Lärm:
Berufsrisiko Nr. 1
Angezeigte Berufskrankheiten 1976 insgesamt 40038
davon Lärmschwerhörigkeit
Haut- erkran kung
Quarz- staub- lunge
Infektion Mimtskus-
sdiaden
Sehnenscheiden— sonstige
erkrankung 7E32;
Rund ein Drittel aller angezeig- ten Berufskrankheiten werden durch Lärmschäden verursacht.
Binnen 10 Jahren haben sich die Fälle von Lärmschwerhörig- keit und Lärmtaubheit verfünf- zehnfacht. 1966 registrierte die Statistik lediglich 903 lärmbe- dingte Erkrankungen; 1976 wa- ren es bereits fast 14 000. Der enorme Anstieg der Lärmer- krankungen führte übrigens da- zu, daß die Zahl der den Berufs- genossenschaften angezeigten Berufskrankheiten von insge- samt 26 061 im Jahr 1966 auf 40 038 im Jahre 1976 gewach- sen ist Globus/DÄ
Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Nervenärzte protestieren gegen Bundesmeldegesetz
Gegen den Entwurf des neuen Bundesmeldegesetzes hat der Be- rufsverband Deutscher Nervenärz- te protestiert. So sieht der Entwurf der Bundesregierung vor, daß in Zukunft erfaßt werden soll, ob je- mand entmündigt ist oder vorläufi- ge Vormundschaft besteht oder ob jemand wegen einer psychischen Erkrankung in einer geschlosse- nen Anstalt untergebracht wurde.
„Sosehr wir neue Vorschriften zur Bekämpfung des Terrorismus be- grüßen", heißt es in einer Stel- lungnahme zum Gesetzentwurf,
„sosehr müssen wir zurückwei- sen, daß neue Gesetze zur Diffa- mierung wehrloser Kranker miß- braucht werden." Wenn ein psy- chisch Kranker wegen Gemeinge- fährlichkeit oder Selbstmordge- fahr vorübergehend gegen seinen Willen untergebracht werden müs- se, so sei dies kein Tatbestand, der auch nur im entferntesten einer Straffälligkeit gleichgesetzt wer- den könne, sondern eine Maßnah- me, die ausschließlich zum Schutz des Betroffenen diene. EB
Suchtkrankenhilfe erfordert
mehr Finanzmittel
Um die Suchtgefahren wirksam bekämpfen zu können, müssen er- heblich mehr Finanzmittel bereit- gestellt werden.
Dies forderte die Deutsche Haupt- stelle gegen die Suchtgefahren (DHS), Hamm/Westfalen, deren freie Verbände und freie Träger der ambulanten und stationären Suchtkrankenhilfe jährlich mehr als 100 000 Suchtgefährdete und Suchtkranke sowie deren Angehö- rige behandeln und betreuen. Die Deutsche Hauptstelle wendet sich vor allem gegen Absichten, die Bundeszuschüsse im kommenden Jahr auf lediglich 492 500 DM zu begrenzen (1977: 498 500 DM Bundeszuschüsse an die DHS).
Nach den Schätzungen der Deut- schen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren gibt es gegen- wärtig in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 1,5 Millio- nen behandlungsbedürftige Alko- holkranke und mindestens 40 000 drogenabhängige Jugendliche. HC
Freigemeinnützige Krankenhäuser kostengünstiger
Mindestens 423,4 Millionen DM jährlich beträgt die Ersparnis der Krankenkassen dank des niedri- gen Pflegesatzes in katholischen Krankenhäusern.
Wie der Katholische Krankenhaus- verband, ein Fachverband der Ca- ritas, hierzu mitteilt, liegen die Pflegesätze der freigemeinnützi- gen Krankenhäuser im Bundes- durchschnitt um 10 bis 15 Prozent niedriger als die vergleichbarer staatlicher Einrichtungen.
Allein bei einem Unterschied von 10 DM pro Tag ergibt das bei 145 000 Betten von Krankenhäu- sern in katholischer Trägerschaft und einer Ausnutzung von 80 Pro- zent für die Krankenkassen täglich eine Ersparnis von 1,16 Millionen DM.
Bei 85 Prozent Ausnutzung und 15 DM Unterschiedsbetrag beträgt die Ersparnis nach den Angaben des Verbandes jährlich 674,8 Mil- lionen DM. WZ
In einem Satz
Sozialstationen — Um mehr Ar- beitsplätze im Bereich der sozia- len Dienste zu schaffen, hat die Bundesregierung im Rahmen ih- res arbeitsmarktpolitischen Pro- grammes insgesamt 270 Millionen DM bereitgestellt, die über die Bundesanstalt für Arbeit vergeben und über die jeweiligen Landesar- beitsämter nach den entsprechen- den Landesvorschriften verteilt werden sollen. EB
22 Millionen DM für die Krebshilfe
Die Bundesbürger haben im ver- gangenen Jahr über 22 Millionen DM für die „Deutsche Krebshilfe"
gespendet. Dies sind rund 40 Pro- zent mehr als 1976. Die „Krebshil- fe" hat nach eigenen Angaben von den Spenden 12 Millionen DM für medizinische Förderungsmaßnah- men im Zusammenhang mit der Krebsbekämpfung ausgegeben und weitere fünf Millionen DM für die Tumorzentren an den Universi- tätskliniken Hamburg, Essen, Köln und München zur Verfügung ge- stellt.
Außerdem hat die „Deutsche Krebshilfe" Forschungsstipendien vergeben und Maßnahmen für die Verbesserung der Krebsfrüher- kennung unterstützt. DÄ
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 8 vom 23. Februar 1978 409