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Archiv "Immer weniger Tankstellen für immer mehr Autos" (17.09.1993)

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Immer weniger Tankstellen für immer mehr Autos

Bestand in Deutschland Tankstellen Pkw und Kombi 34 804 (Jahresende) in Mio. (Jahresmitte) 29,2

1970 1975 1980 1985 1990 1992

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Moderne Servicestationen verdrängen Tankstellen: Die Zahl der Tankstellen in Deutschland ist auch im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Wäh- rend es 1970 noch über 46 000 Tankstellen in der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR gab, zählte der Mineralölwirtschaftsverband 1992 nur noch 18 836 Stationen. Immer größere und rationellere Servicestationen der gro- ßen Mineralölkonzerne verdrängen die kleinen und freien Tankstellen. Diese meist mit Waschanlage und Supermarkt ausgestatteten Betriebe können die ständig wachsende Zahl an Pkw schneller und kostengünstiger abfertigen. Im Jahr 1970 bediente eine Tankstelle im Durchschnitt 328 Autos; heute kommen auf eine moderne Servicestation durchschnittlich 2 044 Fahrzeuge. Globus

SONDERSEITEN AUTO UND VERKEHR

tätsbedürfnisse ermöglicht wird, zwischen alternativen Verkehrsmittelangeboten zu entscheiden."

Integrative Konzepte

Es genügt nicht, heißt es in dem DVR-Konzept „Ver- kehrssicherheit 2000"*), ei- nem Kind, das den Schulweg zurücklegen muß, verhaltens- orientierte Ratschläge und Hilfen zum Überqueren der Fahrbahn zu geben. Genauso müssen „die Fragen des Transports (zu Fuß, mit dem Auto, Schulbus, Fahrrad oder Kombinationen daraus) wie auch Lösungen für die ver- kehrstechnisch sichere Ge- staltung des Schulwegs und die Standortbestimmung der Schule" einbezogen werden.

Dieses Beispiel deutet an, was der Verkehrssicherheits- rat unter integrativen Kon- zepten versteht: die Ganz- heitlichkeit der Betrachtung

— von der Planung über Ver- haltensorientierung bis hin zu vernetzten Verkehrssyste- men, die je nach Bedürfnis und Bedarf zur Verfügung stehen müssen.

Als neuen Leitgedanken propagiert der DVR nach

„Hallo Partner — danke- schön" und „Rücksicht kommt an" jetzt den Slogan

„Kooperation statt Konkur- renz". Ein Motto, das sich so- wohl auf das Verhalten im Verkehr als auch auf das Ver- hältnis der Verkehrsmittel untereinander anwenden läßt. Der DVR dazu: „Diese Orientierung muß dem Ver- kehrsteilnehmer eine akzep- table Grundeinstellung ver- mitteln: Kooperation statt Konkurrenz — gemeinsame Gestaltung des Straßenver- kehrs statt Kampf um kurzfri- stige Vorteile — Verantwor- tung statt Gleichgültigkeit."

*) Das Konzept „Verkehrssi- cherheit 2000 — Aufforderung zur Lösung einer Gemeinschafts- aufgabe" kann bestellt werden bei: Deutscher Verkehrssicher- heitsrat e.V., Herbert-Rabius- Str. 24, 53225 Bonn

Das künftige Augenmerk der Verkehrssicherheit werde sich besonders auf zwei Ziel- gruppen verstärkt konzentrie- ren müssen: auf Fahranfän- ger einerseits und Aussiedler, Ausländer und Behinderte andererseits, die zu den am stärksten gefährdeten Grup- pen gehören. Bei den Fahran- fängern, fordert der DVR, solle der bereits begonnene Weg zu einem strategischen Stufenkonzept für die Aus- und Fortbildung fortgesetzt werden. „Der Erwerb des Führerscheins darf nicht län- ger der Abschluß einer Aus- bildung, sondern muß viel- mehr der Einstieg in eine be- gleitende Fortbildung sein."

Sicherheit

als Wettbewerbs- element

Tatsache ist, stellt der DVR fest, daß das Auto die dominierende Rolle im Ver- kehrsgeschehen hat — und wohl auch behalten wird. Die Entscheidung für das Auto sei nach Lage der Dinge in vielen Fällen die einzig mögli- che Wahl, „weil es eine ande-

re Art der Mobilität unter an- nehmbaren Bedingungen nicht gibt". Darum müßten weitere Forderungen an die Sicherheit der Autos gestellt werden: zum Beispiel techni- sche Einrichtungen zur Ver- kehrslenkung, die dem Fah- rer Informationen über mög- liche Gefahren, aber auch zur Vermeidung von Staus lie- fern. Zugleich solle dem Ver- braucher ein Kriterienkatalog für den Vergleich des Sicher- heitsniveaus der am Markt angebotenen Fahrzeuge an die Hand gegeben werden. Si- cherheit werde damit zu ei- nem Wettbewerbselement.

Wenn alle noch vorhande- nen Möglichkeiten für ein Mehr an aktiver und passiver Sicherheit der Autos ausge- schöpft würden und neue hin- zukämen, könnte nach Auf- fassung des Verkehrssicher- heitsrates die Zahl der Ver- kehrstoten um bis zu 50 Pro- zent reduziert werden.

Autobahnen und Fern- straßen werden in Zukunft noch mehr Verkehrsbela- stung aushalten müssen. Vor diesem Hintergrund fordert der DVR den verstärkten Einsatz moderner Leitsyste-

me und flexibler Geschwin- digkeitsregelungen. Diese würden von den Verkehrsteil- nehmern stärker akzeptiert als starre Geschwindigkeits- begrenzungen.

Medizin und Rettungswesen

„Trotz aller Bemühungen werden sich Verkehrsunfälle nie ganz verhindern lassen.

Die Medizin und die Notfall- rettung verfügen jedoch über gute Möglichkeiten, die Fol- gen von Unfällen zu reduzie- ren", stellt der Rat fest. Das Rettungssystem müsse gleich-' wohl verbessert werden. Vor allem: „Ein Abbau des Ost- West-Gefälles ist dringend erforderlich — eine bundes- weite Vereinheitlichung des Rettungswesens vordring- lich."

Ein weiterer Appell rich- tet sich an Ärzte und Phar- maindustrie. Beide fordert der DVR auf, „wesentlich besser ihrer Informations- pflicht über Risiken und Ne- benwirkungen von Medika- menten bei Verkehrsteilneh- mern nachzukommen. Insbe- sondere die Ärzte müssen in diesem Zusammenhang die Empfehlungen der Gesund- heitsbehörden der Länder bei Vielverschreibung von Arz- neimitteln beachten."

Darüber hinaus hält es der Verkehrssicherheitsrat für er- forderlich, die Auswirkungen von Alkohol, Drogen, Streß und Ermüdung im Straßen- verkehr weiter zu erforschen und neue Lösungsstrategien zur Vermeidung beziehungs- weise zur Bewältigung zu ent- wickeln.

Und nochmals unmittel- bar an die Adresse der Ärzte:

„Zur Verbesserung der Si- cherheit für Senioren sollte sich die praktizierende Ärzte- schaft über die Bedeutung al- tersbedingter Leistungsver- minderungen für die Kraft- fahrereignung verstärkt infor- mieren und bei der Erstellung von Befunden die Richtlinien des Gutachtens ,Krankheit und Kraftverkehr' berück- sichtigen." Josef Maus A1-2418 (72) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 37, 17. September 1993

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