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6.3 Erhebungsinstrumente

6.3.1 Kontrollvariablen (k)

Das Geschlecht wurde in allen Panelwellen der Jugendstudie erhoben.

6 Methode 6.3 Erhebungsinstrumente

k2 Schulform (HS-RS-GY) (ordinal)

Bei der Schulform kann zwischen Hauptschule (HS), Realschule (RS), Gymnasium (GY) und Gesamtschule (IG) unterschieden werden. Die integrierte Gesamtschule (IG) wird nur dort berücksichtigt, wo Berechnungen nicht schulformspezifisch, son-dern über alle Probanden bzw. die gesamte Stichprobe angestellt werden. Die drei-teilige Schulformvariable kann mit ihrem ordinalen Messniveau auf diese Weise un-ter Benützung des Koeffizienten Spearman’s Rho ebenfalls für Korrelationsberech-nungen beigezogen werden.

k3 Verbale Intelligenz

Die verbale Intelligenz wurde mittels eines Wortverständnistests erhoben, der im Rahmen der international vergleichenden IEA-Studie entwickelt wurde (Fend &

Prester, 1986, S. 191). Er erlaubt das Verständnis der Muttersprache zu messen, welches für den Bildungserfolg grundlegend ist. Dazu mussten die Jugendlichen be-urteilen, ob zwei Wörter wie zum Beispiel „Dekoration vs. Ornament“ oder „absolut vs. relativ“ dasselbe meinen. Insgesamt umfasst das Instrument 17 Items.

k4 Schicht

Die soziale Schicht des Elternhauses wurde aufgrund des väterlichen Berufs nach einem modifizierten Schema von Kleining und Moore (1968) siebenstufig codiert:

1= Oberschicht, 2= obere Mittelschicht, 3= mittlere Mittelschicht, 4= untere Mittel-schicht, 5= Obere UnterMittel-schicht, 6= mittlere UnterMittel-schicht, 7= untere Unterschicht.

Indikative Berufe für die Oberschicht sind beispielsweise Universitätsprofessor oder Chefarzt eines großen Krankenhauses, für die mittlere Mittelschicht Straßenbauin-genieur oder Zahnarzt und für die untere Unterschicht Gärtnergehilfe oder Fenster-putzer (Kleining & Moore, 1968, S. 523). Grundlage für die Zuordnungen bildeten zum einen die Angaben der Eltern, zum anderen diejenigen der Kinder. Ersteren wurde Priorität gegenüber letzteren eingeräumt und innerhalb der Befragungsdaten der Kinder wurde den späteren Angaben Priorität gegenüber den früheren einge-räumt. Angaben zur Kodierung der Variable sind zu finden in Briechle, Fend, Schultheiß und Lehle (1984).

Das Schichtungsmodell von Kleining und Moore (1968) gehört zu den theoretisch fundierten Kategoriensysteme der Berufsklassifikation. In Deutschland wird es häu-fig in der Bildungsforschung eingesetzt (vgl. Baumert, Klime, Neubrand, Prenzel, Schiefele, Schneider, Tillmann & Weiss 2002, S. 38).

k5 Region (Stadt - Land)

Die Stichprobe des Konstanzer Jugendlängsschnitts berücksichtigt in allen fünf Er-hebungsjahren sowohl Stadtteile von Frankfurt als auch ländlich geprägte Gebiete, in denen es keine Städte mit mehr als 20 000 Einwohnern gibt.

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k6 Nationalität

Die Variable „Staatsangehörigkeit 12-16“ (v3931) ist dichotom (1= Deutscher; 2=

Ausländer). Sie wird vor allem auch für Kontrollberechnungen innerhalb der Haupt-schule gebraucht.

k7 Höchster Schulabschluss Eltern (HS/RS - GY) (E)

Diese Variable wurde als dichotome neu gebildet, da sie so auch in Regressions- und in Strukturgleichungsmodellen verwendet werden kann. Die zweite Antwortkatego-rie wurde dann gewählt, wenn mindestens ein Elternteil das Gymnasium absolviert hat.

k8 Berufsstatus Vater ISEI (E)

Diese SES-Variable ist wie die Variable k9 eine Ergänzung zur Variablen k4. Der Klammerausdruck (E) zeigt an, dass es eine Elternvariable ist. Somit gibt es auf-grund der kleineren Stichprobengröße und der auf nur die zwei Zeitpunkte bezoge-nen Daten 1980 und 1982 Einschränkungen bezüglich Benützung in komplexen Be-rechnungen.

Die ursprünglich in den Rohdaten enthaltene Textantwort wurde nach ISEI (Interna-tional Socio-Economic Index) gemäß Ganzeboom codiert, wobei der niedrigste Wert (10) für landwirtschaftliche Hilfskräfte, der höchste Wert (90) für Richter ver-geben wurde.

Die Statusskala ist eine von Ganzeboom, DeGraaf, Treiman und de Leeuw (1992) entwickelte Skala, die einen "standardisierten internationalen sozio-ökonomischen Index des beruflichen Status" darstellt. Diese Skala misst dem-nach nicht das zugeschriebene Prestige, wie die Wegener Skala, sondern den sozio-ökonomischen Status aufgrund der beruflichen Tätigkeit der befragten Personen. Die Vercodung erfolgt über die vierstellige ISCO-Klassifikation von 1968. (Fend & Prester, 1986)

Der ISEI ist auf der Basis von 74000 Beschäftigten aus 16 Ländern erzeugt worden und wurde auch in PISA verwendet. Berufe sind demnach als Vermittler zwischen Bildungsabschlüssen und Einkommenslagen zu betrachten (vgl. Baumert et al, 2002, S. 37).

k9 Berufsstatus Mutter ISEI (E) siehe unter k8, da gleich vorgegangen

k10 Familiensituation (nicht traditionell - traditionell)

Auch hier wurde eine dichotome Variable erzeugt: „nicht traditionelle vs. traditio-nelle Familienformen (Vater und Mutter, kein Stiefvater, keine Stiefmutter)“. Das Aufwachsen bei leiblichen Eltern dürfte bei der Beurteilung der intakten Beziehung (ohne Trennung bzw. Scheidung: siehe Variable sf9) keine Bedingung, aber doch als ein relevanter Faktor für die soziale Eingebundenheit des Kindes gelten.

6 Methode 6.3 Erhebungsinstrumente

k11 Berufstätigkeit Mutter

Die ursprüngliche, mit mehreren Antworten ausgestattete Frage wurde in eine Vari-able mit zweit Antwortkategorien umcodiert: 1= „nein“; 2= „ja, gelegentlich oder stundenweise – halbtags oder ganztags“. Es steht nicht die Frage im Vordergrund, ob und inwiefern die Berufstätigkeit der Mutter einen Einfluss auf die Eltern-Kind-Beziehung oder sogar auf die Lernmotivation ausübt, sondern, dass bei Berechnun-gen diese Variable kontrolliert werden kann.

k12 Geschwisterzahl bzw. Kinderanzahl (mit Befragtem)

Die Variable „Geschwisterzahl korrigiert 79-83“ (mit Befragtem) hat metrisches Ni-veau und kann in ihrer Form für die Berechnungen bezüglich der Geschwisteranzahl belassen werden.

k13 Einzelkindstatus (nein-ja)

Aus der obigen Variable k12 wurde eine dichotome Einzelkindstatus-Variable k13 erstellt.

k14 Elternstatus 02 (nein - ja)

Bei der Follow-Up-Erhebung 2002 sind die Probanden nach eigenen Kindern be-fragt worden. Hier wird die dichotome Elternstatusvariable (nein; ja) benutzt. Insbe-sondere bei der Vorhersage der beruflichen Weiterbildungsmotivation der Frauen müsste diese Variable kontrolliert werden, damit es keine Verzerrungen gib. Gemäß Stuhlmann (2005) hat der Beginn einer Elternschaft vor allem bei der Frau wesentli-che Auswirkungen auf ihre berufliwesentli-che Weiterbildungsbereitschaft (Wert wird tiefer), während dieses Ereignis bei Männern keine Rolle spielt (vgl. S. 76).

x1/x3 Relative Leistungsposition in Klasse (80/82)

Im Vergleich zur folgenden Variablen (effektive Schulnote in Hauptfächern) ist hier die vom Kind wahrgenommene relative Leistungsposition in der Klasse von Interes-se. Insbesondere bei der Fokussierung der Leistungsmotivationsentwicklung in je verschiedenen Leistungskontexten (Hauptschule; Gymnasium) ist diese Kennzahl von großer Bedeutung bzw. muss ihr Einfluss bei der Beurteilung des Einflusses der sozialen Eingebundenheit auf die Motivation kontrolliert werden.

x2/x4 Notensumme in Deutsch, Englisch, Mathe (80/82)

Die Probanden wurden gefragt, welche Noten sie in den Hauptfächern Deutsch, Englisch und Mathematik haben. Für diese Variable ist dann die Notensumme be-rechnet worden. Da Noten meistens auf der Basis der sozialen Bezugsnorm „Klasse“

vergeben werden, sind sie über die verschiedenen Schulstufen hinweg nicht mitein-ander vergleichbar. Darum wird bei der Kontrollierung mehr auf die Variable „rela-tive Leistungsposition in Klasse“ in den Jahren 1980 und 1982 gesetzt.

6 Methode 6.3 Erhebungsinstrumente

y1 Höchster beruflicher Ausbildungsabschluss

Ähnlich wie bei der Leistungsposition im Jugendalter (Note bzw. wahrgenommene Leistungsposition in der Klasse) soll der höchste berufliche Ausbildungsabschluss bei der Berechnung von Zusammenhängen zwischen den sozialen Kontexten im Ju-gendalter und der beruflichen Leistungs- und Weiterbildungsmotivation im Erwach-senenalter kontrolliert werden (s.a. Abbildung 1.1 unter dem Pfeilsymbol „Partial-korrelation“).

y4 Monatliches Nettoeinkommen

Im Zusammenhang mit dem Status im Erwachsenenalter muss neben der Variablen y1 auch das monatliche Nettoeinkommen (in Euro) berücksichtigt werden. Interes-sant ist, inwiefern diese Variable einen Einfluss auf die motivationale Ausprägung im Erwachsenenalter hat, insbesondere auf die berufliche Leistungsmotivation.

6.3.2 Familiäre sozialbezogene Variablen (sf) auf der ökologischen Ebene