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Arbeitsbedingte Beschwerden und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems durch physische Belastungen

Sozioökonomische Analyse in der REACH-Verordnung

B.7.2 Arbeitsbedingte Beschwerden und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems durch physische Belastungen

Systematische Reviews belegen den Zusammenhang zwischen physischen Arbeitsbelastungen und Muskel­

Skelett-Erkrankungen (OCHSMANN & WINKLER, 2009; DA COSTA & VIEIRA, 2010; BERNARD &

FINE, 1997). Die aktuelle Erwerbstätigenbefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung und der Bundesan­

stalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BIBB/BAuA (WITTIG et al., 2013) zeigt, dass physische Belastun­

gen bei der Arbeit auch aktuell häufig vorkommen. Als physische Belastungen werden Arbeitsanforderungen bezeichnet, die vorrangig den Einsatz des Muskel-Skelett-Systems zur Bewältigung der Arbeitsaufgabe erfor­

dern. Hierzu zählen manuelle Lastenhandhabung (Heben und Tragen, Ziehen und Schieben), Arbeiten in er­

zwungenen Körperhaltungen (wie Rumpfbeuge, Knien), Arbeiten mit erhöhten Kraftanstrengungen (wie Häm­

mern) sowie hoch repetitive manuelle Tätigkeiten (z. B. Kleinteilmontagetätigkeiten34). Kennzeichnend sind neben den biomechanischen Belastungen des Stütz- und Bewegungsapparates auch die energetische Belastung sowie die Herz- und Kreislaufbelastung. Gesundheitliche Folgen physischer Belastung können deshalb auch andere Organsysteme betreffen, v. a. das Herz-Kreislauf-System35.

Aktuell ist durch die Novellierung der Arbeitsmedizinischen Vorsorge-Verordnung (ArbMedVV36) die arbeits­

medizinische Vorsorge auch in Bezug auf die Prävention von arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen durch hohe physische Belastungen gestärkt worden. Entsprechend diesem Gesetz müssen Arbeitgeber ihren Beschäftigten arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten, (ArbMedVV § 5 Abs. 1 in Verbindung mit Anh. Teil 3 Abs. 2 Nr. 4), wenn Tätigkeiten mit wesentlich erhöhten körperlichen Belastungen ausgeübt werden, die mit Gesundheitsgefährdungen für das Muskel-Skelett-System verbunden sind. Zu diesen besonderen Belastungen werden in der ArbMedVV explizit die manuelle Lastenhandhabung, repetitive manuelle Tätigkeiten sowie Ar­

beiten in erzwungenen Körperhaltungen gezählt. Der unbestimmte Begriff „wesentlich erhöhte Belastung“ soll über eine arbeitsmedizinische Regel (AMR) des Ausschuss für Arbeitsmedizin des BMAS (AfAMed) konkreti­

siert werden.

Vielfältige verhältnis- und verhaltensbezogene Maßnahmen tragen zur Prävention von Muskel-Skelett- und auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen im betrieblichen Setting bei. Ein wichtiger Beitrag sind die Angebote im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge. In den letzten Jahren konnten durch eine engere Verflechtung der Akteure (z. B. im Rahmen der gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie, GDA37) und gezielte Aktionen (z. B. Präventionskampagne der DGUV38) mehr Beschäftigte erreicht werden. Jedoch gibt es immer noch große Unterschiede in den Erkrankungshäufigkeiten zwischen den Berufsgruppen. Mögliche Indikatoren zur Beurtei­

lung des Krankheitsgeschehens von Beschäftigten sind Arbeitsunfähigkeit und Berufskrankheiten. Ebenso sind (repräsentative) Befragungen, wie die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragungen aussagekräftig.

Der Beitrag verfolgt das Ziel, Gruppen, die ein besonders hohes Risiko für Muskel-Skelett- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, zu identifizieren und damit mögliche Präventionsschwerpunkte aufzuzeigen. Hierfür wer­

den Abschätzungen zur Anzahl der betroffenen Beschäftigten basierend auf Angaben zur physischen Belastung und zur AU gezeigt und Risikogruppen basierend auf Auswertungen von Beschwerden und Arbeitsunfähigkeit identifiziert. Für Muskel-Skelett-Erkrankungen werden außerdem Berufskrankheiten dargestellt.

B.7.2 Arbeitsbedingte Beschwerden und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems durch physische Belastungen

Die Häufigkeit physischer Belastungen wird auf Grundlage der aktuellen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefra­

gung (BIBB/BAuA 201239; WITTIG et al., 2013; ROHRBACH-SCHMIDT & HALL, 2013) abgeschätzt. Ba­

sierend auf diesen Daten wird dargestellt, dass bei Beschäftigten, die häufig physisch belastet sind, Gesund­

heitsprobleme des Muskel-Skelett-Systems verstärkt auftreten.

34 http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/i-504-46.pdf

35 Wirkung arbeitsbedingter psychosozialer Belastung auf das Herz-Kreislauf-System. In: Stressreport Deutschland 2012 www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/Gd68.pdf

36 https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Thema-Arbeitsschutz/2013-10-30-arb-med-vv-text.pdf

37 www.gda-portal.de/de/Startseite

38 www.dguv.de/de/Prävention/Kampagnen-Veranstaltungen-und-Projekte/Pr äventionskampagnen/Denk-an-mich.-Dein-Rücken/index.jsp

Methodik und Datengrundlage

B. Entwicklungen von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit B.7.2.1 Physische Belastungen und Beanspruchungen des Muskel-Skelett-Systems in der

Erwerbsbevölkerung

Die Auswertung in diesem Abschnitt beruht auf der BIBB/BAuA 2012 begrenzt auf Erwerbstätige im Alter von 15 bis unter 65 Lebensjahren und mit mindestens 10 Stunden Wochenarbeitszeit (10.758 Männer, 8.839 Frau­

en). Durch Einschränkungen bei der Stichprobenauswahl können die Ergebnisse nur auf 35,2 Mio. der 41,6 Mio. Erwerbstätigen in Deutschland bezogen werden. Die Hochrechnungen sind daher nur als grobe Orientie­

rung zu betrachten. Folgende Fragen zu physisch belastenden Arbeitsbedingungen werden verwendet:

– „Lasten von mehr als 20 kg (Männer) bzw. 10 kg (Frauen) heben und tragen.“

– „Mit den Händen Arbeiten ausführen, die hohe Geschicklichkeit, schnelle Bewegungsabfolgen oder größere Kräfte erfordern.“

– „In gebückter, hockender, kniender oder liegender Stellung arbeiten, Arbeiten über Kopf.“

Die Antwortkategorien dieser Fragen sind „häufig“, „manchmal“, „selten“ sowie „nie“. Der Zusammenhang zwischen diesen Selbstangaben zu Arbeitsbelastungen und Schmerzen in verschiedenen Regionen des Muskel-Skelett-Systems in den letzten 12 Monaten (Jahresprävalenz) wird über Regressionsmodelle geschätzt. Berück­

sichtigt werden Alter, Geschlecht, wöchentliche Arbeitszeit, Wohnort (West- oder Ostdeutschland) sowie ande­

re physische Belastungsformen. Berichtet wird der Multiplikationsfaktor (Prävalenzratio), um den die Häufig­

keit (Prävalenz) von Schmerzen in der belasteten Gruppe gegenüber der Vergleichsgruppe (Belastung lag nie vor) erhöht ist. Statistisch signifikante Ergebnisse werden vorgestellt. Außerdem wird die Schmerzprävalenz in den unterschiedlichen Belastungskategorien auf Basis der Regressionsmodelle berechnet.

Schwere Lasten heben

Von 22,5 % der Befragten wird angegeben, dass sie häufig schwere Lasten heben. Das entspricht ca. 7,9 Mio.

Erwerbstätigen (4,5 Mio. Männer, 3,4 Mio. Frauen). 16,9 % berichten manchmal Lasten zu heben, 60,5 % der Befragten heben selten oder nie Lasten.

0 10 20 30 40 50 60 70

häufig manchmal

selten nie

Jahrespvalenz an Schmerzen

Heben und Tragen schwerer Lasten (Männer: >20 kg, Frauen: >10 kg)

Nacken, Schulter unterer Rücken

Arm Hand Hüfte Bein Knie Fuß

%

Gelenkregion:

Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012, eigene Berechnungen

Abb. B 13: Schmerzprävalenz in verschiedenen Regionen des Muskel-Skelett-Systems im Zusammenhang mit der selbsteingeschätzten Häufigkeit manueller Lastenhandhabung

Tabelle Tabelle

XLS-Fassung XLS-Fassung

Erwerbstätige, die häufig Lasten heben müssen, geben 1,4-fach öfter Kreuzschmerzen an als diejenigen, die nie Lasten heben (häufig: 62 %; nie: 45 %; vgl. Abbildung B 13). Die Prävalenz an Schmerzen in den Armen ist 1,6-fach, die Prävalenz an Schmerzen in den Händen 1,4-fach und die Prävalenz an Knieschmerzen 1,5-fach erhöht. In all den genannten Gelenkregionen steigt die Prävalenz an Schmerzen mit der angegebenen Häufigkeit der Lastenhandhabung an. Lediglich für Schmerzen in den Schultern und im Nacken ist der relative Unterschied zwischen Befragten ohne Lastenhandhabung und Personen mit häufiger Lastenhandhabung gering (Faktor 1,1­

fach).

Manuelle Arbeiten ausführen

Ca. 42,0 % der Teilnehmer der BIBB/BAuA-Erhebung 2012 (43,0 % Männer, 40,8 % Frauen) sagen, dass sie häufig manuelle Arbeiten ausführen. Dies entspricht hochgerechnet ca. 14,7 Mio. Erwerbstätigen (8,3 Mio.

Männer, 6,4 Mio. Frauen). Ca. 26,8 % der Befragten geben an, dass manuelle Arbeiten zumindest manchmal oder selten zu ihren beruflichen Tätigkeiten gehören.

Die Prävalenz an Schmerzen in den Armen ist bei Erwerbstätigen, die häufig mit den Händen arbeiten müssen, gegenüber Personen ohne derartige Belastungen um den Faktor 2 erhöht (häufig: 27,1 %; nie: 13,6 %). In Bezug auf Handschmerzen beträgt der Unterschied 23,3 % zu 12,2 %. Über die Belastungskategorien ist ein steter Anstieg der Prävalenz der Beschwerden mit ansteigender manueller Arbeit nachweisbar. Personen, die häufig manuelle Arbeiten ausführen, haben auch eine um den Faktor 1,3 bis 1,5 höhere Prävalenz an Knieschmerzen bzw. Schmerzen in den Füßen bzw. geschwollenen Beinen. Unterschiede in der Prävalenz an Kreuzschmerzen sowie Schulter/Nackenschmerzen sind nachweisbar, jedoch nachrangig.

In ungünstigen Körperhaltungen arbeiten

Die Frage nach Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen umfasst in der BIBB/BAuA-Erhebung 2012 sowohl kniende Tätigkeiten, Arbeiten in Rumpfbeugung als auch Arbeiten über Kopf. Eine Differenzierung zwischen diesen unterschiedlichen Zwangshaltungen ist nicht möglich. Beachtet man diese Einschränkung, müssen 16,7 % der Befragten (18,5 % Männer, 14,5 % Frauen) häufig in ungünstigen Körperhaltungen arbeiten. Dies entspricht hochgerechnet 5,8 Mio. Personen (3,6 Mio. Männer, 2,3 Mio. Frauen). 68,5 % der Befragten arbeiten dagegen nur selten oder nie in ungünstigen Körperhaltungen (64,8 % Männer, 72,9 % Frauen).

Der größte Unterschied in der Prävalenz an Beschwerden zwischen Personen, die häufig in ungünstigen Kör­

perhaltungen arbeiten müssen (25,7 %) und solchen, die derartige Belastungen nie haben (15,0 %), findet sich mit einem Faktor von 1,7 für Knieschmerzen. Es besteht eine 1,3-fach höhere Prävalenz an Schmerzen in der Lendenwirbelsäule bzw. dem Nacken- und Schulterbereich und auch für Schmerzen in den Händen bzw. den Armen, wenn häufig in ungünstigen Körperhaltungen gearbeitet wird.

Kombinierte physische Belastungen

Hochgerechnet geben ca. 17,5 Mio. Beschäftige an, zumindest eine der drei Belastungen „Lastenhandhabung“,

„Arbeiten in ungünstiger Körperhaltung“ und „Arbeiten mit den Händen“ häufig zu erfahren. Erwerbstätige sind jedoch nicht nur gegenüber einer physischen Belastungsart, sondern oft gegenüber mehreren exponiert. Hochge­

rechnet ca. 2,9 Mio. Personen sind häufig von allen drei Belastungsarten betroffen.

Einer Kombination aus häufiger Lastenhandhabung und häufigem Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen (ohne manuelle Arbeit) sind ca. 3,4 Mio. Personen ausgesetzt. Die geschätzte Häufigkeit an Kreuzschmerzen in den letzten 12 Monaten liegt bei Personen mit dieser Form der Kombinationsbelastung bei 78,3 % im Vergleich zu 37,1 % bei Personen ohne derartige Belastungen (2,1-fach mehr). Die Prävalenz an Knieschmerzen ist bei Befragten, die häufig heben und tragen, häufig in ungünstigen Körperhaltungen arbeiten und häufig manuelle Arbeiten ausführen, mit 34,6 % um mehr als 20 Prozentpunkte höher als bei Nichtbelasteten mit einer Prävalenz von nur 10,0 %.

B.7.2.2 Physische Belastungen und Beanspruchungen des Muskel-Skelett-Systems in Be-rufsgruppen

Methodik und Datengrundlage

Die nachfolgende Auswertung basiert auch auf der BIBB/BAuA 2012. Es werden hier Unterschiede in der Prä­

valenz von Schmerzen im Muskel-Skelett-System für verschiedene Berufsgruppen der Produktion (Agrarberufe,

B. Entwicklungen von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

58 einfache kaufmännische und Verwaltungsb.

qualifizierte kaufm. und Verwaltungsberufe Manager

% Heben und Tragen schwerer Lasten (Männer: >20 kg, Frauen: >10 kg)

Häufig Manchmal Selten Nie Verwaltungsberufe

Dienstleistungsberufe

Prduktionsberufe

Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012, eigene Berechnungen

einfache und qualifizierte manuelle Berufe, Techniker, Ingenieure), des Dienstleistungssektors (einfache und qualifizierte Dienstleistungsberufe, Semiprofessionen (z. B. Krankenschwestern), Professionen (z. B. Ärzte)) sowie der Verwaltung (einfache sowie qualifizierte kaufmännische und Verwaltungstätigkeiten, Manager) quan­

tifiziert. Der Begriff „einfach“ wird synonym für Berufe mit geringen Qualifikationsanforderungen verwendet.

Relative Unterschiede werden im Vergleich zur Berufsgruppe der qualifizierten Verwaltungsberufe (Büroange­

stellte) als Referenz dargestellt.

Abb. B 14: Selbstangaben zur Häufigkeit von Heben und Tragen schwerer Lasten nach Berufsgruppen

Häufigkeit physischer Belastungen in Berufsgruppen

58,1 % der Beschäftigten aus Agrarberufen geben an, dass sie häufig schwere Lasten heben und tragen. In ein­

fachen und qualifizierten manuellen Berufen, einfachen Dienstleistungsberufen sowie Semiprofessionen sind dies ca. 32 bis 40 % der Beschäftigten (vgl. Abbildung B 14). Der Anteil der Beschäftigten, die manuelle Arbei­

ten häufig ausführen, ist bei qualifizierten manuellen Tätigkeiten (72,9 %), in Agrarberufen (68,4 %) und bei einfachen manuellen Tätigkeiten (65,4 %) besonders hoch. Häufig manuell tätig sind auch einfache und qualifi­

zierte Dienstleistungsberufe sowie einfache kaufmännische und Verwaltungsberufe (Anteil zwischen 42 und 49 %). Häufiges Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen (kniend, über dem Kopf, vorgebeugt) wird von ei­

nem hohen Anteil der Beschäftigten in Agrarberufen (39,8 %) und qualifizierten manuellen Berufen (35,4 %) berichtet.

Häufigkeit von Schmerzen im Muskel-Skelett-System nach Berufsgruppen

Die Jahresprävalenz an Kreuzschmerzen ist im Vergleich zu Beschäftigten in qualifizierten kaufmännischen und Verwaltungsberufen insbesondere bei Beschäftigten in einfachen manuellen Berufen 1,6-fach, in qualifizierten manuellen Berufen 1,5-fach sowie in Agrarberufen 1,4-fach erhöht. Dies entspricht einer Jahresprävalenz von 55 bis 59 % in den genannten Berufsgruppen gegenüber 38 % in der Vergleichsgruppe. Deutlich um den Faktor 1,5 bis 1,3-fach erhöhte Jahresprävalenzen an Kreuzschmerzen sind aber auch in einfachen und qualifizierten Dienstleistungsberufen, Semiprofessionen sowie einfachen Verwaltungstätigkeiten nachweisbar.

Tabelle Tabelle

XLS-Fassung XLS-Fassung

Die Jahresprävalenz an Nacken- und Schulterschmerzen ist auch in der Vergleichsgruppe mit ca. 47 % sehr hoch. Beschäftigte in einfachen manuellen Berufen weisen mit einem Faktor von 1,2, in qualifizierten manuel­

len Berufen sowie in einfachen Dienstleistungsberufen mit einem Faktor von 1,1 leicht höhere Prävalenzen auf.

Die Jahresprävalenz an Schmerzen in den Armen ist in einfachen manuellen Berufen ca. 3-fach, in qualifizierten manuellen Berufen 2,7-fach sowie in Agrarberufen 2,6-fach und in einfachen Dienstleistungsberufen 2,5-fach gegenüber der Vergleichsgruppe erhöht. Sie liegt in diesen Berufsgruppen mit über 30 % deutlich höher als in der Vergleichsgruppe, in der nur 12 % Schmerzen in den Armen angeben.

Die Jahresprävalenz an Schmerzen in den Händen wird für die qualifizierten Verwaltungsberufe auf ca. 10 % geschätzt. Bei Beschäftigten in Agrarberufen (2,8-fach), qualifizierten manuellen Berufen (2,7-fach), einfachen manuellen Berufen (2,7-fach) und einfachen Dienstleistungsberufen (2,2-fach) liegt diese über 2-fach höher als in der Vergleichsgruppe.

Eine ähnliche Rangordnung, aber ein noch stärkerer Kontrast zur Vergleichsgruppe findet sich für die Jah­

resprävalenz an Knieschmerzen. Beschäftigten in qualifizierten manuellen Produktionsberufen (3,8-fach), einfa­

chen manuellen Berufen (3,7-fach), Agrarberufen (3,6-fach), einfachen Dienstleistungsberufen (3-fach) und einfachen kaufmännischen- und Verwaltungsberufen (2,4-fach) weisen eine ca. 3- bis fast 4-fach höhere Be­

schwerdeprävalenz als die Vergleichsgruppe auf. Dies entspricht einer Prävalenz von ca. 22 bis ca. 35 % in den genannten Berufsgruppen gegenüber ca. 9 % in der Vergleichsgruppe der bei Beschäftigten in qualifizierten Verwaltungstätigkeiten.

Die Jahresprävalenz an Schmerzen in den Füßen ist in den Berufsgruppen der einfachen manuellen Produkti­

onsberufe 3,5-fach, in den qualifizierten manuellen Produktionsberufen 2,7-fach, in den Agrarberufen 2,5-fach sowie in einfachen kaufmännischen und Verwaltungsberufen 2,7-fach häufiger.

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