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Archiv "Mit ACE-Hemmer Lisinopril keine überstürzte Blutdrucksenkung" (01.03.1990)

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Mit ACE-Hemmer Lisinopril

keine überstürzte Blutdrucksenkung

S

ämtliche große Studien mit Antihypertensiva haben gerade die Kar- diologen immer wieder ent- täuscht. Denn, so Prof. Tho- mas Giles aus New Orleans, bisher sei es nicht gelungen, dadurch Mortalität und Mor- bidität der koronaren Herz- krankheit entscheidend zu beeinflussen. Anders dagegen beim Schlaganfall: Hier ließ sich durch Antihypertensiva die Häufigkeit reduzieren.

„Bei der Behandlung der Hy- pertonie muß uns bisher et- was Wichtiges entgangen sein, wodurch wir nicht in der Lage waren, Herzinfarkt und plötzlichen Herztod wir- kungsvoll aufzuhalten."

Diese Aussage machte Prof. Giles beim „Symposium Lisinopril" Mitte November in Verona, wo der neue ACE- Hemmer von MSD Sharp &

Dohme vorgestellt wurde.

Bisher zuwenig beachtet werden die circadianen Schwankungen und Verände- rungen des Blutdrucks, be- tonte Prof. Prince Zachariah von der Mayo-Klinik Roche- ster (Minnesota). Patienten mit vorbestehendem Risiko, die bereits eine kardiovasku- läre Erkrankung haben, kön- nen durch eine übermäßige Blutdrucksenkung noch zu- sätzlich gefährdet werden. Es stelle sich die Frage, ob gera- de bei diesen Patienten in der Vergangenheit der Blutdruck nicht zu stark gesenkt wurde, so daß es dadurch zum Herz- infarkt oder zum Apoplex kommen konnte. Dies gilt al-

lerdings nicht für Patienten mit essentiellem Hypertonus ohne vorbestehende kardio- vaskuläre Erkrankungen.

Entscheidend für die Be- handlung der Hypertonie bleibt die korrekte Diagnose.

In der Vergangenheit sind zu- viele Patienten unnötigerwei- se behandelt worden, so hieß es in Verona, weil nicht die adäquaten Mittel zur korrek- ten Messung des Blutdrucks zur Verfügung standen. Mit Einsatz der ambulanten 24-Stunden-Blutdruckmes- sung lassen sich nunmehr spezielle Hypertonieformen besser diagnostizieren und die Patienten wirksamer be- handeln. Häufig werde je- doch nach wie vor über- oder unterbehandelt. In steigen- dem Maße werde es wichtig, den Hochdruck so gleichmä- ßig wie möglich einzustellen.

Giles hob hervor, daß ge- rade die Einführung der ACE-Hemmer nicht nur für die Behandlung, sondern auch für das Verständnis des Krankheitsbildes „Hyperto- nie" außerordentliche Fort- schritte gebracht habe. Mit dem neuen ACE-Hemmer Li- sinopril stehe nun zum ersten Mal ein langwirkendes Medi- kament zur Verfügung, das alle guten Eigenschaften der Klasse der ACE-Hemmer be- sitzt. In Verona wurden im November von internationa-

len Experten die Erfahrungen mit Lisinopril diskutiert. Die vor zehn Jahren von Merck &

Co., Inc., der US-amerikani- schen Konzern-Mutter von MSD Sharp & Dohme, Mün- chen, entwickelte Substanz ist seit dem 20. November als Coric® und gleichzeitig als Acerbon® (ICI-Pharma) auch in der Bundesrepublik zur Therapie des Bluthochdrucks eingeführt. Zwei besondere Vorzüge dieses ACE-Hem- mers wurden betont: Lisino- pril flutet nach der Einnahme langsam an, und bei der Be- handlung der Hypertonie muß es nur einmal appliziert werden.

Lisinopril ist, anders als das ebenfalls vom Unterneh- men entwickelte Enalapril, kein „Pro-Drug", sondern wird in der wirksamen Form aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.

Im Rahmen einer Einfüh- rungskonferenz Ende No- vember in München wurden die Eigenschaften von Lisi- nopril — es handelt sich um ein Lysin-Derivat des Enala- prilats — von Prof. U. Bor- chard, Düsseldorf, präzisiert.

Lisinopril und Enalapril sind demnach chemisch verwandt, weisen jedoch einige unter- schiedliche pharmakokineti- sche Eigenschaften auf. So ist die Halbwertszeit von Lisi- nopril um zwei Stunden ver-

längert. Kennzeichnend für Lisinopril ist ein langsamerer Rückgang der Wirkung. Ein weiterer Unterschied ist, daß der neue ACE-Hemmer praktisch keine Plasma-Pro- teinbindung aufweist, ebenso fehlen Metaboliten und ein First-Pass-Effekt. Wenn sich auch in vitro ein etwas stärke- rer pharmakodynamischer Effekt gezeigt hat, dürfte je- doch die Wirkung auf den Blutdruck gleichartig sein.

Die gemächliche Anflu- tungszeit von sechs bis sieben Stunden bis zum Erreichen des maximalen Plasma-Spie- gels, aber bereits beginnende Wirkung nach ein bis zwei Stunden, erweist sich mit Blick auf ältere Hypertoniker als besonders günstig. Dabei ist eine überstürzte Blut- drucksenkung von vornherein ausgeschlossen, die Wirkung ist als „schonend" zu bezeich- nen. Wegen zu erwartender Einschränkungen der Nieren- funktion aufgrund des fortge- schrittenen Alters muß je- doch die Dosis der renalen Clearance angepaßt werden.

Das bedeutet grundsätzlich niedrigere Dosierungen, und zwar initial 2,5 mg und eine 10 mg nicht überschreitende Erhaltungsdosis.

Es können sich nur wenige Interaktionen mit Lisinopril ergeben, so mit nichtsteroida- len Antirheumatika oder Li- thium. Bei einigen unter Di- goxin stehenden Patienten wurden Erhöhungen des Gly- kosid-Sp iegels beobachtet.

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sich eine verstärkte blut- drucksenkende Wirkung, was therapeutisch genutzt wird.

In Verbindung mit einem ka- liumsp arend en Diuretikum kann der Kaliumspiegel an- steigen. Unter den Nebenwir- kungen waren, wie Frau Dr.

J. E. Rush, West Point, USA, Ende November in München ausführte, Kopfschmerzen, Schwindel, trockener Husten und Diarrhoe am häufigsten, während Angioödem, Azoth- ämie und akute Hypotension zu den seltenen Erscheinun- gen zählen. Bei den Hyperto- nikern über 55 Jahre fand sich eine ähnliche Verteilung der unerwünschten Wirkun- gen, die jedoch nicht häufiger waren.

Dr. med. Cornelia Herber- hold/Dr. med. Lydia Hübner

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