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Archiv "Kassenärztliche Bundesvereinigung: Weniger Bürokratie, mehr Zeit für Patienten" (26.10.2012)

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A 2112 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 43

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26. Oktober 2012

KASSENÄRZTLICHE BUNDESVEREINIGUNG

Weniger Bürokratie, mehr Zeit für Patienten

Die niedergelassenen Ärzte und Vertragspsychotherapeuten können der KBV dabei helfen, den bürokratischen Aufwand in den Praxen drastisch zu reduzieren. Wie und auf welchen Wegen, erläutert KBV-Vorstand Regina Feldmann im folgenden Beitrag.

S

ind es die zahllosen Anfragen von Krankenkassen und Ver- sorgungsämtern, die täglich in den Praxen landen? Oder ist es der steigende Dokumentationsaufwand, der den Ärzten Zeit für die Versor- gung ihrer Patienten raubt? Fakt ist:

Der bürokratische Aufwand für die Vertragsärzte und Vertragspsycho- therapeuten ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen.

Ärztemonitor zeigt akuten Handlungsbedarf

Ein Vertragsarzt verbringt inzwi- schen durchschnittlich 14 Prozent seiner Arbeitszeit mit Verwaltungs- aufgaben. Das ergab der im Juni die- ses Jahres veröffentlichte Ärztemo- nitor – eine Befragung von 11 000 Vertragsärzten und -psychothera- peuten im Auftrag der Kassenärztli- chen Bundesvereinigung (KBV) und des NAV-Virchow-Bundes. Die

Erhebung zeigte auch, dass 57 Pro- zent der Ärzte nicht ausreichend Zeit für die Behandlung ihrer Pa- tienten haben. Keine Frage: Hier be- steht eindeutig Handlungsbedarf.

Für die Kassenärztliche Bundes- vereinigung ist der Abbau von Bü- rokratie eine der wichtigsten Aufga- ben, nicht zuletzt deshalb, weil der Arztberuf insgesamt wieder attrak- tiver werden muss. Da die Vertrags- ärzte und -psychotherapeuten am besten einschätzen können, wo- durch die Bürokratie in den Praxen reduziert werden könnte, will die KBV sie stärker in den Prozess des Bürokratieabbaus einbinden. Ab dem 30. Oktober steht dazu im Sicheren Netz der Kassenärztlichen Vereini- gungen (KVen) das onlineForum bereit, das zum Dialog einlädt. Der Name des Portals ist zugleich das Ziel: „Mehr Zeit für Patienten“.

Ärzte und Psychotherapeuten sind

aufgerufen, über das Portal der KBV Hinweise zu geben, an wel- chen Stellen im Praxisalltag Büro- kratie reduziert werden kann.

In der Rubrik „Im Dialog“ kön- nen Nutzer des Forums Hinweise direkt an die KBV senden. Jeder eingehende Vorschlag wird geprüft, in erster Linie unter dem Aspekt, ob er geeignet ist, die Bürokratiebelas- tung in den Praxen zu reduzieren und ob eine Umsetzung möglich ist.

Nach der Prüfung soll der Einsen- der eines Vorschlags eine Antwort erhalten und erfahren, was aus sei- nem Vorschlag wird.

Besonders konstruktive Ideen werden – gekoppelt mit der Ant- wort der KBV – auf der Website veröffentlicht. Regelmäßig wird auf der Startseite der „Vorschlag des Monats“ vorgestellt. Die Nut- zer des Portals haben die Möglich- keit, die eingestellten Vorschläge zu kommentieren. Außerdem gibt es eine regelmäßige Blitzumfrage sowie Informationen dazu, was be- reits im Kampf gegen die Büro - kratie erreicht wurde. Auch die Kassenärztlichen Vereinigungen können das Forum als Instrument zum Dialog nutzen. Bereits zum Start des Forums sind Lösungen zum Bürokratieabbau aus ver- schiedenen KVen eingestellt, die alle nutzen können. Weitere sollen folgen.

Mit der neuen Kommunikations- plattform will die KBV einen offe- nen Dialog zum Bürokratieabbau in Gang setzen und die Ärzte und Psy- chotherapeuten aktiv am Bürokra- tieabbau beteiligen. Je mehr Praxen mitwirken, desto größer wird der Druck auf die Krankenkassen und die Politik, die Entbürokratisierung Mit dieser Anzeige

will die KBV in ihren eigenen Printmedien und in Publikationen der KVen für die Initiative zum Bürokratieabbau werben.

P O L I T I K

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Deutsches Ärzteblatt

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Heft 43

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26. Oktober 2012 A 2113 gemeinsam mit der Ärzteschaft an-

zugehen.

Bereits seit mehreren Jahren durchforstet die Kassenärztliche Bundesvereinigung alle Regelun- gen und Bestimmungen, die mit ei- nem zusätzlichen Aufwand für die Praxen verbunden sind und prüft, inwieweit diese „entschlackt“ wer- den können. Erste Ergebnisse sind da: Ärzte mit einer Abrechnungsge- nehmigung für Koloskopien müs- sen nicht mehr jährlich, sondern nur noch alle zwei Jahre ihre Dokumen- tationen einreichen. Die Änderung des Prüfintervalls war möglich, weil bei den Kontrollen keine Män- gel mehr festgestellt wurden. Wei- tere Ziele stehen auf der Agenda – unter anderem die Abschaffung der Praxisgebühr und des „Musters 60“, dem Antrag zum Antrag auf Verordnung einer Rehabilitation.

Bürokratie verhindern, bevor sie entstanden ist

Bürokratie als solche zu identifizie- ren und abzubauen ist ein wichtiges Ziel der KBV-Initiative „Mehr Zeit für Patienten“. Aber es ist nicht das einzige. Noch besser ist es, Büro- kratie künftig erst gar nicht entste- hen zu lassen. Deshalb hat die Kas- senärztliche Bundesvereinigung

schon vor einiger Zeit das soge- nannte Ex-ante-Verfahren einge- führt. Damit werden neue Regelun- gen, zum Beispiel im Bereich der Qualitätssicherung, unter die Lupe genommen, bevor sie in Kraft tre- ten. Mit dem Standardkosten-Mo- dell – einem etablierten Verfahren zur Messung von Bürokratiekosten – wird vorab untersucht, wie viel Zeit beispielsweise die geplante Dokumentation kosten würde. Da- zu finden Tests in Arztpraxen statt.

Stimmt die Kosten-Nutzen-Relati- on nicht, setzt sich die KBV dafür ein, dass der Aufwand deutlich re- duziert wird. Ärzte und Psychothe- rapeuten, die an solchen Einschät- zungen von Bürokratiefolgekosten teilnehmen wollen, können sich über das neue onlineForum als An- sprechpartner für die KBV regis- trieren lassen.

In der vertragsärztlichen Versor- gung gibt es noch viele Regelungen und Vorgaben, die effizienter ge- staltet oder gar abgeschafft werden können. Mit dem neuen onlineFo- rum im Sicheren Netz möchte die Kassenärztliche Bundesvereini- gung die Erfahrungen der Ärzte- schaft aus dem Praxisalltag sam- meln, um gezielt gegen die überbor- dende Bürokratie vorgehen zu kön-

nen. Das Portal im Sicheren Netz der KVen soll allen interessierten Vertragsärzten und -psychothera- peuten die Möglichkeit bieten, eine offene Diskussion zu führen. Jeder Vertragsarzt und Vertragspsycho- therapeut mit einem KV-SafeNet*- oder einem KV-FlexNet-Anschluss hat Zugang und kann mitdiskutie- ren.

Hohe Beteiligung kann die Belastung verdeutlichen

Die KBV hofft, dass sich möglichst viele Praxen beteiligen. Dies würde nicht nur deutlich machen, wie groß die Belastung der Ärzte und Psy- chotherapeuten durch die zuneh- mende Bürokratie ist, sondern dass es effektive Möglichkeiten gibt, diese zu reduzieren. Es geht um ein wichtiges Gut: um mehr Zeit für die

Patienten.

Dipl.-Med. Regina Feldmann, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Was ist das onlineForum?

Das onlineForum „Mehr Zeit für Patienten“ ist ein interak- tives Portal, das die Kassenärztliche Bundesvereinigung eingerichtet hat, um den Abbau von Bürokratie in Arzt - praxen voranzutreiben. Vertragsärzte und Vertragspsycho- therapeuten haben die Möglichkeit, sich direkt mit ihren Vorschlägen und Ideen einzubringen. Darüber hinaus können sich Nutzer darüber informieren, gegen welche bürokratischen Ärgernisse die KBV bereits vorgeht und was sie bisher erreicht hat. Auch die KVen stellen dort Lösungen vor.

Was passiert mit den Vorschlägen?

Unter dem Menüpunkt „Im Dialog“ können Ärzte und Psychotherapeuten Hinweise geben, an welchen Stellen Bürokratie abgebaut werden kann. Die KBV prüft in jedem einzelnen Fall, ob der Vorschlag geeignet ist, die Büro - kratiebelastung in den Praxen zu reduzieren und ob eine Umsetzung möglich ist. Ist dies der Fall, wird die KBV sich dafür einsetzen, eine Lösung zu finden. Besonders

konstruktive Vorschläge und auch die Antworten der KBV darauf werden im onlineForum veröffentlicht. Die Nutzer des Portals haben die Möglichkeit, die eingestellten Ideen zu kommentieren.

Wer kann das onlineForum nutzen?

Alle Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten, die über einen KV-SafeNet*- oder einen KV-FlexNet- Anschluss verfügen. Damit haben sie Zugang ins Sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen und können das Forum nutzen. Mehr Information dazu finden Interessierte auf der Internetseite der KBV unter www.kbv.de/buerokratieabbau.html

Der direkte Weg ins onlineForum:

Besucher des onlineForums geben nach der Anmeldung im Sicheren Netz in das Browser-Fenster die Adresse http://buerokratieabbau.kv-safenet.de ein oder gehen über das Portal ihrer KV und den dort eingestellten Link zum onlineForum.

DAS ONLINEFORUM IN KÜRZE

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Das onlineForum „Mehr Zeit für Patienten“ ist im Sicheren Netz der KVen unter der Adresse http://buerokratieabbau.kv-safenet.de erreichbar.

* Bitte beachten Sie, dass KV-SafeNet nicht mit der Firma SafeNet, Inc., USA, in firmenmäßiger oder vertraglicher Verbindung steht.

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