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Archiv "Tarifabschluss für die Ärzte an Kommunalen Krankenhäusern: Einigung mit Augenmaß" (18.04.2008)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 1618. April 2008 A813

P O L I T I K

A

m Ende war es wohl die Ar- beitgeberseite, die etwas mehr von ihren ursprünglichen Vorstel- lungen abrücken musste – zu groß war die Sorge vor neuen Ärztestreiks und dadurch drohenden massiven Einnahmeausfällen für die rund 700 kommunalen Krankenhäuser.

26 Stunden hatten die Delegationen der Vereinigung kommunaler Ar- beitgeberverbände (VKA) und des Marburger Bundes (MB) am 7. und 8. April noch einmal in Wiesbaden verhandelt, bevor die Einigung zu- stande kam. VKA-Hauptgeschäfts- führer Manfred Hoffmann sprach denn auch von einem „schmerzhaf- ten Kompromiss“. Der Abschluss verursache über die Laufzeit von 24 Monaten Mehrkosten in Höhe von 300 Millionen Euro in den kommu- nalen Krankenhäusern. „Der MB hat mit diesem Verhandlungsergebnis einen Erfolg für die 55 000 Ärztin- nen und Ärzte an kommunalen Kli- niken erzielt“, betonte hingegen Lutz Hammerschlag, Verhandlungs- führer auf Ärzteseite.

Der Tarifabschluss für die Ärzte an kommunalen Krankenhäusern im Einzelnen:

>Die Entgeltsteigerungen rück- wirkend zum 1. April 2008 fallen je nach Entgeltgruppe und Entwick- lungsstufe unterschiedlich hoch aus (siehe Tabelle). Im Durchschnitt steigen die Gehälter um vier Pro- zent. Zum 1. Januar 2009 folgt dann eine einheitliche lineare Anhebung für alle Ärzte um 3,8 Prozent.

>Rückwirkend zum 1. April er- folgt im Tarifgebiet Ost die volle Anpassung an das Tarifgebiet West.

>Die Verweildauern der Fachärz- te in den Stufen 3 und 4 werden ab 2009 auf jeweils 24 Monate verkürzt (bisher 48 beziehungsweise 60 Mo- nate). Die betroffenen Fachärzte

rücken also schneller als bisher in die nächsthöhere Entgeltstufe.

>Es gibt keine Erhöhung der re- gulären Arbeitszeit für die Ärzte.

Die VKA hatte die Wochenarbeits- zeit ursprünglich um 1,5 Stunden auf 41,5 Stunden erhöhen wollen.

>Auch der von den Klinikarbeit- gebern angestrebte Einstieg in eine leistungsorientierte Vergütung für Ärzte wird vorerst nicht kommen.

Vereinbart wurde lediglich, dieses Thema bis zur nächsten Tarifrunde

„ergebnisoffen“ in einer Arbeits- gruppe zu erörtern.

Unter dem Strich hat der MB le- diglich bei den Gehaltssteigerungen zurückstecken müssen: Statt der ge- forderten 10,19 Prozent mehr im Durchschnitt über alle Entgeltgrup- pen, sind es nun „nur“ knapp acht Prozent (wenn auch gestreckt über zwei Jahre). Als Erfolg für sich ver- buchen kann die Gewerkschaft dem- gegenüber, dass sie den Versuch der Arbeitgeber abwehren konnte, die Wochenarbeitszeit zu verlängern.

Zwar arbeiten die meisten Klinikärz- te ohnehin deutlich mehr als 40 Stun- den je Woche, aber ab der 41. Stunde muss eben jede Stunde Mehrarbeit als Überstunde vergütet werden (was immer noch nicht überall geschieht).

Überfällig war die von den Ärzten geforderte Angleichung der Gehälter in den alten und den neuen Bundes- ländern. Mit der Verkürzung der Ver- weildauern für Fachärzte in den Stu- fen 3 und 4 wurde zudem eine Rege- lung im alten System geändert, die für Unmut gesorgt hatte. I Jens Flintrop TABELLE

TARIFABSCHLUSS FÜR DIE ÄRZTE AN KOMMUNALEN KRANKENHÄUSERN

Einigung mit Augenmaß

Die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte steigen rückwirkend zum 1. April 2008 um durchschnittlich rund vier Prozent und zum 1. Januar 2009 um weitere 3,8 Prozent.

Fachärzte in den Stufen 3 und 4 springen früher als bisher in die höhere Entgeltstufe.

18 Jahre nach der Wiedervereinigung war es überfällig, die Sozialmauer zwischen Ost und West niederzureißen.

Lutz Hammerschlag

Die neue Entgelttabelle der Ärzte an kommunalen Krankenhäusern (Ost und West)

Entgelt- Grundentgelt Entwicklungsstufen

gruppe in Euro

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5

I 2008:3 528,57 2008:3 728,57 2008:3 871,43 2008:4 119,05 2008:4 414,29 Arzt (ab dem 1. Jahr) (ab dem 2. Jahr) (ab dem 3. Jahr) (ab dem 4,5. Jahr) (ab dem 6. Jahr)

2009:3 662,66 2009:3 870,26 2009:4 018,64 2009:4 275,57 2009:4 582,03 (ab dem 1. Jahr) (ab dem 2. Jahr) (ab dem 3. Jahr) (ab dem 4,5. Jahr) (ab dem 6. Jahr)

II 2008:4 657,14 2008:5 047,62 2008:5 390,48 2008:5 590,48 2008:5 785,71 Facharzt (ab dem 1. Jahr) (ab dem 4. Jahr) (ab dem 7. Jahr) (ab dem 11. Jahr) (ab dem 16. Jahr)

2009:4 834,11 2009:5 239,43 2009:5 595,32 2009:5 802,92 2009:6 005,57 (ab dem 1. Jahr) (ab dem 4. Jahr) (ab dem 7. Jahr) (ab dem 9. Jahr) (ab dem 11. Jahr)

III 2008:5 833,33 2008:6 179,19 Oberarzt (ab dem 1. Jahr) (ab dem 4. Jahr)

2009:6 055,00 2009:6 410,89 (ab dem 1. Jahr) (ab dem 4. Jahr)

IV 2008:6 861,90 Ltd. Oberarzt (ab dem 1. Jahr)

2009:7 122,65 (ab dem 1. Jahr)

außertariflich (freie Vereinbarung)

Referenzen

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