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Archiv "Gesetzliche Krankenversicherung: Die Spargesetze wirken" (25.03.2011)

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A 628 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 12

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25. März 2011

GESETZLICHE KRANKENVERSICHERUNG

Die Spargesetze wirken

Die Krankenkassen haben 2010 mehr Geld ausgege- ben als eingenommen. Ab dem 1. August flachte sich der Ausgabenanstieg deutlich ab.

D

ie gesetzlichen Krankenkas- sen verzeichneten im Jahr 2010 Einnahmen in Höhe von 175,29 Milliarden Euro. Dem stan- den Ausgaben in Höhe von 175,74 Milliarden Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Defizit in Höhe von 450 Millionen Euro. 2009 hatten die Kassen noch einen Überschuss in Höhe von 1,4 Milliarden Euro erzielt.

„Die erhebliche Verschlechterung der Finanzsituation der GKV 2010 macht deutlich, wie wichtig es war, mit dem GKV-Finanzierungsgesetz und dem Arzneimittelmarktneuord- nungsgesetz dieser Entwicklung recht - zeitig entgegenzuwirken“, betonte Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler. Ohne die seit dem 1. August greifenden Sparmaßnahmen wäre das Defizit noch höher ausgefallen.

In den Einnahmen der Kassen enthalten sind 170,35 Milliarden Euro Zuweisungen aus dem Ge- sundheitsfonds und 660 Millionen Euro Zusatzbeiträge. Hinzu kom- men die nicht ausgewiesenen Ein- nahmen der landwirtschaftlichen Krankenkassen (die nicht am Ge- sundheitsfonds teilnehmen) und die Eigenbeteiligungen der Versicher- ten, unter anderem die Praxisge- bühr und Arzneimittelzuzahlungen.

Die Leistungsausgaben der Kas- sen stiegen im Gesamtjahr 2010 um 3,1 Prozent je Versicherten. Im ers- ten Halbjahr hatte der Anstieg noch bei 4,2 Prozent gelegen. Diese Ab - flachung beim Ausgabenanstieg ist maßgeblich auf das Inkrafttreten des Arzneimittelmarktneuordnungsge- setz zurückzuführen: Der Anstieg der Arzneimittelausgaben, der je Versi- cherten im ersten Halbjahr noch bei 4,8 Prozent gelegen hatte, betrug im Gesamtjahr 2010 nur noch 1,3 Pro- zent. Die Ausgaben je Versicherten für die ambulante ärztliche Behand- lung erhöhten sich 2010 um 2,6 Pro- zent (2009: plus 7,4 Prozent). Aller-

dings beruhen die vorläufigen Fi- nanzdaten in diesem Ausgabenbe- reich noch auf Schätzungen, weil Ab- rechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen noch nicht für das ganze Jahr vorliegen. Der Anstieg bei den Ausgaben für die Krankenhaus- behandlung lag je Versicherten bei 4,7 Prozent (2009: plus 6,6 Prozent).

Gesundheitsfonds im Plus Die Einnahmen des Gesundheits- fonds aus Beiträgen und Bundes - zuschüssen lagen 2010 bei 174,59 Mil liarden Euro. Davon flossen 170,35 Milliarden Euro an die Kas- sen. Somit ergibt sich ein Über- schuss in Höhe von 4,2 Milliarden Euro, der im Wesentlichen auf die positive konjunkturelle Entwick- lung zurückgeht. Nach dem Defizit in Höhe von 2,48 Milliarden Euro 2009 kann der Gesundheitsfonds somit erstmalig seine Liquiditäts - reserve auffüllen. Das ist ein wich- tiger Punkt. Denn laut Gesetz muss diese Liquiditätsreserve immer 20 Prozent einer durchschnittlichen Monatsausgabe betragen (derzeit circa drei Milliarden Euro).

Die Liquiditätsreserve dient dem Ausgleich unterjähriger Einnahmen- schwankungen und etwaiger Einnah- meneinbrüche. Ab 2012 bis 2014 ist aus der Liquiditätsreserve auch der Sozialausgleich für Geringverdiener bei einer Erhebung von Zusatzbeiträ- gen zu bezahlen. 2011 erhält der Ge- sundheitsfonds dafür einmalig zwei Milliarden Euro aus Steuermitteln.

Ab 2015 leistet der Bund dann regel- mäßige zweckgebundene Zahlungen an den Gesundheitsfonds zur Finan- zierung des Sozialausgleichs. Nach dem am 16. März vom Bundeskabi- nett beschlossenen Finanzplan sollen diese zunächst bei 700 Millionen Euro jährlich liegen. Rösler hatte zwei Milliarden Euro gefordert. ■

Jens Flintrop sammengefunden. Die Ziele der

Initiative:

Harmonisierung der Datende- finition und Schaffung eines Inter- operabilitätsstandards in Intensiv- und Notfallmedizin

Erarbeitung eines nationalen Notaufnahmeregisters

Entwicklung eines generi- schen Konzepts für eine Kommuni- kationsinfrastruktur zwischen Ret- tungsdienst und Klinik.

Die Vision ist, durch die Entwick- lung und Verbreitung von Kommu- nikationsstandards in diesem Be- reich die Datenzusammenführung aus unterschiedlichen Informations- quellen vom Rettungsdienst über die Notaufnahme bis zur Intensivstation zu automatisieren und so die Be- handlungskontinuität zu optimieren.

Die dabei entstehenden Datensätze wären durch die einheitliche Defini- tion der verschiedenen Kerndaten- sätze genormt und würden für inner- klinische Auswertungen, für ein bundesweites Benchmarking sowie für Fragen der Versorgungsforschung zur Verfügung stehen. ■ Felix Walcher, Martin Kulla Sektion Notaufnahmeprotokoll der DIVI

Kontaktadresse Prof. Dr. med. Felix Walcher

Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungs - chirurgie, Zentrum der Chirurgie, Johann-Wolf- gang-Goethe-Universität, Frankfurt/Main, Theodor- Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt,

walcher@trauma.uni-frankfurt.de

Erarbeitung des Kerndatensatzes „Notaufnahme“ durch die Mitglieder der Sektion Notaufnahmeprotokoll (weitere Mitglieder der Sektion unter www.notaufnahmeprotokoll.de):

Dr. G. Altrock, Zentrale Notaufnahme Offenbach Dr. M. Berhard, Interdisziplinäre Notaufnahme Fulda Prof. Dr. O. Busse, Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Berlin Dr. I. Graeff, Notfallzentrum, Uniklinik Bonn

Prof. Dr. A. Gries Interdisziplinäre Notaufnahme Fulda Dr. B. Hogan, Zentrale Notaufnahme, Asklepios-Klinik, Hamburg S. Klinger, Abteilung für Anästhesie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm Dr. M. Kulla, Abteilung für Anästhesie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm Prof. Dr. R. Lefering, Institut für Forschung in der operativen Medizin, Köln Prof. Dr. I. Marzi, Unfallchirurgie, Uniklinik Frankfurt

Dr. P. Petersen, Zentrale Notfallaufnahme, Universitätsklinikum Aachen Prof. Dr. P. Schellinger, Neurologische Klinik Minden

Prof. Dr. F. Walcher, Unfallchirurgie Frankfurt

P O L I T I K

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