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Archiv "Belegärzte: Immer weniger Behandlungsfälle" (30.11.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 48⏐⏐30. November 2007 A3289

A K T U E L L

Der Umfang der be- legärztlichen Versor- gung geht seit Jah- ren zurück. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfra- ge der FDP-Frak- tion hervor. Demnach sank die Zahl der belegärztlichen Be- handlungsfälle von 1,67 Millionen im Jahr 1998 auf 1,21 Millionen im Jahr 2004 (minus 27,5 Pro- zent). Entsprechend rückläufig waren auch die Ausgaben der Krankenkassen für die belegärztlichen Leistungen: von 416 Millionen Euro im Jahr 1998 auf 300 Millionen im Jahr 2004. Die Zahl der Belegärzte war hingegen in diesem Zeitraum

konstant und stieg im Jahr 2005 so- gar um 2,1 Prozent auf 6 115.

Die Kassenärztliche Bundesver- einigung und die Krankenkassen haben sich bereits Anfang des Jah- res im gemeinsamen Bewertungs- ausschuss darauf geeinigt, für be- legärztliche Leistungen künftig rund 74 Millionen Euro mehr im Jahr zur Verfügung zu stellen. Zu- dem wurde der Einheitliche Be- wertungsmaßstab zum 1. April 2007 um ein Belegarztkapitel 36 er- gänzt. Finanziert werden sollen die Leistungen außerhalb der budge- tierten Gesamtvergütung. Die von der Koalition erwogene Zuord- nung des Belegarztwesens in das Fallpauschalensystem ist damit vor- erst vom Tisch. Nach Angaben der Bundesregierung sei dies nicht mehr notwendig, nachdem die Vorgaben der Gesundheitsreform zur Verbesserung der belegärztli- chen Vergütung umgesetzt worden

seien. JF

Wer beim Deutschen Ärzteblatt (DÄ) arbeitet und kein Arzt oder keine Ärztin ist, der taugt zumindest als unglaublich angenehmer Patient.

Für alles und jedes hat der DÄler durch die Recherchen im ärztlichen Milieu Verständnis. Er wartet wo- chenlang ohne Murren auf einen Termin, sofern er gesetzlich versi- chert ist, oder käme nie auf die Idee, einen Posten in der Privatliqui- dation anzuzweifeln. Ist sein Ar- beitsfeld bekannt, erleichtert das die

Aufklärung in einem Satz: „Das ken- nen Sie ja alles aus dem Ärzteblatt.“

Vor allem aber ist so ein DÄler billig fürs Gesundheitswesen. Denn die Eigenverantwortung ist ihm in Fleisch und Blut übergegangen.

Doch manches Do-it-yourself-Pro- jekt hat seine Grenzen. Beispiel: das zugewachsene Ohrloch. Der Gedan- ke, sich ärztlicher Hilfe zu vergewis- sern, wird routiniert unterdrückt. Der Juwelierladen um die Ecke ist si- cher die angemessene Versor- gungsebene. Leider falsch. „Zum zweiten Mal stechen wir nicht, das muss ein Ohrenarzt machen“, sagt die Verkäuferin.

Direkt zum Facharzt? Mit so ei- ner Kleinigkeit? Wochenlang wird das Problem verdrängt. Dann ein neuer Anlauf: Anruf in der Ohren- arztpraxis, Angebot, privat zu zah- len. Auskunft der Medizinischen Fachangestellten: „Nein, das ma- chen wir nicht. Das ist doch so was wie Piercing. Da müssen Sie in so ein Studio.“ Überweisung zum Pier- cing-Fachmann? Bloß nicht.

Letzte Hoffnung: die Hausärztin.

Die Schwester am Empfang hört sich das Problem an und holt eine sterile Nadel: „Probieren Sie ruhig mal selbst.“ Gesagt, getan. Für die schönen Ohrringe taugt das blutige Laienwerk leider nicht. Ach, jetzt täte ein patenter Arzt schon gut . . .

RANDNOTIZ

Sabine Rieser

Überweisung zum Piercing

Geschlossener als bisher wollen in Zukunft 14 Facharztverbände und der Deutsche Facharztverband (DFV) auftreten. Sie gründeten vor Kur- zem den „Spitzenverband der Fach- ärzte Deutschlands“. Er soll im Ja- nuar 2008 seine Arbeit aufnehmen und ausschließlich die Interes- sen niedergelassener Fachärzte ver- treten.

Diese Festlegung hat bereits zu Kritik geführt. So beteiligen sich die großen Verbände der Internis- ten und der Chirurgen nicht am neuen Verband, nicht zuletzt, weil sie zahlreiche Mitglieder in ih- ren Reihen haben, die in Klini- ken arbeiten. Dr. med. Thomas Scharmann, DFV-Vorsitzender, ver- teidigte die Neugründung: „Die fachärztliche Verbandslandschaft wird deutlich gestrafft und ge- stärkt.“ Er verwies auf die Notwen- digkeit, sich in Honorardebatten zu positionieren. In Zukunft gehe es

um erhebliche Summen sowie um neue Honorarstrukturen. „Die nächs- ten drei Jahre werden für die Exis- tenz der Fachärzte von entschei- dender Bedeutung sein“, betonte Scharmann.

Der Zusammenschluss der 15 Verbände wird auch als Ausdruck ihrer Unzufriedenheit mit der be- stehenden Gemeinschaft Fachärztli- cher Berufsverbände gewertet und als Versuch, dem starken Deut- schen Hausärzteverband etwas ent- gegenzusetzen. Beteiligen werden sich neben dem DFV der Bun- desverband der Pneumologen und die Berufsverbände von Frauen- ärzten, Nervenärzten, Laborärzten, Hals-Nasen-Ohren-Ärzten, Anäs- thesisten, Pathologen, Radiologen, Urologen, Orthopäden/Unfallchir- urgen, Augenärzten, Nuklearmedi- zinern, Dermatologen sowie der Be- rufsverband Niedergelassener Chir-

urgen. Rie

SPITZENVERBAND DER FACHÄRZTE

Eine statt 15 Stimmen in den Honorardebatten

Foto:Peter Wirtz

BELEGÄRZTE

Immer weniger Behandlungsfälle

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