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Archiv "Nephroprotektion durch ACE-Hemmer: Prospektive Studien entscheidend" (08.01.1990)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Nephroprotektion durch ACE-Hemmer:

Prospektive Studien entscheidend

D

ie antihypertensive Therapie zielt darauf ab, den Blutdruck so- weit abzusenken, daß spätere Komplikationen mit Sicher- heit ausgeschaltet sind. Der neuerliche Trend geht nun dahin, für die einzelnen Gruppen der Antihypertoni- ka auszuloten, ob sie zusätz- liche Eigenschaften im Sinne einer differenzierteren The- rapie haben. Ein Antihyper- tonikum soll also nicht nur den Blutdruck beeinflussen, sondern sich auch günstig auf Begleitkrankheiten oder Fol- gen des Hochdrucks auswir- ken. Inwieweit ACE-Hemmer nach dem gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse die- sen Anforderungen entspre- chen, diskutierten Kliniker und Pharmakologen auf ei- nem Symposium im Oktober in Prien am Chiemsee. Hinter

Auch begabt kommt nicht von begütert. Begabte Schüler aber bereichern eine Schule. Die Summe der Begabungen ist der wahre Reichtum eines Landes.

Deshalb fördert die Schule Schloß Salem begabte junge Menschen - unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern. In Salem sollen sie jene weltweit anerkannte Erziehung erhalten, deren Ziel der ganze Mensch, der zur Verantwortung bereite, kritische, weltoffene Bürger ist.

So hat es uns der große Pädagoge und Mitgründer Kurt Hahn als Auftrag hinterlassen.

Schon heute erhält deshalb jeder dritte Salem-Schüler ein leistungs-

An die

Kurt-Hahn-Stiftung Schule Schloß Salem 7777 Salem 1

dieser Veranstaltung standen die Gesellschaft für Europä- ische Kommunikation, Ham- burg, als Organisator und das Pharmaunternehmen MSD Sharp & Dohme als Sponsor.

Prof. H.-H. Neumayer, an der nephrologischen Abtei- lung des Klinikums Nürnberg tätig, schnitt ein brisantes Thema an: die mehrfach po- stulierte nephroprotektive Wirkung von ACE-Hem- mern. Dieser Effekt wird — bei Vorliegen einer Nephro- pathie — als Vermindern oder Verhindern des progredien- ten Funktionsverlustes der Niere definiert.

Das Interesse konzentriert sich hierbei vornehmlich auf

bezogenes Stipendium. Wir möchten Salems Tore für noch mehr Talente weit geöffnet halten.

Über unseren Stiftungsfonds können Sie sich mit anderen die Förderung eines Schülers teilen, damit aus fähigen Schülern ganze Menschen werden.

Salem

KURT-HAHN-STIFTUNG

Name Straße PLZ, Ort

die diabetische Glomerulo- sklerose, zumal ACE-Hem- mer zu denjenigen Antihyper- tonika gehören, die für den hypertonen Diabetiker geeig- net erscheinen. Sie beeinflus- sen weder den Lipid- noch den Kohlenhydratstoffwech- sel negativ. Wenn sich erste Hinweise bestätigen lassen, bestehen sogar günstige Ein- flüsse auf den Hyperinsulinis- mus und die Tendenz zu ei- ner höheren Glukoseaufnah- me in die Muskulatur.

Hat sich eine diabetische Glomerulosklerose erst ein- mal ausgebildet, verläuft der Funktionsverlust linear mit einem jährlichen Verlust an 10 ml glomerulärer Filtra- tionsrate. In den 80er Jahren erschien eine Arbeit, die eine verlangsamte Progredienz bei adäquater Butdrucksenkung aufzeigte. Ein strikt behan- delter Blutdruck schien somit die Gewähr dafür zu sein, daß die Nierenschädigung langsa- mer fortschreitet. Wenig spä- ter fand sich in einer tierexpe- rimentellen Untersuchung an teilnephrektomierten Ratten eine verringerte Proteinurie, wenn angemessen blutdruck- senkend behandelt wurde.

Die Gabe speziell von ACE- Hemmern erzielte darüber hinaus signifikant weniger sklerosierte Glomerula.

Eine Hypothese erklärt diesen beobachteten Effekt durch ACE-Hemmer, der über die Blutdrucksenkung hinausreicht: Angiotensin II hat vasokonstriktorische Ef- fekte auf das Vas efferens des Glomerulums, um den Ge- fäßtonus und mit ihm auch den hydrostatischen Druck innerhalb des Glomerulums aufrechtzuerhalten; davon abhängig ist die glomeruläre Filtrationsleistung. Da ACE- Hemmer die Bildung von An- giotensin II unterdrücken, wirken sie gleichzeitig dem konstriktorischen Effekt ent- gegen. Dadurch läßt die über- mäßige Druckbelastung auf die Kapillarwände im Rah-

men des Hypertonus nach.

Nachdem — neben dem Dia- betes — dieser ebenfalls glo- merulumschädigenden Kom- ponente die volle Wucht ge- nommen ist, verzögert sich der progrediente Verlust der Nierenfunktion. Inzwischen erschienen erste Daten über einen verlangsamten Verlauf der renalen Progression unter ACE-Hemmern beim Men- schen.

Der Sachverhalt wäre ein- fach, wenn alle nachfolgen- den Untersuchungen zu glei- chen Aussagen gelangt wä- ren: Eine intensive Blut- drucksenkung, die auf diasto- lische Werte von 80 mmHg abzielte, wurde eingeleitet.

Eine zweite Gruppe erhielt ebenfalls eine antihypertensi- ve Therapie, nicht aber in dem drastischen Ausmaß.

Nur die besonders starke Blutdrucksenkung bewirkte zugleich einen Abfall des Se- rum-Kreatinins und eine er- höhte glomeruläre Filtra- tionsrate. ACE-Hemmer zeigten gegenüber den ande- ren blutdrucksenkenden Mit- teln jedoch keinen Vorteil.

Bei diabetischer Nephro- pathie ist ein Punkt beson- ders zu bedenken: Es gibt Areale der Hyper- und auch der Hypoperfusion in den Glomerula. Unter ischämi- schen Bedingungen gewinnt aber die Rolle des intrazellu- lären Kalziums an Bedeu- tung, das sich auf die mem- branösen Vorgänge auswirkt.

Der Blick richtet sich somit auch auf die Kalzium-Anta- gonisten. Nitrendipin konnte die glomeruläre Filtrationsra- te konstant halten, während sie in der Kontrollgruppe ab- fiel. Möglicherweise ist die Kombination eines ACE- Hemmers mit einem be- stimmten Kalzium-Antagoni- sten das „Ei des Kolumbus".

Jedenfalls müssen die bis jetzt verfügbaren tierexperimen- tellen Befunde und die retro- spektiv am Menschen gewon- nenen Daten durch prospek- tive Langzeituntersuchungen ergänzt werden, um zu defini- tiven Aussagen zu gelangen.

Dr. med. Lydia Hübner Ich möchte mich an der Förderung eines begabten Salem-Schülers

beteiligen. Bitte schicken Sie mir weitere Informationen.

A-80 (80) Dt. Ärztebl. 87, Heft 1/2, 8. Januar 1990

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