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Generika müssen nicht immer kostengünstiger sein

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Academic year: 2022

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In einer Zeit, da Kosten im Gesundheitswesen eine immer grössere Rolle spielen, gewinnen Generika immer mehr an Bedeutung. Therapie- pläne, die sich einzig an Generika ausrichten, sind allerdings letztlich nicht in jedem Fall kostengünstiger. Das zumindest legt eine Modellrechnung nahe, die Patt Ellen Panzer und Kollegen im «American Journal of Medical Care»

publiziert haben.

A M E R I C A N M A N AG E D C A R E

Dass Generika kostengünstiger sind als die Originalpräparate, ist grundsätzlich verbürgt, denn ihre Preise müssen von Ge- setzes wegen mindestens 20 Prozent unter denen der Originale liegen. Allerdings ist damit offenbar nicht zwingend gesagt, dass die Gesundheitskosten bei Anwendung von Generika unter dem Strich auch geringer ausfallen. Eine amerikanische Ar- beitsgruppe hat dies anhand eine Modellrechnung aufzuzeigen versucht. Sie legte dabei hypothetische Behandlungspläne zugrunde, die entweder auf Generika oder auf den Original- präparaten basierten, und zwar bei Patienten, die unter Angst- störungen leiden, womöglich in Komorbidität mit einer de- pressiven Störung. Es zeigte sich dabei, dass die Medikamen- tenkosten unter der Generikastrategie wie zu erwarten geringer ausfielen. Allerdings stellten die Autoren in Rechnung, dass es Unterschiede vor allem hinsichtlich der Verträglichkeit der einzelnen Substanzen gibt. Unverträglichkeit führt des Öfteren zum Therapieabbruch und zwingt dazu, den Patienten auf ein anderes Medikament umzustellen. Eine nicht zu Ende geführte Therapie, so die Kalkulation der Autoren, ist dazu angetan, die Kosten letztlich in die Höhe zu treiben, etwa durch eine notwendig werdende Hospitalisation. Denn klar ist, dass ein

Therapieabbruch ein erhöhtes Risiko für einen Rückfall in sich birgt. Entscheidend für die Modellrechnung ist nun, dass neue, besser verträgliche Substanzen noch gar nicht als Generika auf dem Markt sind. Die Autoren geben ein Beispiel dafür: 14 Pro- zent der Patienten berichten über Nausea unter verzögert frei- gesetztem Paroxetin, aber 23 Prozent unter dem «immediate released» Paroxetin. Grundsätzlich sind, wie die Autoren ver- merken, bei den verschiedenen SSRI die Abbruchraten der Stu- dienlage nach nicht exakt gleich. Allerdings gibt es bei Angst- störungen bis jetzt nur wenige direkt vergleichende Unter- suchungen, was die Autoren auch erwähnen. Sie beziehen sich also auf die jeweils verfügbaren Daten der einzelnen Medika- mentenstudien, was sicher ein gewisser Schwachpunkt der Berechnung ist.

Dem Modell nach hat, dem gegenwärtigen Verschreibungsver- halten entsprechend, unter den Generika Fluoxetin den gröss- ten Anteil, gefolgt von Paroxetin und Citalopram. Die Berech- nungen wurden dann nach der mutmasslich durchgeführten Dauertherapie von mehr als 180 Tagen, den voraussichtlichen Raten eines vorzeitigen Abruchs mit Wechsel des Behand- lungsregimes und einer notwendig werdenden Dosiserhöhung kalkuliert. Die Auswertungen ergaben schliesslich, dass die Arzneimittelkosten unter Generika um insgesamt 0,29 Dollar pro Patient und Monat reduziert werden konnten, während ins- gesamt die Gesundheitskosten geringfügig um 0,06 Dollar an- stiegen. Das sei, so die Autoren, ein indirektes Ergebnis «einer grösseren Zahl an Patienten, die die empfohlenen Therapie- richtlinien mit Generika nicht einhalten können», weil Dosis- erhöhungen und frühzeitiger Therapieabbruch bei ausschliess- licher Anwendung der verfügbaren SSRI-Generika gehäuft vor- kommen. Entsprechende Ergebnisse waren bereits in früheren Untersuchungen erzielt worden.

ARS MEDICI 13 2006

633

S T U D I E

Generika müssen nicht immer kostengünstiger sein

Eine Modellrechnung zur Anwendung von SSRI bei Angststörungen

■■

■ Eine Modellrechnung zeigt, dass die ausschliessliche Anwendung von Generika die Therapiekosten für Patienten mit Angststörungen (und Depression) geringfügig ansteigen lassen.

M M M

M e e e e rr rr k k k k ss ss ä ä ä ä tt tt zz zz e e e e

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Dabei gingen die Autoren übrigens davon aus, dass Wirksam- keitsäquivalenz zu den Originalpräparaten besteht; die Unter- schiede bestehen also einzig darin, dass bestimmte, überlegene Präparate noch nicht als Generika verfügbar sind. Im Übrigen weisen die Autoren darauf hin, dass es sich um eine Modell- rechnung handle, die einige Einflussfaktoren ausser Acht lasse, welche das Ergebnis in der Praxis durchaus beeinflussen

könnten. Deshalb müssten die Resultate unter Alltagsbedin- gungen überprüft werden, schreiben sie.

Patt Ellen Panzer et al.: Implications of an SSRI generic step therapy pharmacy benefit design: an economic model in anxiety disorders. Am J Manag Care 2005; 270–279.

Uwe Beise Interessenkonflikte: keine deklariert

S T U D I E S T U D I E

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ARS MEDICI 13 2006

Für die Richtigkeit der Angaben in den Beiträgen der Rubrik «Pharma News» übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

P H A R M A N E W S

Seit Juni 2006 erscheint die Hel- vepharm AG in einem neuen Kleid.

Zusätzlich zum neuen Logo kom- men neue Packungen dazu. Klar, übersichtlich und modern sind die neuen Verpackungen gestaltet. Die eindeutige Unterscheidbarkeit wurde im neuen Design als höchste Prio- rität mit einbezogen. Erdtöne und Leuchtfarben sind Bestandteil des Konzeptes.

Einzigartig, vertraut, aktiv

Als Vermarkter und Verteiler hochwertiger Generika hat Helvepharm ambitiöse Wachs- tumsziele und investiert deshalb die erwirt- schafteten Mittel in die Zukunft – mit einem attraktiven Sortiment, das sich nun durch die neue, klare und übersichtliche Packungsge- staltung von der Konkurrenz abhebt.

Das neue Konzept

Die Unterscheidbarkeit ist bei einer Gene- rikapackung ein wesentlicher Punkt. Die Ge- fahr, Medikamente miteinander zu verwech- seln, ist nicht zu unterschätzen. Dem wurde im neuen Konzept der Packungsgestaltung Rechnung getragen. Die verschiedenen The- rapiegebiete werden durch ganzflächige Farbtöne unterschieden. Mit verschiedenen Leuchtfarben werden die jeweiligen Wirk- stoffe innerhalb eines Therapiegebietes dif- ferenziert. Die Dosierung ist gross und über- sichtlich dargestellt, neu wird auch die Gale- nik aufgeführt. Die neuen Packungen der Helvepharm tragen einen wesentlichen Teil zur Patientensicherheit bei.

Laufende Umstellung

Ab sofort werden die einzelnen Packungen laufend auf das neue Design umgestellt und

kontinuierlich im Markt eingeführt. Das Packungskonzept wurde von Swissmedic bereits verabschiedet, trotzdem muss nun noch jede einzelne Packung von Swissmedic bewilligt werden. Die Dauer der Umstel- lungsphase ist zum jetzigen Zeitpunkt des- halb nur schwer abschätzbar.

Preiswert und den Preis wert

Helvepharm will zu den drei günstigsten An- bietern von Generika im Schweizer Markt gehören. Effiziente Arbeit, schlanke Kosten- strukturen und die Konzentration auf das Wesentliche machen es möglich, dass mit Medikamenten von Helvepharm bis zu 70 Prozent gegenüber Erstanbieterpräparaten eingespart werden können. Helvepharm- Medikamente sind auch für die Gesundheits- kosten eine willkommene Therapie.

Helvepharm mit neuem Erscheinungsbild

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