System zur rechnergestützten EKG-Auswertung und Archivierung Werkfoto Zur Fortbildung-
Aktuelle Medizin
TECHNIK IN DER MEDIZIN
Rechnergestützte EKG
-Auswertung und -Archivierung
Ein rechnergestütztes EKG-Aus- werte-System kann in kurzer Zeit große Mengen von EKGs analysie- ren, wodurch die Kosten pro EKG gesenkt und die Qualität der EKG- Verarbeitung verbessert werden kann. Das System, über das hier berichtet wird, automatisiert einen Großteil der EKG-Auswertung und -Archivierung, empfängt die EKGs über Telefonleitungen, überwacht die Qualität der Signale und wertet sie aus, wobei gleichzeitig die Be- fundung des Arztes mit in das Pro- tokoll aufgenommen werden kann.
Die Signale selbst werden von fahrbaren Drei kanal-EKG-Geräten am Bett des Patienten aufgenom- men und anschließend mit den Da- ten des Patienten über Telefon an das System übermittelt. Es können gleichzeitig zwei EKGs verarbeitet werden, wobei die Signale auf zu hohe Aussteuerung, unstabile Null- linie, Muskelspannung, Leistungs- störungen, Wechselspannungs-Ein- streuung und abgefallene Elektro- den überwacht werden. Tritt eine der Störungen auf, erfolgt eine Warnung am EKG-Gerät.
Das System mißt automatisch die einlaufenden EKGs und vergleicht sie mit vorprogrammierten Kriteri- en, um eventuelle Abweichungen festzustellen. Die Auswertung wird anschließend noch vom Arzt über- prüft, der die Berichte auf Grund seiner klinischen Erfahrungen über die Sichtkonsole abändern oder korrigieren kann.
Weiter erstellt das System automa- tisch Kopien des EKG und des endgültigen Berichts. Der EKG- Schrieb wird von ihm auf neuent- wickeltem, karteifähigem Papier aufgezeichnet, wodurch das nach- trägliche Aufziehen des Schriebes auf Karteikarten entfällt. Die Aus- wertung wird auf speziellen Aufkle- bern ausgedruckt, die an einer da- für ausgesparten Stelle auf den Schrieb aufgeklebt werden. Durch ein automatisches Verteilersystem können die Berichte auch über Te- lefonleitungen an Drucker oder an Sichtgeräte übermittelt wer- den.
Bei dem rechnergestützten EKG- System werden, um eine einwand-
freie Archivierung, Verwaltung und schnelle Abrufmöglichkeit sicher- zustellen, zwei getrennte Patien- tendateien angelegt. Während in der einen Datei die noch in Be- handlung befindlichen Patienten geführt werden, archiviert die zwei- te Datei sämtliche EKGs und Befun- de, die jemals über die Anlage re- gistriert wurden. Auf Grund dieser Berichtarchivierung hat der Kardio- loge jederzeit schnellen Zugriff zu den gespeicherten EKGs und ver- fügt damit über Vergleichsmöglich- keiten.
Das Standardsystem besteht aus einem Minicomputer mit 32K-Wor- te-Speicher, Plattenspeicher mit 4,9 M-Byte, Lochstreifenleser, System- konsole, Sichtgerät, Drucker,
A/D-
Wandler, Analog-Bandgerät, EKG- Signalempfänger und Schreiber. Ha Hersteller: Firma Hewlett-Packard, 6000 Frankfurt am Main 56, Berner Straße 117ECHO
„Diphtherie-Erkrankungen mit to- xischem Verlauf in Düsseldorf"
von Prof. Dr. med. Peter Nau- mann in Heft 50/1975, Seite 3409 ff.
An Diphtherie denken!
Bereits Mitte Dezember 1975 hatte sich ein Ärzteteam aus dem Düsseldorfer Uni- versitätsinstitut für Medizini- sche Mikrobiologie und Viro- logie im DEUTSCHEN ÄRZ- TEBLATT warnend zu Wort gemeldet. Die Mediziner mahnten ihre Kollegen, bei Mandelentzündungen müsse wieder verstärkt an die Mög- lichkeit einer Diphtherie ge- dacht werden. Diese Mahnung ist um so wichtiger, als eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika unter Umständen verhindert, daß eine Diphthe- rie als solche erkannt wird ..."
(Kölner