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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Innsbrucker Nachrichten

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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1867

11.4.1867

(2)

Mchrichlen.

Vierzehnter Jahrgang.

Donnerstag 11 . April 1867.

Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn - und Festtage . — Der Preis ist vierteljährig 1 st.

35 kr. österr . W . , per Post täglich erpedirt 2 fl. 15 kr . österr . W . , monatlich 45 kr . österr . W . , monatweise per Post bezogen 72 kr . österr . W . Einzelne Nummern werden zu 3 kr . österr . W . ab¬

gegeben . — Bestellungen können gemacht werden in der WagNtr ' schen Universitäts - Buchhandlung in

Innsbruck , Brixen (Nr . 169) und Feldkirch und für hier vierteljährig bei Herrn Jeremias

Federspiel , Zettelträger . — Inserate jeder Art werden angenommen und kostet die zweispaltige Petktzeile oder deren Raum für einmalige Einschaltung 3 kr . österr . W . , für dreimalige 6 kr . österr . W.

Annoncen nehmen entgegen in Wien Hasenstein (fc Vogler ( Wollzeile Nr . 9 ) und Alois Oppelik erstes österr . Annoncen - Vureau ( Wellzeile Nr . 22 ) ; — in Frankfurt Hänfenstem iL Vogler , G . £ . Daube <fc Comp , und Jäger ' sche Buchhandlung ; in Hamburg Hasenstein & Vogler und G . L. Daube (fe

Comp . ; in Berlin Haasenstein (L Vogler , Gertraudtenftraße Nr . 7 ( Ecke vom Petriplatz ) .

Woche n - Ratender.

Montag 8 . : Irenaus B . Dienstag 9 . : Kleopha . Mittwoch 10 . : EzechielPr . Donnerstag 11 . : LeoP . Freitag 12 . : Maria ? Schmerzen.

Samstag 13 . : Hermenegild . Sonntag 14 . : Palmsonntag.

Was nun die preußisch - französischen Verhandlungen betrifft , so versichert das in London erscheinende französische Blatt ^ International , die preußische Regierung habe den französischen Gesandten verständigt , daß nach ihrer Ansicht Luxemburg weder von Preußen noch von Frankreich annektirt werden , sondern ein unabhängiges Großhcrzogthum unter holländischem Szepter bleiben solle.

WaS die Besatzung der Festung Luxemburg anbelangt , so erinnert Preußen, daß sein militärisches Okkupationsrecht niemals vom deutschen Bunde abge¬

hangen habe , sondern auf einem besonderen zwischen Preußen und Holland abgeschloffenen Vertrage beruht . WaS daS Tuilerien -Kabinet darauf geant¬

wortet , darüber schweigt der International . Nun scheinen zwischen dem 3 . und 5 . ds in Paris entscheidende Entschlüsse gefaßt worden zu sein , über deren Inhalt unS noch jede Andeutung fehlt . Man weiß nur , daß in Berlin eine französische Note eingetroffen ist und daß man in Paris , im alten Größen¬

wahne befangen , sich mit Sommations - Gcdanken trug , die vielleicht demnächst in einem Manifeste Napoleon 'S an Frankreich , das man in . Paris erwartet , zu Tage treten werden.

In München und Stuttgart haben Kundgebungen stattgefunden , welche feierliche Verwahrungen gegen die PrciSgebung Luxemburgs sind . Die baierische Kammer wird eine von allen Depulirten Unterzeichnete Erklärung in diesem Sinne an den Fürsten Hohenlohe richten , und spricht darin aus , „ daß sie es als eine erste Frucht des Allianzvertrages vom 22 . August 1866 freudig be¬

grüßen werde , wenn Baiern darüber keinen Zweifel bestehen läßt , daß es mit

(3)

762

allen seinen Kräften für daS bedrohte deutsche Land einstehen wird . " Derselben Meinung ist die gesammte baierische Presse ohne Ausnahme . Die „Voss. Ztg . "

berechnet, daß Süddeutschland , so weit die Dinge bis jetzt organisirt sind, im Vereine mit den kleineren Staaten des norddeutschen Bundes die preußische Armee um 270,000 Mann verstärken würde , sodaß Deutschland 900,000 Mann ins Feld rücken lassen könnte.

Wien, 8 . April . An der Börse war das , wie die „N . Fr . Pr " ver¬

nimmt , unbegründete Gerücht verbreitet , der Kronprinz von Preußen sei Jncognito in Wien und verhandle hier über ein Bündniß . — Der franzö¬

sischeBotschafter in Wien , Herzog von Grammont , begibt sich mit dem heutigen Eilzuge nach Paris . DaS französische Dementi , welches obiger Nachricht von der Berufung deS Botschafters entgegengesetzt wurde , wird dadurch auf seinen wahren Werth zurückgeführt . — Der preußische Gesandte Freiherr v Werther hatte gestern eine mehrstündige Besprechung mit dem Freiherrn v. Beust , der seine für heute bestimmte Abreise nach Prag verschoben hat . Man erzählt , die Mission deS preußischen Diplomaten sei gewesen, das österreichischeKabinet hinsichtlich seiner Auffassung des Streites um Luxemburg zu sondiren . Die österreichische Regierung soll, so heißt es, im Einverständniß mit England eine diplomatische Intervention zu Gunsten der Erhaltung des Friedens vorbereiten.

Berlin, 9 . April . In der Reichstagssitzung beantwortete Graf Bismarck die Interpellation SolmS -LaubachS in Betreff der Hindernisse gegen den Ein¬

tritt Hessen-DarmstadtS in den Nordbund dahin , daß bisher die Regierung Hessen -DarmstadtS den Wunsch zum Eintritt in den Nordbund nicht amtlich auSgedrückt habe. Gegenüber den bezüglichen Prager FriedenSbestimmungen würde das Einvernehmen mit Oesterreich erforderlich sein, mit dem Preußen in Freundschaft leben wolle . Die jüngste Verhandlung mit dem kaiserlichen Kabinet laffe einen Widerstand nicht erwarten . Auch mit süddeutschen Regierungen müsse die Frage verhandelt und vor Allem Darmstadts Wiüensmeinung abge¬

wartet werden.

Petersburg, 9 . April . Die offizielle „Nordpost " befürchtet den Krieg nicht und erwartet , daßver Kaiser derFranzosen alle Kriegsbefürchtungen energisch dementiren werde.

Paris. Die französische Rente ist innerhalb achtundvierzig Stunden um mehr als zwei Franken zurückgegangen , und des französischen Geldmarktes scheint sich ein fast panischer Schrecken bemächtigt zu haben . Motivirt wirb derselbe sowohl durch daö Gerücht von einer kolossalen Anleihe im Betrage von Einer Milliarde , welche die französische Regierung beabsichtigen soll und welche, wenn eS die Aktion zur Wiederherstellung der sogenannten natürlichen Grenzen gilt , bei der durchschnittlich in Frankreich herrschenden Stimmung wohl auch bald gedeckt sein würde , als auch durch die revolutionäre Luft , die in Paris zu wehen beginnt , und deren bester Ableiter ein rascher Krieg und Sieg allerdings wäre . ES war daS Gerücht verbreitet , daß in der Nacht vom 5 . auf den 6. d. in Paris zahlreiche zum Umstürze der Regierung auffordernde Plakate angeschlagen wurden.

Florenz, 7 . April . Die „ Jtalie " schreibt : Der König sagte bei Ent¬

gegennahme der Adresse der Kammer Folgendes : Die Verhältnisse waren sehr ernst ; eS mußte ein Ministerium der Versöhnung gebildet werden , welches alle Parteien in sich schließt. Ich habe Ratazzi beaufragt , ein Kabinet in diesem Sinne zu bilden . Der König fügte weiter hinzu, erzähle auf die Unterstützung der Depunrten aller Schattirungen . Die wichtigste jetzige Frage sei die der Finanzen . Der König fuhr weiter fort , indem er sagte : Ich sehe den Ernst

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derselben so sehr ein , daß ich dieselbe zum besonderen Gegenstände meines Nach¬

denkens gemacht habe.

Verschiedenes.

Thermometerstand am Znnrain um 7 Uhr Morgens 0 Grad Wärme.

(Theater.) Im k. k. National-Theater kommt heute zum Vortheile der

Schauspielerin Mathilde Reidlinger zur Aufführung : „ Preciosa , das seltene Zigeunermädchen . " Großes Schauspiel mit Gesang und Melodram in 4 Ab¬

thellungen von P . A . Wolff . Musik von C . M . v . Weber.

(Dr. Waltenhofen ), Professor der Physik an der

hiesigen

Universität , hat,

wie wir hören , einen Ruf als Professor des gleichen Faches am polytechnischen LandeS - Jnstitute zu Prag erhalten . Die hiesige Universität verliert hiedurch einen sehr strebsamen Gelehrten , der sich durch zahlreiche Schriften in seinem Fache einen verbreiteten Ruf erworben.

(Medaillen-Bertheilung.) Wie die „Sch -Ztg." meldet , tritt hier zur Be-

rathung der Medaillen - Vertheilungsfeier ein Comitv zusammen , bestehend auS dem Herrn Statthalterei - Rath Ritter v . Strele , dem Herrn Bürgermeister Dr.

v . Peer und den Kommandanten der Landes - und Scharsschützen - Kompagnie von Innsbruck . Die Vertheilung wird am Sonntag nach Ostern auf dem hiesigen LandeShaupt - Schießstande stattfinden , und wird zu dieser Feierlichkeit die Innsbrucker LandeSschützen -Kompagnie auörücken.

(Oefsentlicher

Dank.) Die am 22. v.MtS.

zum

Besten des

daigen

Armen-

FondeS zur Aufführung gebrachte Theater - Vorstellung , ergab über Abzug aller Unkosten einen Reinertrag von 339 fl . 26 kr. ö . W . Die Armen -Direktion bringt dieses sehr günstige Ergebniß mit dem wärmsten Danke an alle Wohl- thäter , welche hiezu beigetragen haben , hiemit zur Kenntniß.

(Landes-Ansschuß .) Bei der am 29. März 1867 stattgefundenen Sitzung

des LandeS - AusschusseS wurde eine Mittheilung Sr . Excellenz deö Herrn Statthalters , wornach der vom Herrn Karl Edlen v . Hofer , k. k. Finanz- ArchivS -Offizialen , gesammelte Fond für Wittwen und Waisen gefallener Kaiserjäqer und LandeSvertheidiger , bestehend in 5 prozentigen Obligationen per 17,200 fl. und in 25 fl . Bargeld , an die Landschaftskaffe abgeführt . Bei diesem Anlasse wurde beschlossen , die Statuten für diesen Fond zu entwerfen und die¬

selben dann dem hohen Landtage zur Genehmigung vorzulegen . Weiters wurden verschiedene Gesuche und Beschwerden von Gemeinden und Privaten erledigt.

Darunter befindet sich eine Eingabe der Wirthe und Gemeinde - Vertreter von Zillerthal um Verwendung bei der k. k. Statthalterei , daß die frühere Ein«

hebungsart bezüglich der Verzehrungssteuer auf Wein beibehalten werde , welche wegen des Petitums selbst , sowie wegen der ungeziemenden Schreibart und unrichtigen Auffassung der Verhältnisse als zur Vorlage nicht geeignet , zurück¬

gewiesen wurde.

(Treue der Landbevölkerung in Welschtirol .) Dem „ Tiroler Boten" wird

aus V a l s u g a n a geschrieben : Schon oft ist bemerkt worden , daß das Land¬

volk in Welschtirol gut österreichisch sei . Wir entnehmen zur neuen Bestätigung desselben einem uns zugekommenen Briefe Folgendes : „ ES geht hier das Gerücht , welches vermuthlich von italienisch Gesinnten auSgesprengt wurde, daß bei der bevorstehenden Gränzberichtigung ein Theil WelschtirolS , darunter Folgaria , Lavarone , Casotto , Pedemonte , Luserna an Italien abgetreten werden solle . Dasselbe hat unter der Bevölkerung einen so großen Eindruck gemacht, daß man anfangs davon sprach , in einem solchen Falle die betreffende Kom-

(5)

764

Mission zu vertreiben Andere wollen ihr Eigenthum , sollte sich die Abtretu ng erwahren , der kaiserlichen Regierung verkaufen und mit dem Erlöse sich in einem andern Theile Tirols , der kaiserlich bliebe , Grund und Boden erwerbe » . Drei Gemeinden sind aber entschlossen , eine Deputation nach Innsbruck , oder sollte eS dort nichts nützen . nach Wien zu senden , um dort um daS Verbleiben¬

dürfen bei Oesterreich zu bitten . Allenthalben hört man von solchen treuen Leuten:

„Wir sind geborne Oesterreicher , wir wollen beim Kaiser leben und sterben !"

— Ich theile Ihnen dieS mit , obwohl mir eine Abtretung der Höhenpunkte zwischen dem Hanptthale und Balsugana aus strategischen Gründen unglaublich scheint und man gewiß nicht fürchten darf , daß unsere Regierung , unser treues Landvolk , das seine Anhänglichkeit an den Kaiser im Jahre 1848 und 1866 auf 's Schönste bewiesen hat , daS im verflossenen Jahre sogar Schützen -Kom¬

pagnien bilden wollte , — an Italien abtreten werde ."

(Heirats -Kompetenz .) Im Oktober v. IS . brachten die Innsbrucker - Nach¬

richten eine dem „ Prairic - Journal " entnommene Anzeige , folgenden Inhalts:

„Der Häuptling der Haynse bietet 1000 Pferde einem respektablen jungen weißen Manne , der gut empfohlen ist und seine 18jährige Tochter heiraten will . Er muß sich im Territorium der Indianer nicderlassen und sich auf den Ackerbau verstehen , den er den Indianern lehren soll . Die Pferde sind 50 bis 80,000 Dollars werth . Die junge Indianerin Ist von mittlerem Wüchse, mit regelmäßigen Zügen , schwarzen Augen , prächtigen Haaren und starken Formen . Sie hat viel Anstand und Grazie . " Diese Anzeige blieb nicht ohne Erfolg . Die Redaktion erhält nacheinander drei sehr dringende Schreiben aus Zillerthal , worin ein heiratslustiger Landsmann sich dringendst als Kandidat empfiehlt und in seinem Kompetenzgesuche besonders hervorhebt , daß er bereits schon im zehnten Lebensjahre als Bauernknecht arbeitete und auch zweimal mit den Schützen auSzog . Wir können deshalb nicht umhin , dem Häuptling der Haynse unfern Landsmann in jeder Beziehung auf das wärmste zu empfehlen.

(Gegen die Jrvingianer in Böhmen .) Der Kreishauptmann von Pilsen hat an die Bezirksvorsteher seines Kreises folgenden Erlaß gerichtet : „ In letzter Zeit soll sowohl in Prag als in anderen Gegenden Böhmens , namentlich in der Diözese Budweis die religiöse Sekte der Jrvingianer Berbreirung finden.

Dieselbe , von ihrem Stifter Irving den Namen tragend , hat auf dem Kon¬

tinente , besonders in Preußen , Anhang gefunden , der sich in mehreren Orten zu Gemeinden konstituirt hat . Ihrer Lehre nach geht ihr Bestreben dahin, Verirrungen in der christlichen Kirche zu beseitigen und auf den Zustand zurück¬

zuführen , in dem sie bei ihrer Stiftung gewesen ist . Nach ihrer Verfassung gibt eS in der Gesammtkirche 4 Hauptämter : Die Apostel , Propheten , Evan¬

gelisten und Engel , welchen in den Partikulargemeinden 6 Aeltcste und diesen 6 Helfer zur Seite stehen . Der Verbreitung dieser Secte in Böhmen sollen nicht bloS religiöse , sondern vielmehr politische Motive zu Grunde liegen , und soll eS sich um eine Propaganda im Interesse Preußens handeln , wo die Lehre Irvings alS Mittel der Amalgamirung des Katholizismus mit dem Protestan¬

tismus betrachtet werden soll . Die Verbreitung der Lehre in Böhmen soll von BreSlau und Liegnitz aus betrieben werden . Zufolge hohen Polizei - Ministe- rial - ErlasseS vom 20 . v . MtS ., Zahl 693 und hohen Statthalterei - Prästdial- Erlasses vom 5 . l . MtS ., Z . 655 wird der Herr Bezirksvorsteher aufgcfordert, auf das Vorkommen dieser Sekte genau zu invigiliren , im Falle deö Vor¬

kommens nach den bestehenden Vorschriften daS Amt zu handeln , unter Einem aber daS Veranlaßte zu meiner Kenntniß zu bringen ."

(6)

765

(Eröffnung der Feindseligkeiten zwischen Frankreich und

Preußen .) Im

Pariser FriedenStempel ,

genannt

Jndustriepalast ,

sind die Feindseligkeiten

zwischen

Frankreich

und Preußen bereits eröffnet worden. Die

feindselige

Stimmung gegen Preußen hat

einen

Höhepunkt erreicht , wie er etwa

im

Jahre 1815 sein mochte , und

diese

Stimmung dringt tief in alle Schichten ein.

Zwischen

den

preußischen

und

französischen

Arbeitern im AuSstellungSgebäude

ist eS

bereits zu Schlägereien gekommen ,

so

daß

die

Polizeiorgane

dazwischen

treten mußten.

Wie wir

einem

Schreiben des „Wdr." entnehmen , hatten die

preußischen

Ar¬

beiter

die Statue ihres Königs mit Lorbeer » gekrönt, die Franzosen wollten dies

nicht

dulden und so entstand der Streit , welcher mit der Verwundung

mehrerer

Preußen beendete.

(Eine

amerikanische

Ballszene .) In

Hoboken

fand

kürzlich ein

Ball der

Pompiers statt; einer der Kommissäre des Balles war ein Mr. Geschwindt,

seit

einigen Wochen verheiratet . Seine junge Frau , die

sich

bereits in sehr

interessanten

Umständen befand,

sollte

ihn

nicht

begleiten,

so

daß er

sich

einen

recht

vergnügten Ballabend versprach , auch dazu

eine

junge Dame einlud, eine Verwandte

seiner

Frau, der er allerdings

seit

Kurzem eine

besondere

Sorgfalt zuwandte. Alles war im

besten

Gange,

der

Tanz hatte begonnen, als Mr.

Geschwindt , der

eben seinen Oavalivr

seul

zu machen

hatte,

wie versteinert

stehen blieb: er hatte

seine

Frau als vis-ä- vis! Im

selben Augenblick

vernahm man einen Pistolenschuß , einen zweiten, dritten, Alles

blieb

starr und entsetzt , ein vierter und fünfter erscholl , und der

unglückliche

Tänzer

fiel

zu Boden, durch die

linke

Schulter geschossen . Mine. Geschwindt wurde entwaffnet und zur

nächsten

Pollzeistation gesandt;

sie bezeugte

nur ein Bedauern, Den , den sie liebte, nicht

gctödtet

zu haben. Sie

erzählte

kaltblütig all' die Leiden, welche ihr Mann ihr, sogar

schon

vor

der

Hochzeit ,

die

aber

trotzdem

nöthig war, be¬

reitete;

eS

ist

eine

junge,

sehr verführerische

Frau. Sie hat gegen

ihren

Mann

keine

Klagen

erheben

wollen, der Richter aber hat

eS

für

sie

im Namen der

öffentlichen

Moral gethan. Im Mai wird

sie

vor den

Assissen

erscheinen.

Neuestes.

Wien, 9 . April. Aus Paris

eingetroffenen Nachrichten zufolge ist

der Wiedereintritt Drouyn'S

de LhuyS

in das Kabinet möglich ,

eine

Kabinetsver- änderung

sehr

wahrscheinlich . — Die hiesige„Tagespresse " hält die größtmög¬

liche

Zurückhaltung in der Differenz

zwischen Frankreich

und Preußen für das dringendste Bedürfniß Oesterreichs ; im Kriegsfall strenge, nach

keiner

Seite hin

neigende

Neutralität.

Oesterreichs Lebensinteresse

wurzle darin, daß der Kampf

möglichst lokalisirt

bleibe . Der Hauptgrund

solcher

Politik

liege

in der

eventuellen

Haltung Rußlands.

Prag, 8 . April. Herr Kardinal-

Erzbischof

Fürst Schwarzenberg erklärte

heute

Vormittags

dem

Statthalter, daß

cö ihm unmöglich

sei, unter

den

jetzigen Verhältnissen den Landtagssitzungen beizuwohnen .

Nach einer anderen

Version will der Erzbischof nur der Debatte über die Großgrundbesitz -Wahlen fern- bleiben , wird

jedoch

zu den ReichSrathswahlen erscheinen.

— Im Czechen - Club wurde beschlossen , daß

die

Föderalisten

erst bei

Vor¬

nahme der ReichSrathswahlen unter Protest demonstrativ den Landtagösaal

verlassen

werden.

Berlin, 9 . April. Für

französische

Rechnung werden gegenwärtig be¬

deutende Einkäufe von Hafer und Weizen in ganz

Norddeutschland

betrieben.

Berlin, 9 . April. Die „

Vossische

Zeitung" sagt: Für einen neuen

Kriegsfall würde die unveränderte Ausrüstung wie im vorjährigen Feldzug

(7)

766

eintreten. Die

norddeutsche

Armee wird durchgängig mit Zündnadelgewehren

versehen

sein,

auch die

ncuorganisirten

sächsischen

Truppen. Die Befestigungen der Kieler Bucht, von Alsen und Sundewitt sollen, in

diesem

Frühjahr be¬

deutend erweitert , zu

provisorischem Abschluß

geführt werden.

London, 8 . April. Lord Stanley theilt mit, daß Spanien die letzte

englische Depesche

nicht beantwortete.

Verzeichniß - er Geborenen.

Im Monate März.

Am 2. Melchior, Sohn

deS

Andrä Kößler, Taglöhner in St . Ulrich, und der Katharina, geb. Meir.

Am 3. Karolina Josefa Maria, Tochter des Herrn Rudolf Plank, Uhr¬

macher , und der Frau Karolina, ged. Grill.

Am ö. Johann (Nep.) Maria, Friedrich, Sohn

deS

Herrn Alois von Breikenberg , k. k. Finanz-Konzipisten , und der Frau Friderika , geb Freiin von Lichtenthurn.

Am 6. Maria Josefa, Tochter des Adalbert Zemek, Schneidergehilfen, und der Maria, geb. Taxer.

Am 7. Anton Josef. Sohn

deS

Herrn Franz Jranek, Spänglermeister, und der Frau Katharina, geb. Förster.

Am 9. Eduard Josef Anton, Sohn

deS

Herrn Josef Thalmann, k. k. Post- Offizial, und der Frau Anna, geb. Lergetporer.

Am 10. Bruno Sylvester, Sohn

deS

Herrn Anton Heid, Prokuraführer, und der Frau Anna, geb. Nmrz.

Am 12. Alois, Sohn des Herrn Johann Gräber, Bildhauer, und der Frau Theres, geb. Eller.

Am 13. Katharina Maria Anna, Tochter

deS

Herrn Bartlmä Nieder¬

scheider , Handelsmann , und der Frau Marianna, geb. Gasser.

Am 16. Franz Josef Maria Anton, Sohn des Josef Ritter von Glanz, k k. Statthalterei-RechnungS -Beamten, und

der

Frau Filomena, geb. Pfaundler.

Am 20. Juliana Viktoria, Tochter

deS

Herrn Randler, Mauthaufleger, und der Frau Juliana , geb. Zorn.

-Maria Johanna , Tochter

deS

Herrn Johann Köchler, Bäckerei- Pächter, und der Frau Anna, geb. Keil.

Am 22. Maria Philomena,

TochterdeS

Herrn

Josef

Vent, Wagnermeister, und der Frau Klara, geb. Kolb.

Am 24.

Anna 9J aria

Antonia,

TochterdeS Herrn Michael

Veit, Schneider¬

meister , und der Frau Maria, geb. Klotz.

Am 25. Maria Josefa Gabriela, Tochter des Herrn Karl Kleinschmidt, Schriftsetzers , und der Frau Karolina, geb. Wehrly.

Am 25. Rosina Maria Karolina, Tochter des Herrn Josef Norer, Polier, und der Frau Rosina, geb. Netzer.

Am 30. Franz Josef, Sohn des Herrn Josef Souczek , Hutmacher , und der Frau Maria, geb. Lechleitner.

Verstorbene in Innsbruck.

Am 9. April. Anna, Tochter

deS

Herrn Jakob Snoi, Schuhmachermeistcr hier, 3/j Jahr alt, am Durchfall, Kohlstadt Nr. 338.

Am 10 April. Maria Rieper aus Mühlbach im Pusterthale , Ladenmagd

hier, ledig, 18 Jahr alt, am Stickfluß ,

oberer

Stadtplatz Nr. 82.

(8)

767

Getreide-Preise in öftere. Währung nach dem Bozner Wochenmarkt

vom 6. April 1867.

Der '/. Metz . [ fl. kr. ! fl. fr . l fl. "ffr. i fl. I fr. ifl. | kr. ^Eingestellt Verkauf

Weizen . 4 12 4 05 4 3 75 3 70 - 336

Roggen . 2 85 2 75 2 70 2 65 2 60 530

Gerste 2 60 18

Hafer 1 70 1 65 1 60 60

Polenta . 2 15 2 10 2 05 2 1 70 60

Türken . 2 75 2 70 2 65 2 60 2 50 812

Eingestellt wurden 16C verkauft 1816 halbe Metzen.

(Eingesandt .)

Wir glauben

allen

Zahnleidenden

einen besonderen

Dienst zu leisten , wenn wir sie aufmerksam machen auf

Apotheker

Bergmanns Zahnwolle *) , patentirt in den

kaiserlich französischen

Staaten ,

welche

jeden Zahnschmerz, mag er

herstammen

wo er wolle, augenblicklich stillt ,

ohne

den kranken Zahn zu berühren.

* ) Depot bei Dominikus Katulira in Innsbruck.

In der städtischen Fischbank

ist schön gewässerter Stoekfiscll während der ganzen Fastenzeit zuhaben.

Kroeeoli und Spargel sind frisch angekommen.

Versteigerungs -Kundmachung.

Am Dienstag, 83 . April um 9

Uhr

Vormittags angefangen, werden im Hause Nro. 328 in der K oh l sta d t (Bäckerhause )

mehrere

HauS- fahrnisse, Betten, Glas- und Porzellain- Geschirre und ein guter Sparherd

gegen Barzahlung

versteigert

werden 1z

Innsbruck, den 10. April 1866. Dr . Franz Rapp , k.k.Notar.

Weinschank.

Bei

Unterzeichneten

im Hause Nro.

425 untere

Jnnbrückenstraße , rückwärts

im

Keller, wird

guter rother und

weißer Tirolerwein die Maß zu 40 kr «, 48 kr. und 56 kr. »

echter

Weinbranntwein zu 86 kr. »

weißer

und rother Wein -Essig zu 32 kr . verkauft.

Um

geneigten

Zuspruch

empfiehlt

sich 1z

Ignaz Stras &er.

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oder anderweitigen Geschäfte

unterzukommen.

Gefällige Adressen übernimmt die Expedition dieses

Blattes. I 3

Zu vermiethen.

beim

HauSeigenthümer.

Im Hause Nro. 59 in der Riesengasse ist auf Georg! ein Laden zu vergebeil . Näheres

(9)

768

ger pro messen,

zur Ziehung am 15 . April Preis 2 fl . VS kr.

@ 3 ~init Tpeffer ^ s

»on

220,00011 ., 15,000 fl. 10,000 fl u.

find zu haben bei

«Josef v. Peisser,

pr . Adr . : . Innsbrucker Nachrichten/

Versteigerungs -Kundmachung.

Am Mittwoch , den 24 . April um 9

Uhr

Früh angefangen,

werden int Hause Nro. 66, vierten Stocke(Rosenwirths-Behausung ) mehrere Zimmer- und Kücheneinrichtungöftücke , Oesgemälde , Uhren,

eine

Pferdhaar- Matraze rc., gegen Barzahlung

versteigert

werden.

Innsbruck, am 10. April 1867. Dr . Fron .; Rapp,

1» k. k. Notar als Gerichts-Kommissär.

Gutsverkauf.

Der sogenannte unterste Nockhof, welcher immer zur Sommerfrische

benützt

wurde,

bestehend

aus 6 Zimmern, 32 Jauch Grund

beim

Haus und eben so viele Jauch Bergwiesen mit mehreren tausend Lärchstämmen und separaten Holztheilen , wird unter

günstigen

Bedingungen mit oder

ohne

Fahr¬

nisse

verkauft . DaS Nähere bei Josef Auer in Hott in g Nro 19.

für

einenG ol da r bei t er oderG ü r t l er, sowie auch eine Ziehbank

sind

billig zu

n

dieses

Blattes. I 3

Zwei Arbeitstische

verkaufen . Wo ? sagt die Expeditio

TorrrS der

Geld - Gerte n.

Am 9 April 1867.

K Rand -Dukaten.

Napvleoa -dor

Russische Imperiale . FriedrichSdor.

Englische SorrvereignS.

Preußische Kaffen - Anwelsrrngen . . . Aktien der Nied .-oft. Erkvmpte - GeseUsch.

In österr. W . \ \\ 5 ö/v für 100 fl. . .

Telegrupdische

Börseo -

Tourse iu

Wie«.

Am 10 . April 1867 6 22

10 59 10 .80 11 — 1320

1 95 598 -

53 . 75

jMitalliqueS , .

National - Anlehe^ , , Aktien der Nationalbank per Stück Aktien der Eredit -Anstalt für Handel und

Gewerbe - . . .

Staatsrnlehen »on 1860 .

Silber . .

jLondon 10 Pfund Sterling Kaiserlicher Münzdukaten.

jFrankfurta. M.,9 .April Wien

56 80 66 50 703 165 80 80 .80 129 .50

132-80

6 25 89 '/.

Verantwortlicher Redakteur : E . Hauschild.

Herau -gegeben von der Magner 'schenUnwersita'tS-Vuchhandlung . — Druck der Wagnerischen Vuchdruckem.

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