SOLIDAGOREWN
normalisiert die Kapillarpermea- bilität, erhöht die Kapillar-
resistenz, fördert Diurese und Ödemausschwemmung, hemmt Entzündungen und Spasmen der Harnwege.
Zusammensetzung: 100 g Solidagoren N enthal- ten: Extr. fl. aus Herb. Solidag. 50 g (stand. auf
1 mg Quercitrin pro ml), Herb. Potentill. anserin.
17 g, Herb. Equiset. arv. 12 g. Enth. 45 Vol.-°/0 Alkohol.
Anwendungsgebiete: Glomeruläre Nephro- pathien, renale Hypertonie und Ödeme, Entzün- dungen und Spasmen der Harnwege, ungenü- gende Diurese, Proteinurie.
Dosierung: 3x täglich 20-30 Tropfen in etwas Flüssigkeit einnehmen.
Handelsformen und Preise incl. MwSt.:
Solidagoren N-Tropfen: 20 ml DM 7,39 50 ml DM 14,84 100 ml DM 25,19
Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
AKUT
Kinderärzte beklagen Impfmüdigkeit
Die Diphtherie
flackert wieder auf
N
eue Impfstrategien sind das Gebot der Stunde, denn ein Wiederauftreten der Kinderlähmung — wie vor kurzem in den Niederlanden — ist auch hierzulande jederzeit möglich, erklärte Dr. Uwe Goering (Pegnitz) auf der 89. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde in Würzburg. In Osteuropa beob- achtet man ein Aufflackern der fast schon in Vergessen- heit geratenen Diphtherie. Einer Einschleppung nach Deutschland durch Touristen, Geschäftsreisende und Aussiedler sind aufgrund der geringen Durchimpfungs- rate der erwachsenen Bevölkerung — sie wird auf 30 bis 60 Prozent geschätzt — keine Grenzen gesetzt. Allzu häufig werde vergessen, so die Experten, daß ein ausrei- chender Schutz vor Diphtherie und Poliomyelitis nur er- zielt werden kann, wenn man die Impfung auch im Erwachsenenalter regelmäßig alle zehn Jahre auffrischt.A
uch bei Kindern gibt es riskante und vermeidbare Impflücken. Nach Angaben von Prof. Adolf Win- dorfer vom Niedersächsischen Sozialministerium in Hannover erkranken — trotz vorhandener Vakzine — jährlich zwischen 10 000 und 20 000 Kinder an Masern.Windorfer kritisierte, daß Masern als harmlose Kinder- krankheit angesehen werden, obwohl die Infektion mit schweren Komplikationen einhergehen kann — wie Otitis media oder Pneumonie: Bei einem von 500 Erkrankten ist das Zentralnervensystem beteiligt, 20 Prozent dieser Fälle enden letal, bei 30 bis 40 Prozent bleiben schwere Folgeschäden. Dennoch liegt die Durchimpfungsrate für Masern in Deutschland zur Zeit nur bei 75 Prozent. Eine Steigerung auf mindestens 90 Prozent ist jedoch notwen- dig, damit der Kreislauf der Masernviren unterbrochen werden kann. Auch beim Keuchhusten existieren auf- grund einer über zwanzig Jahre dauernden zurückhal- tenden Impfpraxis erhebliche Lücken.
M
ehr als 2,5 Millionen der Jüngsten sind derzeit ungeschützt. Nach vorsichtigen Schätzungen erkranken in Deutschland jährlich 100 000 Kinder an Pertussis; 100 sterben an dieser Infektions- krankheit. Bei nahezu 4 000 Erkrankten tritt als Kompli- kation eine Enzephalopathie auf. Zahlreiche Untersu- chungen aber haben gezeigt, daß die Notwendigkeit von Impfungen in der Bevölkerung vor allem dann akzeptiert wird, wenn die Maßnahme vom Arzt empfohlen wird — ein aktuelles Beispiel dafür ist die positive Aufnahme der HIB-Impfung. Damit es nicht tatsächlich zu einer Rückkehr der Seuchen komme, so betonten die Referen- ten in Würzburg, sei intensive Aus- und Fortbildung auf dem Gebiet der Impfvorsorge dringend notwendig. Ins- besondere bei jüngeren Ärzten gebe es einen beträchtli- chen Nachholbedarf. Annette Porcher-SparkA1 -2652 (4) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 41, 15. Oktober 1993