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Hansen legt offen, dass selbst die USA Zahlungen an Israel nicht gut hießen.

Man befürchtete, dass U S-Gelder aus dem Marshall-Plan nicht nach

Deutschland, sondern über einen Umweg nach Israel fließen würden.

Dennoch seien geheime Transferzahlungen und

Rüstungsexporte zwischen Israel und Deutschland getätigt worden, da beide Staaten aus

Existenzgründen Devisen bitter nötig gehabt hätten. Hansen gibt hier pikantes Insiderwissen preis. Etwa dass Israel deutsche Uniformen fertigte und Deutschland im Austausch schwere Waffen und Panzer lieferte.

Jahrestag der Ratifizierung des Entschädi-gungsabkommens zwischen Israel und der Bun-desrepublik (18. März 1953) ab, die er im Jeru-salemer Konrad-Adenauer-Zentrum gehalten

hatte.

»Bei der Nahostpolitik hat die Bundesrepu-blik traditionell die israelischen Interessen am stärksten von allen im Auge ... Diese pro-israelische Politik gilt für den Bund, je-doch auch für die Länder und Gemeinden«, betonte der ehemalige Botschafter.

Hansen räumte freilich ein, dass die Verkün-dung eines eigenen „deutschen Weges” (durch SPD-Kanzler Gerhard Schröder aus Anlass der Nichtbeteiligung der Bundesrepublik am Krieg der USA und Englands gegen den Irak) „enttäu-schend” gewesen sei. Es beruhige allerdings, so Hansen zu seinem israelischen Publikum

über das Thema Joseph „Joschka” Fischer,

»dass unser derzeitiger Außenminister immer wieder sein Engagement für Ihr Land bekun-det«.

Weiter im Jerusalemer Hansen-Text vom April 2003:

»Es erscheint mir im Übrigen kein Zufall, dass sozialdemokratische Politiker aus dem weltoffenen Hamburg wie Apel, Klose und Lahnstein, bewährter Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und Vorsitzender des Chever Hane'emanim der Universität Haifa, gegen diese Berliner Politik (des

„deutschen Wegs”, D.K.) Bedenken angemel-det haben. Weite Teile der CDU/CSU tun dies seit langem, wobei ich auf den Besuch von Frau Merkel in Washington und ihre un-missverständlichen Äußerungen bei Beginn des Krieges und auch später — übrigens durchaus gegen den Strom der öffentlichen Meinung — verweise.«

Bei den genannten sozialdemokratischen „Be-denkenträgern” handelt es sich um den ehema-li gen Bundesverteidigungsminister Hans Apel, den einstigen Hamburger Ersten Bürgermeister

und Fraktionschef im Bundestag Hans-Ulrich Klose und den Bundesfinanzminister außer Diensten Manfred Lahnstein. Insbesondere Lahnstein, verehelicht mit einer für die Sache Israels total entflammten Jüdin, ist im „Netz”

involviert, beispielsweise als Chef der Deutsch-Israelischen Gesellschaft oder an der Spitze des „Board of Governor” (= „Chever Hane'ema-nim”) der Universität Haifa.

Hansen lobte in Jerusalem die Entscheidung des deutschen Sicherheitskabinetts, Patriot-Ra-keten an Israel „zur Verteidigung gegen Atta-cken” zu liefern. Zur

»sicherheitspolitischen Kooperation in ihren vielfältigen Ausprägungen, über die nahelie-genderweise nur selten gesprochen wird«, führte der Referent weiter aus:

»Nicht zufällig wurde der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Willmann, 2001 als erster Ausländer und zum ersten Mal für nicht in Kampfhandlungen erworbene Ver-dienste vom israelischen Generalstabschef mit der „Ehrenvollen Erwähnung” aus-gezeichnet. In der Urkunde heißt es: „Die en-gen Beziehunen-gen der beiden Armeen sind von besonderer Bedeutung vor allem ange-sichts der Geschichte zwischen den beiden Völkern und im Lichte der unruhigen Zeiten für Israel und seine Streitkräfte."«

Hier ist anzumerken, dass Helmut Willmann, bis März 2001 Heeresinspekteur der Bundes-wehr, sich bei Radikalbewältigern deutscher Vergangenheit Liebkind machte, indem er in seinem „Wegweiser für die Traditionspflege”, Dezember 1999, die Wehrmacht zum „reinen Ausführungsorgan für das nationalsozialistische Regime” degradierte, welches „verbrecherische Befehle kritiklos umgesetzt” habe.

Niels Hansen listete bei seinem Jerusalemer Vortrag weitere bundesrepublikanische Aktiv-posten auf:

»Nach wie vor werden hebräische Bücher, jedenfalls schöngeistige, in keine andere

Sprache so häufig übersetzt wie ins Deut-sche ... Was wäre unser Musikleben ohne die israelischen Dirigenten und Instrumenta-listen ... Das Spendenaufkommen zugunsten israelischer Bildungs- und Forschungsinstitu-tionen ist nicht zurückgegangen.«

Zum Abschluss seiner Ansprache widmete er sich der Entwicklung der Beziehungen Israels zur EU. Der privilegierte Status, den der jüdi-sche Staat in der Union dank des Engagements von Kanzler Kohl besitze, sei

»von zentraler Wichtigkeit, hat sich bisher vor allem in der gleichberechtigten Mitwir-kung Israels an der wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit der Euro-päer ausgewirkt und tut es weiterhin«.

Solches gelte es fortzuentwickeln. Dafür unter-breitete der Ex-Botschafter „noch einen persön-li chen Vorschlag”:

»Wie wäre es, wenn die Europäische Union

— in Ansehung der Katastrophe der Juden in ganz Europa vor und im Zweiten Weltkrieg — Israel, günstigstenfalls sogar einmal zusam-men mit dem zu errichtenden Palästinenser-staat, eine über den „privilegierten Status”

hinaus gehende umfassende Partnerschaft anböte? Wäre das nicht ein substanzieller, vielleicht entscheidender Beitrag zu einem dauerhaften Nahostfrieden in Sicherheit und Wohlstand?«

Zum Hintergrund: 1975 wurde, mit bundesdeut-scher Schützenhilfe, ein Freihandelsabkommen zwischen Israel und der Europäischen Gemein-schaft geschlossen. Seit dem 20. November 1995 ist Israel, nicht zuletzt dank Helmut Kohls unermüdlichem Einsatz, assoziiertes Mitglied der EU mit erheblichen zusätzlichen Vergüns-tigungen. Das betrifft nicht nur bessere Absatz-möglichkeiten für israelische Exportgüter, son-dern beispielsweise auch die Teilhabe an Fördermitteln der EU-Kommission für Wissen-schaft und Forschung. Dazu hieß es in den „Is-rael Nachrichten” des 18. Juni 1999:

»Auf europäischer Ebene gibt es ein mit ca.8 Milliarden Mark ausgestattetes For-schungsprogramm für die 16 Mitglieder der EU. Seit 1996 ist auch Israel als einziges nichteuropäisches Land gleichberechtigtes Mitglied des EU-Forschungsklubs.«

Führende politische Kreise und Medien Israels streben, wie schon erwähnt, eine Vollmitglied-schaft in der Europäischen Union an.

Die Fleischwerdung des Netzes Was nun aber den bundesdeutschen Diploma-ten im Ruhestand Dr. Niels Hansen selbst be-trifft, drängt sich der Eindruck auf, dass er eine Personifikation des von ihm so ausführlich be-schriebenen „Beziehungsgeflechts” ist, dass also in ihm selbst „das Netz” Gestalt annimmt.

Der 1924 in Heidelberg geborene Sohn des be-kannten Allergologen Professor Dr. Karl Hansen und dessen aus der Schweiz stammender Frau Mary geb. Sulzer, der in der Wehmacht diente, Recht studierte und zum Dr. jur. promovierte (einen Dr. h.c. hat ihm die Universität Tel Aviv verliehen), 1952 in den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik eintrat, 1978 Chef des Pla-nungsstabes des Auswärtigen Amtes wurde, dessen Tochter weit noch vor seiner Tätigkeit als Botschafter in Israel (1981-85) längere Zeit im Kibbutz Kfar Glickson lebte und der nach seiner Nahost-Tätigkeit als Vertreter der Bun-desrepublik bei der NATO in Brüssel sowie als Vizepräsident der Deutschen Atlantischen Ge-sellschaft und der Atlantic Treaty Organization fungierte, war bzw. ist durch folgende

Funktio-nen ins „Beziehungsgeflecht” integriert:

— Präsident des größten israelischen Rotary-Clubs (1984/85),

Vorsitzender des Rotary-Ausschusses Israel-Deutschland (1990-96, seither Ehrenvorsit-zender),

Mitglied des deutschen Direktoriums der Jerusalem-Foundation,

Präsident der Deutschen Gesellschaft der Freunde des israelischen Weizmann-Insti-tuts,

Gründungsmitglied und Vizepräsident der Gesellschaft zur Förderung sakraler jüdi-scher Musik,

Vorstandsmitglied des Öffentlichen Rates der jüdisch-jemenitischen Vereinigung zur Förderung von Gesellschaft und Kultur, Kurator der Buber-Rosenzweig-Stiftung der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zu-sammenarbeit,

Kurator der „Freunde von Neve Shalom/

Wahat al-Salam”,

Kurator der „Freunde und Förderer des Leo Baeck-Instituts”.

Das zuletzt genannte Institut trägt seinen Na-men nach dem berühmten zionistischen Rabbi-ner, langjährigen Führer der jüdischen Logen-vereinigung B'nai B'rith und — unter Hitler — Präsident der Reichsvertretung der Juden, Dr.

Leo Baeck. Neben Niels Hansen gehören dem bundesrepublikanischen Kuratorium dieses Netzwerkes mit Hauptknotenpunkten in Jerusa-lem, London und New York folgende Persön-li chkeiten an:

Professor Dr. Wolfgang Bergsdorf (Ministe-rialdirektor a. D.),

Franz-Josef Bindert (Ministerialdirigent), Professor e. h. Ernst Cramer (Springer-Kon-zern),

Horst Dahlhaus (Direktor der Bundeszentra-le für politische Bildung a. D.),

Dr. Willehad P. Eckert (katholischer Theo-loge),

Norbert Gansel (ehemaliger Oberbürgermei-ster von Kiel, von dem die Erkenntnis stammt, die Deutschen seien auch am heu-tigen Leid der Palästinenser schuld, denn diese seien „Opfer der weiter wirkenden Untaten, die Deutsche an Juden begangen haben"),

Die Juden als „Augapfel Gottes”. Jad Vaschem-Widmung des Bundespräsidenten von Weizsä-cker, unterschrieben auch von dessen Frau, dem Ehepaar Genscher und Niels Hansen.

Wilhelm Haas (Botschafter a. D.; 1985-90 Hansens Nachfolger in Israel),

Dr. Josef Joffe (Mitherausgeber der „Zeit"), Hermann E. J. Kalinna (Oberkirchenrat im Ruhestand),

Dr. Angelika Köster-Loßak (grüne Bundes-tagsabgeordnete, Deutsch-Israelische

Ge-sellschaft),

Albrecht Krause (Ministerialdirigent a. D.), Prof. Dr. Werner Licharz (evangelischer Theologe),

Prof. Dr. Ernst Gottfried Mahrenholz (Bun-desverfassungsrichter im Ruhestand), Michael Mertes („Rheinischer Merkur"), Dr. Knut Nevermann (Ministerialdirektor), Dr. h.c. Annemarie Renger (Bundestagsprä-sidentin a. D.),

Dr. Waldemar Rotter (Ministerialdirigent a.D ),

Prof. Dr. Reinhard Rürup (Leiter der NS-Ge-denkstelle „Topographie des Terrors” in Berlin),

Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Direktor des Moses-Mendelssohn-Zentrums Potsdam), Klaus Schütz (Regierender Bürgermeister von Berlin a. D.; Hansens Vorgänger als Bot-schafter in Israel),

Dr. Joachim Schulz-Hardt (Ministerialdirek-tor a. D.),

Paul Spiegel (Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland),

Prof. Dr. Hans Joachim Veen (Vorsitzender der Stiftung Ettersberg/Weimar),

Prof. Dr. Rudolf Vierhaus (Max-Planck-Insti-tut, Göttingen),

Dr. Bernhard Vogel (Chef der Konrad-Ade-nauer-Stiftung, Ministerpräsident a. D.), Ruth Wagner (hessische Landtagsabgeord-nete, Ministerin a. D.),

Dr. Walter Wallmann (Oberbürgermeister von Frankfurt/Main und Ministerpräsident a D.),

Dr. Leo Baeck

Prof. Dr. Werner Weidenfeld (Politikwissen-schaftler),

Dr. Richard von Weizsäcker (Altbundesprä-sident),

Dr. Ernst-Peter Wieckenberg (Literaturwis-senschaftler, Publizist).

Im Vorstand der „Freunde und Förderer des Leo-Baeck-Instituts e. V.”, dem eigentlichen Führungsgremium dieses Netzwerks in Deutsch-land, findet man

als Vorsitzenden Georg Heuberger (Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main),

als dessen Vize den Kunstgaleristen Tho-mas Cohn,

als Ehrenvorsitzenden Arno Lustiger, der zu-gleich Präsident h. c. der Zionistischen Or-ganisation in Deutschland, ZOD, ist, als Beisitzer Alfred Rosenthal (er gehört auch den Vorständen der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Franz-Oppenheimer-Gesellschaft an), als weiteren Beisitzer den Arzt Dr. Schimon Staszewski, der in Vorträgen quer durch die Bundesrepublik die Stammzellenforschung

„aus jüdischer Sicht” rechtfertigt (Israel ist mit erheblichem Aufwand dabei, den groß-dimensionierten Export menschlicher Stamm-zellen zu betreiben, und hat vor allem

Deutschland als Abnehmer im Visier).

„Neve Shalom/Wahat al-Salam” will nach ei-genem Bekunden mit seiner „Oase des Frie-dens”, einem kleinen gemischtnationalen Dorf, ein Beispiel für gedeihliches Zusammenleben von Juden und arabischen Palästinensern in Israel geben. 2003 wurde Neve Shalom von ei-nem der entschlossensten Organe der Israel-Lobby der Bundesrepublik, der Deutsch-Israe-lischen Gesellschaft, mit dem „Friedenspreis”

ausgezeichnet. Die „Oase des Friedens” hat ge-legentlich auch auf öffentliche Mittel aus

Deutschland zugreifen können. Spenden an Neve Shalom werden überdies, da beim Finanz-amt steuermindernd absetzbar, durch den deut-schen Staat bezuschusst.

Neben Niels Hansen gehören dem bundesrepu-blikanischen Neve Shalom-Kuratorium an:

Der sozialdemokratische Bundestagsprä-sident Wolfgang Thierse,

die christdemokratische Bundestagsprä-sidentin außer Diensten Professor Dr. Rita Süssmuth,

Ruth-Alice von Bismarck, Schwester von Maria von Wedemeyer, der Verlobten Diet-rich Bonhoeffers,

die Witwe Heinrich Bölls, Annemarie Böll, Prälat Dr. Gerhard Boß,

der jüdische Chef des „Fritz-Bauer-Instituts”

Professor Dr. Micha Brumlik,

der evangelische Landesbischof in Bayern Dr. Johannes Friedrich,

der evangelische Theologe Volkmar Deile (auch Vorstandsmitglied der „Aktion Sühne-zeichen"),

die nahezu kompromisslos prozionistische, herkunftsjüdische Bundesministerin a. D. Dr.

Hildegard Hamm-Brücher,

Goslars Oberbürgermeister Dr. Otmar Hesse, der Orientalist George Khoury,

der katholische Theologe Professor Dr.

Hans Küng,

der Psychoanalytiker und Publizist Professor Dr. Horst Eberhard Richter,

die ehemalige sozialdemokratische Bundes-tagsabgeordnete Dr. Helga Timm.

Für die „Welthauptstadt