Wörterbuch
Schnelle Orientierung
Jens-Uwe Niehoff, Bernhard Braun: Sozialmedizin und Pub- lic Health. Handwörterbuch. No- mos Verlagsgesellschaft, Baden- Baden, 2003, 296 Seiten, karto- niert, 24,90 A
Der Durchdringung des ärzt- lichen Alltags mit angelsächsi- schen Begriffen, soweit sie medizintechnische Geräte, Symptomenkomplexe oder Diagnosen bezeichnen, tragen einschlägige Wörterbücher ausreichend Rechnung. An- ders ist es mit neueren Begrif- fen zur Organisation, Struktur und Ökonomie des Gesund- heitssystems. Mit Disease-Man- agement-Programmen muss sich inzwischen jeder Arzt auseinander setzen. Niederge- lassene Ärzte und Kranken- hausärzte sind durch die zahl- reichen neuen Anforderun- gen der Gesetz- und Verord-
nungsgeber, der Kassen- und KV-Richtlinien auf Hilfe zum Verständnis der sie betreffen- den Maßnahmen angewiesen.
Schlüsselbegriffe der Epide- miologie, der Demographie, Medizinsoziologie, Gesund- heitsökonomie, Gesundheits- systemwissenschaften und des Sozialrechts bedürfen der Er- läuterung. Wörtliche Überset- zung hilft oft nicht. Häufig zeigt sich, dass der ursprüngli- che Sinn durch Anwendung auf hiesige Strukturen aufge- löst wird. Zum Verständnis gehört der ordnungs- und strukturpolitische Zusam- menhang, aus dem Begriffe importiert werden und das Importinteresse.
Das Handwörterbuch bie- tet mehr als 500 Worter- klärungen. Zu allen Stichwör- tern findet man, häufig mehr- spaltig, die Komplexität der Gegenstände hervorragend erläuternde Artikel, deren Gliederung sowohl schnelle wie in die Tiefe gehende Ori- entierung erlaubt. Udo Schagen
Werberecht
Möglichkeiten und Grenzen
Beate Bahner: Das neue Werbe- recht für Ärzte. Auch Ärzte dür- fen werben. 2., aktualisierte und überarbeitete Auflage, Springer- Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 2004, XXIII, 385 Seiten, 39,95 A
Der durch die Rechtspre- chung vorangetriebene Wan- del vom Werbeverbot zum Werberecht erlaubt Ärzten inzwischen vielfältige Gestal- tungen des Außenauftritts.
Das an Ärzte und Juristen ge- richtete Buch informiert zu- verlässig und umfassend über Möglichkeiten und Grenzen ärztlicher Werbung unter Berücksichtigung der neue- sten Rechtsprechung und der novellierten (Muster-)Be- rufsordnung.
Die Autorin klärt über das Erfordernis der Sachlichkeit auf und erläutert, welche An- gaben zulässig sind und wie etwa auf spezielle Kenntnisse oder Behandlungsmethoden
hingewiesen werden darf. In- formativ sind auch die Aus- führungen zu den verschiede- nen Werbeträgern. Ob Praxis- schild, Anzeigen, Praxisbro- schüren, Homepage, Brief- kopf, Eintragungen in Ver- zeichnissen oder Berichter- stattung in der Presse – der Leser erfährt, wann und auf welche Weise geworben wer- den darf. Daneben befasst sich das Werk ausführlich mit den verschiedenen Erschei- nungsformen – irreführend, anpreisend oder unzulässig vergleichend – berufswidriger Werbung. Auf die Werbever- bote des Heilmittelwerbege- setzes wird ebenso gesondert eingegangen wie auf die Wer- bung im Bereich der Schön- heitsmedizin und der Klini- ken. Schließlich werden die Sanktionen bei Werbever- stößen beleuchtet.
Das übersichtlich und ver- ständlich geschriebene Buch ist ein guter Ratgeber für Ärzte, die mithilfe des neuen Werberechts ihr Leistungsan- gebot nach außen kommuni- zieren wollen. Alexander Walter
A
A1012 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 159. April 2004 B Ü C H E R