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Berechnungsweise der Kategorienwerte

Im Dokument Agrarstrukturwandel im Berggebiet (Seite 104-110)

Teil III: Resultate und Folgerungen

6.1 Vergleich der einzelbetrieblichen Strukturen auf Betriebs- Betriebs-gruppenebene mit der Referenzlösung und über alle Szenarien

6.1.1 Berechnungsweise der Kategorienwerte

Wo in den nachfolgenden Betrachtungen nichts anderes erwähnt ist, handelt es sich bei den Werten für die einzelnen Gruppierungseinheiten jeweils um das arithmetische Mittel der entsprechenden Gruppe. Bei Verhältniszahlen, beispielsweise der Tierbestan-desdichte (in GVE/ha) werden die Mittelwerte nicht aus einzelbetrieblich berechneten Verhältniszahlen gebildet, sondern aus dem Quotienten der über alle Betriebe summier-ten Einheisummier-ten des Zählers und der über alle Betriebe summiersummier-ten Einheisummier-ten des Nenners.

Im Beispiel der Tierbestandesdichte ist dies die Summe der Grossvieheinheiten aller Betriebe in der betrachteten Auswertungskategorie, geteilt durch die Summe der land-wirtschaftlichen Nutzfläche all dieser Betriebe.

6.1.2 Betriebszahlen

6.1.2.1 Grössenklassen: Betriebszahlen

Im Ausgangsjahr 2002 zeigt sich die Kleinstrukturiertheit der Landwirtschaft im Pro-jektgebiet deutlich. Ein Drittel aller betrachteten Betriebe bewirtschaftet landwirtschaftli-che Nutzflälandwirtschaftli-chen im Umfang von weniger als 10 ha, 60 % der Betriebe sollandwirtschaftli-che von weni-ger als 20 ha. Auf der anderen Seite weist nur weni-gerade jeder zehnte von 63 Betrieben eine LN von mehr als 40 ha auf (Abb. 23).

Tab. 24: Betriebstypen für die Resultatauswertung (vereinfacht nach Definition FAT99).

Betriebstypen Eigenschaft

21 22 23 31 54

Verkehrs-milch

Mutter-kühe Anderes

Rindvieh Schafe/

Ziegen Kombiniert Andere Anteil Rindvieh am

Gesamtvieh-bestand (RiGVE/GVE) > 75 % > 75 % > 75 % Anteil Verkehrsmilchkühe am

Rindviehbestand (VMiK/RiGVE) > 25 % =< 25%

Anteil Mutter-/Ammenkühe am

Rindviehbestand (MAK/RiGVE) =< 25% > 25 % Anteil Schafe und Ziegen am

Gesamtviehbestand (SZ/GVE) > 50 %

Andere Bedingungen nicht Typen

21 und 22

nicht Typen 21 bis 31

114 Für diese Kategorienbil-dung wurden die Einkommen

um im Modell nicht berück-sichtigte Sachkostenpositionen

korrigiert (dies im Gegensatz zu den Betrachtungen in Kapitel 6.1.4).

Im Liberalisierungsszenarium I bleibt diese Kleinstrukturiertheit bestehen. Der Anteil der Betriebe unter 10 ha nimmt sogar auf 42 % zu, da die unter diesen Rahmenbedin-gungen resultierenden sehr tiefen landwirtschaftlichen Einkommen eine Teilkompensa-tion im ausserlandwirtschaftlichen Bereich notwendig machen. Der Ausbau der ausser-landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit ist nur möglich, wenn der Landwirtschaftsbetrieb nicht allzu viele Arbeitsstunden bindet, was unter anderem durch eine Einschränkung der Betriebsfläche realisiert werden kann.

Die drei wirtschaftlich günstigeren Szenarien, die von einem unveränderten Direkt-zahlungssystem und nur wenig nach unten angepassten Direktzahlungsansätzen ausge-hen (Szenarien II, III und IV), begünstigen grössere Betriebsstrukturen, da bei diesen das landwirtschaftliche Einkommen gegenüber 2002 gehalten werden kann und der Druck, vermehrt ausserhalb der Landwirtschaft einer Tätigkeit nachzugehen, kleiner ist.

Ein kompletter Umbau des Direktzahlungssystems nach ökologischen und land-schaftsschützerischen Kriterien (Szenarien V und VI) führt je nach Preis-, Kosten- und Opportunitätskostenniveau zu unterschiedlichen Betriebsgrössenstrukturen, doch in bei-den betrachteten Fällen zu gleich vielen in der Landwirtschaft verbleibenbei-den Betrieben und starken Einbussen bei den landwirtschaftlichen Einkommen. Bei einer Annäherung an die Verhältnisse der Europäischen Union (Szenarium VI) überschreiten mehr Betriebe die Klassengrenze von 10 ha LN, als wenn Preise, Kosten und ausserlandwirtschaftliche Lohnsätze gemäss dem Trend von 2002 weitergeführt werden können (Szenarium V).

Wegen der höheren Opportunitätskosten der Arbeit im Szenarium V wird es für verschie-dene Betriebe attraktiver, verstärkt ausserlandwirtschaftlich zu arbeiten und die Betriebs-flächen klein zu halten.

Sind die verfügbaren ausserlandwirtschaftlichen Arbeitsstellen zur Kompensation der Einbussen bei den landwirtschaftlichen Einkommen knapp (Szenarien VII und VIII), gibt es über alle Szenarien betrachtet anteilsmässig am wenigsten Betriebe mit weniger als 20 ha LN. Die fehlenden Alternativen zum Einsatz der Arbeitskapazitäten begünstigen – immer im Vergleich mit den verwandten Szenarien III und I mit genügend Stellenangebo-ten – den vermehrStellenangebo-ten Arbeitseinsatz in der landwirtschaftlichen Produktion und die Bewirtschaftung von Marginalstandorten.

Global betrachtet ist der Strukturwandel in allen betrachteten Szenarien – ausser Sze-narium VIII – über den Generationswechsel abwickelbar. Die jährliche Betriebsabnahme-rate beträgt in diesen Szenarien im Durchschnitt 1,8 % bis 2,2 % und unterschreitet damit die im Kapitel 2.7.3 diskutierte Limite von 3,3 %, die theoretisch einen

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Abb. 23:

Anzahl Betriebe je Betriebsgrössenklasse und Szenarium.

träglichen Rückgang auf bis zu minimal 41 Betriebe zulassen würde, deutlich115. Diese Limite wird einzig im Szenarium VIII überschritten, wo bei einem durchschnittlichen jähr-lichen Strukturwandel von 4,2 % bis 2015 noch gerade 37 Betriebe in der landwirt-schaftlichen Produktion verbleiben. Der durch die Halbierung der Direktzahlungssätze verursachte Einbruch beim landwirtschaftlichen Einkommen kann aufgrund der wirt-schaftlichen Lage der übrigen Sektoren nicht über zusätzlichen Arbeitseinsatz ausserhalb der Landwirtschaft kompensiert werden. Dadurch sehen sich verschiedene jüngere Betriebsleitende einem Haushaltseinkommen gegenüber, das die eigenen Bedürfnisse nicht mehr deckt. In diesem Fall ist die Abwanderung jüngerer Bauernfamilien aus der Region unabdingbar.

6.1.2.2 Altersklassen: Betriebszahlen

Bei der Betrachtung der Anzahl Betriebe je Altersklasse zeigt sich, wie unattraktiv der Einstieg in die Landwirtschaft mittelfristig ist (Abb. 24). Die Befragungsergebnisse deuten darauf hin, dass bis 2015 höchstens fünf Betriebe im Generationenwechsel übernommen werden. In den Modellberechnungen geschieht dies in drei Fällen, weshalb die Alters-klasse mit Betriebsleitenden unter 39 Jahren 2015 nur noch schlecht besetzt sein wird.

In allen Szenarien geben bis 2015 mindestens 13 Betriebe die landwirtschaftliche Tätigkeit auf, was theoretisch gerade jenen 13 Betrieben entspricht, deren Leitende sich im Referenzszenarium 2002 in der Altersklasse der 53- bis 65-Jährigen befinden, und die bis 2015 das Pensionsalter erreicht haben. Da jedoch in sämtlichen Szenarien drei Betriebe durch die jüngere Generation übernommen werden, müssen entsprechend drei Betriebe mit jüngeren Betriebsleitenden bis 2015 aus der Landwirtschaft aussteigen.

Diese drei Betriebsaufgaben betreffen allesamt die Klasse mit Betriebsleitenden, die 2002 zwischen 40 und 52 Jahre alt sind. Sie geben die Landwirtschaft auf, weil ein Teil der familiären Hilfe entfällt, die Arbeitskraftlimite (»SAK-Limite«) zur Erlangung von Direkt-zahlungen unterschritten wird oder die Abwanderung aus der Region geplant ist.

In den ökologisch determinierten Szenarien V und VI gibt zusätzlich je ein Betrieb mit ursprünglich unter 39-jährigen Betriebsleitenden die Landwirtschaft auf, im Szenarium VIII sind es vier. In der Klasse der ursprünglich 40- bis 52-Jährigen bewirken die Ökosze-narien V und VI den zusätzlichen Ausstieg von je einem Betrieb, das Mangelszenarium VIII hingegen von neun.

Im Referenzszenarium 2002 befinden sich anteilsmässig am wenigsten Betriebslei-tende in jener Altersklasse, die bis 2015 das Pensionsalter erreicht. Das Strukturwandel-potenzial des Generationenwechsels ist daher in den Jahren bis 2015 unterdurchschnitt-lich und erreicht nicht den theoretisch mögunterdurchschnitt-lichen Wert von jährunterdurchschnitt-lich 3,3 % (vgl. Kapitel 2.7.3), sondern bei 13 von 63 Betrieben – mit der selben Berechnungsweise wie in Fuss-note 115 – maximal eine jährliche Betriebszahlabnahmerate von 1,8 %.

6.1.2.3 FAT99-Betriebstypen: Betriebszahlen

Die verschiedenen Szenarien bewirken eine unterschiedliche Verteilung zwischen den einzelnen Betriebstypen (Abb. 25). Die Kategorie der Schaf/Ziegen-Betriebe ist nicht kompetitiv und verschwindet in allen Szenarien fast vollständig. Die Bedeutung der unspezialisierten Betriebe des Typs »Kombiniert Andere« bleibt gering.

Die Trendszenarien III, V und VII mit fortgeschriebenen Schweizer Preis- und Kosten-entwicklung bewirken, wie erwartet, die geringsten Veränderungen zwischen den ein-zelnen Kategorien (Abb. 26). In diesen drei Fällen steigt der Anteil der Verkehrsmilchbe-triebe auf 50 % bis 68 % aller BeVerkehrsmilchbe-triebe an, gegenüber 48 % im Referenzszenarium 2002. Die Zahl der Betriebe, die Milchkühe halten, ist über alle Szenarien mit 30 Betrie-ben (Szenarien I bis V), 29 BetrieBetrie-ben (Szenarien VI und VII) bzw. 25 BetrieBetrie-ben (Szenarium VIII) erstaunlich konstant und zeigt die Auswirkungen versunkener Kosten (vgl. Kapitel a = 1– t b2015

b2002

115 Die mittlere jährliche Betriebszahlabnahme a (»Strukturwandel«) berechnet sich aus der Anzahl der in der Landwirtschaft verbleibenden Betriebe b2015, der Anzahl der ursprünglichen Betriebe b2002

(umfasst 63 Betriebe) und der Länge des betrachteten

Zeit-horizontes t (= 12,5 Jahre):

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Abb. 24:

Anzahl Betriebe je Altersklasse und Szenarium.

Abb. 25:

Anzahl Betriebe je FAT99-Betriebstyp und Szenarium.

Abb. 26:

Anteil der Betriebe je FAT99-Betriebstyp und Szenarium.

2.4.1): Wer bereits in eine Melkanlage investiert hat, setzt diese mangels alternativer Ver-wendungsmöglichkeiten weiterhin ein. Allerdings wird bei Betriebsvergrösserungen mit Baufolgen nie in zusätzliche Melkkapazitäten investiert, was eine vermehrte Umteilung in andere Betriebstypen mit sich bringt.

Der Anteil der Mutterkuhbetriebe am gesamten Betriebsbestand nimmt mit Aus-nahme der Szenarien III und V in allen Szenarien stark zu. In diesen beiden Szenarien erhöht sich der Anteil zwar ebenfalls, doch weniger stark. Der kumulierte Anteil der spe-zialisierten Verkehrsmilch- und Mutterkuhbetriebe nimmt generell zu und übersteigt in praktisch allen Szenarien 60 %. Die von Flury (2002: 247) festgestellte Verschiebung von Verkehrsmilchbetrieben zur Mutterkuhhaltung und die geringe Attraktivität der Mastver-fahren können bestätigt werden.

6.1.2.4 Erwerbsklassen: Betriebszahlen

Während in der modellierten Ausgangslage 2002 noch fast zwei Fünftel der Betriebe im landwirtschaftlichen Vollerwerb tätig sind, nimmt diese Kategorie in sämtlichen Sze-narien (I bis VI), in denen genügend ausserlandwirtschaftliche Erwerbsmöglichkeiten vor-handen sind, massiv ab (Abb. 27). In den beiden Stellenmangelszenarien VII und VIII, wo der nichtlandwirtschaftliche Erwerbsanteil nicht ausgebaut werden kann, bleiben natur-gemäss mehr Arbeitskapazitäten für den Landwirtschaftbetrieb übrig, was Vollerwerbs-betriebe begünstigt und deren Anteil beinahe auf dem Ausgangsniveau hält. In allen anderen Szenarien wird versucht, allfällige Einbussen beim landwirtschaftlichen Einkom-men über zusätzliche ausserlandwirtschaftliche Erwerbstätigkeiten zu kompensieren.

Der Anteil der Freizeitbetriebe erhöht sich insbesondere in den Szenarien I, V, VI und VIII mit veränderten Direktzahlungssystemen und Direktzahlungsansätzen stark und erreicht in diesen Szenarien in jedem Fall mehr als 30 % der verbleibenden Betriebe, im Szenarium I gar 58 %.

6.1.2.5 Erwerbsklassen je Grössenklasse: Betriebszahlen

Die Aufteilung der Erwerbsklassen nach Betriebsgrössen (Abb. 28) zeigt in allen Sze-narien die typische Struktur: Je kleiner die Betriebe, desto eher handelt es sich um Frei-zeit- oder Nebenerwerbsbetriebe. Je grösser, desto eher sind es Zu- und Vollerwerbsbe-triebe, was sich auch in Abb. 69 (Seite 124) bestätigt. Nur gerade in einem Fall im Szena-rium I werden von einem Freizeitbetrieb mehr als 30 ha LN bewirtschaftet, in allen ande-ren Szenarien liegt die flächenmässige Obergande-renze der Freizeitbetriebe unter 30 ha LN.

Freizeitbetriebe über 20 ha LN sind die Ausnahme und kommen in maximal fünf Fällen vor.

6.1.2.6 Erwerbsklassen je FAT99-Betriebstyp: Betriebszahlen

Die Aufschlüsselung der Erwerbstypen nach den FAT99-Betriebstypen verdeutlicht den Freizeit- und Nebenerwerbsbetriebcharakter der Schaf- und Ziegenhaltung (Abb.

29). Die Mutterkuhhaltung hingegen eignet sich nicht nur für die Freizeit- und Nebener-werbslandwirtschaft, sondern geht zunehmend auch in die Zuerwerbslandwirtschaft ein, wenngleich diese Anteile nicht riesig werden. In den beiden Mangelszenarien VII und VIII resultieren gar Mutterkuhbetriebe, die eine Vollerwerbsstrategie verfolgen. Die unspezia-lisierten, kombinierten Betriebe werden künftig ausschliesslich als Freizeitbetriebe geführt, soweit sie nicht komplett verschwinden.

Im Mangelszenarium VII zeigen sich bei den landwirtschaftlichen Arbeitskräften die Auswirkungen von Überkapazitäten. Dort ist der Anteil der Vollerwerbsbetriebe gross.

Die Haupterwerbsbetriebe bevorzugen in diesem Szenarium dank relativ guter Trend-preise die arbeitsintensive Verkehrsmilchproduktion. Hofers (2002: 109f) Feststellung, dass sich die Haltung von Milchkühen mit zunehmender Herdengrösse weniger mit einer

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Abb. 27:

Anzahl Betriebe je Erwerbsklasse und Szenarium.

Abb. 28 (Mitte):

Aufteilung der Erwerbs-klassen nach Betriebs-grössenklassen je Szenarium.

Abb. 29 (unten):

Aufteilung der Erwerbs-klassen nach FAT99-Betriebstypen je Szenarium.

ausserlandwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit verträgt, bestätigt sich also in den meisten Szenarien.

6.1.2.7 Fazit aus der Auswertung der Betriebszahlen

Mit Ausnahme von Mangelszenarium VIII kann der Strukturwandel im Bereich von jährlich 1,8 % bis 2,2 % in allen Szenarien über den Generationenwechsel abgewickelt werden. Fehlen die ausserlandwirtschaftlichen Arbeitsplätze bei gleichzeitiger Halbie-rung der Direktzahlungssätze und bei Preisen auf EU-Niveau (Szenarium VIII), ist es den Betrieben nicht mehr möglich, die Einbussen beim landwirtschaftlichen Einkommen durch zusätzliche ausserlandwirtschaftliche Erwerbstätigkeit zu kompensieren. Eine Abwanderung jüngerer Bauernfamilien aus der Region ist dann unabdingbar. In allen Szenarien mit genügend ausserlandwirtschaftlichen Arbeitsmöglichkeiten nimmt der Anteil der Vollerwerbsbetriebe stark ab, bei veränderten Direktzahlungsregimes erhöht sich dafür der Anteil der Freizeitbetriebe stark. Freizeitbetriebe bewirtschaften selten Flä-chen von mehr als 20 ha LN. In der Regel handelt es sich bei den grossen Betrieben um Zu- und Vollerwerbsbetriebe, bei den kleineren hingegen um Freizeit- und Nebener-werbsbetriebe.

Der Einstieg in die Landwirtschaft ist unattraktiv. Nur gerade drei von 13 Betrieben, deren Leitenden das Pensionsalter erreichen, werden mittelfristig von der jüngeren Gene-ration übernommen. Die ungleiche Verteilung der Betriebe auf die Altersklassen im Jahr 2002 (vgl. Abb. 24) wird dazu führen, dass das Strukturwandelpotenzial in der Zeit nach 2015 höher ist als bis 2015. – Bei Prognosen des Strukturwandels ist daher die Analyse der bestehenden Altersstrukturen bei den aktuell Betriebsleitenden unabdingbar.

Die Schaf- und Ziegenhaltung wird in allen Szenarien praktisch vollständig verschwin-den, es sei denn, dass (nicht modellierte) neue Betriebe in die freizeitmässige Haltung von Kleinvieh einsteigen. Die Zahl der Betriebe, die Milchkühe halten116, bleibt aufgrund ver-sunkener Kosten über alle Szenarien relativ konstant. Die Mutterkuhhaltung wird zuneh-mend auch eine Alternative für Haupterwerbsbetriebe.

Im Dokument Agrarstrukturwandel im Berggebiet (Seite 104-110)