Das Stricken am sozialen Netz ... irgendwo muß es ja herkommen!
(Zeichnung: Wolter, aus Ersatzkasse, Heft 3/1980) Bericht und Meinung
NACHRICHTEN
1,2 Millionen DM für Anti-Raucher-
Kampagnen eingeplant
Die Bundeszentrale für gesund- heitliche Aufklärung, Köln, erhält im laufenden Jahr 1980 insgesamt 1,2 Millionen DM aus Mitteln des aufsichtführenden Bundesmini- steriums für Jugend, Familie und Gesundheit, um die Aufklärungs- kampagnen über Gesundheits- schäden des Rauchens zu intensi- vieren. Der gleiche Betrag ist für 1981 (vorläufig) eingeplant wor- den. 1979 hat die Bundeszentrale insgesamt 670 000 DM speziell für Maßnahmen gegen das Rauchen ausgegeben.
Diese Zahlen teilte der Parlamen- tarische Staatssekretär des Bun- desministeriums für Jugend, Fa- milie und Gesundheit, Karl Fred Zander, auf eine parlamentarische Anfrage des CDU/CSU-Bundes- tagsabgeordneten Hans-Joachim Jentsch, Wiesbaden, mit. EB
Notruftelefone könnten in vier Jahren gebaut werden
Die Rettungsdienst Stiftung Björn Steiger e. V., Winnenden, die in den letzten Jahren mit einem Ko- stenaufwand von mehr als 13 Mil- lionen DM Notruftelefone für fast ein Viertel der Bundesstraßen er- stellt hat, hat in einem offenen Brief an den Bundeskanzler und andere Bundes- und Länderpoliti- ker ihre Besorgnis darüber geäu- ßert, daß es unter den jetzigen Finanzierungsvoraussetzungen 15 bis 20 Jahre dauern würde, bis alle deutschen Bundesstraßen mit Notruftelefonen ausgestattet sind.
Dabei ließe sich diese Aufgabe technisch bereits in vier Jahren lösen.
Für die Finanzierung der Ausrü- stung aller Bundesstraßen in vier Jahren schlägt die Stiftung einen Kredit vor, dessen Rückzahlung sie übernehmen würde, wenn Bund und Länder je zur Hälfte eine
Zinssubventionsgarantie für den Kredit mit einer Laufzeit von etwa 20 Jahren übernehmen würden.
Nach den bisherigen Erkenntnis- sen, heißt es in dem offenen Brief weiter, sei bei einer Bauzeit von 15 Jahren mit einem Finanzbedarf von fast 150 Millionen DM zu rech- nen. Die vorgeschlagene Kreditfi- nanzierung würde bedeuten, daß Bund und Länder jeweils weniger als 3 Millionen DM jährlich zur Verfügung stellen müßten; weiter heißt es: „Da die Björn-Steiger- Stiftung selbst jährlich mehr als 3 Millionen DM für die Notfallhilfe zur Verfügung stellt, hofft sie, daß auch die öffentliche Hand ihr fi- nanzielles Engagement für die Si- cherheit der Bürger unseres Lan- des stärkt."
Für die Nachfolge- und Wartungs- kosten nach Erstellung aller Not- ruftelefone veranschlagt die Stif- tung 3 Millionen DM jährlich. Die- se Kosten sollten zu je einem Drit- tel von der Stiftung, den Ländern und den Landkreisen übernom- men werden. Im Durchschnitt wür- de jedes Bundesland mit 100 000 DM, jeder Landkreis mit 2800 DM jährlich belastet werden. WZ
Ärztin in Indonesien freigelassen
Wie der „amnesty international- Ärztearbeitskreis" mitteilt, wurde die seit 1967 in Indonesien inhaf- tierte Frau Dr. med. Sutanta Aidit am 20. Dezember 1979 freige- lassen.
Die Bundesärztekammer und zahl- reiche Ärzte aus allen Teilen der Bundesrepublik hatten sich An- fang Dezember 1979 mit einer Briefaktion für die Entlassung von Dr. Aidit aus der Haft einge- setzt.
Noch im Gefängnis ist derzeit der indonesische Arzt und Schriftstel- ler Dr. med. Mamadou Gologo. Er war am 3. April vergangenen Jah- res wegen Kritik am Regime zum dritten Mal verhaftet worden. Die Bundesärztekammer hat sich beim Weltärztebund für ihn einge- setzt. — Gegen das Gesetz über Amputationen bei Diebstahlverge- hen in Pakistan (dazu Heft 5/1980) hat der Ärztearbeitskreis von am- nesty international (Anschrift: Ida- straße 65, 4270 Dorsten 21) mit Briefaktionen protestiert. Hä
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 16 vom 17. April 1980 1015