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Archiv "Nephroprotektion entscheidend für Diabetiker" (24.01.1997)

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Mehr als 50 Prozent aller Patienten mit Hypertonie sind mit einem Medikament beziehungsweise einer Sub- stanzgruppe nicht ausrei- chend versorgt. Sie benötigen zur optimalen medikamentö- sen Einstellung mehrere Präparate. Knoll Deutsch- land bietet seit dem 20. Janu- ar 1997 zur Therapie der Hy- pertonie die fixe Kombinati- on eines Kalziumantagoni- sten (Verapamil) mit einem ACE-Hemmer (Trandola- pril) als Tarka® an. Beim internationalen Symposium über Hypertonie und der

Einführungspressekonferenz in Barcelona waren sich die Experten einig, daß die Ent- wicklung von fixen Kombina- tionen zur Hypertoniebe- handlung und deren Begleit- erkrankungen – wie die links- ventrikuläre Hypertrophie, der Diabetes, die Athero- sklerose oder die Hyperlipid- ämie – ein Schritt in die richti- ge Richtung ist.

Professor Eberhard Ritz (Heidelberg) betonte den be- sonderen Einfluß der Kombi- nation auf das renale System.

Die fixe Kombination ist somit besonders effektiv für Patien- ten mit Diabetes Typ 2 und Nephropathie. Studienergeb- nisse zeigten, daß die Kombi- nation von Verapamil und Trandolapril die Proteinurie des Diabetikers stärker ein- dämmt und die Progression zum Nierenversagen (siehe Kasten) weitergehend ge-

bremst wird als unter Mono- therapie. Die Kombination verhält sich außerdem lipid- neutral.

Die Responderrate liegt bei dem neuen Präparat mit mehr als 80 Prozent im Ver- gleich zu 30 bis 50 Prozent bei einer Monotherapie erstaun- lich hoch. In Langzeitversu- chen erwies sich die fixe Kom- bination über die Wirksam- keit hinaus auch als gut ver- träglich. Professor José L. Ro- dicio (Madrid, Spanien) faßte die Vorteile einer Kombinati- on zusammen: ein größerer Effekt als bei der Monothera- pie, verbunden mit einer ge- ringeren Dosierung, damit verringerte Nebenwirkungen und wegen der Einmalgabe eine bessere Compliance. Al- lerdings wurde auch darauf hingewiesen, daß mit solchen fixen Kombinationen der Verlust einer flexiblen Dosie- rung einhergeht.

Tarka®wird in der Kalen- derpackung mit 28 und 98 Retardkapseln angeboten.

Jede Kapsel enthält 180 mg Verapamil in Retardform und 2 mg Trandolapril. Die übliche Dosierung beträgt einmal täglich morgens eine

Kapsel. Professor Heinrich Holzgrewe (München) plä- dierte für einen Einsatz der fixen Kombination von Verapamil und Trandolapril gleich zu Beginn der Behand- lung, von der vor allem ältere Patienten profitieren wür- den. Ursula Petersen

Kurz informiert

Atorvastatin –Unter dem Handelsnamen Sortis® wird die Firma Gödecke/Parke Davis am 10. Februar einen neuen CSE-Hemmer im Markt einführen. Der Wirk- stoff Atorvastatin zeichnet sich dadurch aus, daß er nicht nur erhöhte LDL-Choleste- rin-Werte senkt, sondern auch einen Einfluß auf die Triglyzeride hat. zyl Seroxat®Für den Wirk- stoff Paroxetin (Seroxat®, SmithKline Beecham) sind neue Indikationen zugelas- sen. Bisher zur Therapie von depressiven Erkrankungen eingesetzt, kann das Präparat nun auch zur Behandlung von Panik- und Zwangsstörungen eingesetzt werden. pe

A-180 (56) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 4, 24. Januar 1997

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Fixe Kombination

Kalziumantagonist und ACE-Hemmer

Die diabetogene Nephropathie ist ein Prozeß, der sich über Jahre hinzieht und unbehan- delt im chronischen Nierenversagen endet. Die Proteinurie signalisiert den Beginn der dia- betogenen Nephropathie, und die Verstärkung der Eiweißausscheidung zeigt die Progression des Nierenleidens an. So verwundert es nicht, daß ungefähr ein Viertel der Patienten mit ter- minalem Nierenversagen Diabetiker sind. Häufigkeit, Schweregrad und Geschwindigkeit der Progression der diabetogenen Nephropathie werden von vielfältigen Faktoren bestimmt.

Die wichtigsten sind Ausmaß der Hyperglykämie, begleitende metabolische Störungen, Hochdruck, übermäßiger Eiweißkonsum, Zigarettenrauchen und Diabetesdauer.

Angesichts dieser Konstellation werde deutlich, daß Primär- wie Sekundärprävention der Nephropathie als multifaktorielle Intervention zu betreiben sei. Das bedeute: aggressive Sen- kung von Blutzucker und Blutdruck, Normalisierung des Lipidprofils, diätetische Restriktion von tierischen Proteinen sowie Fetten und Zigarettenabstinenz, erläuterte Prof. Reinhard Bret- zel (Universität Gießen) bei den von Knoll unterstützten Deidesheimer Gesprächen.

Eine Vielzahl klinischer Studien hat unter Beweis gestellt, daß Antihypertensiva über ih- re eigentliche Zweckbestimmung hinaus in der Lage sind, die Progression der diabetogenen Nephropathie zu verlangsamen, wenn nicht sogar aufzuhalten. Die Nierenfunktion bleibt vor allem dann weitgehend erhalten, wenn mit der blutdrucksenkenden Behandlung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt begonnen wird. Dieser günstige Effekt wurde in zurückliegen- den Studien mit Diuretika, Betablockern und Vasodilatatoren erzielt. Neuere Untersuchun- gen zeigen, daß ACE-Hemmer und bestimmte Kalzium-Antagonisten über ihren antihyper- tensiven Effekt hinaus überaus nephroprotektiv wirken.

Derzeit läuft eine Studie mit 105 hypertensiven Typ-II-Diabetikern, bei denen die Wirk- samkeit des neuen Präparates Tarka®mit der Kombination aus Atenolol und Chlortalidon ver- glichen wird. Diese Erhebung hat strenge Zielkriterien: Der Blutdruck soll unter 125/85 mm Hg, der HbA1C-Wert auf 8,0 bis 7,5 Prozent gesenkt werden. Karl B. Filip

Nephroprotektion entscheidend für Diabetiker

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