len für Medikamente in der Schwan- gerschaft tragen durch Öffentlich- keitsarbeit und individuelle Beratung dazu bei, die Anzahl äußerlich indu- zierter Mißbildungen zu senken und Abbrüche von Schwangerschaften aufgrund falscher Risikoannahmen zu verhindern. Darüber hinaus bie- ten die von ihnen dokumentierten Schwangerschaftsverläufe eine ein- malige Chance, mit geringem Auf- wand die Risikoabschätzung von Me- dikamenten zu verbessern und einen Beitrag als „Frühwarnsystem“ zur Aufdeckung neuer Teratogene zu lei- sten.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 1998; 95: A-2637–2642 [Heft 42]
Literatur
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Anschrift für die Verfasser Dr. med. Christof Schaefer
Abteilung für Embryonaltoxikologie der Beratungsstelle für Vergiftungs- erscheinungen
Spandauer Damm 130 14050 Berlin
A-2642
M E D I Z I N
ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT
(62) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 42, 16. Oktober 1998
Eine Infektion mit dem Hepati- tis-C-Virus verläuft in der Regel chro- nisch und führt unbehandelt bei vie- len Patienten zu einer Leberzirrhose mit der Gefahr einer Leberinsuffizi- enz oder der Entwicklung eines hepa- tozellulären Karzinoms. Die derzeit übliche Therapie mit a-Interferon be- wirkt nur bei etwa 20 bis 40 Prozent eine Normalisierung der erhöhten Transaminasewerte und ein Ver- schwinden von HCV-RNA; nach Ab- setzen der Therapie kommt es häufig zu einem Rezidiv.
In Japan wird seit über 20 Jahren Glycyrrhizin zur Behandlung der chronischen Hepatitis eingesetzt. In kontrollierten Studien konnte dabei gezeigt werden, daß Glycyrrhizin zu
einer Abnahme der Serum-Amino- transferasen und zu einer Verbesse- rung der Leberhistologie führt. Lang- zeitstudien machen es wahrscheinlich, daß Glycyrrhizin vor der Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms bei chronischer Hepatitis C schützt. Der Wirkmechanismus der Substanz ist nicht bekannt, Nebenwirkungen um- fassen einen Pseudohyperaldostero-
nismus. w
Van Rossum TGJ, Vulto AG, de Man RA, Brouwer JT, Schalm SW: Glycyrrhi- zin as a potential treatment for chronic hepatitis C. Aliment Pharmacol Ther 1998; 12: 199–205.
Departments of Hepatogastroentero- logy & Internal Medicine, Erasmus University Hospital, Dijkzigt, 3000 CA Rotterdam, Niederlande.
Langdauernde Einnahme von ACE-Hemmern kann möglicherweise vor Krebs schützen. Darauf weisen die Ergebnisse einer retrospektiven Ko- hortenstudie hin. Bei der Analyse wurden die Krankenakten von insge- samt 5 207 Patienten, die im Zeitraum von 1980 bis 1995 die Blutdruck-Kli- nik in Glasgow besucht hatten, mit Daten aus zwei schottischen Krebsre- gistern verbunden. Nicht einbezogen wurden 584 Patienten, die keine medi- kamentöse Behandlung erhalten hat- ten. Im Vergleich zu den 3 648 Perso- nen, die andere Antihypertensiva wie Kalziumkanalblocker, b-Blocker oder Diuretika einnahmen, verringerte sich das relative Risiko für das Auftre-
ten einer Krebserkrankung sowie Tod durch Krebs bei den 1 559 Hochdruck- Kranken signifikant, die mit ACE- Hemmern therapiert wurden. Die Ri- siken sanken am deutlichsten bei Frauen und bei Patienten, die länger als drei Jahre ACE-Hemmer einge- nommen hatten. Um die Ergebnisse zu überprüfen, empfehlen die Auto- ren nun randomisierte, kontrollierte Medikamentenstudien. silk Lever AF et al.: Do inhibitors of angio- tensin-I-converting enzyme protect against risk of cancer? Lancet 1998; 352;
179–184.
Prof. Anthony F. Lever, Department of Medicine and Therapeutics, University of Glasgow, Western Infirmary, Glasgow G11 GNT, Großbritannien.
Verändern ACE-Hemmer das Krebskrisiko?
Helicobacter hepaticus kann bei Tieren eine persistierende Hepatitis auslösen und bei Mäusen zu Lebertu- moren führen. Die Autoren aus Chile berichten über Untersuchungen bei Patienten mit chronischer Cholezysti- tis, wobei man Helicobacter-Spezies mittels PCR in 13 von 23 Galleproben und in 9 von 23 Gewebsproben aus der Gallenblase nachweisen konnte.
Hierbei handelte es sich in fünf Fällen um Helicobacter bilis, in zwei Fällen um Flexispira rappini und in einem Fall um Helicobacter pullorum. Si- cher ist es noch zu früh, auf Grund
dieser Daten zu spekulieren, ob Er- krankungen der Gallenblase auf eine Infektion mit Helicobacter-Spezies zurückzuführen sein können oder ob Helicobacter für die Entwicklung ei- nes Gallenblasenkarzinoms verant- wortlich zu machen ist. w Fox JG, Dewhirst JE, Shen Z, Feng Y et al.: Hepatic Helicobacter species identi- fied in bile and gallbladder tissue from Chileans with chronic cholecystitis. Ga- stroenterology 1998; 114: 755–763.
Division of Comparative Medicine, Mas- sachusetts Institute of Technology, Cam- bridge, 77 Massachusetts Avenue, 45-106 Cambridge, MA 02139-4307, USA.