billigsten Preise käuflich zu haben. S

Indem ich mich hiermit zum bevorstehenden Jair-markt meinen geehrten Gönnern und Freunden bestens

«mpfeble und um getteigten zahlreichen Zuspruch erge^

henst bitte, füge ich die Versicherung hinzu, Haß ich be«

müht ftyn lverde, M o h l durch diMge Preise und gute^

Waaren, als durch s»lide Vebandlqng meine resp. Käu-fer möglichst zufrieden zu fieven.

Joachim Wigand. S I n der schmeichelhaften Voraussetzung, daß ich bei meiner Anwesenheit im Hadre das Vertrauen deS hiesigen nnd auswärtigen Publikums mir erworben ha-be, empfehle ich mich tum jetzigen Jahrmarkte mir mei-nem Waarenlager, <m Hause des Herrn Weinhandler«

G- C. Werner sen. unten in der Eckdude. 2 C. JaeVbsobn, aus Tncknm.

I m Hause deS Herrn Landraths von Löwenstcrn, nebxn den Rathause, werden wahrend des Jahrmarkts für billige Preise St. Petersburger Möbel von rothem und andcrm Holze, worunter besonders Billarde, For-tepiano'S und sehr schöne Deserttische sich befinden, verkauft werden. Tischler«Meister Kauich. s Bey mir sind während des Jahrmarkts zwey Zim-mer, wie auch für einige Pferde Stallraum zu haben.

Auch steht bey mir eine Harmonie« mit sehr hübschen Glocken und mit einer gedruckten Anweisung dabei, wie man dieses Spiel sehr leicht erlernen kann, für ei-nen fthr billigen PreiS zu verkaufen. Bahr. 2

Z u vermiethen.

I m Hause deS Herrn 5andrathS v. Löwenstern am Markte sind zum Jahrmarkt mehrere große und kleine Wohnungen mit Heizung und Stallraum zu vermieden«

Eineim Kaufhose befindliche Bude mit einci<voll-ständigen Einrichtung ist entweder für die Jahrmarkts-zeit oder auch jährlich zu vermiethen. Das Nähere bei

Herrn Ucke, »

I n dem Hause des Färber» Metzkesind zwei zusam-menhangende Zimmer und auch ein einzelnes Zimmer an Uttgcheirathete zu vermiethen. 9

Personen, die ihre Dienste anbieten.

Lin siMZsr AI25M. cler ßuren öckulunkerriclu geliskt unii 5el^>st suek ll.15 liiesiLv (?^mna8ium desucln Kar. ^vünsckl «ictt cler I^anciwirlbsciistl -i, men, diolkl llsdercien ^ierrvn Oulzhe«irser» »«-inka, erßöbsnst^a ^in<j treuezlen Oionsl SN, init ilern Lriuclion.

«'ick ^ksllißil «eine? I'ukrung un^ «einez^u5Lntd.-lIe« vvs, Aön nÄier ru erliuatliAen de! «lein

D u r c h p a s s i r t e Reisende.

Se. Excell. dcr Herr Generalmajor Jasikow, Hr. Hof-rath und Ritter v. Laube, und StaabSkapitain Alex-androff, von Riga nach St. Petersburg; Hr. OhriA Strinccker, von St. Petersburg.

F/v . . . FAö. 5^^

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Fl/» a / e « » ' . öo —-Z/n neue? Ao//. . . . < — L»» «//«? «ti/o . . . . » 4 ^

D b r p t s c h e Z e i t u n g .

N 5 .

Mittwoch/ den 14. Januar, 1820.

I s t z u d.rucken e r l a u b t r v » r Z e n .

I m Namen der Kaiserl. Universität«, Censur: Or. F. E. R a m b a c h , Censsr.

I n l ä n d i s c h e N a c h r i c h t e n . Riga, den 7. Januar.

Die große, im vorigen Blatt angekündigte Aeier, die Epoche in der Geschichte LivIandS macht, wurde mit dem ehrwürdigen Glänze be-gangen, der ihr gebührte.

Den Feierzug eröffnete die Geistlichkeit aller Confessionen u. daS Lehr^Personal aller Schulen.

Se. Erlaucht der Herr Generalgouverneur folgten mit der ganzen in Riga anwesenden Ge;

neralität,

Se. Excellence der Herr Civilgouverneur, wir der GouvernemcntS-Regierung und der Ein-führungS- Commisston;

nach den Verhallnissen sinnvoll geordnet, öle übrige Versammlung. —

Die sieben verlesenen Paragraphen der neuen Allerhöchst bestätigten Bauer t Verordnung sind folgende.

§. i . Die Livländische und Oeselfche Rit-terschaft entsagt für immer allen auf Leibeigen-schaft und Erbunterthänigkeit gegründeten Rechs

ten, unter Vorbehalt des ihr nach Grundgesetzen und Allerhöchsten Bestätigungen zustehenden Eil genthums- und unbeschränkte» Benutzungsrech-tes an Grund und Boden, wie solche« schon die wohl hergebrachten Rechte und Privilegien der Ritterschaft mit sich bringen, und ertheilt dem inländischen und Oeselschen Bauernstande durch Aufhebung seitheriger Erbunterthanigkeit nun noch das letzte Mittel zur Beförderung seiner zeitlichen Glückseligkeit.

§. 2. Die Krone ertheilt in GemäßheitAller-höchster Erklärung auch den, zu ihren Gütern in Livland gehörenden Bauern die persönliche Frei-heit; ein Gleiches rhun die Livländischen Städte in Betreff der Bauern auf ihren Stadt- nnd Patrimonial-Gütern.

§. z. Die Freilassung gilt auch alle Liv-ländischen Erbleute, welche unbesitzlichen, oder solchen Personen zustehen, die nicht zur Livlän-dischen Ritterschaft gehören und gleichwohl Erb-leute mit oder ohne Grmid und Boden besitzen.

§. 4. Zndeß kann nicht die ganze Masse der Leibeigenen auf -Einmal,

in

Freihel

gesetzt

werden, ohne Störung in Bearbeitung des Lan-des, das seinen Bewohnern den LebenSnnmhalt gewährt nnd ohne Irrung und ohne Übereilung herbeizuführen, welche das Gemeinwesen, so wie jedes dabei interessirte Theil aus gleiche Weise gefährden müßten.

Daher werden:

1) Sogleich nach Bekanntmachung dieses Gesetzes die Gemeinden organisirt und die Ge-richte eingeführt, und in den 4 ersten Iahren alle sonstige Vorbereitungen getroffen.

2) Erhält zu S t . George des Jahres 182z die Eine Hälfte der Wirthe, 1824 die andere, 1825 die Eine Hälfte der Dienstboten und Hol feöleure, und 1826 die andere Hälfte derselben die Freiheit; fo, daß George 1826 alle Livlän-dische Bauern frei sind, sie mögen nun zn pul bliquen oder privaten, zu Gemeinheits-oder Fidei-Commiß - Gütern gehören, und bei öffentlichen Kassen oder an Privatpersonen als Hypotheken verschrieben seyn oder nicht.

§. 5. Alle Kinder Livlandischer Bauern, welche nach Bekanntmachung dieser Verordnung geboren werden, sind ipso jure frei. Läuflinge, die vor Promulgation des Gesetzes entlaufen sind, und freiwillig zurückkehren, werden nicht bestrast und treten in die Rechte des Livländischen Bau»

ernstandes.

H. 6. Vor Eintritt der persönlichen Frei-heit bestimmen die Wackenbücher, sie mögen sich auf specieller Messung oder gesetzlich abgeschlossen ner Vereinbarung gründen, alle Verhältnisse des Dienstes und der Leistungen; nach eingetretener persönlicher Freiheit aber wechselseitige Über-einkunft.

H. 7. Gleichwohl dürfen Grundherr und Bauer, auch schon während Einführung der Frei-heit, unter sich über Dienst und Leistung Verl träge abschließen, welche selbst nach eingetretener Freiheit gültig bleiben. Arrendatoren und Lebt zeit-Besitzer publiquer Güter schließen aber der-gleichen Vertrage nur mit Bestätigung des C«s meralhofes; Arrendatoren privater Güter nur mit Einwilligung der Grundeigenthümer, und Prediger auf publique» und privaten Pfarren nur mit Einstimmung der Kirchspiels - Eiliges pfarrten.

Bei der Erhebung, die der große Moment über alle Anwesende verbreitere, war es wohl-thuend, in der kraftvollen, gedankenreichen Feier;

Rede S r . Magnificeni deö Herrn

General-Su-perintendenten Sonntag, für tief aufgeregte Ge-fühle, ergreifenden, hinreißenden Ausdruck zu finden.

' Als nach beendigter Feier Se. Erlaucht der Herr Generalaouverneur MnquiS Paulncci auS der Kirche traten, empfteng ein enthusiastisches Hnrrah! den genicvollen Nollstrecker der Pläne des menschenfreundlichsten, weisesten Monarchen.

I n n i g bewegt, wiederholten wohl viele s.ch, den Weg der Vorsehung bewundernd, die Bemerkung in der gehörten Rede: daß eben das uralte Land des Ruhms, das vor sechshundert Jahren, in der Perlon des päbstlichen Legaten, Wilhelm von Modena, den ersten hochgesinnten Bekämpfer der entstehenden Leibeigenheir nach Livland sandte, nun auch Den uns geben mußte, durch Den die er-habenste Wohlthat A l e x a n d e r s , dem Vater-lande gewährt, und der edle Entschluß unserS Adels zur Ausführung gereift wurde.

So wie der Feierzug und die Mitfeiernden die Kirche verließen, strömte eine große Zahl von Letten hinein, stürzte um den Altar auf die Kniee und betete still und lange. Ein Beweis, wie innig dieser Volksstamm die Bedeutung der eben verflossenen Stunde fühlt! Wer auszusprechen vermöchte, was, vielleicht ohne Wort, aus der Seele dieser Betenden emporflammte, sänge ohne Zweifel einen der erhabendsten Päane unter den vielen, zu denen Alexanders Herrschergang seiner Mitwelt schon begeistert hat.

(A. d. Züsch.) Ekaterinoslawl, den 24. Nov.

Nach drei Tage auf einander angehaltenem Froste, der sich bis auf iz Grad erstreckte, ward am 2A. November hier der Dnieper mit Eis belegt.

Tobolsk, den 27. Okt.

Vom sten bis zum ryten dieses hatten wir hier so ausnehmend gutes Wetter, wie wir eS um diese Zeit hiev Nock) nie gehabt haben, und zur all-gemeinen Verwunderung regnete es einige Nächte hinter einander, statt daß wir, wie es um diese Zeit gewöhnlich der Fall ist, Frost mit Schnee hät-ten haben sollen. Vom 19. bis 24. schneiete es un-aufhörlich, und bei den eingetretenen Frösten ward der Irtyfch am züsten mit Eis belegt.

Zufolge Nachrichten aus Beresow war auch dort ungewöhnlicheVeränderung in der Luft. Den 16. September trat daselbst äußerst kaltes Wetter ein, wovon alle Bäche, Landseen u. Flüsse zufroren;

den 25. aber rhaueten sie zur allgemeinen Verwun-derung wieder auf, und den 1. Oktober war ein

vollkommner Frühlingstag. Solches Wetter ist in der hiesigen nördlichen Gegend eine außerorbentt liche Seltenheit.

A u s l ä n d i s c h e N a c h r i c h t e n . Vom M a i n , den ?. Januar.

Bei der schrecklichen AZassernoth, die neulich an der Donau, auch in Baiern, stattfand: ent-stand zu Nenburg plötzlich Feuerlärm, indem die Schiffsmühle von Bitterbrunnen in Brand gerieth.

Da aber kurz zUvör von i i Personen, welche nach Ried übersetzten, 5 verunglückt waren, so wagte esNiemand, sich den Fluthen, des Löschens wegen, anzuvertrauen. Die Donau ist zwar gefallen, allein man fürchtet noch den Lech, der immer eini-ge Taeini-ge spater sich ergießt.

Vom M a i n , den 5. Januar.

Eine Frankfurter Zeitung enthält folgendes Büllelin: „Vom Zysten Dec. Laut Berichten aus den Main 5 und Rhein - Gegenden vom 2 z sten und 24sten d. hat General Thauwetter durch seinen M i t irren Regen , zu Gunsten des Herzogs Main und Königs Rhein, eine Division gemacht, mir seinen HülfStruppen dteganzeGegend überschwemmt, und sich eigenmächtig in Dörfern und Städten einquars liert: doch haben sie nur einstweilen die Vorstädte in Besitz genommen; die Bewohner dieser Gegend haben über Hals und Kopf ihre Haabe zu flüchten gesucht. Laut officiellen Nachrichten vom z6sten und 2/sten Dec. ist General Frost, der seil einigen Tagen nichts von sich hören ließ, plötzlich in der Nacht aufgebrochen und dem General Thauwetter aufden Flanken entgegengerückt; dadurch war der-selbe gezwungen, eine rückgängige Bewegung zu machen. Vom zoster»: So eben geht die frohe Nachricht ein, daß der Herzog Main und der Kö!

nig Rhein vom General Frost total geschlagen wort den sind. Zu wünschen wäre es, daß diese Feinde des Landes keine neue Hülfe bekämen."

Vom N«ederrhein, den 29. Dec.

Zn Herdeke, im Arnsberger Regierungs-Be-zirke, hatte ein 9«? Fuß langer Bogen an der dort neuerbauten steinernen Ruhe - Drücke einen Riß bet kommen, der bei dem Anschwellen des Stromes Gefahr besorgen ließ. Um solche zu verhüten, ließ der Wasserbau-Inspektor Hartmann, der den ganzen Bau geleitet, am ersten WeinacktStage durch Arbeiter eine große Menge Steine auf die entgegengesetzte Seite des Dogens schaffen. Es scheint indeß, dag der Druck zu stark geworden, denn der ganze Bogen stürzte plötzlich zusammen

und alle i , Arbeiter, sammt dem Inspektor, Wim den vom Strome verschlungen, ohne daß eine Ret»

tung möglich war. Von dem ganzen kolossallen Bogen sieht man keine Spur mehr. DaS schnelle Steigen der Gewässer läßt auch in andern Gegen«

den noch Unfälle befürchten.

Paris, den 25. Dec.

Zu Arles ist ein zojährigerAüngltna, Castag-nier, Hingerichret worden, weil er seinen Vater evt mordet, um, als Sohn einer Wittwe, von der Konscription frei zu bleiben.

Auf Befehl des Königs von Spanien macht der Rath von Castilien Don Villela bekannt: daß derjenige, der eine der Personen anzeigt, welche neulich die falschen Regierungsbefehle verbreitet, dreiwalhunderttausend Realen, die baar bereit lie?

gen, und überdem ein Amt von zo,ooo Realen jährlichem Einkommen erhalten soll. Ueber die Erfüllung dieser Zusage geben Se. Majestät ihr Königl. Ehrenwort.

Zu Anfange der Regierung Karls des Vierten hatte Spanien i i Millionen Bevölkerung, nach dem Kriege nicht mehr als 10 M i l l . Es ist merkt würdig genug, daß Frankreich, welches wenig gröt ßer als Spanien ist, und z Millionen Menschen verloren, -g Millionen Einwohner, und damit 2 Millionen mehr als vor 1789 zählt.

Der Prinz Paul von Würtemberg erhielt am 2z. von seinem königl. Bruder die Nachricht, daß der Sequester auf seine Apanage und Eigenthum aufgehört habe, und zugleich das Einberufung»?

schreiben, um der Ständeversammlung beizuwoht nen.

Brüssel, den zo. Dec.

Auch hier haben wir Piqueurs. Einige jun-ge Leute sind den Pariser PiqueurS jun-gefolgt. M i t großen Nadeln, welche an lange Stöcke befestigt sind, stechen sie wohlgekleidete Damen auf den Straßen. Drei dieser Muthwilligen sind ertappt und in Gewahrsam gebracht worden. Eine Da»

me ist das Opfer ihres ersten boshaften Versuchs geworden. Man ergriff den Thäter sogleich, welt cher ein Knabe war und sich einer an einem Stock gebundenen Stricknadel bedient hatte. Ein ert wachsener Mann soll dieses Kind dazu verleitet haben und auf Angabe des Kindes arretirt seyn.

London, den 29. Dec.

Dem Courier zufolge, liegt die Ursache der öffentlichen Noch: „nach Brougham, in dem Ueberflusse der Bevölkerung; nackRicardo, in der Entfremdung des Kapitals; nach Waithmann, im

Abgabensystem; nach Burdett, im Zleckenver-handeln: nach Tierney, im Mangel anMinisiern von der Whig Parthei; nach Baring, in dem Cirknlationsniiltel; nach Cobett, im.Theetrinken;

n^ch Hunt, im Kaffetrinken; nach Walson, in der Ar-nuth." Jedes desondere trägt sein Theil zu dem allgemeinen Uebel bei, aber wo liegt der Haupt-grund desselben? Ein Deutscher wäre im Stande, dies klassisch auszudrücken: „Der Uebel größtes aber ist — die Schuld."

Von dem Lieutenant Parry, der die zwei;

te Nordpolerpedition sommandirt, sind bisher sehr wenige Nachrichten eingegangen. Man fangt an, über das Schicksal derselben besorgt zn werden.

Briefe aus Newyork vom isten dieses melden, daS Kapitain Read von Madrid daselbst angekom-men, welcher die Nachricht der Nichtratificirung des Florida'sTracrats mit sich bringt. InWa?

shinZtvn versammelt sich der Kongreß.

Vermischte Nachrichten.

Zu Rio de Janeiro wollte man zu Anfange'deS Oktobers Nachricht von einem Versuch zu Befrei-ung Bonapartes haben. Ein angeblich englisches Packetboot hatte nehmiich Ordreö überbracht, den gefangenen sogleich nach dem Cap einzuschiffen;

bei den geheimen, durch die Instruktion vorge;

schrieben«» Proben aber habe es sich erwiesen , daß die demAeußern nach acht scheinende Ordre unterge-schoben sey. (Dicse Nachricht ist nu hl um so mehr der Bestätigung bedürftig, da wohl nicht letcht ein fremdes Schiff sich als englisches Packetboot in ei-nen englischen, so streng bewachten Hafen wagen wird.

Unter 12 Menschen, die am 5ten December zu Amsterdam durch das Scheitern einer Zolle ihren Tod in den Wellen gesunden, befindet sich auch Pierre Champagne, der erst vor kurzem von S r . Majestät wegen seines Eifers, womit er zur Lebensrettung von 7 Menschen mitgewirkt, be?

lohnt worden war.

Vor einiger Zeit hatte ein Pfarrer in Brest sich geweigert, die Ehe eines Katholiken mit emer Nichtkatholikin einzusegnen. Das Paar meldete sich hierauf bei der Mairie, um die Ehe bürger-lich bestätigen und eintragen zu lassen. Auf die Weigerung des Adjunkts des Maire unterblieb auch dieses. Es kam zur Klage und der Ad-junkt ist abgesetzt worden.

Nach Briefen aus Lucca hat die Herzogin ihre fämnnltchin Nobelg«rden wegen einiger

Handlungen der UndiSciplin verabschiedet, nach-dem sie sie zuvor einige Tage zu Viar^gio in Arrest geschickt. ES waren deren vierzehn aus den besten Familien.

A u f

Im Dokument Sonntag, den 4. Januar, 1820. , (Seite 24-28)