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DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
27. August 1982 79. JahrgangKassenärztliche Bundesver- einigung • Bundesärztekam- mer • Hartmannbund - Ver- band der Ärzte Deutschlands Verband der niedergelasse- nen Ärzte Deutschlands (NAV) • Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärzte Deutsch- lands • BPA - Verband deut- scher Hausärzte • Gemein- schaft fachärztlicher Berufs- verbände (GFB) • Bundesver- band der Knappschaftsärzte
„Eine erneute finanzielle Bela- stung der gesetzlichen Kranken- versicherung zur Deckung von Finanzlücken im Bundeshaushalt und in anderen Bereichen der So- zialversicherung, wie es der Ent- wurf eines Gesetzes zur Ände- rung sozialrechtlicher Vorschrif- ten (SVÄG 82) bewirken , soll;
wird von den ärztlichen Körper- schaften und den freien ärztli- chen Verbänden entschieden ab- gelehnt.
Jeder Sozialversicherungszweig muß aus seinem Finanzaufkom- men die eigene Leistungsfähig- keit garantieren. Die Übernahme sachfremder Kosten hingegen verfremdet den Beitragssatz und bedeutet letztlich eine verdeckte Erhöhung allgemeiner Abgaben.
Der Weg, Haushaltslücken durch.
Kostenverlagerung in den Be- reich der sozialen Krankenversi- cherung zu schließen, erscheint gerade jetzt um so problemati- scher, als sich eine finanzielle Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung abzeich- net. Die Bemühungen der Betei- ligten haben dazu geführt, daß die Kostenzuwächse in diesem.
Bereich in den letzten Jahren ge- sunken sind.
Die Kassenärzte haben hierzu nicht nur durch ihren Verzicht
Erneute finanzielle Belastung der Kranken- versicherung verhindern!
auf die Anpassung der Vergütun- gen an die Entwicklung der Pra- xiskosten und der Kosten für die allgemeine Lebenshaltung, son- dern auch durch ihre verstärkte persönliche Leistungsbereit- schaft zur Dämpfung des Ausga- benanstiegs in den übrigen Lei- stungsbereichen entscheidend.
beigetragen. Die neuesten Zah- len, insbesondere über die Hono- rarentwicklung, bei den Kassen- ärzten zeigen, daß die Ärzte ihre Verantwortung für die Finanzie- rung der gesetzlichen Kranken- versicherung ernst nehmen.
Die Bereitschaft, im Interesse ei- ner Stabilisierung der Kranken- versicherung materielle Ein- bußen hinzunehmen, muß jedoch in dem Umfange abnehmen, in dem offenkundig wird, daß er- reichte Einsparungen zur Dek- kung von Finanzierungslücken in anderen Bereichen abge- schöpft werden.
Die Ärzte appellieren daher nachdrücklich an die politisch Verantwortlichen, von einer Ko- stenverlagerung auf die Kran- kenversicherung Abstand zu nehmen, da anderenfalls nicht nur der Erfolg des bisheri- gen Kostendämpfungsbemühens, sondern auch die Einsicht dafür zunichte gemacht würden." ❑
Die Information:
Bericht und Meinung
. . . aber die wirklich
Behinderten kommen zu kurz . 9
Dr. rer. oec. Hans-Jürgen Maas
Nachrichten 13
Bundesärztekammer bekräftigt ihre Kritik am GOA-Entwurf — Immer weni- ger Erwachsene gehen zur Krebs- früherkennung — Kommunen winken mit Kostenrechnung fürs Kranken- haus — Ärzteverein animiert Lang- läufer
Die Glosse 15
Die Buhmänner des „Vorwärts" — Ratschläge: Die Ursache ist beim Va- ter zu suchen
Aus den Bundesländern 16 Berlin: Staatliche Förderung für 42 Sozialstationen — Nordrhein-Westfa- len: Kölner Krankenhaussender feier- te Jubiläum — Rheinland-Pfalz: Justiz- minister für mehr Schlichtungsstellen
Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
Übersichtsaufsätze Elektrokardiogramme bei
Sportler-Untersuchungen 17
Dr. med. Wolfgang Schulz, Prof. Dr. med. Martin Kaltenbach
Passivrauchen 30
Prof. of Epidemiology G. Rose MD, FRCP FFCM
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Editorial
Auflösung von Gallensteinen - Utopie oder Wirklichkeit 28
Prof. Dr. med. Wolfgang Rösch
Fortsetzung auf Seite 3
Die ärztlichen Organisationen und Verbände haben am 18.
August - vor den Beschlußfassungen in Bundesregierung und Bundestag - die folgende gemeinsame Erklärung zu den Haus- haltsbeschlüssen '83 (Krankenversicherung) abgegeben:
Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 34 vom 27. August 1982 1