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Archiv "Apothekengesetz: Krankenkassen befürchten zusätzliche Kosten" (29.10.1982)

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1950 —1956 Für Arbeiter: *

Krankengeld

=50% des Grundlohns, 3 Karenztage

Ab 1957 Für Arbeiter:

Krankengeld +Arbeitgeber- zuschuß

=90% des Nettolohns, 2 Karenztage

Ab 1961 Für Arbeiter:

Krankengeld +Arbeitgeber- zuschuß

=100 % des Nettolohns, 1 Karenztag

Ab 1970 Lohnfortzahlung f ür 6 Wochen auch an Arbeiter

4973 856

Arbeits- unfähigkeits- fälle

auf je 1000 Krankenversicherte

1950 55 60 65 70 1981

*Angestellte erhalten seit 1930/31 sechs Wochen Gehaltsfortzahlung

Krankheit und Lohnfortzahlung (1950 bis 1981)

Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auch für gewerbliche Arbeitnehmer in den ersten sechs Wochen der Arbeitsunfähigkeit (seit 1. Januar 1970), von Sozial- und Gesundheitspolitikern und Gewerkschaftern als unverzichtbare und unveränderliche „soziale Errungenschaft" gefeiert und verteidigt, ist im Verlaufe der Entwicklung nicht ohne Einfluß auf die Mentalität und das Krankheitsverhalten der Krankenversicherten in der Bundesrepublik Deutschland geblieben. Bei Einführung der arbeitsrechtlichen Bruttolohn- fortzahlung im Jahre 1970 erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Arbe!tsunfä- higkeitsfälle je 1000 Krankenversicherte von 589 auf 881 um ein Drittel. Nach einem Kulminationspunkt (von 973 auf 1000 Krankenversicherte) war die Zahl der arbeitsunfähig gemeldeten Arbeitnehmer während der Phase der zweiten Rezession (1975) leicht rückläufig, erreichte aber Ende des Jahres 1981 wieder einen neuen Höchstwert (996). Auch bei den lohnfortzahlenden Betrieben in der Bundesrepublik schlug die Lohnfortzahlung nach Wegfall jeglicher Karenztage teuer zu Buch: Mit insgesamt 26,6 Milliarden DM (1982) erhöhen sie das Krankheitskosteribudget der gesetzlichen Krankenversi- cherung in Höhe von rund 85 Milliarden DM spürbar Globus/DÄ

Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Lohnfortzahlung:

Der Regierungsbericht läßt auf sich warten

Ein regierungsinterner Bericht über die Möglichkeiten, Arbeiter, Angestellte und Beamte bei der Lohn-, Gehalts- und Dienstbezü- gefortzahlung rechtlich gleichzu- stellen, ist immer noch nicht fer- tiggestellt. Der Anstoß zu diesem Gutachten kam im Anschluß an die Haushaltsberatungen 1982 aus den Reihen der FDP-Abgeordne- ten bereits im Spätsommer 1981, eine Fertigstellung des Prüfbe- richtes war für Ende des ersten Quartals 1982 in Aussicht gestellt worden.

Wie jetzt die amtierende Bundes- regierung in einer Antwort auf ei- ne parlamentarische Anfrage des

CDU-Bu ndestagsabgeord neten Hansheinz Hauser, Krefeld, mitteil- te, dauert die Prüfung der beteilig- ten Ressorts (Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, Bundesinnenministerium und Ju- stizministerium) noch an. Zugleich wurde betont, daß ein entspre- chender Auftrag des Parlaments an die Bundesregierung nicht vor- liege, die auch keinen derartigen Bericht angekündigt habe. EB

Apothekengesetz:

Krankenkassen befürchten zusätzliche Kosten

Klage über die Auswirkungen des bereits 1980 beschlossenen Apothekengesetzes haben die Spitzenverbände der gesetzli- chen Krankenkassen geführt, weil die Arzneimittelabgabestellen in den Krankenhäusern zum 1. Ja- nuar 1983 geschlossen werden müssen.

Künftig dürfen laut Gesetz Arznei- mittel in den Krankenhäusern nur noch über eine Krankenhausapo- theke oder auf Grund eines Liefer- vertrages von einer öffentlichen Apotheke abgegeben werden. Be- gründet wird dies mit einer angeb-

lich dann gewährleisteten höhe- ren Arzneimittelsicherheit.

Nach Ansicht der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen wird eine wirtschaftliche Versor- gung durch Krankenhausapothe- ken dadurch erschwert, daß sich die Bundesländer bisher weigern, die erforderlichen Investitionsmit- tel für dringend notwendige neue Krankenhausapotheken bereitzu- stellen. Der Arzneimittelbedarf müsse deshalb durch in der Regel teurere öffentliche Apotheken ge- deckt werden. EB

In einem Satz

Apotheken — Die 16 287 öffentli- chen Apotheken in der Bundesre- publik Deutschland setzten im er- sten Halbjahr des laufenden Jah- res 1982 1,5 Prozent mehr um als im Vergleichszeitraum des Vorjah- res, wobei der Preisanstieg im Apothekensortiment bei 2,2 Pro- zent lag, ein Ergebnis, das dem- nach einem realen Rückgang des Umsatzes in Höhe von 0,7 Prozent gleichkommt, EB

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 43 vom 29. Oktober 1982 21

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