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Deskription der Stichprobe im Hinblick auf die Vergleichsstatistiken Ich möchte im folgenden zunächst anhand von wichtigen demographischen Daten jeweils

Erwartungen der Frau

3.1 die latenten Klassen zu den inhaltlichen Erwartungen vor der Beratung und der Entscheidungssicherheit vor der Beratung mit dem Beratungsstellenträger

2.1.2 Deskription der Stichprobe im Hinblick auf die Vergleichsstatistiken Ich möchte im folgenden zunächst anhand von wichtigen demographischen Daten jeweils

meine Gesamtstichprobe (N=134) im Vergleich zu der baden-württembergischen Statistik darstellen (1, vgl. auch den Fragebogen im Anhang A-2).

Im Anschluss (2) gehe ich auf meine beiden grössten Teilstichproben, die aus der

Ravensburger Frau-Beratungsstelle (N=60) und die aus der Pro Familia Konstanz (N=42) ein.6

Dabei werde ich die jeweilige Teilstichprobe mit den statistischen Angaben zu dem gesamten

§219-Klientel aus der entsprechenden Beratungsstelle vergleichen.

A - Altersverteilung:

(1) Die Spannbreite der Altersverteilung reichte bei den 120 Klientinnen meiner Untersuchung, die ihr genaues Alter in Jahren angeben sollten, von 15 Jahren zu 46 Jahren. Der Mittelwert lag bei 29.5 Jahren (SD= 7.49). Nach der Überprüfung mit Shapiro-Wilk. Test gibt es hier eine signifikante Abweichung von der Normalverteilung (W = 0.95; p<.000).

In Hinblick auf die BAWÜ-Statistik lässt sich die Verteilung meiner KlientInnen folgendermassen zusammenfassen (s. Tab.1):

Altersspanne

(in Jahren) eigene Stichprobe

(N=120) BAWÜ-Statistik

(N=14.513)

unter 18 4.2 % 3.5 %

18-24 24.2 % 25.3 %

25-29 19.2 % 23.3 %

30-34 25.0 % 24.7 %

35-39 20.0 % 16.7 %

über 40 8.3 % 6.6 %

Tab. 1: Prozentuale Altersverteilung in meiner Stichprobe i.Vgl. zu den BAWÜ-Statistik von 1998

6 Je nach demographischen Merkmal wird die Stichprobengrösse meiner Teil- und Gesamtstichproben schwanken, da nicht alle Frauen alle Fragen beantwortet haben.

Methoden S.52

Die Altersverteilung meiner Stichprobe und die der baden-württembergischen

Schwangerschaftsabbruchpopulation unterscheiden sich nicht signifikant (Chi 2 = 2.82; df=5).

(2) Die Altersabschnitte bei den Statistiken der genannten Beratungsstellen sind etwas gröber und zwischen den Beratungsstellen leicht unterschiedlich. Die folgenden Tabellen 2a und 2b setzen die jeweilige Teilstichprobe zum §219-Gesamtklientel ihrer Herkunftsberatungsstelle in Beziehung.

Alter in

Jahren eigene

Frau-BS-Stpr. (N=53) Frau-BS ges.

(N=382) Alter in

Jahren eigene Profa

KN-Stpr. (N=39) Profa KN ges.

Tab. 2 a: Gegenüberstellung der prozentualen Altersverteilung in der eigenen Teilstpr. und der Gesamt Frau-BS-Stpr.

Tab. 2 b: Gegenüberstellung der prozentualen Altersverteilung in der eigenen Teilstpr. und der Gesamt Profa KN-Stpr.

Weder die Teilstichprobe aus der Frau-Beratungsstelle (Chi 2 = 6.77; df=3) noch die Pro Familia-Teilstichprobe (Chi 2 = 1.16; df=2) unterscheiden sich signifikant in ihren

Altersverteilungen von dem Gesamtklientel ihrer Herkunftsstichprobe.

B - Familienstand:

(1) Die Verteilung des Familienstandes in meiner Gesamtstichprobe im Vergleich zu der baden-württembergischen Statistik wird in folgender Tabelle 3 dargestellt.

Familienstand eigene Stichprobe

(N=133) BAWÜ-Statistik

(N=14.513)

ledig 56.4 % 41.1 %

verheiratet 31.6 % 52.5 %

geschieden 12.0 % 5.8 %

verwitwet 0.0 % 0.5 %

Tab. 3: Gegenüberstellung der prozentualen Verteilung in der eigener Stichprobe und der BAWÜ-Statistik

Die Prüfung auf Gleichheit der Verteilungen anhand des Likelihood-Ratio-Tests zeigt einen signifikanten Unterschied (Chi 2 = 26.49; df=2; p< .000) für die Verteilung des

Familienstandes.

Wie Abbildung 2 verdeutlicht, sind in meiner Stichprobe der Anteil der Ledigen und der Geschiedenen stärker, die Verheirateten dagegen weniger vertreten.

Methoden S.53

Abb. 2: graphische Darstellung der Familienstandverteilung in meiner Stichprobe und der BAWÜ-Statistik, Angaben in Prozent

(2) In den Erhebungen der beiden regionalen Beratungsstellen wurde der Familienstand z.T.

anders differenziert. Bei beiden wurde der ledige Status weiter unterteilt in „mit bzw. ohne Partner“, die Ravensburger berücksichtigten auch nicht den Familienstand „geschieden“, dafür hatten sie noch die Kategorie „im Elternhaus wohnend“. Da dies in meiner Stichprobe nicht erhoben wurde, habe ich den Anteil der noch im Elternhaus lebenden im weiteren den Ledigen ohne Partner zugerechnet.

Wenn ich meine eigenen Teilstichproben nach diesen Kriterien strukturiere, ergeben sich folgende Verteilungen (s. Tab. 4 a und 4 b):

Familien-stand7 eigene

Frau-BS-Stpr. (N=59) Frau-BS ges.

(N=382) Familien-stand eigene Profa

KN-Stpr. (N=42) Profa KN ges.

Tab. 4 a: Gegenüberstellung der prozentualen Familienstandverteilung in der eigenen Teilstpr. und der Gesamt Frau-BS-Stpr.

Tab. 4 b: Gegenüberstellung der prozentualen Famlienstandverteilung in der eigenen Teilstpr. und der Gesamt Profa KN-Stpr.

Sowohl die Teilstichprobe aus der Frau-Beratungsstelle (Chi 2 = 78.58; df=2; p<.000) als auch die Pro Familia-Teilstichprobe (Chi 2 = 15.5; df=3; p<.01) unterschieden sich signifikant in ihren Familienstandverteilungen von dem Gesamtklientel ihrer Herkunftsstichprobe.

Die in meiner Gesamtstichprobe sichtbaren Abweichungen, weniger Verheiratete und mehr Geschiedene, spiegeln sich auch in den Teilstichproben wider. Der höhere Anteil der Ledigen

7 ohne bzw. mit Partner kann in der Frau-Beratungsstelle sowohl auf Ledige als auch auf Geschiedene bezogen sein

Methoden S.54

in der Gesamtstichprobe wird durch die Teilstichprobenanalyse differenziert: die Ledigen mit Partner sind stark übervertreten, die Ledigen ohne Partner sind dagegen sogar untervertreten.

C - Kinder :

In meinem Fragebogen habe ich aus der Erwägung heraus, daß die inhaltlich

entscheidendere Frage die ist, ob frau überhaupt schon Kinder hat, nur dies erfasst, nicht aber wie viele Kinder frau hat. Vom Statistischen Bundesamt und von den beiden

Beratungsstellen wurde hingegen die genaue Kinderzahl (bzw. die Anzahl der bisherigen Schwangerschaften) erfasst.

Für den Vergleich zu meinen Daten habe ich diese Informationen reduziert auf „kinderlos“ vs.

„hat Kinder“.

(1) Von den 132 Frauen, die meine Frage nach Kindern beantworteten, hatten 49.2 % Kinder und 50.8 % keine. Im Baden-Württemberg-Durchschnitt waren es dagegen 60.5 %, die Kinder hatten und dementsprechend 39.5 %, die angaben keine Kinder zu haben.

Dieser Unterschied ist signifikant (Chi 2 = 6.96; df=1; p< .01): in meiner Stichprobe sind kinderlose Frauen häufiger vertreten.

(2) Die 58 Frauen meiner Stichprobe aus der Frau-Beratungsstelle, die diese Frage beantworteten, hatten zu genau 50 % Kinder bzw. keine. Die Frau-Beratungsstelle hat insgesamt eine Quote von 36.4 % Kinderlosen: der Unterschied zu meiner Teilstichprobe ist signifikant (Chi 2 = 4.46; df=1; p<.05). Das Ergebnis der Gesamtstichprobe spiegelt sich also auch in dieser Teilstichprobe wider: die Kinderlosen sind bei mir übervertreten.

Die 42 Frauen meiner Stichprobe von der Pro Familia Konstanz hatten in 52.4 % der Fälle Kinder, zu 47.6 % waren sie kinderlos. Diese Rate ist von den 44.6 % Kinderlosen der Pro Familia-Gesamtstatistik nicht signifikant verschieden (Chi 2 = 0.15, df=1).

D - Nationalität der Frau:

Die folgenden Merkmale wurden nicht mehr von der Bundesstatistik erfasst, so dass nur der Vergleich der Teilstichproben zu ihren Herkunftsberatungsstellen möglich war.

In meiner Gesamtstichprobe waren von den 133 Frauen, die ihre Nationalität angaben, 88.7 % Deutsche. Von den 11.3 % Ausländerinnen waren 3 % Italienerinnen, 1.5 % Türkinnen; die

Methoden S.55

restlichen west- und osteuropäischen Nationalitäten, die angegeben wurden (N=9), traten jeweils nur einmal auf.

(2) Sowohl in der Frau- als auch in der Pro Familia Beratungsstelle wird lediglich erfasst, ob frau Deutsche oder Ausländerin ist. In meiner Teilstichprobe (N=59) der Frau-Beratungsstelle waren 10.2 % Ausländerinnen, der Ausländerinnenanteil lag in der Beratungsstelle insgesamt bei 17.3 %. Dieser Unterschied ist nicht signifikant (Chi 2 = 2.39; df=1).

Von den 42 Frauen der Pro Familia Teilstichprobe waren 9.5 % nicht Deutsche. In der Pro Familia Konstanz insgesamt waren Ausländerinnen zu 23.6 % vertreten. Dieser Unterschied ist signifikant (Chi 2 = 5.59; df=1; p<.05). D.h., Ausländerinnen waren in meiner Pro Familia- Teilstichprobe untervertreten.

E - Vorheriger Schwangerschaftsabbruch:

Ob die Frau vor dieser Beratung schon einmal einen Schwangerschaftsabbruch hat

durchführen lassen, wird bei meinen Vergleichsstatistiken nur von der Frau-Beratungsstelle erhoben.

In meiner Gesamtstichprobe hatten 20.3 % der 133 dies beantwortenden Frauen schon einen Schwangerschaftsabbruch erlebt.

(2) Die Quote der schon Abbrucherfahrenen lag in der Teilstichprobe der Frau-Beratungs- stelle (N= 59) bei 22 %. Nach den Angaben der Beratungsstelle hatten 8.6 % ihres Klientels schon einen Schwangerschaftsabbruch hinter sich.

Dieser Unterschied ist signifikant (Chi 2 = 9.84; df=1; p< .01): Frauen in meiner Teilstichprobe haben häufiger als das Vergleichsklientel der Frau-Beratungsstelle schon einen

Schwangerschaftsabbruch durchlebt.

F - Begleitung in die Beratung:

Ob die Frau alleine oder in Begleitung in die Beratung kommt, gehört, wie auch die

Beratungsdauer, nicht i.e.S. zu den demographischen Daten, sondern zu den Merkmalen der Beratung. Da dies aber von beiden regionalen Beratungsstellen festgehalten wurde, bot sich hier eine weitere Überprüfungsmöglichkeit für die Repräsentativität meiner Teilstichproben.

Methoden S.56

Von den 133 Frauen meiner Gesamtstichprobe, die angaben, ob und wer sie begleitete, sind 72.2 % alleine in der §219-Beratung gewesen. 20.3 % wurden von ihrem Partner begleitet (vgl. Abschnitt 3A 1.x?), in 7.5 % der Fälle waren FreundInnen oder weibliche

Familienangehörige (Mutter, Schwester, Tochter) dabei.

(2) Für den Vergleich der Teilstichproben ergeben sich folgende Verteilungen (s. Tab. 5 a, 5 b).

Begleitung eigene

Frau-BS-Stpr. (N=60) Frau-BS ges.

(N=382) Begleitung eigene Profa

KN-Stpr. (N=42) Profa KN ges.

Tab. 5 a: Gegenüberstellung der prozentualen Verteilung der Begleitung in die BS in der eigenen Teilstpr. und der Gesamt Frau-BS-Stpr.

Tab. 5 b: Gegenüberstellung der prozentualen Verteilung der Begleitung in die BS in der eigenen Teilstpr. und der Gesamt Profa KN-Stpr.

Die Verteilung der Alleinkommenden bzw. der Begleitungspersonen unterscheidet sich nicht signifikant zwischen Teil- und Herkunftsstichprobe der Frau-Beratungsstelle (Chi 2 = 0.46;

df=2).

Auch die Unterschiede in der Pro Familia-Stichprobe sind nicht signifkant (Chi 2 = 5.76; df=2).

G - Beratungsdauer:

Eine letzte Vergleichsmöglichkeit bietet die Angabe der Beratungsdauer, die auch von der Frau-Beratungsstelle festgehalten wurde.

Die 131 Frauen meiner Gesamtstichprobe, die zu der Dauer des Gespräches eine Auskunft machen konnten, hatten zu 17.6 % eine bis zu 30-minütige Beratung hinter sich, zu 57.2 % dauerte die Beratung zwischen einer halben und einer ganzen Stunde und zu 25.2 % über eine Stunde.

(2) Die Frau-Beratungsstelle unterscheidet zwischen Gesprächen unter einer Stunde und über einer Stunde (s. Tabelle 6).

8 „andere“ bezieht sich z.T. auf Dolmetscherinnen, z.T. wird nicht näher angegeben, welche Funktion diese Personen erfüllten

Methoden S.57

Angaben der Gesprächsdauer eigene Frau-BS-Stpr (N=58) Frau-BS ges. (N=388)

bis zu einer Stunde 63.8 % 37.7 %

über eine Stunde 36.2 % 62.3 %

Tab. 6: prozentuale Gegenüberstellung der Gesprächsdauerangaben in meiner Frau-BS-Stpr. i.

Vgl. zur Frau-BS insgesamt

Dieser Unterschied ist signifikant (Chi 2 = 16.13; df=1; p<.000): meine Stichprobe aus der Frau-Beratungsstelle gibt eher kürzere Gesprächszeiten an. Hier soll schon darauf hingewiesen werden, daß diese Zeiteinteilung relativ grob ist bzw. die Zuteilung bei einem einstündigen Gespräch zu „unter“ vs. „über eine Stunde“ stark Ermessenssache ist (vgl.

auch Abschnitt 4.2.2.2).

Fazit zur Repräsentativität:

Sowohl meine gesamte Stichprobe als auch die beiden grössten Teilstichproben wurden, soweit die Vergleichsdaten der Herkunftsstichproben zur Verfügung standen, auf ihre

Repräsentativität bzgl. wesentlicher demographischer Merkmale und Merkmale der Beratung überprüft.

Es zeigte sich, daß meine Stichprobe in ihrer Altersstruktur und von der Art ihrer Begleitung in die Beratung den Herkunftsstichproben entspricht.

Der Familienstand, das Vorhandensein von Kindern, die Nationalität, vorherige

Schwangerschaftsabbrüche und die angegebene Beratungsdauer weichen dagegen in meinen Teil- und/ oder Gesamtstichproben von den vorgegebenen Statistiken ab.

In meiner Stichprobe sind sehr stark Ledige mit Partner vertreten, dafür weniger Verheiratete und Ledige ohne Partner. Wenn man die Geschiedenen als eigene Kategorie auffasst, sind auch diese in meiner Stichprobe übervertreten.

Dieses Bild wird ergänzt durch den höheren Anteil der Kinderlosen meiner Stichprobe.

In meiner Pro Familia-Teilstichprobe sind zudem Ausländerinnen eher untervertreten.

Ausserdem geben Frauen meiner Ravensburger Teilstichprobe deutlich häufiger eine Gesprächsdauer unter einer Stunde an, als von den Beraterinnen dieser Stelle erfasst wird.

Von dieser Teilstichprobe wird auch signifikant häufiger von einem vorhergehenden Schwangerschaftsabbruch berichtet.

Für die Diskussion dieser Befunde verweise ich auf Abschnitt 4.2.2.2.

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