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11 Fütterungspraxis

11.4 Jungtiere

11.4.4 Beifutter, Ergänzungsfuttermittel

Bis 1900 wurden bereits 15 Versuche mit Beifuttermitteln für Jungtiere durchgeführt, mit dem Ziel, eine schnelle Mästung bzw. günstige Gewichtszunahmen der Tiere zu erzielen (KLEMME 2003, S. 96-97). Diese Untersuchungen wurden im Beobachtungszeitraum wei-tergeführt, mit mehreren Varianten: so wurde zwischen 1900 und 1950 die Wirkung von ver-schiedenen, nährstoffreichen Futtermitteln wie z.B. Hafer, Ölmehl, Fischmehl, Sojabohnen, Bierhefe, u.a. auf Verträglichkeit, Aufzucht (Entwicklung des Vormagensystems) und Mast-leistung untersucht (Tab. XI, Anhang).

186

Zusätzlich wurden verschiedene Versuche mit kommerziellen Futtermitteln als Milchersatz für Kälber („Diastasolin“, „Rothenburger Kälbernährmehl“, „Kälberrahm“ der Fa. H. C. v.

MARKEN in Neuwied, „Holteinscher Kälberrahm“ der Fa. Oekonomierath Drenkhahn in Stensdorf, u.a.) durchgeführt.

Sonstige Ergänzungsmittel werden in Tabelle 11.15 aufgelistet, bearbeitete Futterstoffe (zer-kleinert, aufgeweicht, aufgeschlossen) in Abschnitt 4.8 behandelt.

Tabelle 11.15: Versuche mit sonstigen Ergänzungsfuttermitteln für Jungtiere Jahr Land Autor/en Tierart/en Futtermittel, Ziele 1927 D GOLF,

BIRN-BACH Lämmer Jodkali; Wachstum, Vorbeuge gegen

„Kropf“

1930 D VOWINCKEL Lämmer Jodkali, Einfluss auf Wachstum 1931 NS N.N. Kälber Fleischmehl, Einfluss auf Wachstum 1932 J IGUCHI,

MI-TAMURA Kälber Lebertran, Gewichtszunahmen

1934 D HORN Kälber

(Mast)

Lebertran, Vigantol, Einfluss auf Wachstum 1937

a

FIN PALOHEIMO Kälber (Mast)

Lebertran 1938 D SCHMALFUSS

et al.

Kälber (Mast)

Lebertran, Lebertran-Emulsion, Kokosöl-Emulsion

1938 D SCHMALFUSS et al.

Kälber (Auf-zucht)

Vergleich von Lebertran, Lebertran-Emulsion und Kokosöl-Lebertran-Emulsion für Wachstum

1938 USA DAVIS, MAY-NARD

Kälber, Zie-gen-lämmer

Hohe Dosen von Dorschlebertran (Tole-ranzspiegel)

1938 USA JONES, STAN-GEL

Lämmer (Mast)

Ca-Supplemente zu Melasserationen, Ein-fluss auf MaL

1938 USA JONES,

STAN-GEL Lämmer Muschelkalk, Nährwert

1938 USA WILLMAN,

MORRISON Lämmer

(Mast) Knochenmehl, Einfluss auf MaL 1939 D GOLF,

SCHÄ-FER Lämmer

(Mast) Eskinoll-Tierschwefel, Einfluss auf Ge-wichtszunahmen

1944 USA GULLICKSON, FITCH

Kälber (Auf-zucht)

Dorschlebertran, Einfluss auf Wachstum 1949 USA ANDREWS et

al.

Lämmer (Mast)

Stilbestrol, Testosteron, Einfluss auf MaL 1950 USA SCHULTZE et

al.

Kälber (Mast)

Thiouracil, Einfluss auf MaL 1950 USA POPE et al. Lämmer

(Mast)

Testosteron, Stilbestrol, Einfluss auf MaL

11.4.5 Fütterungstechnik

Die Frage, ob Jungtiere besser bei der Mutter selbst trinken oder getrennt von den Muttertie-ren versorgt werden, wurde bereits Mitte des 19. Jh. diskutiert (KLEMME 2003, S. 93) und im Beobachtungszeitraum u.a. durch Untersuchungen von COLE et al. (1931) sowie BROWN und BLAKESLEE (1940) aus unterschiedlichen Gründen zugunsten der getrennten

187

Aufzucht und somit entgegen Angaben von WITTE (1906), der eine 14-tägige „Saugphase“

bei dem Muttertier vor dem Umstellung auf Kälbertränken und steigende Mengen an

„Heuthee“ (aufgebrühtes Wiesen-, Klee- oder Luzerneheu) bevorzugte, entschieden (Tab.

11.16).

COLE et al. (1931) konnten bessere Gewichtszunahmen der sofort nach der Geburt von den Muttertieren getrennten Kälber nachweisen, während BROWN und BLAKESLEE (1940) ein vermindertes Mastitisrisiko der Milchkuh bei der getrennten Aufzucht feststellten.

Weitere Fragen zur Fütterungstechnik der Jungtiere (Häufigkeit, Darreichungsform, Dauer der Kolostrumgabe) wurden erst nach 1950 verstärkt diskutiert (ROY 1970a, S. 53-102).

Tabelle 11.16: Versuche zur Fütterungstechnik bei Jungtieren

Jahr Land Autor/en Tierart/en Fragestellung Ziele 1906 D WITTE Kälber Methode des Tränkens Verträglichkeit 1923

c

USA McCANDLISH Kälber Selbstfütterung Aufzucht 1924

b

USA McCANDLISH Kälber Selbstfütterung Aufzucht 1931 DK STEENSBERG Kälber Management Aufzucht 1932 USA SACKVILLE,

SINCLAIR

Mastkälber Handfütterung vs.

Selbstfütterung

MaL 1932 D FRÖHLICH,

LÜTHGE

Bullenkälber Fütterungstechnik Wachstum, MaL 1933 USA MURRAY Kälber Handfütterung vs.

Selbstfütterung

Wachstum 1934 USA BROWN Lämmer Handfütterung vs.

Selbstfütterung

Wachstum 1935 USA DARLOW Kälber Handfütterung vs.

Selbstfütterung

Wachstum 1935 ZA

GROENE-WALD Kälber Management Wachstum,

Ge-sundheit

1935 D TOMME Kälber Selbstfütterung Futteraufnahme, Wachstum

1935 I ABRAMO Kälber Selbstfütterung Wachstum

1937 D SPANN Kälber

Aufzucht-Management

Wachstum, Ge-sundheit 1937 USA COLE Kälber Handfütterung vs.

Selbstfütterung Wachstum 1940 USA BROWN,

BLA-KESLEE Lämmer Handfütterung vs.

Selbstfütterung Wachstum 1942 USA INGRAHAM Mastlämmer Handfütterung vs.

Selbstfütterung

MaL 1944 ZA BOSMAN,

BONSMA

Lämmer Bestimmung frühesten Absetzzeitpunktes 1947 DK STEENSBERG Kälber

(Mast)

188 11.4.6 Sonstige Versuche mit Jungtieren

Tabelle 11.17: Sonstige Versuche mit Jungtieren

Jahr Land Autor/en Tierart/en Versuch, Futterstoffe, Ziele 1934 USA ATKESON et al. Kälber

(Auf-zucht)

Wasserbedarf

1937 USA KNOOP et al. Kälber Fe-, Cu-Zusätze, Einfluss auf Wachstum 1940 RUS DEMCENKO Kälber

(Auf-zucht)

Futteraufnahme (Milch) 1940 USA WISE et al. Kälber

(Auf-zucht)

Eiweißreiche und –arme Rationen, Einfluss auf Blutzusammensetzung

1940 USA WEBER et al. Kälber (Mast)

Ca-Bedarf 1941 USA KNAPP,

BLACK Kälber

(Mast) Faktoren die Lebendgewichtszunahmen beeinflussen

1947 IND ABULJHANOV Kälber

(Auf-zucht) Muttertierhaltung: Einfluss von Zusätzen von Heumehl, Heubrot auf das Wachstum 1949 USA ERB et al. Kälber

(Auf-zucht) Vitaminzusätze für neugeborene Kälber, Einfluss auf Wachstum und Gesundheit 1949

b

USA POUNDEN, HIBBS

Kälber (Auf-zucht)

Pansensaftübertragung bei sich schlecht entwickelnden Tieren

1950 USA CONRAD Kälber Panseninokulationen; Einfluss auf Gesund-heit der Tiere

11.5 Schafe

11.5.1 Zuchtschafe

Bis 1930 erschienen keine Arbeiten über die spezielle Fütterung der Mutterschafe, wenn-gleich zahlreiche Angaben über die Zusammensetzung der Schafmilch vorlagen (Tab. VI, Anhang). LÜTHGE gibt in seiner Monographie: Fütterung und Haltung der Schafe von 1931 noch keine speziellen Anweisungen. In den 30er und 40er Jahren erschienen dann zahlreiche Arbeiten, in denen die optimale Vorbereitungsfütterung und deren Einfluss auf die Geburts-gewichte der Lämmer sowie die Fütterung von säugenden Muttertieren und der Einfluss auf die Milchleistung und somit auf Gesundheit und Wachstum der Lämmer untersucht wurde (Tab. 11.18). Die Arbeiten stammen vorwiegend aus den USA und Ozeanien.

189

Tabelle 11.18: Fütterung von Zuchtschafen, Einfluss auf Reproduktionsleistung Jahr Land Autor/en Tierart/en Futtermittel, Versuch, Zielsetzung 1931f D FRÖLICH,

LÜTHGE Säugende

Mutterschafe Verschd. Rationen: Trockenschnitzel, Maissilage, Heu, Stroh, Roggen, Faher, Weizen, Sojabohnenmehl

1931 N ISAACHSEN,

ULVESLI Tragende

Mutterschafe Restriktive vs. ad lib.-Fütterung tragender Schafe; Einfluss auf Geburtsgewicht der Lämmer

1932 USA PUTNAM, BLAKESLEE

Tragende Mutterschafe

Fütterung: restriktiv vs. ad lib.

1933 USA SNELL Tragende

Mutterschafe Energiereiche und –arme Fütterung, Ein-fluss auf Geburtsgewicht der Lämmer und MiL

1936 USA SNELL Tragende

Mutterschafe Energiereiche und –arme Fütterung, Ein-fluss auf Geburtsgewicht der Lämmer, MiL und Wollleistung

1937 USA HARPER Säugende Mutterschafe

Nährwert verschd. Rationen (Leguminosen vs. nicht-Leguminosen, Maiskörner, Hafer, Eiweißzusätze) für MiL

1937 USA BLAKESLEE et al.

Tragende Mutterschafe

Leguminosenheu, Gerste und Baumwoll-saatmehl als Zusätze, Einfluss auf Geburts-gewicht der Lämmer

1940 UK GRIFFITH, PHILLIPS

Tragende Mutterschafe

Beifütterung (Hand) im Winter, Einfluss auf Geburtsgewicht der Lämmer

1941 AUS UNDERWOOD, SHIER

Mutterschafe „Flushing“ (energiereiche Fütterung): Ein-fluss auf Ovulationsrate, Häufigkeit von Zwillingsgeburten

1942 AUS UNDERWOOD, SHIER

Tragende Mutterschafe

Energiereiche Fütterung gegen Ende der Trächtigkeit; Einfluss auf Geburtsgewichte der Lämmer

1942 USA HACKEDORN

et al. Säugende

Mutterschafe Energiereiche Fütterung, Einfluss auf Wachstum und Entwicklung der Lämmer 1944 ZA BONSMA Säugende

Mutterschafe

Unterschiedliche MiL, Reproduktionsleis-tungen zwichen verschiedenen Rassen 1946 AUS SIMS, WEBB Tragende

Mutterschafe

Management, Einfluss der Ernährung auf Geburtsgewichte der Lämmer, Gesundheit der Schafe

1949 UK ROBERTS et al. Tragende Mutterscha-fe, Hammel

Winterfütterung; Einfluss auf Fruchtbarkeit (Anzahl geborener Lämmer, Spermapro-duktion)

1950 AUS THOMPSON Tragende

Mutterschafe Ad lib.-Fütterung mit Rauhfutter, Geburts-gewichte der Lämmer, Gesundheit der Schafe

1950 UK DAVIES Säugende

Mutterschafe Unterernährung der Schafe, Einfluss auf Gesundheit der Lämmer

190 11.5.2 Wollschafe

„Zu dem Aufwande an Stoff und Kraft, deren jedes Tier zur bloßen Lebensunterhaltung be-darf, gesellt sich beim Schaf noch die weitere Forderung nach Material für die Erzeugung von Wolle, eines Stoffes, der, weil selbst eiweißhaltiger Natur, nur aus Eiweiß entstehen kann.

Es ist daher von vornherein anzunehmen, dass Schafe mehr Nahrungseiweiß brauchen wie ausgewachsene Ochsen bei Stallruhe.“ (FINGERLING 1943, S. 176).

Um diesem besonderem Ernährungsbedarf zu entsprechen, wurden u.a. Cystin (eiweißreiche Fütterung), Schwefel, verschiedene Mengenelemente, hydrolysiertes Keratin, Sojaphospholi-pide und Methionin zur Anregung der Wollleistung bzw. -qualität appliziert. Eine eiweißrei-che Fütterung bzw. eine Cystin-Supplementierung resultierte nach Untersuchungen u.a. von SPÖTTEL (1933b), MARSTON (1935) in einem vermehrten S-Gehalt der Wolle, einer höhe-ren Wollleistung und einer bessehöhe-ren Wollqualität. Nach andehöhe-ren Untersuchungen blieben po-sitive Veränderungen hinsichtlich der Wollproduktion bei einer S-reichen Fütterung hingegen aus (STEYN 1934, UNDERWOOD 1934, VAN WYK et al. 1935, DU TOIT et al. 1935, MARSTON 1935). Allein beim Einsatz von NPN-Verbindungen konnte Schwefel marginal werden.

„Wolwumit“, ein Keratinhydrolysat, bewirkte nach Untersuchungen von KRONACHER et al. (1936) ebenfalls keinen Unterschied, ähnlich wie Ca- oder P-Supplemente (SWART 1937).

Die Mehrzahl der Untersuchungen fand in den 1930er Jahren statt (Tab. 11.19), als sichere Kenntnisse über den Abbau von Proteinen im Pansen und eine Neusynthese offenbar noch nicht verbreitet waren. Arbeiten aus Deutschland in den 20er und 30er Jahren standen noch in der Tradition der ehemals bedeutenden Schafhaltung (Tab. 3.2). Später stammen die Arbeiten nahezu ausschließlich aus Ozeanien.

Tabelle 11.19: Versuche mit Wollschafen, Einfluss auf die Wollleistung

Jahr Land Autor/en Futtermittel Ziel

1921 D WAENTIG Ovagsolan

(aufgeschlos-senes Keratin) WL 1922 D GOLF Ovagsolan

(aufgeschlos-senes Keratin) WL 1922 D PETERMANN Ovagsolan

(aufgeschlos-senes Keratin)

WL 1931 USA WEBER Maiskörner, Luzernemehl WL

1931 RUS VÉGHELYI Kaliumjodidfütterung WL, WQ

1932 UK KING Schwefel in der Nahrung Supplement für Darmbakteri-en zur Synthese von Cystin 1932 UK FRASER,

RO-BERTS

Ursprung des Cystin-Gehaltes in der Wolle: alimentär oder Synthese durch Darmbakteri-en?

1932 ZA DUERDEN et al. P-Supplemente WL, WQ

191

Jahr Land Autor/en Futtermittel Ziel

1932 ZA RIMINGTON, BEKKER

Ursprung des Cystin-Gehaltes in der Wolle: Synthese durch Darmbakterien?

1932 a

AUS MARSTON Cystin als limitierender Faktor

in der Wollproduktion 1932

D SPÖTTEL eiweißreiche Fütterung S-Gehalt der Wolle, WQ 1933 UK FRASER,

RO-BERTS Eiweißreiche und –arme

Rationen WL, WQ

1934 ZA STEYN S-Fütterung WL, WQ

1934 AUS UNDERWOOD S-Fütterung WL, WQ

1935 ZA VAN WYK et al. S-Fütterung WL, WQ

1935 ZA DU TOIT et al. S-Fütterung WL, WQ 1935 AUS MARSTON Cystin, Schwefel und

Methionin WL

„Wolwumit“ (ein Keratin Hydrolysat)

WL, WQ 1937 AUS ROSS et al. Kleeweiden WL, WQ 1937 ZA SWART Ca- und P-Supplemente WL, WQ 1938 D HENSELER „Wolwumit“ (ein Keratin

Hydrolysat)

WL, WQ 1939 USA HARWOOD et

al.

Phopholipide aus Soja WQ

1939 D KLEIN et al. Eiweißbedarf für WL

1942 N BERGE Variationen der WL nach

Jahreszeit und Alter; Einfluss einer Unterernährung

1949 F LEROY,

CHARLET Einfluss verdaulichen

Rohpro-teins der Ration auf WQ

11.5.3 Lämmer

Bei der Aufzucht von Schafen wurde bis 1950 nur in einer Arbeit (McCAY und PEARSON 1937) ein Milchaustauscher geprüft. Bei den übrigen Arbeiten ging es um die optimale Dauer der Säugezeit und v.a. um Beifuttermitteln während der Säugeperiode und geeignete Rationen nach dem Absetzen. Ergänzungsmittel für Lämmer werden gesondert aufgeführt (Tab. 11.20).

192

Mastversuche mit Lämmern erschienen erst nach 1930, beginnend in Deutschland, später je-doch vorwiegend in den USA und Ozeanien. Auffallend sind die fehlenden Arbeiten aus Großbrittanien, trotz einer erheblichen Schafpopulation.

Tabelle 11.20: Lämmerfütterung, Aufzucht und Mast Jahr Land Autor/en Untersuchung

1912 USA SIMPSON Luzerne, Mais, Einfluss auf MaL 1931 N SAELAND Magermilch, Einfluss auf MaL 1931f D FRÖLICH,

LÜTHGE

Verschiedene Rationen zur Mast, Milchaufnahme, Fütte-rung der Mutterschafe

1931 USA ALEXANDER Selbstfütterung: Geschr. Maiskörner, Weizen; Einfluss auf MaL, Palatabilität

1931 D RICHTER et al. Hafer, Leinsamenkuchen, Sojaschrot; Einfluss auf MaL 1931 USA BELL Selbst-Fütterung vs. Hand-Fütterung

1933 USA GRISWOLD Verschd. Rationen ( Gräser, wilder Hafer, Gerste, Leinsa-men), Einfluss auf MaL

1935 USA SULLIVAN et

al. Eiweißreiche und –arme Fütterung; Einfluss auf Wollleis-tung, -qualität und Cystin und S-Gehalt der Wolle

1935 RUS GREBENJ, HO-LOMEpZER

Verschd. Rassen, Lebendgewichtszunahmen, Fleischquali-tät

1935 USA DARLOW Selbst-Fütterung vs. Hand-Fütterung, Rauhfutter (ganz) vs. Rauhfutter (zerkleinert)

1936 D KRONACHER

et al.

Intensivmast vs. Wirtschaftsmast 1936 USA RICHARDSON,

DICKSON

Verschd. Rationen, Einfluss auf Fleischqualität und Pala-tabilität

1936 CDN FAIRCHILD,

RASMUSSEN Winterfütterung, Einfluss auf MaL, Lebendgewichtszu-nahmen

1937 USA HACKEDORN

et al. Verschd. Rationen ( Luzerne, Kleeheu, Mais, Weizen, Hafer, Gerste, Kartoffeln, Maissilage, Äpfel, Möhren, Me-lasse), Einfluss auf MaL

1938 USA WILLMAN, MORRISON

Eiweißsupplementierung, Knochenmehl; Einfluss auf MaL

1938 USA HARPER Einfluss eines Scherens auf Lebendgewichtszunahmen 1940 USA ESPLIN Einfluss einer Beifütterung zur Winterweide auf

Wachs-tum, Gesundheit 1940 USA SULLIVAN et

al.

Eiweißreiche und –arme Fütterung; Einfluss auf Wollleis-tung, -qualität und Cystin und S-Gehalt der Wolle

1941 USA BRIGGS Mais, Baumwollsaatmehl, Prärieheu, Luzerneheu; Einfluss auf MaL

1942 USA HARPER Verschd. Rationen (Maissilage, Kleeheu, Sojaheu, Luzer-neheu, Knochenmehl, Fleischmehl), Einfluss auf MaL 1943 NS McMEEKAN et

al. Einfluss einer Über- bzw. Unterfütterung auf Wachstum der Tiere

1943 USA BRIGGS Faktoren, die die Lebendgewichtszunahmen der Tiere be-einflussen

1944 ZA BOSMAN, BONSMA

Zeitpunkt des frühst möglichen Absetzens

193

Jahr Land Autor/en Untersuchung

1944 ZA VAN WYK et al. Luzernefütterung (Weide und Heu), Einfluss auf MaL 1944 ZA BONSMA Einfluss der Milchleistungen der Mutterschafe auf

Le-bendgewichtszunahmen der Lämmer 1946 USA WILLMAN et

al. Verschd. Rationen (Leinsamenmehl, Sojaölmehl, Soja-bohnen, Maiskleber, Weizen); Einfluss auf MaL 1946 USA BRIGGS et al. Heu, Baumwollsaatmehl, Sojamehl, Erdnussmehl;

Ein-fluss auf MaL 1948 USA HENNING,

KEAN

Durchschnittliche Gewichtszunahmen

1949 ZA CLARK, QUIN Einfluss einer ad-lib. Tränke vs. restriktive Wasserauf-nahme auf die Mastleistung

1949 AUS MILLER, KIL-LEEN

Verschd. Rassen, Eignung zur Mast, höchste Lebendge-wichtszunahmen

Untersuchungen bzgl. Beifutter für Lämmer wurden in einem geringerem Umfang durchge-führt als bei Kälbern (Tab. 11.21).

Den Einfluss von Mineralien prüften NEHRING und SCHRAMM (1937a), den von schild-drüsenbeeinflussenden Stoffen BARRICK et al. (1949).

Tabelle 11.21: Ergänzungsfuttermittel für Lämmer

Jahr Land Autor/en Tierart/en Futtermittel, Ziele 1912 USA SIMPSON Lämmer

(Mast)

Luzerne, Mais, Einfluss auf MaL 1921 USA DUNN,

EV-VARD Lämmer

(Mast) Mais, Einfluss auf MaL 1921 USA

UK?

HAMMOND Lämmer (Mast)

Mais, Einfluss auf MaL 1931 D RICHTER et al. Lämmer

(Mast)

Futterrüben vs. Silage, Einfluss auf Wachs-tum, Fleischqualität

1931 USA ALEXANDER Lämmer Geschr. Mais vs. Weizen: Nährwert, Pala-tabilität

1931 USA HACKEDORN et al.

Lämmer (Mast)

Maiskörner, Weizen, Hafer, Einfluss auf MaL

1932 USA HACKEDORN Lämmer Kartoffeln, Einfluss auf MaL 1933

a D RICHTER,

HUNDT Lämmer Maissilage, Nährwert 1933

Maissilage, Einfluss auf MaL 1934 USA KEITH,

HEN-NING

Lämmer Leinsamenmehl, Einfluss auf MaL 1934 USA NEALE Lämmer Maiskörner, Maissilage, Wachstum 1935 USA MAYNARD Lämmer

(Mast) Zuckerrübenschnitzel, Einfluss auf MaL 1937 USA BLAKESLEE,

BROWN

Lämmer (Mast)

Maiskörner, Einfluss auf MaL 1937 USA EDWARDS Lämmer

(Mast)

Sericea lespedeza, Einfluss auf MaL

194

Jahr Land Autor/en Tierart/en Futtermittel, Ziele 1937

a

D NEHRING,

SCHRAMM

Lämmer Rhenania-Phosphat vs. Futterkalk; Ausnut-zung der Phosphorsäure

1937 USA BRIGGS Lämmer Melasse, Einfluss auf Verdaulichkeit der Ration

1940 USA BRIGGS, HEL-LER

Lämmer (Mast)

Melasse, Einfluss auf MaL 1940 USA RICHARDS Lämmer

(Mast) Weizen-, Gerste-, Haferkörner, Einfluss auf MaL

1943 USA BRIGGS Lämmer

(Mast) Hafer-, Gerstenkörner, Einfluss auf MaL 1943 USA BRIGGS,

HEL-LER

Lämmer (Mast)

Melasse, Einfluss auf MaL, Nährwert 1945 USA BRIGGS,

HEL-LER

Lämmer Melasse; Nährwert, Einfluss auf Wachstum 1946 USA NEALE,

KO-GER

Lämmer (Mast)

Luzerneheu, Einfluss auf MaL 1949 USA BARRICK et al. Lämmer

(Mast)

Thiouracil, Propylthiouracil, Thyroprotein, Einfluss auf MaL

1950 USA KEITH et al. Lämmer Luzerneheu, Einfluss auf MaL 1950 USA JORDAN Lämmer Sorghumkörner, Nährwert 11.6 Ziegen

Ziegen wurden für zahlreiche Modelluntersuchungen herangezogen, insbesondere für:

- NPN-Untersuchungen (Tab. 4.29),

- Verdaulichkeitsuntersuchungen (Tab. V, Anhang) sowie bei Untersuchungen über den - Einfluss der Fütterung auf die Milchzusammensetzung (Tab. VI, Anhang),

- Fettstoffwechsel (Tab. 6.3) und

- Mineral- und Vitaminstoffwechsel (Kapitel 8-10).

Die Fütterungspraxis der Ziegen blieb lange Stiefkind der Forschung. Erst nach dem ersten Weltkrieg sind bescheidene Ansätze zu erkennen (Tab. 11.22). Dabei stammen die meisten Arbeiten aus Deutschland, da die Ziege in kleinen Haltungen eine erhebliche Rolle insbeson-dere in Kreisen der Arbeiterschaft spielte. Damals wurden bereits kommerzielle Mischfutter für Rinder und Ziegen gestestet.

Abgesehen von den in Tabelle 11.11. genannten Untersuchungen werden von KLIESCH (1936) weitere Publikationen aus praxisnahen Zeitschriften zusammenfassend dargestellt.

195

Tabelle 11.22: Fütterungsversuche mit Ziegen; praktische Arbeiten Jahr Land Autor/en Untersuchung

1907 D MORGEN et al. Einfluss verschiedener Eiweiße auf die MiL 1921 D

ZWANGER-MANN

Fütterungspraxis-Normen 1926 D RITTGEN MiL, Wachstum

1928 D KRONACHER, KLIESCH

Entwicklung, Nährstoffbedarf (Muttern, Lämmern) 1930 D GIESEKE Fütterung Ölkuchen

1932 b

D SCHMIDT et al. Prüfung kommerzieller Mischfutter für Ziegen 1932 D BERGMAN Wasserbedarf

1934 D KRONACHER

et al.

Fütterung gelbe Süßlupine

1934 D OELMICHEN Akzeptanz Gräser, Leguminosen 1936 D KLIESCH Verschd. Futterstoffe

1938 USA DAVIS, MAY-NARD

Toleranz gegenüber hohen Dosen von Dorschlebertran, Vergleich mit Kälbern

1939 PH ASUNCION Wasseraufnahme 1941 D SOMMER,

BERGMAN Prüfung „Rauchschäden-Heu“

1942

Ke-nya SPAPLES Nutzung Buschgelände 1943 USA GAINES Fütterungsstandard

1944 USA ORNISTIN, GAINES

MiL, Milchzusammensetzung 1947 D BERGMANN Kastanien als Ziegenfutter

1948 EA EDWARDS Verschiedene Baum-, Buschsorten; Palatabilität, Gesund-heit der Tiere

1950 D HAENLEIN Energiehaushalt

In den 30er Jahren wurde wiederholt über die Ziegenanämie bei Kindern publiziert (KRO-NACHER 1929). NOTTBOHM und PHILIPPI (1933b) haben dieses (Pseudo-)Problem ein-gehend diskutiert. Spätere Studien zeigten, dass offenbar der niedrige Fe-Gehalt in der Zie-genmilch, kein spezifischer Faktor, dafür verantwortlich war (KOHLER et al. 1935).

GAMBLE et al. (1939) verglichen die Unterschiede in der Zusammensetzung von Kuh- und Ziegenmilch.

11.7 Wasserbüffel

Die Ernährung des in Ostasien beheimateten und durch die Moslems bis in die Türkei, Ägyp-ten und Süditalien verbreiteÄgyp-ten Wasserbüffel war bis 1950 nur selÄgyp-ten Gegenstand wissen-schaftlicher Untersuchungen, wie auch aus den Ausführungen von TOMUTA (1984) und LEGEL (1990), die sich ausführlich mit der Büffelernährung beschäftigten, hervorgeht.

MAYMONE (1940) berichtet über die Aufzucht in Ilatien, AYYAR und ZUBERY (1945) über den Einsatz von Melasse bei Arbeitsbüffeln. BAL und MISRA (1939) prüften den Ein-fluss verschiedener Rationen auf Milchleistung, Milchqualität und die generelle Gesundheit der Tiere.

196

Auffallend sind die zahlreichen Untersuchungen über die Zusammensetzung der Milch (Tab.

11.23).

Tabelle 11.23: Publikationen über Wasserbüffel

Jahr Land Autor/en Untersuchung 1937 GR KOTSCHOPOULOS Milchzusammensetzung, -eigenschaften 1937 TUR IZMEN, SPÖTTEL MiL, Milchzusammensetzung

1938 BUL RADEFF Vitamin C-Gehalt der Milch

1939 IND BAL, MISRA Verschiedene Rationen; Einfluss auf MiL, MQ und Gesundheit der Tiere

1939 IND ACHARYA, DEVADATTA Gehalt an P, Ca und Mg in der Milch 1940 BUL RADEFF Vitamin C-Gehalt des Blutes

1940 BUL NATSCHEFF, GEORGIEFF Vitamin C-Gehalt von leber, Niere, Neben-niere, Gelbkörper und Pankreas

1940 I MAYMONE Aufzucht

1941 IND GHOSH, ROY Milchzusammensetzung (TS, Fett, Laktose) 1944 IND PATEL et al. Milcheigenschaften, Ghee-qualität

1945 IND AYYAR, ZUBERY Melasse für Arbeitsbüffel

1945 IND LANDER, DHARMANI Baumwollsaat (aus USA, IND); Einfluss auf MiL, MF, Butterqualität

1946 IND SINGHVERMA et al. Einfluss von Nahrungsfetten auf MF und Zusammensetzung des Milchfettes

1946 IND ANANTAKRISHNAN et al. Zusammensetzung von Kolostralfett; Fettsäu-renmuster

1947 IND GAJ RAJ SINGH et al. Milchzusammensetzung

1947 IND ANANTAKRISHNAN et al. Zusammensetzung des Milchfettes

1948 IND PATEL, RAY Baumwollsaatfütterung: Einfluss auf MiL, MF

1948 ET GHONEIM et al. Milchzusammensetzung

1950 ET GIBOIN Zusammensetzung von Büffelmilch (TS, Fett, Casein, Laktose), MiL

1950 ET EL-SOKKARY, HASSAN Laktose-, Cl-Gehalt der Milch 1950 IND ANANATKRISHNAN et al. Vitamin A-Gehalt der Milch 1950 ET ABUL-FADIL et al. Vitamin A-Gehalt der Milch

11.8 Fütterung und Fertilität

Im Untersuchungszeitraum wurden zahlreiche Arbeiten zu der Beziehung zwischen Fütterung und Fertlilität veröffentlicht (Tab. 11.24). Dabei werden nur Versuche genannt, die einen di-rekten Zusammenhang zwischen diesen beiden Parametern herstellen.

ASDELL lieferte 1949 eine weitgehend vollständige Zusammenfassung der Versuche, so dass hier auf eine Nennung der von ihm bereits genannten Arbeiten (n= 52) verzichtet wird. In den 1940er Jahren – mit Beginn der künstlichen Besamung – wird auch der Einfluss der Fütterung auf die Fertilität männlicher Tiere beachtet.

Einflüsse von Mineralstoff- oder Vitaminmangelerscheinungen auf die Fruchtbarkeit von Wiederkäuern werden in Kapitel 11, die Bedeutung der einzelnen Elemente (u.a. Kupfer, Mangan) in Kapitel 8 und 9 näher beschrieben.

197

Tabelle 11.24: Einfluss der Fütterung auf die Fertilität

Jahr Land Autor/en Tierart/en Untersuchung 1921 USA COMBS,

CUR-TIS Milchkühe Einfluss einer Baumwollsaatmehl-Fütterung auf Reproduktionsleistung

1922 a

USA McCANDLISH Milchkühe Einfluss der Fütterung auf die Tragezeit 1928 D WENDT,

MÜL-

LER-LENHARTZ

Schafe Nährstoffarme Rationen: Unfruchtbarkeit der Tiere

1930 USA HUFFMAN, MOORE

Milchkühe Einfluss einer Baumwollsaatmehl-Fütterung während Trächigkeit und Laktation

1931 D FEIGE Milchkühe „mastige“ Fütterung: Unfruchtbarkeit der Tiere

1932 USA FITCH et al. Milchkühe Einfluss einer Ca-armen Ration auf die Fruchtbarkeit

1933 USA DARLOW, HAWKINS

Schafe Über- und Unterernährung; Einfluss auf Reproduktionsleistung

1934 RUS OKULIYEV Schafe Weide vs. Weide mit Beifütterung; Einfluss auf Reproduktionsleistung (Anzahl lebend geborener Lämmer, Anzahl Zwillingsgebur-ten, Aufzucht der Lämmer)

1935 USA HENKE Milchkühe Gekeimter Hafer; Einfluss auf die Frucht-barkeit

1935 USA ECKLES et al. Milchkühe Einfluss eines Ca-Mangels auf die Frucht-barkeit

1935 USA PALMER et al. Milchkühe Einfluss eines Ca-Mangels auf die Frucht-barkeit

1936 RUS POPOV,

OKU-LITSCHEW Schafböcke Verschd. Rationen (Sorghum, Gerste, Öl-kuchen); Einfluss auf Spermienproduktion 1940 RUS PANKEVIY Bullen Einfluss einer eiweißarmen Ration auf

Spermienproduktion

1940 D MENTZEL Milchkühe „mastige“ Fütterung: Unfruchtbarkeit der Tiere

1941 RUS TIMIN, PERE-TURINA

Bullen Einfluss von Weizenkeimen auf Sper-mienproduktion

1942 USA MILLER et al. Schafe Fütterung arm an Vit. A, B-Komplex, P, Eiweiß; Einfluss auf Fruchtbarkeit

1942 USA MILLER et al. Schafe Fütterung arm an Vit. A, B-Komplex, P, Eiweiß; Einfluss auf Fruchtbarkeit