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Archiv "Arbeitsplatz Krankenhaus: Was Ärzte zufriedener macht" (15.03.2013)

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ie Zufriedenheit mit dem Ar- beitsplatz und dessen subjek- tiv wahrgenommene Attraktivität bestimmen maßgeblich, wie moti- viert Mitarbeiter ihre Arbeit verrich- ten. Sie sind zudem zentrale Erfolgs- faktoren, um gutes Personal erfolg- reich gewinnen und an eine Organi- sation binden zu können. Auch im aktuell umkämpften Personalmarkt für den ärztlichen Dienst in den Kli- niken gilt, dass diejenigen Kranken- häuser, die die attraktiveren Arbeits- bedingungen aufweisen und mehr Geschick bei der Ansprache und Einbindung von Ärztinnen und Ärz- ten entwickeln, im Wettbewerb um die verfügbaren Arbeitskräfte am Markt erfolgreicher abschneiden.

Doch wie zufrieden sind die Ärz- te in den deutschen Krankenhäusern

mit ihrem Arbeitsplatz eigent- lich? Und fast noch wichti-

ger: Welche kon-

kreten Arbeitsplatzmerkmale sind es, die einen Arbeitsplatz im ärztli- chen Dienst eines Krankenhauses aus Sicht der Ärzteschaft beson- ders attraktiv oder unattraktiv ma- chen? Erst das Wissen darum er- möglicht es, gezielte Personalma- nagementkonzepte für den Arbeits- platz Krankenhaus zu entwickeln, mit denen sich erfolgreich gute Ärzte für den Arbeitsplatz Kran- kenhaus gewinnen, binden und motivieren lassen.

Mäßig zufrieden und latent wechselbereit

Vor diesem Hintergrund wurden im Winter 2011/2012 insgesamt 2 117 Ärzte in deutschen Krankenhäusern in einer Online-Befragung zum The- ma Arbeitsplatzzufrie-

denheit und

-attraktivität befragt. Im Folgenden sollen zentrale Ergebnisse der Stu- die skizziert werden.

Zunächst wurden die Ärzte nach ihrer Gesamt-Arbeitsplatzzufrieden - heit, der wahrgenommenen Arbeits- platzattraktivität und ihrer Arbeit- geberbindung befragt. Mit Blick auf die wahrgenommene Arbeitsplatz- attraktivität zeigt sich, dass aktu- ell circa 70 Prozent der befrag- ten Ärzte ihren Arbeitsplatz grund- sätzlich als attraktiv bewerten. Je- doch sind nur ungefähr 60 Prozent der Befragten mit ihren derzeiti- gen Arbeitsbedingungen zufrieden, mehr als jeder Dritte ist es hingegen nicht.

Auch die Arbeitgeberbindung er- scheint vielfach verbesserungsfä- hig, wenn auch nicht katastrophal.

Circa 67 Prozent der Befrag- ten können sich mit ihrem

Krankenhaus als Arbeitge- ber identifizieren, und et- wa 70 Prozent der Be- fragten würden ihren

derzei tigen Arbeit- geber auch wei- terempfehlen.

ARBEITSPLATZ KRANKENHAUS

Was Ärzte zufriedener macht

Eine Studie der Fachhochschule Münster zeigt auf, wie Krankenhäuser sich als attraktive Arbeitgeber für Ärztinnen und Ärzte profilieren können.

Fotos: iStockphoto/picture alliance

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15. März 2013 A 495 Ursächlich dafür mag indes sein,

dass nur circa 34 Prozent der Be- fragten die Arbeitsbedingungen für Ärzte in anderen Krankenhäusern besser als die eigenen beurteilen.

22 Prozent würden sich nicht noch einmal in ihrem derzeitigen Kran- kenhaus bewerben, hätten sie es noch einmal zu entscheiden. Die latente Wechselbereitschaft in der Ärzteschaft kann als relativ hoch angesehen werden: Knapp 40 Pro- zent der Befragten denken öfter dar an, den Arbeitgeber zu wechseln oder zu verlassen, und fast 70 Pro- zent der Befragten haben sich in den letzten drei Monaten aktiv über offene Stellen informiert.

Neben der Gesamt-Arbeitsplatz- zufriedenheit erfolgte auch eine de- taillierte Durchleuchtung der Ar- beitsplatzattraktivität entlang von zwölf Merkmalsbereichen, welche die zentralen Bewertungsmerkma- le eines Arbeitsplatzes aus Sicht der Ärzteschaft repräsentieren. Die Merkmalsbereiche und die darin je- weils enthaltenen Merkmale wur- den im Rahmen von Vorab-Work- shops mit Geschäftsführern, Perso- nalleitern und Ärzten aus Kranken- häusern sowie Spezialisten aus dem Personalberatungswesen erarbeitet.

Zu jedem der zwölf Merkmals- bereiche wurden jeweils spezifische Fragen sowie die Gesamtzufrieden- heit mit dem Merkmalsbereich er- fasst. Der Befragung lag eine Skala von eins (ganz und gar nicht zufrie- den) bis sieben (voll und ganz zu- frieden) zugrunde. Grafik 1 zeigt die Anteile der mit dem jeweiligen Merkmalsbereich unzufriedenen Be- fragten sowie die Mittelwerte der Bewertungen über alle Befragten.

Im Detail zeigt sich ein nachdenk- lich stimmendes Bild:

Nur ein einziger von den zwölf Merkmalsbereichen erreicht im Durchschnitt eine positive Zu- friedenheitsbewertung (Wert ≥5).

Weitere sechs Merkmalsberei- che wurden im Durchschnitt als we- der zufrieden damit noch unzufrie- den damit bewertet (5> Wert ≥4).

Bei fünf Merkmalsbereichen lag der Zufriedenheitswert im nega- tiven Bereich (Wert <4).

Grundsätzlich zeigt sich weiter- hin, dass mit steigender ärztlicher

Hierarchieposition auch die Zufrie- denheit mit dem Arbeitsplatz steigt.

So sind Chefärzte im Durchschnitt zufriedener mit ihrem Arbeitsplatz und haben eine höhere Verbunden- heit mit dem Arbeitgeber als bei- spielsweise Oberärzte, welche wie- derum ihren Arbeitsplatz im Durch- schnitt positiver bewerten als Assis- tenzärzte. Auch bei der Bewertung der zwölf einzelnen Merkmalsbe- reiche hat die berufliche Position

einen Einfluss auf die Zufrieden- heit: Während Chefärzte bei kei- nem einzigen der zwölf Merkmals- bereiche im Durchschnitt eine Un- zufriedenheit aufweisen, ist dies bei den Assistenzärzten in zwei Dritteln der zwölf Merkmalsbereiche der Fall (Grafik 2).

Das Betriebsklima hat den größten Einfluss

Grundsätzlich lässt sich konstatie- ren, dass jene Arbeitsplatzmerkma- le, bei denen Arbeitnehmer unzu- frieden sind, meist auch Ansatz- punkte für eine Attraktivitätsstei - gerung des Arbeitsplatzes bieten.

Aber auch Merkmale, bei denen die Zufriedenheit vergleichsweise hö- her ist als bei anderen Merkmalen, können sich für Maßnahmen zur

Attraktivitätssteigerung anbieten.

Zur Analyse des Einflusses ein - zelner Arbeitsplatzmerkmale und Merkmalsbereiche auf die Zufrie- denheits- und Attraktivitätswahr- nehmung wurde daher eine mul - tivariate Treiberanalyse durchge- führt. Die Analyse zeigt, dass über alle Befragten hinweg das Betriebs- klima den größten Einfluss auf die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu haben scheint, gefolgt von der Fort-

und Weiterbildungssituation im Kran- kenhaus, den Vorgesetzen und ih- rem Führungsstil und der fakti- schen Arbeitsbelastung. Andere Merkmale hingegen, wie beispiels- weise die Zufriedenheit mit den Gesundheits- und Sozialleistun- gen, haben insgesamt einen geringen Einfluss auf die Gesamt-Arbeits- platzzufriedenheit, obwohl auch hier Unzufriedenheit besteht. Eine weite- re Verbesserung des Betriebsklimas verspricht entsprechend in der Re- gel einen höheren Zufriedenheits- schaffungseffekt als eine Anhe- bung der Gesundheits- und Sozial- leistungen.

Die multivariate Treiberanalyse wurde anschließend auch noch ein- mal für die einzelnen Hierarchie- gruppen getrennt durchgeführt. Da-

ganz und gar nicht zufrieden nicht zufrieden eher nicht zufrieden GRAFIK 1

Anteile unzufriedener Befragter Durchschnitts-

werte*

Arbeitsbelastung Arbeitszeitengestaltung Gesundheits- und Sozialleistungen Aufstiegsmöglichkeiten und Karriere Vereinbarkeit von Beruf und Familie Vorgesetzte und Führungsstil

Gehalt und Verdienst Raum- und Arbeitsmittelausstattung Entfaltung im Alltag Fort- und Weiterbildung Betriebsklima Anspruch und Qualität der Patientenversorgung

Voller Einsatz für die Patienten:

Knapp die Hälfte der Ärzte empfin- den die Arbeitsbe- lastung als zu hoch.

Dass die Qualität der Patientenver- sorgung darunter leidet, meinen aber nur relativ wenige.

Quelle: Holger Buxel

0 % 20 % 40 % 60 %

18,7 17,2 16,3

15,4 16,4

13,5 13,5 11,2 11,3 11,9 8,2 3,7

23,3 18,2 21,1 18,6 19,1 14,4 16,7 18,4

17,9 18,2 17,4 11,3

(Σ=49,9 %) (Σ=43,5 %) (Σ=43,2 %) (Σ=42,1 %) (Σ=41,9 %) (Σ=36,1 %) (Σ=34,9 %) (Σ=33,1 %) (Σ=33,0 %) (Σ=32,6 %) (Σ=27,1 %) (Σ=16,0 %)

3,75 3,91 3,69 3,87 3,94 4,25 4,30 4,40 4,36 4,45 4,64 5,00 7,8

8,1 5,7

8,1 6,4 8,2 4,7 3,5 3,8

2,5 1,6 1,0

*Die Einschätzung erfolgte auf einer Skala von 1–7, wobei eine 1 für ganz und gar nicht zufrieden, eine 4 für weder zufrieden noch unzufrieden und eine 7 für voll und ganz zufrieden stand.

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15. März 2013 nen fehlenden Unterstützung durch den Arbeitgeber bei der Organisa - tion der Kinderbetreuung während der Arbeitszeit (mehr als 50 Pro- zent), mangelnden Angeboten an flexiblen und bedarfsgerechten Teil- zeitbeschäftigungsangeboten (mehr als 30 Prozent) und einer nicht vor - ausschauenden Planung der Ar - beits- und Dienstzeiten (circa 30 Pro- zent). Überwiegend positive Bewer- tung herrscht bei der Berücksich- tigung der eigenen Bedürfnisse bei der grundsätzlichen Dienst- plangestaltung (mehr als 70 Pro- zent) und der Urlaubsplanung mit schulpflichtigen Kindern (mehr als 80 Prozent).

Die meisten Ärzte sind mit den Verdienst zufrieden

Ein Drittel der Befragten ist mit der Fort- und Weiterbildung in ihrem Krankenhaus unzufrieden. Bei den in der Facharzt-Weiterbildung be- findlichen Ärzten liegt der Anteil der Unzufriedenen sogar bei knapp 45 Prozent. Das liegt unter ande- rem daran, dass viele Arbeitgeber die Kosten für Fort- und Weiterbil- dungen nicht übernehmen, neue Kollegen häufig nicht gut einge - arbeitet werden, nicht genügend Wert auf eine gute Weiterbildung der in der Facharztausbildung be- findlichen Ärzte gelegt wird und viele Krankenhäuser ihre Ärzte bei der Teilnahme an Kongressen nicht ausreichend unterstützen. Ärzte in Weiterbildung beurteilen die Wei- terbildung in ihrem Fachgebiet überwiegend als nicht gut struktu- riert (55,4 Prozent). Dennoch schät- zen knapp 60 Prozent die Rah - menbedingungen so ein, dass sie einen Abschluss der Weiterbildung innerhalb der dafür vorgesehe- nen Regelzeit ermöglichen. In 41,2 Prozent der Fälle setzt dies je- doch Überstunden voraus. Wäh- rend die fachliche Qualität der Weiterbildung von mehr als der Hälfte der Befragten als gut bewer- tet wird, bemängeln 42 Prozent, dass der ihnen zugesicherte An- spruch auf qualifizierte Weiterbil- dung nicht im vollen Umfang er- füllt wird.

Knapp zwei Drittel der befrag- ten Ärzte sind insgesamt mit dem bei zeigte sich, dass sich die Rang-

folge einzelner Merkmalsbereiche, was die Bedeutung für die Ge - samt-Arbeitsplatzzufriedenheit an- belangt, bei den Hierarchiegruppen leicht unterscheidet. Bei den Assis- tenzärzten sind die wichtigsten Merkmalsbereiche die Fort- und Weiterbildungssituation sowie die Arbeitszeitengestaltung, bei Chef- ärzten sind es hingegen das Be-

triebsklima und der Führungsstil ih- rer Vorgesetzten in der Kliniklei- tung. Damit lassen sich auch unter- schiedliche Handlungsschwerpunk- te für eine Attraktivitätssteigerung zwischen den einzelnen Hierarchie- ebenen ableiten, die es bei der Ent- wicklung geeigneter Konzepte zur Steigerung der Arbeitsplatzzufrie- denheit zu beachten gilt.

Lieber weniger Überstunden, auch wenn es bezahlte sind

Innerhalb der zwölf Merkmalsbe- reiche wurde jeder Merkmalsbe- reich noch einmal durch gezielte Fragen vertieft.

Beim Merkmalsbereich Arbeits- zeitengestaltung, mit dem 43,5 Pro- zent der befragten Ärzte unzufrie- den sind, wurden beispielsweise Fragen zum Überstundenanfall, de- ren Ausgleich und Vergütung, zur Einhaltung gesetzlicher Arbeitszei- tenbestimmungen und zur Belas-

tung durch Dienste gestellt. Hier zeigte sich zum Beispiel hinsicht- lich der Arbeitszeitgestaltung, dass derzeit mehr als 70 Prozent der Be- fragten mehr als zehn Überstunden pro Monat machen, 30 Prozent ma- chen auch mehr als 25 Überstunden pro Monat. Bei der Hälfte der Befrag- ten werden weniger als 20 Prozent ihrer Überstunden durch Geld oder Freizeit ausgeglichen, aber knapp

30 Prozent der Befragten bekommen einen annähernd 100-prozentigen Ausgleich.

Etwa 45 Prozent der Be- fragten geben an, dass in ihrem Arbeitsbereich die gesetzlichen und vertrag- lich vereinbarten Arbeits- zeitregelungen nicht einge- halten werden. 70 Prozent der Befragten empfinden die Belastung durch Diens- te als sehr hoch. Anschlie- ßend wurden diese Ergeb- nisse genommen und ihr relativer Einfluss auf die jeweilige Zufriedenheitsbe- wertung des Merkmalsbe- reichs betrachtet. So zeigt sich zum Beispiel, dass dort die Zufriedenheit mit der Arbeitszeitengestaltung ten- denziell überdurchschnitt- lich hoch ist, wo die ge - setzlichen Arbeitszeitenregelungen eingehalten werden, gefolgt von den Arbeitsverhältnissen, bei de- nen eine Mitsprache bei der Schichtplanung gut gewährleistet ist, gefolgt von einer geringen Belastung durch Wochenenddiens- te. Der finanzielle Ausgleich der Überstunden hat indes einen ver- gleichsweise geringen Einfluss auf die Zufriedenheit mit der Arbeits- zeitengestaltung. Mit anderen Wor- ten: Wesentlich wichtiger ist den Befragten ein geringerer „work - load“ mit wenigen Überstunden, als dass Überstunden anfallen, auch wenn diese im Gegenzug bezahlt werden.

Beim Merkmalsbereich Verein- barkeit von Beruf und Familie zeigte sich, dass circa 42 Pro- zent der Studienteilnehmer mit der Vereinbarkeit von Beruf und Fa - milie unzufrieden sind. Dies liegt vor allem an der wahrgenomme-

Foto: iStockphoto

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A 498 Deutsches Ärzteblatt

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15. März 2013 Betriebsklima an ihrem Arbeits-

platz zufrieden. Knapp 27 Prozent sind es hingegen nicht. Die Mehr- heit der Studienteilnehmer gibt an, dass Kollegen mit Migrationshinter- grund genauso gut integriert werden wie Kollegen ohne Migrationshin- tergrund (81,1 Prozent). Eine „Kul- tur des gegenseitigen Helfens“ und eine funktionierende Zusammenar- beit mit anderen Berufsgruppen er- leben mehr als die Hälfte der befrag- ten Ärzte. Hingegen sehen annä- hernd die Hälfte der Studienteilneh- mer ihre Anliegen und Probleme nicht angemessen von der Ge- schäftsführung und Klinikleitung berücksichtigt.

Die überwiegende Zahl der Be- fragten ist insgesamt mit ihrem Verdienst zufrieden, nur 34,9 Pro- zent sind es nicht. Allerdings halten sich nur 42,8 Prozent der Ärzte – angesichts ihrer bisherigen Berufs- erfahrung – für gut entlohnt.

Auf Basis solcher Erkenntnisse wurden auch für andere Merkmals- bereiche diejenigen Merkmale iden- tifiziert, die jeweils innerhalb des Bereiches die Zufriedenheit am meisten beeinflussen, was als Grund-

lage für die Entwicklung geeigneter Konzepte zur Zufriedenheitssteige- rung herangezogen werden kann.

Insgesamt zeigt sich, dass die Ar- beitsplatzzufriedenheit und Arbeits- platzattraktivitätsbewertung in der Ärzteschaft in deutschen Kranken- häusern nicht katastrophal sind, aber durchaus einiges Verbesse- rungspotenzial im Detail aufzeigen.

Im Fokus: Klima, Führung, Belastung und Weiterbildung

Die Studienergebnisse, die hier nur in Teilen skizziert werden konnten, weisen insgesamt darauf hin, dass Krankenhäuser, die ihre Arbeitsplatz - attraktivität gezielt steigern wollen, vor allem ihr Betriebsklima, ihre Fort- und Weiterbildungsangebote, ihre Vorgesetzen und deren Füh- rungsstil sowie die Arbeitsbelastung insgesamt kritisch durchleuchten und hinterfragen sollten, ob und wie sie sich hier verbessern können. Je besser das Krankenhaus in diesen Punkten abschneidet, desto höher ist in der Regel auch die Arbeitsplatz- zufriedenheit. Dabei gilt es aller- dings zu berücksichtigen, dass sich die Zufriedenheitsbewertungen und

das, was konkret die Arbeitsplatzzu- friedenheit positiv und negativ be- einflusst, zwischen den einzelnen Hierarchieebenen des ärztlichen Dienstes leicht unterscheiden. Bei Assistenzärzten dominieren Weiter- bildungs- und Arbeitszeitenfragen, bei Oberärzten hingegen eher Fra- gen der Entfaltungsmöglichkeiten im Berufsalltag und des Betriebskli- mas. Details können dem Gesamt- berichtsband zur Studie entnommen werden.

Werden die im Rahmen der Stu- die gewonnenen Erkenntnisse in ein systematisches und intelligentes Personalmanagement für den Ar- beitsplatz Krankenhaus überführt, sind wahrscheinlich sehr positive Effekte auf die Motivation der Ärz- te zu erwarten, verbunden auch mit deutlich verbesserten Chancen bei der Personalsicherung im Wettbe- werb um die Ressource Arzt im

Krankenhaus.

Prof. Dr. Holger Buxel Fachhochschule Münster Corrensstraße 25, 48149 Münster buxel@fh-muenster.de

@

Weitere Studienergebnisse unter:

www.aerzteblatt.de/13494

Zufriedenheit im Karriereverlauf

Arbeitsplatzzufriedenheit Arbeitsplatzattraktivität Identifikation mit Arbeitgeber Arbeitszeitengestaltung Arbeitsbelastung Vereinbarkeit von Beruf und Familie Entfaltung im Alltag Fort- und Weiterbildung Betriebsklima Vorgesetzte und Führungsstil Gehalt und Verdienst Aufstiegsmöglichkeiten Gesundheits- und Sozialleistungen Raum- und Arbeitsmittelausstattung Anspruch und Qualität der

Patientenversorgung

Einfluss macht zufrieden:

Je höher die hier - archische Position, desto zufriedener sind die Ärztinnen und Ärzte.

Quelle: Holger Buxel

unzufrieden zufrieden GRAFIK 2

Gesamt - bewertung

Merkmals - bereiche

Assistenzarzt (in/nicht mehr in Weiterbildung) Oberarzt Funktionsoberarzt

Leitender Oberarzt Chefarzt/Ärztlicher Klinikdirektor

1 2 3 4 5 6 7

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