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Archiv "96 Millionen DM für die Forschung" (19.03.1982)

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Academic year: 2022

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Abgabenentwicklung international

2,5 44,8

37,1 351 34,7 304

41,3 384 35,3 29,5 24,6 1g2

Anteil der Steuern und Sozialabgaben 1972 am Bruttosozial- 1980

produkt in%

Die Abgabenlast aus Steuern und Sozialversicherungsbeiträ- gen in den führenden westlichen Industrieländern liegt zur Zeit zwischen 24,6 und 52,5 Prozent des Bruttosozialproduktes. Ge- genüber 1972 ist dabei die Bela- stung der Erwerbstätigen und Versicherten mit Sozialversiche- rungsbeiträgen in allen Ländern gestiegen; die Steuerlastquote in den USA und in Großbritannien nahm relativ ab Condor/DÄ Die Information:

Bericht und Meinung

Richtlinien für Kassenarztpraxis

nem neugefaßten Katalog zuge- stimmt, in dem die Kriterien fest- gelegt sind, nach denen Schnell- tests auf okkultes Blut im Stuhl in bezug auf ihre Verwendbarkeit im Rahmen der Früherkennungsun- tersuchungen beurteilt werden.

Der Bundesausschuß ist ferner dem Vorschlag des Arbeitsaus- schusses gefolgt, eine Aufnahme der Koiposkopie als Früherken- nungsmethode in das Untersu- chungsprogramm der Richtlinien gegenwärtig noch nicht aufzu- nehmen.

Mutterschaftsrichtlinien

Bei diesen Richtlinien hat der Bundesausschuß nur die Hinweise zum Röteln-Hämagglutinations- Hemmungstest (Röteln-HAH) ge- ändert. Dabei handelt es sich nur um eine redaktionelle Verbesse- rung, da sich aus der bisherigen Formulierung Mißverständnisse ergeben konnten. Angekündigt wurden im Plenum des Bundes- ausschusses weiterhin eine Neu- fassung des „Mutterpasses" so- wie eine Neufassung des Untersu- chungsheftes für Kinder.

Die beschlossenen neuen Richtli- nien sowie die Änderungen zu be- stehenden Richtlinien werden nunmehr dem Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung vorge- legt, da der Bundesarbeitsminister zu diesen Beschlüssen seine Zu- stimmung geben muß. Er hat die Möglichkeit, sie innerhalb von zwei Monaten zu beanstanden.

Falls keine Beanstandung erfolgt, werden die Beschlüsse des Bun- desausschusses im „Bundesan- zeiger" veröffentlicht und treten dann einen Tag nach Veröffentli- chung in Kraft.

Anschrift des Verfassers:

Hanns-Joachim Wirzbach Geschäftsführer des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen Haedenkampstraße 3 5000 Köln 41 (Linderithal)

NACHRICHTEN

96 Millionen DM für die Forschung

Der Bundeshaushalt 1982 hat für Forschungsprojekte im Rahmen des regierungsamtlichen Pro- gramms zur „Forschung und Ent- wicklung im Dienste der Gesund- heit" insgesamt 96,1 Millionen DM eingestellt. Davon entfallen auf die vom Bundesministerium für For- schung und Technologie dirigier- ten Projekte 81,5 Millionen DM, für die vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung geleite- ten Vorhaben 9,5 Millionen DM und für die vom Bundesministe- rium für Jugend, Familie und Ge- sundheit angeregten Projekte 5,1 Millionen DM. Das ursprünglich für den Zeitraum von 1978 bis 1981 geplante Forschungspro- gramm wird bis auf weiteres fort- geführt. Die federführenden Bun- desministerien sind gegenwärtig dabei, die Programmschwerpunk- te an die zwischenzeitliche Ent- wicklung anzupassen. EB

Starke Beteiligung am Winterkongreß in Badgastein

Der vom 7. bis zum 20. März 1982 nun schon im 27. Jahr veranstalte- te Internationale Fortbildungskon- greß der Bundesärztekammer in Badgastein behauptet sich: Wie- derum sind fast tausend Ärztinnen und Ärzte aus der Bundesrepublik Deutschland und aus Österreich zum Winterkongreß ins derzeit tiefverschneite Gasteinertal ge- kommen.

Als Repräsentant des Vorstands der Bundesärztekammer konnte Professor Dr. Hans Joachim Sewe- ring (München) bei der Eröff- nungsveranstaltung am Nachmit- tag des 7. März im Badgasteiner Kur- und Kongreßhaus nicht nur viele „altbekannte", sondern auch eine erfreulich gewachsene Zahl jüngerer Ärztinnen und Ärzte be- grüßen. Ihre Teilnahme wertete Professor Sewering als einen Be- weis dafür, daß auch die neue Ärz- tegeneration die von der Bundes- ärztekammer in ihren großen In- ternationalen Kongressen entwik- kelte Form jeweils vierzehntägiger zusammenhängender Fortbildung mitzuvollziehen bereit ist.

Sewering wies allerdings auch darauf hin, daß die Entscheidung, zwei Wochen keine Praxis zu ma- chen, heute im Hinblick auf die besondere Situation der Kassen- arztpraxis, aber auch wegen der außerordentlich „unfreundlichen"

Steuerrechtsprechung, verständ- licherweise schwerer fällt als früher.

„Hier wie drüben" — gemeint sind Österreich und die Bundesrepu- blik Deutschland — herrschen die grundsätzlich gleichen wirtschaft- lichen Sorgen; daran erinnerte bei der Kongreßeröffnung der Präsi- dent der Österreichischen Ärzte- kammer, Primarjus Dr. Richard Piaty (Graz): Die Grenzen der Fi- nanzierbarkeit des Sozialstaates scheinen erreicht; die Geldsäcke der öffentlichen Hand wehren 24 Heft 11 vom 19. März 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B

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Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

sich; vor allem an den Ärzten soll gespart werden, wohl weil es schwerer fällt, auch anderswo zu sparen; dazu nun noch das An- schwellen der Zahlen des Ärzte- nachwuchses.

In dieser Situation müsse die Ärz- teschaft, so betonte Piaty unter dem lebhaften Beifall auch der bundesdeutschen Kongreßteil- nehmer, mehr denn je Sprecher, Wahrer und Gestalter einer Ge- sundheitspolitik sein, die sich an Fakten orientiert und nicht an Ideologien.

Im Spannungsfeld von Medizin, Ethik und Recht

Das Thema „Medizinische Ethik"

ist in jüngster Zeit in aller Munde.

Da es unbestreitbar auch eine Auf- gabe der Fortbildung ist, medizini- sche Fragen verstärkt mit ethi- schem Akzent zu diskutieren, hat- te der wissenschaftliche Gestalter dieses Badgastein-Kongresses, Professor Dr. Dr. Dr. h. c. Helmut E. Ehrhardt, Direktor des Universi- täts-Instituts für Gerichtliche und Sozial-Psychiatrie, Marburg, sei- nen Eröffnungsvortrag dem The- ma „Der Arzt im Spannungsfeld von Medizin, Ethik und Recht" ge- widmet. Dieses heute so aktuelle Thema umfaßt das ganze weite Feld der ärztlichen Berufsaus- übung ebenso wie das Gesamt- motto des Badgasteiner Fortbil- dungskongresses: „Schwere und chronisch verlaufende Krankhei- ten in der ärztlichen Praxis."

Das Fortbildungsangebot in Bad- gastein unter diesem Generalthe- ma zählt rund 170 Einzelveranstal- tungen: Hauptreferate, Seminare, Demonstrationen u. a.

Wegen des Interesses, das der Vortrag Professor Ehrhardts bei zahlreichen ärztlichen Lesern fin- den dürfte, wird er in einer für den Druck bearbeiteten Fassung in ei- ner späteren Ausgabe des DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATTES veröf- fentlicht werden. DÄ

Davos: Bekenntnis zur ärztlichen Verantwortung

Der von Sanitätsrat Dr. Herbert Micka, dem Präsidenten der Ärzte- kammer des Saarlandes, am 8.

März eröffnete XXX. Internationale Fortbildungskongreß der Bundes- ärztekammer in Davos, an dem rund 1300 Ärztinnen und Ärzte aus der Bundesrepublik Deutschland, aus der Schweiz und aus Öster- reich teilnehmen, stellt mit einem Rekordaufgebot von 92 Referen- ten und 132 Einzelveranstaltungen ein Musterbeispiel praxisnaher Fortbildung — frei von staatlicher Reglementierung — dar.

Unter didaktischen Gesichtspunk- ten hat die Kongreßleitung neben die klassischen Vorträge, Semina- re und Podiumsgespräche vor al- lem das kollegiale Gespräch, die praktische Anleitung und Übung gestellt, um so den Informations- und Erfahrungsaustausch zwi- schen Referent und fortbildungs- engagiertem Arzt noch enger zu knüpfen.

Anläßlich des hundertsten Jahres- tages der Entdeckung des Tuber- kelbazillus am 24. März 1882 und eingedenk der Tradition von Da- vos als Tuberkulose-Kurort erin- nerte der Düsseldorfer Medizinhi- storiker Prof. Dr. Hans Schade- waldt bei der Eröffnung des Kon- gresses an die epochemachende Entdeckung durch den Berliner Arzt und Bakteriologen Dr. Robert Koch.

Dr. Karsten Vilmar, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, bezeichne- te Kochs Pionierleistung als ein Fundament für die moderne Medi- zin. Dank der wirksamen Bekämp- fung der Infektionskrankheiten richte sich das Augenmerk heute auf Stoffwechsel- und Tumorlei- den, Herz- und Kreislaufkrankhei- ten, Virus- und Pilzerkrankungen, Rheuma und Beschwerden, die oft ohne exakte Kenntnis der Ursa- chen als „Verschleißkrankheiten"

bezeichnet werden. Vilmar beklag- te, daß die sprunghaften Fort- schritte leider oft zu blinder Wis- senschafts- und Technikgläubig- keit und zu der weit verbreiteten Ansicht führten, daß alles mach- bar sei, wenn man es nur entspre- chend organisiere und finanziere.

Dies verleite zu einer falschen „Si- cherheit" und zur Arglosigkeit ge- genüber noch bestehenden Risi- ken, wie dies sich beispielsweise in einer heute vielfach zu beob- achtenden Impfmüdigkeit nieder- schlage.

Der unverminderte Zustrom an neuen Erkenntnissen in der Medi- zin, so betonte der Bundesärzte- kammerpräsident, verlange wei- terhin intensive Fortbildung auf freiwilliger Basis. Die Lehrgänge für praktische Medizin seien ein wichtiger Beitrag gegen die häufig beklagte Überspezialisierung und die damit verbundene „röhrenför- mige Einengung des Gesichts- feldes".

Nicht nur die Fortbildung zu orga- nisieren sei gesetzlich normierte Aufgabe der ärztlichen Selbstver- waltung. Die Ärzteschaft und ihre Repräsentanten müßten den aus der medizinischen Wissenschaft und der täglichen Erfahrung ge- wonnenen Sachverstand zur Lö- sung der vielfältigen Probleme in die Politik einbringen. Dr. Vilmar appellierte an die ärztlichen Kolle- ginnen und Kollegen, sich im be- sten Sinne berufspolitisch zu betä- tigen und bei der Meinungsbil- dung und den Gesetzgebungsver- fahren ärztliche Überzeugungen und Standpunkte wirksam zu ver- treten. Nur so sei zu vermeiden, daß in der Politik aus Unkenntnis der Zusammenhänge utopische Ziele formuliert werden. Bei allem Streben nach Prävention sei zum Beispiel die Formel, daß Präven- tion allein die Medizin der Zukunft sei, zu kurz gedacht. Dafür fehlten noch weithin die wissenschaftli- chen Grundlagen.

(Lesen Sie auch den Beitrag „Fort- bildungskongreß Davos: Ein statt- licher Dreißiger" auf Seite 6). Cl Ausgabe A/B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 11 vom 19. März 1982 25

Referenzen

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