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MAGNESIUM
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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
ACE-Hemmer sind adäquate
Antihypertonika für Alterspadenten
D
er alternde Organis- mus stellt an die Arz- neimitteltherapie be- sondere Ansprüche. Die anti- hypertensive Therapie ist hiervon nicht ausgenommen, da sie bis in das höchste Le- bensalter als notwendig anzu- sehen ist. Nach dem 80. Le- bensjahr kann sie zwar locke- rer gehandhabt werden, muß aber auch hier prinzipiell greifen, um den akuten Blut- druckrisiken, insbesondere denjenigen eines Schlagan- falls, vorzubeugen. Als Grenzwert gilt ein mittlerer arterieller Blutdruck von 130.Behandelt werden muß auch eine isolierte systolische Hy- pertonie. Sie tritt jenseits des 60. Lebensjahres aufgrund des Elastizitätsverlustes der Gefäße in Erscheinung. Da- mit stellt sich die Frage, wie eine altersgerechte antihyper- tensive Therapie beschaffen sein muß. Eine Antwort dar-
auf gab Prof. K.-O. Stumpe, Bonn, anläßlich eines Fach- pressegespräches im Dezem- ber in Chevetogne, Belgien.
Eingeladen hatte das Phar- maunternehmen Dieckmann, München.
Es sind eine ganze Reihe von Gesichtspunkten im Al- ter zu berücksichtigen. Das oberste Prinzip ist eine scho- nende Blutdrucksenkung. Er- folgt sie zu abrupt, wobei die erhöhte Empfindlichkeit der Barorezeptoren eine Rolle spielen kann, sind negative Auswirkungen auf die im Al- ter generell herabgesetzte Organdurchblutung, zum Beispiel im Gehirn oder den Nieren, möglich. Weiterhin ist wichtig, daß beim Alters- hochdruck der erhöhte peri-
phere Widerstand im Vorder- grund steht; darauf sollte das Wirkprinzip des Blutdruck- mittels abgestellt sein. Wün- schenswert ist eine gleichzei- tige Zunahme der arteriellen Compliance bei den größeren Gefäßen, was einen Anstieg des Durchmessers der Arte- rien bedeutet.
Günstig soll das Blut- druckmittel auch auf das Herz wirken. Es soll jeden- falls zu keiner Abnahme des Herzminutenvolumens kom- men, das ohnehin im Alter schon aus physiologischen Gründen vermindert ist. Häu- fig ist in fortgeschrittenen Le- bensjahren eine Hypertro- phie des linken Ventrikels, die Extrasystolen und andere Rhythmusstörungen fördern
kann. Daher ist es ratsam, ein Antihypertensivum zu wäh- len, über das Befunde vorlie- gen, die auf eine Regression dieses Zustandes weisen.
Noch zwei andere Hinwei- se gab Stumpe: Zum einen sollte das im Alter verminder- te intravasale Volumen durch die Blutdrucktherapie nicht noch weiter herabgesetzt wer- den. Zum anderen können neben dem Hochdruck noch andere Krankheiten gleich- zeitig vorliegen. Das für das Alter „ideale" Hochdruck- mittel soll daher möglichst wenige Kontraindikationen für solche Begleitkrankheiten haben. Zudem ist Stoffwech- selneutralität zu fordern, das heißt, Glukosetoleranz, Fett- stoffwechsel oder Harnsäu- respiegel, häufig veränderte oder latent anfällige Parame- ter des älteren Menschen, sollen nicht nachteilig beein- flußt werden.
Spannungsfeld Muskel
Magnesium regelt den physiologischen Tonus von Muskeln und Gefäßen.
Aus Trinkwasser und Nahrung decken wir unseren täglichen Bedarf - wirklich? Das häufige Leitsymptom Wadenkrampf signalisiert den Mangel:
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Dt. Ärztebl. 87, Heft 14, 5. April 1990 (93) A-1139
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Diesen ganzen Katalog der Anforderungen an ein al- tersgerechtes Hochdruck- mittel erfüllen nach Ansicht von Prof. Stumpe wie auch von Prof. I. Füsgen, Velbert- Neviges, ACE-Hemmer am besten. Es sind Substanzen, die bisher vorrangig bei jün- geren Patienten mit zu erwar- tenden erhöhten Renin-An- giotensin-Werten _eingesetzt werden. Doch die Uberlegun- gen im Hinblick auf Alters- physiologie und -gegebenhei- ten wie auch die Erfahrungen sagen, daß ältere Menschen von dieser Wirkstoffgruppe gleichermaßen profitieren, zumal sie, gemessen an den bereits dargelegten Kriterien für „Altersantihypertonika", eine absolut „gute Figur"
macht. Beide Referenten set- zen daher ACE-Hemmer bei älteren Hypertonikern bevor- zugt ein.
Zusammensetzung: 1 ml pyrogenfreie Injek- tionslösung enthält 50 mg biotechnologisch gewonnene, chromatographisch einheitliche, molekular standardisierte Polypeptide, Glyko- peptide, Glykolipide und Nukleotide (extract.
hepatis et lienalis agni) mit einem Molekularge- wicht <10.000 Dalton.
Anwendungsgebiete: Zur supportiven Tu- mortherapie.
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Polypeptide.
Dosierung: FACTOR AF2 wird über mehrere Tage i.m., i.v., als Zusatz zu Infusionen oder in- trapleural in ansteigenden Dosen von 1,0 bis
Eher zurückhaltend ste- hen die Referenten den Di- uretika als Monotherapie ge- genüber, wenn es um die Hy- pertonie im Alter geht. Die- ser Substanzgruppe wird zwar in den Empfehlungen der Deutschen Hochdruck-Liga große Bedeutung beigemes- sen; doch kündigt sich hier, was das höhere Alter betrifft, ein Umdenken an. Sie er- scheinen weniger günstig, weil ihr Wirkprinzip auf eine Senkung des intravasalen Vo- lumens setzt. Die häufige Herzinsuffizienz im Alter, die dabei abgedeckt wird, liegt je- doch auch im Wirkprofil der ACE-Hemmer. Hinzu kom- men bei der Langzeittherapie mögliche Verluste von Kali- um und anderen Elektroly- ten. Ein nicht seltener intra- zellulärer Kaliummangel wird durch Meßmethoden nicht erfaßt, kann sich aber schon
4,0 ml gegeben, in besonderen Fällen bis 40 ml, sofern vom Arzt nicht anders verordnet.
Supportiv zur Chemotherapie wird FACTOR AF2 mindestens 2 x 10 ml täglich verabreicht.
Bei besonders aggressiven Chemotherapie- protokollen sollte die Dosis auf 4 x 10 ml erhöht werden.
Darreichungsformen und Packungsgrößen:
Packungen: 5 Ampullen zu 1 ml DM 53,98, 5 Ampullen zu 2 ml DM 93,50, 10 Ampullen zu 1 ml DM 94,24, 10 Ampullen zu 2 ml DM 168,50, 1 Ampulle zu 10 ml DM 82,34, Anstaltspackun- gen: 50 Ampullen zu 1 ml, 50 Ampullen zu 2 ml, 50 Ampullen zu 10 ml.
nachteilig auf eine vorliegen- de Arrhythmie-Neigung oder bei gleichzeitiger Digitalisbe- handlung auswirken, wie die vielen stationär zu behan- delnden Digitalisintoxikatio- nen bei gleichzeitiger Diureti- ka-Dauertherapie ausweisen.
Diuretika können den- noch ihren Wert erweisen,
Internationale klinische Studien, welche die antiphlo- gistische, antiödematöse und schmerzlindernde Wirksam- keit von Serrapeptase (Ani- flazym®, Takeda Pharma/Ma- daus) belegen, wurden in ei- ner speziellen Untersuchung von Frau Dr. med. A. Rettig- Gammler, Wetzlar, erneut bestätigt.
Fünfzig Patienten erhiel- ten 24 bis 48 Stunden vor kie- ferchirurgischen Eingriffen dreimal täglich zwei Tablet- ten Aniflazym® zur Prophyla- xe postoperativer Schwellun- gen. Die Maßnahme erwies sich in 70 Prozent der Fälle als erfolgreich, bei weiteren 12 Prozent der Patienten wur- de eine rasche Rückbildung des postoperativen Ödems festgestellt. Unerwünschte Wirkungen wurden nicht be- obachtet.
Neben ihrer starken anti- inflammatorischen Wirksam- keit, so Dr. A. Rettig-Gamm- ler, zeichne sich die Serra- peptase durch eine sehr gute Verträglichkeit aus.
Serrapeptase wurde auch in Kombination mit Antibioti- ka verabreicht. Dabei kommt es, so erläutert die Autorin in ihrer Publikation der Studie, zu einer erhöhten Konzentra- tion des Antibiotikums im entzündlichen Gewebe, be- dingt durch eine verbesserte Permeabilität. Damit macht Serrapeptase neben der di- rekten antiphlogistischen Wirksamkeit die systemische Therapie mit Antibiotika ef- fektiver.
wenn sie in ausgesprochen niedriger Dosis mit einem ACE-Hemmer kombiniert werden, falls dessen Wirkung allein nicht ausreicht. Ge- meint war in diesem Zusam- menhang das Kombinations- präparat Enalapril plus Thia- zid: Renacor®.
Dr. med. Lydia Hübner
Serrapeptase ist indiziert bei allen Entzündungen nach Operationen und Verletzun- gen, bei Sinusitits, bei Brust- schwellungen und Laktations- beschwerden post partum so- wie bei Zystitis als Zusatzme- dikation zur Antibiotika- Therapie. pe
Informationshilfe bei häuslichen Ingestionsunfällen
Was ist zu tun bei Inge- stion von Wasch-, Reini- gungs- und Pflegemitteln? In- formationen dazu geben die Industrieverbände Körper- pflege und Waschmittel sowie Putz- und Pflegemittel e.V.
auf 32 Seiten einer Broschü- re: Zusammensetzung und Toxikologie derartiger Pro- dukte, Hinweise über die Be- handlungsmöglichkeiten, Hersteller-Verzeichnis. Die Broschüre soll dazu beitra- gen, so heißt es in der Fach- presseinformation der beiden Verbände, daß bei Inge- stionsunfällen im Haushalt rasch und sachkundig gehol- fen werden kann. Diese In- formationen, unter Mitarbeit von Prof. Dr. Max von Clar- mann, Toxikologe der II. Me- dizinischen Klinik der Tech- nischen Universität München, erarbeitet, können beim In- dustrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V., Karl- straße 21, 6000 Frankfurt 1, angefordert werden. pe Antibiotika-Therapie wird effektiver
Serrapeptase:
antiphlogislisch, antiödematös
A-1140 (94) Dt. Ärztebl. 87, Heft 14, 5. April 1990