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Archiv "Dyspepsie und Helicobacter pylori" (24.10.2003)

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M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4324. Oktober 2003 AA2801

blockern hilfreich sein, während sich die POTS-Symptomatik anderer Patienten dadurch verschlechtert. Die von Beta- blockern profitierenden Patienten sind möglicherweise diejenigen, deren klini- sches Bild von den panikartigen sekun- dären Reaktionen dominiert wird. Sie profitieren auch oft von einer selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmung (zum Beispiel mit dem Antidepressivum Paroxetin 20 mg/Tag). Schließlich konnte der Autor in einigen Fällen Patienten an- leiten, der orthostatischen Hyperventila- tion durch entspanntes Atmen mit circa sechs bis neun Atemzügen pro Minute entgegenzuwirken und damit das Auftre- ten orthostatischer Beschwerden zu ver- hindern.

Resümee

Orthostatische Kreislaufbeschwerden bei jüngeren Menschen können zu er- heblichen Funktionseinschränkungen im Alltag und zu einem stark belastenden Krankheitsgefühl bei den Betroffenen führen. Da bislang in Deutschland die Diagnose „POTS“ kaum bekannt ist, führen diese Beschwerden häufig zu aus- gedehnter internistischer, neurologischer oder psychiatrischer Abklärung. Da- bei kann die Diagnose „POTS“ mit ei- nem Minimum an Ausschlussdiagnostik, durch eine gezielte Anamnese und einen passenden Kipptischbefund gestellt wer- den. Durch den Einsatz verhaltensmedi- zinischer Maßnahmen (bewusstes Ge- gensteuern gegen die Hyperventilation) und verschiedener physikalischer und medikamentöser Optionen kann den meisten Betroffenen geholfen werden.

Manuskript eingereicht: 3. 4. 2003, revidierte Fassung angenommen: 9. 7. 2003

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2003; 100: A 2794–2801 [Heft 43]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit4303 abrufbar ist.

Anschrift des Verfassers:

Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Rolf R. Diehl Klinik für Neurologie mit Klinischer Neurophysiologie Alfried Krupp Krankenhaus

Alfried-Krupp-Straße 21 45117 Essen

E-Mail: Rolf.Diehl@Krupp-Krankenhaus.de

Die Hintertux-Studiengruppe hat sich unter Leitung von Prof. Ell, Wiesba- den, der Mühe unterzogen, drei gän- gige kommerziell erhältliche Lösun- gen zur Koloskopievorbereitung einer randomisierten, geblindeten, prospek- tiven Studie zu unterziehen. Da die Vorsorgekoloskopie, seit dem 1. Okto- ber 2002 im offiziellen Karzinom- früherkennungsprogramm, zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist es ver- dienstvoll, die Präparate Klean-Prep auf der Basis der GoLytely-Lösung, Endofalk (auf der Basis der NuLytely- Lösung) und Fleet Phospho-Soda (Natriumphosphonatlösung) zu ver- gleichen.

Insgesamt nahmen 185 konsekutive Patienten an der Vorbereitung für eine elektive Koloskopie teil. Die Qualität der Reinigungsmaßnahmen wurde für

die diversen Darmsegmente von Rek- tum bis Ascendens anhand einer Fünf- Skala-Wertung festgehalten. Klean- Prep erwies sich gegenüber Endofalk und Fleet-Phospho-Soda signifikant überlegen, was die Effizienz der Darmreinigung anlangte, sodass die Autoren zu dem Schluss kommen, das eine Polyethylen-glycol-Elektrolyt- Lösung auf der Basis der GoLytely- Formel als Goldstandard für die Darmreinigung vor einer Koloskopie

anzusehen ist. w

Ell C, Fischbach W, Keller R et al.: A randomized, blind- ed, prospective trial to compare the safety and efficacy of three bowel-cleansing solutions for colonoscopy (HSG-01*). Endoscopy 2003; 35: 300–304.

Prof. Dr. med. C. Ell, Abteilung für Innere Medizin II, Dr. Horst Schmidt-Kliniken, Ludwig-Erhard-Straße 100, 65199 Wiesbaden

Welche Lösung zur

Koloskopievorbereitung?

Referiert

Die Autoren berichten über die größte Dyspepsiestudie, die bislang weltweit durchgeführt wurde. Dabei wurden 20 000 Probanden im Alter zwischen 40 und 65 Jahren in einer Screeningun- tersuchung auf Helicobacter pylori ge- testet und bei positivem Ergebnis (13C-Harnstoff-Atemtest) wurde den Probanden eine Eradikationstherapie angeboten.

62,6 Prozent von den 20 000 Pro- banden nahmen das Angebot des Te- stens an, von den Getesteten waren 17,5 Prozent Helicobacter-pylori-posi- tiv. Die Eradikationsrate von Helico- bacter pylori betrug 95 Prozent. In der Interventionsgruppe sank die Präva- lenz der Dyspepsie von 24,3 auf 20,5 Prozent nach einem Jahr.

Diese Abnahme war ähnlich bei Heli- cobacter-pylori-negativen und Helico- bacter-pylori-positiven Personen. In der Kontrollgruppe kam es zu einem An- stieg der Dyspepsierate von 20,3 auf 21,5 Prozent. Gastroösophageale Re- fluxsymptome besserten sich gering- fügig nach einer Eradikation von Heli-

cobacter pylori. Außer einer Abnahme an Konsultationen für dyspeptische Beschwerden waren keine Einsparun- gen im Gesundheitssystem nachweis- bar.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich eine Dyspepsie mit der Strate- gie „Erst testen, dann behandeln“ nur mäßig beeinflussen lässt. Eine Auswir- kung auf Lebensqualität oder eine Ko- stenersparnis konnte jedenfalls nicht

nachgewiesen werden. w

Wildner-Christensen M, Hansen JM, Schaffalitzky de Muckadell OB: Rates of dyspepsia one year after Heli- cobacter pylori screening and eradication in a danish population. Gastroenterology 2003; 125:372–379.

Mette Wildner-Christensen, M.D., Department of Medi- cal Gastroenterology S, Odense University Hospital, Denmark. E-Mail: sdm@ouh.fyns-amt.dk

Dyspepsie und Helicobacter pylori

Referiert

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