Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Staatssekretärin Anke Fuchs:
Hauskrankenpflege verbessern
Für einen verstärkten Ausbau der
„sozialen Dienste" und die Pflege- möglichkeit von Kranken in ihrer Wohnung hat sich Staatssekretä-
rin Anke Fuchs vom Bundesmini- sterium für Arbeit und Sozialord- nung ausgesprochen. In der Mit- gliederzeitschrift der Innungskran- kenkasse „Zeit für dich" fordert sie, für Patienten einen besseren Übergang vom Krankenhaus in die häusliche Krankenpflege zu schaf- fen. Eventuell fehlende Betreu- ungskräfte könnten auch über das
Arbeitsbeschaffu ngs-Prog ramm der Bundesregierung mitfinanziert werden.
Staatssekretärin Fuchs verspricht sich davon eine Verringerung der Verweildauer, dadurch einen ge- ringeren Bettenbedarf und damit letztlich einen Abbau der hohen Krankenhauskosten. Außerdem sprach sie sich für Maßnahmen aus, die die Krankenhäuser veran- lassen, wirtschaftlicher zu arbei- ten. Unter anderem müßten die Krankenkassen mehr Mitwir- kungsrechte bei der Bedarfspla- nung (Krankenhausbau, Einrich- tung von Abteilungen, Bettenzahl usw.) erhalten. ikk
Caritasverband verlangt Änderung der RVO
Eine bessere Honorierung der am- bulanten pflegerischen Dienste und eine entsprechende Änderung der Reichsversicherungsordnung hat der Deutsche Caritasverband als dringlich bezeichnet. Nur zwi- schen 15 und 30 Prozent der Ge- samtkosten würden durch die Ko- stenerstattung der Krankenkassen oder der örtlichen Sozialhilfeträ- ger gedeckt. Trotz der Zuschüsse der öffentlichen Hand für lnvesti-
tions- und Betriebskosten müßten die Träger etwa 40 bis 50 Prozent der Kosten der verschiedenen pflegerischen ambulanten Dienste selbst aufbringen. Zum Bereich des Deutschen Caritasverbandes gehören jetzt 2695 Gemeindekran- kenpflegestationen, 367 Haus- und Familienpflegestationen, 300 Dorfhelferinnenstationen und et- wa 250 Sozialstationen. EB
Immer weniger
Gemeindeschwestern
In der Bundesrepublik Deutsch- land werde die Zahl der konfessio- nellen Gemeindeschwestern im- mer geringer, und die Träger der ambulanten Sozialdienste seien nicht in der Lage, die Schwestern voll durch solche Kräfte zu erset- zen, die man zum normalen Tarif bezahle. Das teilte der Parlamen- tarische Staatssekretär des Bun- desministeriums für Jugend, Fa- milie und Gesundheit, Fred Zan-
ZITAT
Leistungsabbau vermeiden
„Ich halte es ... für unver- tretbar, allein den Kassen- ärzten und den Apothekern sowie den Krankenversi- cherten ihren Beitrag zur Ko- stendämpfung abzuverlan- gen, nicht aber auch dem Krankenhausbereich. Hier müssen endlich Fehlplanun- gen des Bedarfs beseitigt und die Grundsätze der Wirt- schaftlichkeit stärker beach- tet werden. Selbstverständ- lich verbietet sich jeder Lei- stungsabbau auf dem Rük- ken der Patienten und des Personals im Krankenhaus."
Wolfgang Mischnick, Vorsit- zender der FDP-Bundes- tagsfraktion, im Presse- dienst seiner Partei Nr. 935/
77 vom 13. Dezember 1977
der, auf eine Anfrage des CDU- Bundestagsabgeordneten Dr.
med. Karl Becker, Frankfurt, mit.
Zwar hätten mehrere Bundeslän- der versucht, mit Sozialstationen oder Zentren für Gemeinschafts- hilfe zu helfen, eine flächendek- kende Versorgung werde damit aber nicht erreicht, betonte Zander.
Eine positive Wirkung verspreche sich die Bundesregierung jedoch vom Arbeitsbeschaffungspro- gramm des Jahres 1978, bei dem allein 270 Millionen DM für soziale Dienste bereitgestellt worden sei- en. DÄ
DGB: 70 Millionen DM für Presse und Werbung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Einzelgewerk- schaften gaben nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft 1975 rund 70 Millionen DM für Presse und Werbung aus. 1976 er- reichten die PR-Aufwendungen et- wa die gleiche Größenordnung.
Mehr als ein Drittel der gewerk- schaftlichen Ausgaben für die Öf- fentlichkeitsarbeit werden von der Industriegewerkschaft Metall be- stritten, die sowohl 1975 als auch 1976 allein für Druck und Versand ihrer Publikationen jeweils 23 Mil- lionen DM einsetzte. Die Gewerk- schaft Öffentliche Dienste, Trans- port und Verkehr (ÖTV) ließ sich ihre Öffentlichkeitsarbeit 4,6 Mil- lionen DM kosten; davon entfallen etwa 14 Prozent (646 000 DM) auf Personalkosten. Hinzu kommen Druckkosten in Höhe von 1,8 Mil- lionen DM sowie Ausgaben für zentrale Werbemaßnahmen in Hö- he von 624 000 DM.
Im Vergleich zu den PR-Mitteln dieser beiden größten Gewerk- schaften nehmen sich die Aufwen- dungen des DGB geradezu be- scheiden aus: Der Düsseldorfer Zentrale standen lediglich 3,7 Mil- lionen DM für Presse und Wer- bung zur Verfügung. iw
342 Heft 7 vom 16. Februar 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT