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Helicobacter pylori und BMI

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MEDIEN, MODEN, MEDIZIN MEDIEN, MODEN, MEDIZIN

Nicht nur Lebensstil und Gene haben einen Einfluss auf unser Gewicht, sondern auch unser individuelles Mikrobiom, das heisst die Zusammensetzung der mannigfaltigen Bakterienstämme, die unseren gesamten Gastrointestinaltrakt bevölkern. Seit eini- ger Zeit ist der Magenkeim Helicobacter pylori ins Visier der Adipositasforscher ge- raten. Der Grund: Personen ohne den Keim sind im Durchschnitt schlanker. Das fand sich jedenfalls in einigen Studien, allerdings nicht in allen.

Man schätzt, dass weltweit etwa jeder Zweite diesen Magenkeim hat, das aber nur bei jedem fünften H.-pylori-Träger zu

Beschwerden führt. Die mit dem Nobel- preis belohnte Entdeckung des Zusammen- hangs zwischen Gastritis und H. pylori sowie die Einführung einer wirksamen Eradikationstherapie gehören zu den unbe- streitbaren Erfolgen der Medizin. Fördert am Ende die Beseitigung des Keims nun das Übergewicht?

Das behaupten die Autoren einer neuen Studie zwar nicht, suggerieren allerdings, dass es so sein könnte. Sie haben die Litera- tur von 1990 bis 2012 systematisch nach Studien zur H.-pylori-Prävalenz repräsen- tativer Bevölkerungsgruppen in Industrie- ländern durchforstet und diesen Angaben

die Adipositasprävalenz gemäss WHO- Angaben gegenübergestellt. Dabei zeigte sich der Trend, dass der BMI in Ländern mit hoher H.-pylori-Prävalenz niedriger ist.

Das beweise zwar keine Ursache-Wirkungs - Beziehung, könne aber ein Hinweis darauf sein, dass der Rückgang von H. pylori per se oder aber damit verknüpfte Faktoren (z.B. Veränderungen im gesamten Mikro- biom durch Antibiotikatherapie) etwas damit zu tun haben könnten, schreiben die Studienautoren. Vielleicht ist das alles aber auch nur Zufall. Es sei in diesem Zusam- menhang beispielhaft daran erinnert, dass der Geburtenrückgang in Mitteleuropa hoch signifikant mit dem Rückgang der

Störche korrelierte. RBO

Lender N, Talley NJ, Enck P et al.: Review article: associations between Helicobacter pylori and obesity – an ecological study.

Aliment Pharmacol Ther 2014; doi:10.1111/apt.12790.

Physiologie

Helicobacter pylori und BMI

Bei einer medikamentös erzielten Diabetes- remission (HbA1c ≤ 6,0%) besteht diese nach drei Jahren nur noch bei 5 Prozent der Patienten. Besser sieht es mit 38 Prozent nach einem Roux-en-Y-Magenbypass aus, nach einer Schlauchmagenoperation waren es noch 24 Prozent. Das ergab eine kürzlich publizierte Studie (1). Auch die sekundären Endpunkte waren bei operativem Vorge-

hen vergleichsweise deutlich besser. Diese umfassten die Dosis an weiterhin benötig- ten antihyperglykämischen Medikamen- ten, Körpergewicht, Lipidwerte und Le- bensqualität.

Bariatrische Operationen seien bei stärke- rer Adipositas wegen der günstigen Aus- wirkungen auf die hier als «sekundär» be- zeichneten Endpunkte zunehmend indi-

ziert, kommentierte der Diabetologe Hel- mut Schatz dieses Resultat in seinem Blog (2), auch wenn Diabetesremissionen nicht so anhaltend seien wie man anfäng-

lich erhofft habe. RBO

1. Schauer PR et al.: Bariatric surgery versus intensive medical therapy for diabetes – 3-year outcome. New Engl J Med 2014;

370: 2002-2013.

2. http://blog.endokrinologie.net

Diabetes

Resultate drei Jahre nach bariatrischer Chirurgie

Morbus Parkinson kann man mit einer Ultraschalluntersuchung des Gehirns früh- zeitig diagnostizieren. Eine Studie zeigte nun, dass sich die transkranielle Sonografie auch zur Diagnose ähnlicher Erkrankun- gen, den sogenannten atypischen Parkin- son-Syndromen, eignet. Diese gehen eben- falls mit Symptomen wie Muskelstarre, Händezittern und verlangsamten Bewe- gungen einher.

Man geht davon aus, dass etwa 20 Prozent der Patienten mit Parkinson-Sym ptomatik an solchen atypischen Parkinson-Syndro- men leiden. In einer Studie mit zunächst 36 Patienten haben Ärzte am Universitäts- klinikum Freiburg im Breisgau nun unter-

sucht, inwieweit sich mithilfe des Hirn - ultraschalls die klassische Parkinson-Krank - heit von den atypischen Formen unter - scheiden lässt. Alle Patienten wurden auch einer PET-Untersuchung unterzogen. Da - bei stellten die Forscher fest, dass sich die transkranielle Sonografie mit der PET mes- sen kann. Beide Untersuchungen führten bei den meisten Patienten zur richtigen Dia gnose. Um die Ergebnisse zu überprü- fen, seien zwar noch Studien mit grösseren Patientenkollektiven erforderlich, aber für den Einsatz des Hirnultraschalls spreche schon jetzt, dass die Patienten keiner Strah- lenbelastung ausgesetzt werden und die Untersuchung jederzeit wiederholt werden

kann. Zudem verursache der Ultraschall nur geringe Kosten, heisst es in eine Presse- mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM).

Allerdings erfordert eine aussagekräftige Hirn sono grafie nicht nur das geeignete Ultraschallgerät, sondern auch viel Er - fahrung. Deshalb führen Neurologen die Untersuchung derzeit vorwiegend in spe- zialisierten Einrichtungen durch.

RBO/DEGUM

Hellwig S et al.: Transcranial sonography and [18 F]fluor o - deoxyglucose positron emission tomography for the differential diagnosis of parkinsonism: a head-to-head comparison. Eur J Neurol 2014; 21(6): 860–866.

Neurologie

Sonografie zur Differenzialdiagnose bei Parkinson

614

ARS MEDICI 12 2014

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Die Europäische Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI) hat einen neuen Allergie-Atlas publiziert, der von 170 Fachleuten aus aller Welt erarbeitet wurde. Darin geht es um alle Aspekte von Allergien: Pathophysiologie, Epidemiologie und Risikofaktoren, Allergiediagnose, Be- schreibung der wichtigsten Allergien im Detail sowie weiterer Hypersensitivitätser- krankungen, therapeutische Optionen und Prävention. Darüber hinaus werden gesund- heitspolitische Strategien vorgestellt, welche die EAACI angesichts steigender Allergie - prävalenzen fordert.

Das rund 400 Seiten umfassende, reich bebil- derte Werk ist in Englisch verfasst und steht unter folgendem Link zum Download gratis zur Verfügung: http://www.eaaci.org/resources/

global-atlas-of-allergy.html. RBO

Allergologie

Übersicht zu allen Aspekten der Allergie

Vor 10 Jahren

Klone klonen

In der Zeitschrift «Nature Biotechno- logy» wird verkündet, dass man nach Mäusen auch Rinder in Serie habe klo- nen können, das heisst: Aus der Kör- perzelle eines geklonten Bullen ent- nahm man den Zellkern, transferierte diesen in eine Eizelle und erzeugte damit sozusagen die zweite Klongene- ration. Danach war allerdings Schluss.

Dem Team an der Universität Connec- ticut um den Klonforscher Xiangzhong (Jerry) Yang gelang es nicht, eine dritte Generation in der Petrischale zu gene- rieren, also keinen Klon des Klons des Klons ...

Vor 50 Jahren

Deklaration von Helsinki

Der Weltärztebund verabschiedet im Juni 1964 eine Empfehlung zur biome- dizinischen Forschung am Menschen.

Darin heisst es unter anderem, dass das Interesse der Wissenschaft und der Gesellschaft niemals Vorrang vor Er- wägungen haben darf, die das Wohl der Probanden betreffen. Die Schweize - rische Akademie der Wissenschaften verabschiedete 1970 eigene Richtli- nien, die sich an der Deklaration von Helsinki orientierten. Sowohl die De- klaration von Helsinki als auch natio- nale Leitlinien wurden seitdem teil- weise mehrfach aktualisiert.

Vor 100 Jahren

Frauen bei Olympia

Am Kongress des IOC in Paris fällt im Juni 1914 gegen den Willen des Gast - geberlandes Frankreich der prinzipi- elle Beschluss, auch Frauen bei den Olympischen Spielen an den Start gehen zu lassen. Das Formulieren der genauen Bedingungen wurde auf spä- ter vertagt. Erst 1928 wurden Frauen zu Leichtathletikwettbewerben vom IOC offiziell zugelassen. Übrigens nahmen bereits vor 1914 Frauen an den Wett- kämpfen teil, weil sich die Veranstalter vor Ort nicht um die Vorstellungen des IOC scherten – was heute undenkbar scheint.

RBO

RÜCKSPIEGEL R S

Das Schweizerische Tropen- und Public- Health-Institut (Swiss TPH) feiert dieses Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Aus dem von Rudolf Geigy im Mai 1944 gegründeten

«Tropeli» ist heute ein Wissen- schaftsbetrieb mit globaler Aus- strahlung geworden. Derzeit ar- beiten über 700 Mitarbeiter für das Swiss TPH in mehr als 20 Län- dern. Alleine in Basel sind rund um die Socinstrasse gegen 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 120 Studierende tätig.

Neben den globalen Bedrohungen wie Mala- ria und Tuberkulose werden am Swiss TPH auch die sogenannten «vernachlässigten Krankheiten», ihre auslösenden Parasiten und entsprechende Behandlungsstrategien erforscht. Dazu gehören zum Beispiel die Schlafkrankheit, die Bilharziose oder die Leishmaniose. Das Swiss TPH ist dabei nicht nur forschend tätig, sondern auch als Partner

in Umsetzungs- und Entwick- lungszusammenarbeitsprojekten in Afrika, Osteuropa und Zen- tralasien. In Basel ist das Swiss TPH insbesondere für seine reise- medizinische Beratung und als nationales Referenzzentrum für parasitäre Erkrankungen bekannt.

Seit der Integration des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin im Jahr 2009 sind weitere For- schungsgebiete hinzuge kommen.

So befasst man sich auch mit nicht übertragbaren Erkrankun- gen wie Bluthochdruck, Folgen der Luftver- schmutzung oder Diabetes sowie deren Kon- sequenzen für die Bevölkerungen und die Gesundheitssysteme in der Schweiz, Europa

und Übersee. RBO

Pressemitteilung des Schweizerischen Tropen- und Public Health- Instituts.

Reisemedizin

70 Jahre Schweizerisches Tropeninstitut

Rudolf Geigy Bild: Schweizerisches

Tropeninstitut Basel

Referenzen

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