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Archiv "Warnhinweis: Fehler in den Therapiehinweisen im „Manual der psychiatrischen Notfälle“" (02.03.1989)

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tionen fühlte sich das FDA zu einer Maßnahme gezwungen, die einmalig ist und große Konsequenzen haben wird: FDA-Chef Frank Young ver- fügte, daß Dextransulfate für den ei- genen Bedarf importiert werden dür- fen (7). Kein Arzt kann und darf sie verschreiben, sie sind nicht zugelas- sen als Mittel gegen AIDS, weil die notwendigen Daten dafür nicht exi- stieren - aber Ärzte dürfen die Pa- tienten überwachen, die die Substan- zen auf eigene Initiative nehmen.

Diese Entscheidung öffnet allen wei- teren Substanzen Tor und Tür. Es wird fast nicht mehr möglich sein, zwischen vielversprechenden poten- tiellen Medikamenten und Quack- salbereien zu unterscheiden. Die FDA sah sich jedoch zu dieser Maß- nahme gezwungen, weil niemandem die Einnahme des Dextransulfats, an das viele ihre Hoffnungen klam- mem, verwehrt werden kann.

Eine Prognose, wannman überdie Wirkung von Dextransulfaten defini- tive Aussagen machen kann, ist un- ter diesen Umständen nicht möglich.

Literatur

1. Ueno, R.; Kuno, S.: Dextran sulfate, a potent anti-HIV agent in vitro having synergism with zidovudine. Lancet I (1987) 1379

2. Biesert, L.; Suhartono, H.; Winkler, J.;

Meichsner, C.; Helsberg, M.; Hewlett, G.; Klimetzek, V.; Mölling, K.; Schlumberger, H.-D.; Schrinner, E.; Brede, H.-D.; Rübsa- men-Waigmann, H.: Inhibition of HIV and virus replication by polysulphated polyxylan:

Hoe/Bay 946, a new antiviral compound, AIDS 2 (1989) 449-457

3. Mitsuya, H.; Looney, D. J.; Kuno, S.; Ueno,

R.; Wong-Staal, F.; Broder, S.: Dextran sulfa-

te Suppression of viruses in the HIV Family:

Inhibition of virion binding to CD4 + cells.

Science 240 (1988) 646-649

4. Baba, M.; Pauwels, R.; Balzarini, J.; Arnout, J.; Desmyter, J.; De Clerq, E.: Mechanism of inhibitory effect of dextran sulfate and hepa- rin on replication of HIV in vitro. Proc. Natl.

Acad. Sei. USA 85 (1988) 6132-6136 5. De Clerq, E.: Chemotherapeutic approaches

to the treatment of AIDS. J. Med. Chem. 29 (1986) 1561-1569

6. Booth, W.: An undergwund drug for AIDS.

Science 241 (1988) 1279-1281

7. Anderson, A.; Swinbanks, D.: US protests about possible drugs for AIDS treatment.

Nature 334 (1988) 3

Anschrift der Verfasserin:

Professor Dr. rer. nat.

Karin Mölling Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik Ihnestraße 73

1000 Berlin 33

NOTIZEN

Warnhinweis

Fehler in den Therapiehinweisen im

"Manual der psychiatrischen Notfälle"

Das im Enke Verlag 1987 er- schienene "Manual der psychiatri- schen Notfälle" von St. E. Hyman enthält fünf gravierende und eine Reihe weniger riskante fehlerhafte Therapiehinweise, d~~ bei Befolgung durch unerfahrene Arzte einen Pa- tienten schwerst gefährden oder ihm eine wichtige Therapie vorenthalten würden. Der Verlag hat davon erst jetzt erfahren.

Das Werk ist in kleiner Auflage von 1400 Exemplaren erschienen und weitgehend verkauft. Die Rest- auflage hat der Verlag makuliert.

Der Verlag hält für alle Besitzer die- ses Buches eine Korrekturbeilage bereit. Kritisch sind vor allem die Hinweise in folgenden sechs Punk- ten:

~ die Verordnung von Lithium bei Nierenschäden (S. 97)

Studie über HIV-Kinder

Das Bundesministerium für Ju- gend, Familie, Frauen und Gesund- heit hat ein Modellprogramm ins Le- ben gerufen, das systematisch die Probleme erforschen soll, die sich aus der vertikalen Übertragung von HIV und AIDS auf Kinder ergeben.

Dabei sollen sowohl medizinische wie psychosoziale Fragen beantwor- tet werden - zum Beispiel schon die scheinbar ganz einfache Frage nach der Prävalenz der HIV-Infektion bei Neugeborenen HIV -infizierter Müt- ter: Schon dies ist heute noch nicht bekannt.

Die zahlreichen weiteren Fragen des Studienprogramms erfordern ei- ne prospektive Begleitung der Kin- der von AIDS-positiven Müttern: So geht es unter anderem auch um die Ermittlung von Risikofaktoren, die den Ausbruch der Erkrankung beim Kind begünstigen könnten, um die Ermittlung mütterlicher Risikofakto- ren für die vertikale Übertragung oder um die Schaffung geeigneter

~ die Gabe von Tranxilium bis zu 900 mg in 1 Stunde (S. 202)

~ die Gabe von 3-4 mg Triazo- lam pro Tag (S. 97)

~ die Verordnung von Biperi- den bei anticholinergen Krisen (S.

96)

~ die Injektion von Neostigmin bei anticholinergen Verwirrtheitszu- ständen (S. 191)

~ sowie die zu hohen Angaben zur Phenytoinverordnung (S. 277).

Der Enke Verlag warnt aus- drücklich vor der unkritischen Nut- zung der Therapiehinweise in die- sem Buch.

Ferdinand Enke Verlag Postfach 10 12 54 7000 Stuttgart 10

Voraussetzungen für kooperative Therapiestudien.

Der psychosoziale Teil der Stu- die zielt vornehmlich darauf, die Be- treuungs- und Beratungsmöglich- keiten für die betroffenen Familien zu verbessern. Ärzte, die HIV-infi- zierte Kinder betreuen, sollten, so wünscht es Ministerin Prof. Ursula Lehr, dies möglichst in Verbindung mit einem der sieben Studienzentren tun. Diese befinden sich in Mün- chen, Frankfurt, Heidelberg, Berlin (zwei Stellen), Harnburg und Düssel- dorf jeweils in den Kinderkliniken der Universitäten. Aber die Frauen- kliniken sind natürlich mit beteiligt.

Die Studie bedarf - so schreibt Frau Prof. Lehr in einem Vorwort - der Mitarbeit aller Ärzte, die Kinder HIV-infizierter Mütter zu betreuen haben. Frau Lehr bittet darum, daß diese Ärzte sich zwecks weiterer Information an das Studiensekreta- riat wenden: Frau V. Schwarzmann- Banduhn, Universitäts-Kinderklinik, Moorenstraße 5, 4000 Düsseldorf 1, Telefon 02 11!3 11-76 74. mwr A-534 ( 42) Dt. Ärztebl. 86, Heft 9, 2. März 1989

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