• Keine Ergebnisse gefunden

Isolation, Überleben und Bewährung

Im Dokument "Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang" (Seite 125-131)

4.4 „Schwarze Spiegel“ als Idylle oder Schrecken?

4.5 Robinsons Rückkehr im 20. Jahrhundert

4.5.1 Isolation, Überleben und Bewährung

Eines der bedeutendsten Merkmale der Robinsonade ist der absolute Anfang nach einer Katastrophe. Anders als in den Robinsonaden des 18. Jahrhunderts jedoch wird bei Schmidt die Schilderung der Vergangenheit des Helden fast völlig ausgespart. Von der bekannten und vertrauten Welt werden nur Trümmer gezeigt. Die beiden Welten, die alte und die neue, werden einander nicht mehr direkt gegenübergestellt. Die von den Menschen verursachte Katastrophe ist genügendes Zeugnis der Zivilisation und Kultur.446

Der Protagonist einer Robinsonade tritt in den Zustand der Isolation. Dieser Zustand erfordert eine Differenzierung, denn einerseits kann man von etwas isoliert sein, indem man abrupt und gegen seinen Willen aus seinem sozio-kulturellen Umfeld gerissen wird: So verliert Robinson Nahrung, Kleidung, Behausung sowie jegliche menschliche Gesellschaft, die physische und psychische Sicherheit bedeutet. Reckwitz bezeichnet dies treffend als

„Nullpunktsituation eines nahezu totalen physischen und psychischen Mangelzustandes“447. Andererseits handelt es sich um eine Isolation zu etwas:

Der Protagonist ist gezwungen, den von ihm beklagten Mangelzustand zu ändern und so die Nullpunktsituation mit dem Ziel des Überlebens zu überwinden. Ohne Isolation ist eine Robinsonade nicht denkbar, denn erst durch sie wird die einsame Lebensführung notwendig. Das Überleben wiederum ist das bestimmende Merkmal der nachfolgenden Robinsonadenhandlung. Es stellt sich dabei die Frage, was der Protagonist dafür tut und wie er es umsetzt. Die

445 Vgl. Michael Müller, a. a. O., 85.

446 Vgl. Joanna Jabłkowska, „Literatur ohne Hoffnung“, a. a. O., 213.

447 Erhard Reckwitz, a. a. O., 29.

Isolation kann als Initiator der spezifischen Handlungen gesehen werden: Es geht um die Herbeiführung einer existentiellen Situation des Helden. Betont wird Robinsons Autarkie sowie sein Selbstverständnis als Besitzer und Beherrscher der Insel. Zunächst empfindet er aber den Verlust der Zivilisation als Zwangslage, die fehlenden Verhaltensregeln bereiten ihm Angst.448

Die Isolation ist dabei nicht nur Movens aller nachfolgenden Handlungen, sondern besitzt auch einen methodisch-erkenntnistheoretischen Aspekt im Sinne einer experimentellen Reduktion von Wirklichkeit. Dabei handelt es sich aber um eine fiktive Wirklichkeit oder auch um das Gedankenexperiment des Autors, was bei der Untersuchung nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Isolation bedeutet aber auch Zurückversetzung aus der Zivilisation in den Naturzustand der Insel. Diese tabula rasa-Situation ermöglicht, dass der Protagonist seine ureigensten Fähigkeiten, Unfähigkeiten und Bedürfnisse kennen lernt.449 Man darf jedoch nicht vergessen, dass trotz dieses Neubeginns bereits vorhandene moralische und kulturelle Konzeptionen im Menschen bzw. in der Figur weiterhin erhalten bleiben. Vor dem Hintergrund dieser existentiellen Situation gilt es aber nicht nur das isolierte Individuum, sondern auch dessen gesamten Komplex der von ihm internalisierten Kultur zu prüfen (vgl. Kap. 4.5.2 Natur, Zivilisation und Kultur).450

Arno Schmidts namenloser Protagonist wird durch die plötzlich eintretende Katastrophe mit der Nullpunktsituation konfrontiert, das Ich befindet sich im Zustand der Isolation. Die Handlung des Romans setzt fünf Jahre nach der atomaren Vernichtung der Menschheit ein, weshalb man davon ausgehen muss, dass sich der psychische und physische Zustand des Protagonisten mittlerweile geändert bzw. stabilisiert hat. Man kann weder auf seine anfängliche Reaktion nach Eintreten der Katastrophe schließen noch weiß man von seinen ersten Überlebensbemühungen in der menschenleeren Welt.

Gezeigt wird ein Individuum, das sich mit der Situation arrangiert hat, das nicht müde wird, zu betonen, dass es die Menschen nicht vermisst, und das sich durchaus in der neuen Welt zurechtfindet und diese als sein Eigentum ansieht.451

448 Vgl. Götz Müller, a. a. O., 14ff.

449 Vgl. Günther Bien, „Zum Thema des Naturstands im 17. und 18. Jahrhundert“, in:

„Archiv für Begriffsgeschichte", Bd. XV, Bouvier Verlag Herbert Grundmann, Bonn 1971, 279: Rekurrierend auf das Bild des Menschen in der Aufklärung stellt Günther Bien die Frage: „Was kann ein Mensch, losgelöst aus dem Gefüge der Gesellschaft, also in den Zustand der Natur zurückversetzt und dort ganz auf sich selbst, auf sein Denken und Handeln angewiesen, tun, um sich ein menschenwürdiges Dasein zu schaffen?“.

450 Vgl. Erhard Reckwitz, a. a. O., 29ff.

451 Vgl. SP, 215: „‘[…] [I]ch danke Ihnen für die Überlassung dieser Waldstücke : ich werde hier nämlich ein Haus bauen, und nehme somit das Ganze‘ – ich wies ungeduldig

Die Isolation bedeutet für den Protagonisten in erster Linie „nur“, von menschlicher Gesellschaft isoliert zu sein – denn auch in den fünf Jahren nach der Katastrophe findet er noch Lebensmittel und andere Hilfsmittel, die ihm das Überleben erleichtern. Der Ich-Erzähler erreicht die Realisierung von solitärer Existenz passiv, denn ohne sein Zutun wird „Sozialität“ durch den Atomkrieg beseitigt.452

Der Aspekt des physischen Überlebens dominiert in der klassischen Robinsonade. Das isolierte Individuum sieht sich mit Schwierigkeiten praktisch-technischer Natur konfrontiert, die es aus seinem früheren Leben in der Zivilisation nicht kennt. Es muss aus eigener Kraft und nahezu ohne Hilfsmittel und Vorkenntnisse versuchen, die lebensbedrohliche Mangelsituation zu bewältigen. Das Individuum muss sich mit Nahrung, Kleidung und Behausung versorgen: Versagen bedeutet in diesem Fall Gefahr und Tod, Erfolg wiederum Sicherheit und (Über-)Leben. Die Existenz Robinsons hängt einerseits von dem Strandgut und von seinem Jagdglück ab, andererseits muss er sich aktiv daran beteiligen, die natürlichen Möglichkeiten, die seine Umwelt bietet, zu seinem Vorteil auszunutzen. Die Natur der Insel als Überlebensraum ist dabei notwendiges Komplement zu seinen Überlebensbemühungen. Die sich ihm bietende Situation auf der Insel ergibt eine Konstellation, die den Problemkomplex des physischen Überlebens bewältigbar macht. Ein weiterer externer Hilfsfaktor stellt die Grundausrüstung bestimmter Gerätschaften dar, die Robinson aus dem Schiffswrack bergen kann.453

Existentielle Fragen stellen sich dem Ich aus dem Roman Schwarze Spiegel im Vergleich zu Robinson nur in einem begrenzten Maße. Dies begründet sich auch darin, dass dem Protagonisten keine geographischen Grenzen gesetzt sind. Er kann sich frei bewegen und nach eigenem Dünken entscheiden, wo er sich niederlässt oder ob er weiterzieht. Letztlich wählt er aber doch die Existenz eines sesshaften Ackerbauern und baut sich sein eigenes Haus in der Lüneburger Heide. Diese Entscheidung ist aber maßgeblich zurückzuführen auf die ausgezeichnete Versorgungslage, die sich ihm in dieser Region bietet, z.B. durch ein Militärlager [„Wenn da noch Einiges vorhanden wäre, bedeutete das längeren Aufenthalt in dieser Gegend für mich, und ich sah mich mit erneutem Interesse um.“ (SP, 206); „– Aber das Lager war tadellos : davon kann man jahrelang mit der Hand um den Horizont – ‚in Besitz –‘. […] Und trat fest auf den – meinen ! – Weg.

[…] in Rücken und Flanken die großen Waldhaufen – meine ! –, straßenumsponnen […].“

452 Vgl. Michael Müller, a. a. O., 141.

453 Vgl. Erhard Reckwitz, a. a. O., 33-43.

leben!“ (SP, 209)454], durch eine Holzfabrik (vgl. SP, 211), durch die ausreichende Versorgung mit Trinkwasser (vgl. SP, 215) und durch das Wild, das Nahrung verspricht (vgl. SP, 208). Darüber hinaus findet er in den leeren Häusern genügend Kleidung (vgl. SP, 204). Der stetig fortschreitende Verzicht auf Nahrungsmittel, die er nicht selbst produzieren kann, lässt ihm umso erfreuter über die Ausbeute in dem englischen Verpflegungslager sein. Auch seine spätere Begleiterin Lisa sehnt sich nach Essen, das die frühere Zivilisation bereit stellen konnte, und das nun nicht mehr oder nur schwer zu haben ist (vgl. SP, 209, 248).

Seiner Fähigkeiten ist er sich bewusst: Die anstehende „Arbeit beim Bau, Sägen und Hacken, Schleppen und Transport“ sieht er nicht als Problem, sondern als willkommene Maßnahme, um körperlich fit zu bleiben (vgl. SP, 215). So stellt er sein Haus ohne größere Schwierigkeiten fertig; welche Arbeit ihm aber zuwider ist, ist die Feldarbeit: „Vielleicht kann ich fürs kommende Frühjahr sogar eine Art von Kartoffelfeld herrichten (obgleich Landarbeit mir so ziemlich das Widerlichste von Allem ist; […]“ (SP, 220). Darin unterscheidet er sich grundlegend von Defoes Protagonisten. Der Ich-Erzähler kalkuliert damit jedoch die Notwendigkeit ein, sich in absehbarer Zeit selbst versorgen zu müssen und unterwirft sich so dem Renaturierungsprozess und den Urformen des Überlebens.455 Die Situation in der Lüneburger Heide könnte aber nicht besser sein: Mit Hilfe des am Bahnhof gefundenen Plattenwagens und dank des günstigen Verlaufs der Schienen kann der Protagonist auch große Balken transportieren und seinen Hausbau vorantreiben (vgl. SP, 216). Das für den Bau notwendige Werkzeug findet der Protagonist in den drei Tischlereien, die im Ort sind; Zeichenmaterial für seinen Bauplan bietet die Walldorf-Schule und der ortsansässige Kohlenhändler verspricht „sorgloses Heizen für manches Jahr“ (SP, 217).

Dennoch scheint die Arbeit für den Helden keine didaktische Wirkung zu besitzen: Sie verursacht weder innere Läuterung noch das Bedürfnis nach einer solchen. Vielmehr führt sie letztendlich nur zu der Erkenntnis, dass die ihm so verhasste Zivilisation durchaus von Nutzen war, da sie ihn von einigen ihm nun lästigen Arbeiten befreit hatte.456

454 Ein entscheidender Unterschied zu Defoes Robinson ist allerdings die Sorge des Protagonisten, verseuchte Nahrung zu konsumieren: SP, 209: „Mißtrauisch : soll ich kosten ? (Besser nicht; die Gifte sind in Alles eingedrungen […].“; vgl. SP, 220: „[…] und die Wasserentgiftungs-Tabletten nicht vergessen ! […].“

455 Vgl. Boy Hinrichs, a. a. O., 207.

456 Vgl. Joanna Jabłkowska, „Literatur ohne Hoffnung“, a. a. O., 220.

Überleben ist nur in Abhängigkeit von verschiedenen Komponenten möglich.

Dieses Funktionsprinzip setzt sich einerseits aus einer ausreichenden Versorgung der physischen Bedürfnisse und andererseits aus einer stabilen psychischen Verfassung zusammen. Eine Komponente alleine ermöglicht nicht das individuelle Überleben. Die Nullpunktsituation stellt das Individuum vor die Aufgabe zu überleben. Eine Voraussetzung hierfür ist der Wille des Individuums.457

Dies legt wiederum die Vermutung nahe, dass Schmidts Protagonist, der bereits seit fünf Jahren erfolgreich überlebt, sowohl gelernt hat, seine physischen Bedürfnisse zu stillen, als auch einen psychisch stabilen Zustand zu erreichen, der es ihm erlaubt, mit der Situation zurechtzukommen.

Werner Krauss bezeichnet das Überleben Robinsons als Definiens menschlicher Möglichkeiten schlechthin: „[…] [D]ie Robinsonade [gewinnt] eine exemplarische Bedeutung: sie erlaubt es, die menschlichen Fähigkeiten aus den bloßen Umweltsreaktionen eines vereinzelten Menschen zu entwickeln.“458 Denn zeige sich in der Utopie das individuelle Glücksverlangen durch das Traumbild einer kollektiven Erfüllung, werde in der Robinsonade der Held vice versa durch ein fantastisches Element isoliert und zur Entwicklung seiner gesellschaftlichen Kräfte geführt.459

Reckwitz unterstellt der Robinsonade aufgrund dieser Tatsache, dass sie auf dem Wege über die Überlebensbemühungen und das Zustandekommen eines Überlebensarrangements die Frage „Was ist der Mensch?“ beantworten könne.

Er begründet dies damit, dass sich Robinson Crusoe als repräsentatives Individuum in der extremen Situation seiner Isolation mit allem ausstattet, was für das Leben und die moralische Orientierung notwendig ist. Erfolgversprechend ist dabei nicht allein die Vernunft, sondern gerade auch die emotionale bzw.

religiöse Seite. Die Verbindung der Eigenschaften des homo faber bzw. homo oeconomicus mit dem homo religiosus befähigt das Individuum zum Überleben.460 Dieter Kimpel fasst dies zusammen: „– Wo gesunder Menschenverstand und natürliche Ordnung sich anpassen, da arbeitet das animal rationale als auserwählt und erfolgreich in der Unmittelbarkeit der göttlichen Gnade.“461

457 Vgl. Erhard Reckwitz, a. a. O., 65f.

458 Werner Krauss, „Geist und Widergeist der Utopien“, in: „Science Fiction. Theorie und Geschichte“, Eike Barmeyer (Hg.), Wilhelm Fink Verlag, München 1972, 31f.

459 Vgl. ebd., 31.

460 Vgl. Erhard Reckwitz, a. a. O., 67f.

461 Dieter Kimpel, „Der Roman der Aufklärung“, Kapitel „Robinsonaden und bürgerliche

‚Utopien‘“, Kap. II. 4, J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1967.

Aber nicht nur über die Fähigkeiten des Individuums kann eine verallgemeinernde Aussage getroffen werden, sondern auch über die Welt, die in Gestalt der Insel eine Reduktion erfährt und eine repräsentative Ordnung darstellt. In diesem Sinne lässt sich das Überlebensarrangement als Komplement von Subjekt- und Objektfaktoren erfassen: Die Totalität menschlichen In-der-Welt-Seins wird in der Robinsonade dargestellt.462

Eine Hinwendung zu Gott, wie sie in Defoes Werk geschildert wird, findet in den behandelten Romanen jedoch nicht statt. Gerade in dieser Hinsicht erfährt Schmidts Roman eine Modifikation, die noch ausführlich behandelt werden wird (vgl. Kap. 4.5.5 Religion).

Robinsons Situation verändert sich im Lauf des Romans dahingehend, dass er nicht mehr alleine auf der Insel überleben muss. So bilden bereits zwei Menschen eine Gruppe, in der spezifische soziale Probleme auftreten können.

Es ist nötig, Regeln des gemeinsamen Zusammenlebens aufzustellen, die das Funktionieren der Gruppe garantieren. Es stellt sich z.B. die Frage danach, wer welche Arbeit in der Gruppe übernimmt, begleitet von gruppendynamischen Problemen: Wer die Führung in der Gruppe übernimmt und wie auftretende Rivalitäten und unterschiedliche soziale Ansprüche gelöst werden. Die soziale Nullpunktsituation einer isolierten Gruppe besteht darin, dass sinnvolle Formen des Zusammenlebens entwickelt werden müssen.

Die Aussicht auf andere Menschen bedeutet einerseits die Erfüllung von Robinsons Sehnsucht nach menschlicher Gesellschaft, andererseits wird sein mühsam aufgebauter Mikrokosmos, in dem er den uneingeschränkten Souverän darstellt, durch die Existenz eines weiteren Menschen empfindlich gestört. Denn das Auftauchen eines anderen homo sapiens impliziert Konkurrenz- und Rivalitätskämpfe, denen sich Robinson stellen müsste. Die Möglichkeit, auf ein Gegenüber zu treffen, löst darüber hinaus Angstzustände aus, die Robinson an die panische Furcht erinnern, die er nach seiner Ankunft auf der Insel durchlebte.

Das Zusammenleben mit Freitag, einem Wilden, entwickelt sich aber trotz dieser anfänglichen Verunsicherung unproblematisch, vor allem deshalb, weil die soziale Rangordnung von vornherein klar definiert ist: Robinsons Vormachtstellung wird durch Freitag nicht in Frage gestellt. Die Angst Robinsons wird schließlich zur sozialen Harmonie des geregelten Überlebens zu zweit.463 Reckwitz betont auch, dass

462 Vgl. Erhard Reckwitz, a. a. O., 67ff.

463 Vgl. ebd., 52f.

unter diesem Eindruck jenes asoziale Eremitenideal einer ausschließlichen Gesellschaft mit Gott und sich selbst als Gefährten revidiert [wird], das Crusoe, wenn auch fragend und entsprechend tentativ an einer Stelle formuliert:464 […] dann fragte ich mich sofort, ob nicht der Umgang mit mir selbst und, wie ich zu sagen wage, im Gebet sogar mit Gott nicht weit höher zu schätzen sei als auch das allergrößte Vergnügen, das man unter Menschen im Treiben der Welt finden könnte.“465

In diesem entscheidenden Punkt divergieren Schwarze Spiegel, Die Wand und Großes Solo für Anton von dem Gattungsprototypen: Keiner der drei Protagonisten ist dem „asozialen Eremitenideal“ gänzlich abgeneigt und obwohl jedes Individuum sich durchaus nach menschlicher Gesellschaft sehnt, wird keinem der drei Helden eine solche (dauerhaft) ermöglicht. Schmidts Protagonist ist der Einzige der Helden, der auf längere Zeit mit einem anderen Menschen zusammenlebt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die sich vor allem in einem gewaltsamen Aufeinandertreffen widerspiegeln, finden das Ich und Lisa einen harmonischen Weg des Zusammenlebens. Durch die Andersgeschlechtlichkeit drohen keine ernst zu nehmenden Rivalitäts- oder Konkurrenzkämpfe der letzten beiden Menschen. Besonders die unterdrückte Sehnsucht des Ich nach menschlicher Gesellschaft wird durch die Ankunft Lisas erfüllt. (vgl. Kap. 4.6.3

„…so hell und leer war die Welt“ – was ist mit Lisa?).

Im Dokument "Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang" (Seite 125-131)