EinemathematisheZeitshrift
fürShüler(innen)undLehrer(innen)
1980gegründetvonMartinMettler
seit2001herausgegebenvom
InstitutfürMathematikander
JohannesGutenberg-UniversitätzuMainz
DieneuenAufgaben wartenaufLösungen.NurMut,auhwennDuinMathekeine
Eins hast!DieAufgabensindsogestaltet,dassDuzurLösungnihtunbedingtden
Mathe-StoderShulebrauhst.VielmehrwirstDuvielmathematisheFantasieund
selbstständigesDenkenbrauhen,aberauhZähigkeit,WillenundAusdauer.
Wihtig:AuhwernureineAufgabeoderTeileeinzelnerAufgabenlösenkann,sollte
teilnehmen;derGewinneinesPreisesistdennohmöglih.DenktbeiEurenLösungen
daran,auhdenLösungsweganzugeben!
FürShüler/innenderKlassen57sindinersterLiniedieMathespielereienvorgese-
hen;auhShüler/innenderKlassen8und9dürfenhiermitmahen,abernuraufder
Basisder halbenPunktzahl.Alle Shüler,insbesondereaberjeneder Klassen 8-13,
könnenLösungen(mitLösungsweg!)zudenNeuenAufgaben,abgeben.Shüler/innen
derKlassen 57 erhaltenhierbeidie1,5-fahe Punktzahl.Punkte aus denRubriken
Computer-Fan,Mathismahen mathematisheEntdekungen undWerforshtmit?
werdenbeiderVergabedesForsherpreiseszugrundegelegt.(Beiträgezuvershiede-
nenRubrikenbitteaufvershiedenenBlättern.)
Abgabe-(Einsende-)TerminfürLösungenistder
15.05.2010.
ZushriftenbitteanfolgendeAnshrift:
JohannesGutenbergUniversität
InstitutfürMathematik
MONOID-Redaktion
55099Mainz
Tel.:06131/3926107
Fax:06131/3924389
E-Mail:monoidmathematik.uni-mainz.de
An folgendenShulengibtesbetreuendeLehrer,denenIhrEure Lösungenabgeben
könnt: am Elisabeth-Langgässer-GymnasiumAlzey bei Herrn Kraft, an der Liht-
bergshule Eiterfeld bei Herrn Jakob, am Karolinen-Gymnasium Frankenthal bei
FrauSilkeShneider,anderF-J-L-GesamtshuleHadamarbeiFrauNiederle,ander
Alfred-Delp-ShuleHargesheimbeiHerrnGruner,amFrauenlob-GymnasiumMainz
beiHerrnMattheis,inMannheimbeiHerrnWittekindt,amGymnasiumMarienberg
NeussbeiFrauLangkamp,amGymnasiumOberurselbeiFrauBeitlih,amLeibniz-
Gymnasium Östringen bei Herrn Ronellentsh, am Gymnasium Nonnenwerth in
RemagenbeiHerrnMeixnerundamWilhelm-Erb-GymnasiumWinnweilerbeiHerrn
Kuntz.
DieNamenaller,dierihtigeLösungeneingereihthaben,werden inMONOIDinder
RubrikderLöserundaufderMONOID-HomepageimInternetersheinen.
Wir bitten auh um neue Aufgaben, die Du selbst erstellt hast, um sie zu veröf-
fentlihen.DieseAufgabensollenabernihtausBühernoderAufgabensammlungen
entnommensein,sondern DeinereigenenFantasieentspringen.Würde esDihniht
einmalreizen,eineAufgabezustellen,derenLösungvorerstnurDukennst?
Am Jahresende werden rund50 Preise andie eiÿigstenMitarbeitervergeben. Seit
1993gibtesnoheinenbesonderenPreis: das Goldene M.
AuÿerderMedaillemitdemGoldenenMgibteseinenbeahtlihen
GeldbetragfürdiebesteMitarbeitbeiMONOID,nämlih:Lösungen
zudenNeuen Aufgaben unddenMathespielereien,zuEntdekun-
gen,WerforshtmitundComputerfan,Artikelshreiben,Erstellen
vonneuenAufgaben,et.
UndnunwünshenwirEuhvielErfolgbeiEurerMitarbeit! DieRedaktion
vonStephan Rosebrok
Wirmöhtenhier eineinteressanteZahlenfolgebetrahten,die1906 vondem
norwegishen Mathematiker Axel Thue zuerst beshrieben wurde. Die Folge
wurde später oft wiederentdekt.Bekannt wurde sie durhMorse,aber sogar
der Shahspieler Euwe nutzte sie 1929 um zu zeigen, dass mehrfahe Zug-
wiederholungenim Shahspielvermiedenwerdenkönnenund unendlihlange
Shahspiele möglihsind. Im Internet (http://reglos.de/musinum/)gibt
essogareinFreeware-Programm,dasdieseFolgenutzt,umMusikzuerzeugen.
Die Zahlenfolge bestehtnur ausNullen und Einsenund wird folgendermaÿen
erzeugt:Wirbeginnenmiteiner0:
T 0 = 0
.Dannersetzenwirdie0,diedasteht,durheine1und shreiben dasErgebnisdahinter:
T 1 = 0 1
.Jetztersetzejede0 durh eine 1und jede 1 durh eine 0 und shreibe das Ergebnis dahinter:
T 2 = 01 10
.Ersetze wieder jede 0durh eine 1und jede 1durh eine 0undshreibe das Ergebnis dahinter:
T 3 = 0110 1001
,T 4 = 01101001 10010110
und
T 5 = 0110100110010110 1001011001101001
.Wir fügen also immer dasKomplement
T i
vonT i
anT i
an,umT i+1
zuerhalten,dasheiÿtT i+1 = T i T i .
Iteriertmannoheinmal,sofolgtzumBeispiel:
(1)
T i+2 = T i T i T i T i .
Bildet man
T 6 , T 7 , ...
, erhältman eineFolge von unendlih vielenNullen undEinsen, die Morse-Thue-Folge:
011010011001011010010110011010011001011 0011010010110100110010110 ...
Wirnennensie
T
.Mansieht,dassT 2
undT 4
(allgemeinT 2n
)Palindromesind,dasheiÿtdieFolgeistvonvorneundvonhintengelesendieselbe(wiebeidem
Wort Otto).
Wir nennen die
i
-te Zier der Morse-Thue-Folgex i
, wobei wir mit der 0-tenZier beginnen,also
T = x 0 x 1 x 2 x 3 ...
und:x 0 = 0, x 1 = 1, x 2 = 1, x 3 = 0, ...
Mankommtbeispielsweisevon
T 3
zuT 4
,indemman(2)
x 8 = 1 − x 0 , x 9 = 1 − x 1 , ... , x 15 = 1 − x 7
rehnet.
Esgibt aberauheineganzandereMethode,
T
zuerzeugen:Starte miteiner0.Jetztersetzejede0,diedasteht,durh01(undjede1durh10).Duerhältst
dann01.Wiederersetzejede0,diedasteht,durh01undjede1durh10und
duerhältst0110.ImnähstenShritterhaltenwir
01 10 10 01
.Mahenwirdasimmersoweiter,soentstehtdieselbeFolgewieoben.
WeilwirdieseOperation späternoh brauhen,nennenwir sie
S
.S
ersetzt in01.Alsoetwa
S (0110) = 01 10 10 01
oderS(1110) = 10 10 10 01
.WendenwirS
auf die gesamte, unendlih lange,Morse-ThueFolge an, dann erhalten wirdieselbeFolgewieder,dasheiÿt
S (T ) = T
.AuÿerdemgiltS (T n ) = T n+1
.Viel verblüender ist aber, dass die Morse-Thue-Folge selbstähnlih ist, das
heiÿtstreihenwirjedezweiteZier,soerhaltenwirdieselbeFolge:
0 6 11 6 01 6 00 6 11 6 00 6 10 6 11 6 01 6 00 6 10 6 11 6 00 6 11 6 01 6 00 6 1 ... = 0110100110010110 ...
Esistnihtsoshwer,zuverstehen,worandasliegt:Wirwissen,esgilt
S (T ) = T
. Jetzt greifen wireinmal einbeliebiges Elementheraus, zumBeispielx 7 = 1
. Wenn wirS
auf die Morse-Thue-Folge anwenden, wird diese 1 durh 10 ersetztunddavorstehendann14neueZiernx 0 , ... , x 13
.Alsoistx 7 = x 14
.Wirveranshaulihendas:
T = 0 1 1 0 1 0 0 1 ...
S (T ) = 0110100110010110...
Dasletzte Element der oberen Zeileist
x 7
,das vorletzteder unterenZeileistx 14
.Dasstimmtabernatürlihnihtnurfür7und14sondern, wiewirsehen,ist die Zier in der oberen Reihe immer gleihder Zier, die darunter steht.
Andersgesagt:
(3)
x n = x 2n
für jedeZahl
n ≥ 0
. DieZieraneinerungeradenStelleder unterenReiheistimmergeradedasKomplementder Zierdavor,also
(4)
x 2n+1 = 1 − x 2n
.Aber
x n = x 2n
heiÿtgerade,dass,wenn wirjede zweite Zier streihen, danndieFolgewiederentsteht.WirhabenalsodieSelbstähnlihkeitvon
T
gezeigt.EineFolge,beider sih einebestimmteFolge von Ziernimmer wiederholen,
heiÿt periodish. Zum Beispielist die Folge
001001001001001001001 ...
peri-odishmitPeriodenlänge3,weil001immerwiedervorkommtund001dieLänge
3hat. Die Folge
T
hat keinerleiPeriode.Dassieht manso: Wenn eineFolgea 0 , a 1 , a 2 , a 3 , ...
periodishistmitPeriodenlängen + 1
, dannmussa n = a 2n+1
gelten.Wegender Formeln (3)und (4) ist
x 2n+1
aber immervershieden vonx n
.DamithatT
fürkeinn
diePeriodenlängen + 1
,istalso nihtperiodish.Man kann sogar noh mehr beweisen:Nie kommt 000 oder 111vor (das ist
nihtshwer,versuhees). AberauhkeineandereFolgevon Nullenund Ein-
senkommtdreiMalhintereinandervor,z.B.
001 001 001
kannnihtvorkommen.WennIhr dieDarstellungvon Zahlen im Binärsystemkennt, dannkönnen wir
noheinedritteMethodebetrahten,mitderwirdieMorse-Thue-Folgebekom-
menkönnen:WirshreibendienatürlihenZahlenaufsteigendim Binärsystem
untereinander und immer wenn die Anzahl der Einsen, also die Quersumme,
Zahl Zahlim AnzahlEinsen
dezimal Binärsystem gerade/ungerade
0 0 0
1 1 1
2 10 1
3 11 0
4 100 1
5 101 0
6 110 0
7 111 1
8 1000 1
9 1001 0
10 1010 0
... ... ...
Wirsehen,diedritteSpalteergibtwiederdieFolge
T
.Dasliegtdaran,dasswiralleBinärzahlenmitgenau
n + 1
ZiernausallenBinärzahlenmithöhstensn
Ziernbekommen,indemwireine1undmögliherweiseeinpaarNullendavor
shreiben.WirbetrahtendasamBeispiel
n = 3
:höhstens alle
3-stelligeZahl 4-stelligenZahlen
0 1000
1 1001
10 1010
11 1011
100 1100
101 1101
110 1110
111 1111
Die rehte Spalte hat immer eine 1 mehr als die zugehörige Zahl in der lin-
ken Spalte und hat also eine 1 (ungerade viele Einser) da, wo vorne eine 0
(gerade viele Einser) steht und umgekehrt. Deswegen gilt
x 8 = 1 − x 0 , x 9 = 1 − x 1 , ... , x 15 = 1 − x 7 .
Dasentspriht gerade den Gleihungen (2),also dererstenMethode zurErzeugungvon
T
.DieFormeln(3)und(4)erlaubenuns,in einemCAS
∗
sehr einfahdieMorse-
Thue-Folgezuberehnen.HierzumBeispielin Mathematia:
∗
ComputerAlgebraSystem
x[n_℄:= x[n/2℄ /; EvenQ[n℄;
x[n_℄:= 1-x[(n-1)/2℄;
Die zweite Zeilebesagt,dass manbei geradem
n
denWert vonx n
bekommt,indemman
x n 2
nimmt,unddiedritteZeileerhältmanausx 2n+1 = 1 − x n
. Siewirddannnurnohfür ungerade
n
benutzt.EineletzteinteressanteEigenshaftderMorse-Thue-Folge,diewirhierbehan-
deln wollen, ist ihr Zusammenhang mit Fraktalen. Einen solhenZusammen-
hanghabenwirobenshongesehen,dieMorse-Thue-Folgeistjaselbstähnlih.
Manweiÿaberauÿerdem,dassdieMorse-Thue-Folge,passendinterpretiert,ei-
ne Näherungan dieKohkurve beshreibt(InformationenüberdieKohkurve
ndestduimInternet).IhmöhtehiereineMethodebeshreiben,dieausder
Morse-Thue-Folgedirektdie
n
-tenNäherungenandieKoh-Kurvegemäÿgeo-metrisherKonstruktionerzeugt(HartmutWolf,privateMitteilung).
Manzeihnenah folgenderVorshriftbeginnendmit
i = 1
:1. geheeinenShrittnahvorne
2. a.)ist
x i 6 = x i − 1
sodrehedeineRihtungum60 ◦
gegendenUhrzeigersinn b.)istx i = x i − 1
sodrehedeineRihtungum120 ◦
im Uhrzeigersinn3. BeginnewiedermitShritt1
WennDu dasfür die ersten 4Glieder der Morse-Thue-Folge mahst,also für
0110,erhältstdudieAbbildung.
DiebekannteersteNäherungandieKohkurve.
WennmandieZeihenvorshriftfürdieersten
4 k
GliederderMorse-Thue-Folge befolgt,dannerhältmandenk
-tenIterationsshrittandieKohkurve.Dasliegt an der Gleihung (1), wieman sihmit etwas Arbeitüberlegen kann.Da wirdiePunktebereitsinMathematiahaben,lassenwirMathematiaauhgleih
dieKurvezeihnen:
dMat = (1/2) * {{1, -Sqrt[3℄}, {Sqrt[3℄, 1}};
drehelinks[l_℄ := dMat.l
p={0.0,0.0}; v={1.0,0.0}; koh={p}; k=8;
For[i = 1, i <= 4^k, i++,
koh={koh, p = p + v};
If[x[i℄ == x[i - 1℄, v = dreherehts[v℄, v = drehelinks[v℄℄℄;
koh = Partition[Flatten[koh℄, 2℄;
drehelinksdrehtdieRihtungdesVektorsvum
60 ◦
gegendenUhrzeigersinn.Hier brauht man ein bisshen lineare Algebra. Man wendet die Drehmatrix
dMat alslineare Abbildung an und dreherehts um
120 ◦
im Uhrzeigersinn.Wirstartenim Ursprungpin Rihtungv.DasProgrammwertetdieersten
4 8
ElementederMorse-Thue-Folgeaus.DerBefehl
Show[Graphis[Line[koh℄℄, AspetRatio -> Automati℄;
erzeugtdanndieAbbildung.
ManerhältdieersteAbbildungmitdemselbenCode,manmussnurk=8;durh
k=1;ersetzenundfür andere
k
-WerteerhältmanalleanderenStufen.Die besondere Aufgabe
Der Bretterboden
vonWolfgang J. Bühler
000 000 000 000 000 111 111 111 111 111 000 000 000 000 000 111 111 111 111 111
00000 00000 00000 11111 11111 11111 00 00 00 00
11 11 11 11 00000 00000 11111 11111
0000 0000 0000 1111 1111 00 1111
00 11 11
0 0 0 1 1 1
d
Robert hat auf dem Dahboden ein Paket
Bretter derBreite
d
gefunden undwilldamitden Boden eines rehtekigen Zimmers mit
Seiten
a
undb
belegen.DabeisollendieSeitenjedeseinzelnenBrettesparallelzudenReht-
eksseiten liegen. DieBretter dürfen beliebig
gekürzt werden, Längsshnitte sind niht er-
laubt. Ein mögliher Anfangwäre rehts ab-
gebildet.
Lässtsihdasimmersomahen,dassdasZimmerohneRestbedektwird?
Lösung:
Diesistnurdannmöglih,wenn
a
oderb
einganzzahligesVielfahesvond
ist.beshreiben,welhessihervielevonEuhkennen.VoneinemShahbrettseien
zweidiagonalgegenüberliegendeFelderentfernt.LässtsihderRestdannmit
31
Dominosteinen(derGröÿevonjeweilszweiFeldern)restlosüberdeken?Diesist
deshalbniht möglih,weiljederDominosteinzwei FeldervershiedenerFarbe
hat,dieentferntenFelderabergleihfarbigsind.Wirmüsstenalso30weiÿeund
32shwarzeoder32weiÿeund30shwarzeFelderüberdeken.
DieErinnerunghieranbrahtedenAutorauffolgendeLösungdesBretterboden-
Problems: Ist
a
oderb
ein ganzzahligesVielfahesvond
, so istdie Belegungeinfah möglih.Wenn niht, so denken wiruns den Boden zunähstshah-
brettartig gemustert, mit Feldern der Seitenlänge
d
2
beginnend in der linkenunterenEkemiteinemweiÿenFeld.AmrehtenundamoberenRand gibtes
dannim AllgemeinenkeinevollständigenQuadrate.
A R
B
Wirgehennurbiszumletztenvollständigenshwar-
zenFeldnahrehtsundweiÿenFeldnahobenund
sehen,dassdasinnereRehtekunddieRandstreifen
A
undB
ohne dasRehtekR
gleihviel weiÿ wieshwarzhaben.
Für
R
gibtes folgendeMöglihkeiten:a)
u
v u < d 2 , v < d 2 R
ganzweiÿb)
0 0 0 0 1 1 1 1 u
v d
2 ≤ u < d, v ≤ d 2 R
mehrweiÿalsshwarz)
0000 0000 1111 1111
u
v u ≤ d 2 , d 2 ≤ v < d R
mehrweiÿalsshwarzd)
0 0 0 0 1 1 1 1 000 000 111 111
v
u
d
2 ≤ u, v < d R
ebenfallsmehr weiÿLegenwirabereinBrettderBreite
d
auf dasShahbrettmuster,soüberdekt esimmergleihvielshwarzewieweiÿeFlähen.WirkönnenalsodasRehteksonihtüberdeken.
Lesetipps zur Mathematik
von Martin Mattheis
Vogt,Ulrih: Zahlen,bitte! Ein mathematishesBilderbuh
DasmathematisheBilderbuhZahlen,bitte!istinZusammenarbeitmitdem
HeinzNixdorfMuseumsForumPaderborn,demgröÿtenComputermuseumder
Welt,entstandenundfungiertealsBegleitbuhfürdieimJahrderMathematik
dort präsentierte Sonderausstellungmitdem Titel Zahlen,bitte!Diewunder-
bareWeltvonnullbisunendlih.
DasvorliegendeBuh istin seinerAufmahungetwasvölligUngewohntesund
bestiht auf seinen 256 Seiten vor allem durh die mehr als 1000 Fotos mit
Zahlen in allen Lebenslagen. So ndet man niht nur Bilder zu Zahlen und
demRehnenansih,sondernauhZahlentiere,ZahlenaufHausnummern,im
Sport,in derMode,inderKunst,und, und,und.
Dabei beshränktsihder Fotografund langjährigeMathematik-und Kunst-
lehrer Ulrih Vogt niht nur darauf, Bilder abzudruken, sondern ergänzt die
Fotos durh spannende Hintergrundtexte, bei denen man auh als erfahrener
MathematikerimmerwiederNeuesentdekt.
Auÿer den oben genannten Abbildungen von Zahlen geht es dabei auh um
die klassishen Themen wie Primzahlen, Pi, den Goldenen Shnitt, Fibona-
i und Pentagramme, aber auh umvershiedene Würfel und mathematishe
Zaubereien,diedurhdievielenFotosplastishundanshaulihwerden.Einen
besonderenHöhepunktndetmanmitdemKapitelZahlenmitGeshihte(n)
amEndedesBuhes.DortwerdenFotosderErbauungsdatenvonHäusernaus
den Jahren von 1492bis 2005 mit entsprehenden(mathematik-)historishen
Begebenheitenverknüpft.
Fazit:
Ein wirklihshönes Text- und Bilderbuh,das man immer wieder gerne zur
Hand nehmenundindemmanimmerwiedergerneblätternwird!
Gesamtbeurteilung:sehrgut
,,,
AngabenzumBuh:
Vogt,Ulrih:Zahlen,bitte!-EinmathematishesBilderbuh.UVOVerlag2009,
ISBN978-3-00-027080-2,gebunden256Seiten,27,50
e
ArtdesBuhes: Sah-undBilderbuh
MathematishesNiveau: verständlih
Altersempfehlung: ab11Jahren
Eine Folgemitganzzahligen Gliedern?
DieZahlenfolge
n 0 , n 1 , n 2 , ...
seifolgendermaÿendeniert:n 0 = 1, n 1 = 1+n 1 2 0 , n 2 = 1+n 2 2 0 +n 2 1
undfür
i ≥ 3
:n i = 1+n
2
0 +n 2 1 +...+n 2 i−1
i
.FormalhandeltessihumBruhzahlen;beimAusrehnendererstenzehn(und
mehr) Gliederzeigtsihjedoh,dass diese ganzzahligsind.Untersuhe,ob es
inder FolgewirklihnurganzeZahlengibt. (nahH.F.)
Hinweis:IhrkönntEureLösungenbiszum15.Mai2010einshiken,dennauhhierbeigibt
esPunkte zuergattern.AllerdingsmüsstIhr beiderVerwendungeineseigenenProgramms
diesentsprehend dokumentierendurhEinsendenderProgramm-Datei(amBestengezippt
alsE-Mail-Anhanganmonoidmathematik.uni-main z.d e).
DieLösungenwerdenjeweilsimübernähstenHeftersheinen.
Lösung der Computer-Aufgabe aus MONOID 99
Die Gaukler-Folge
Für einereelle Zahl
r
bezeihne⌊ r ⌋
die gröÿte ganzeZahl≤ r
. Dann sei fürjedenatürliheZahl
n
derOperatorG
sodeniert:G : n −→ G ⌊ √
n ⌋ ,
fallsn
gerade,⌊ √
n 3 ⌋ ,
fallsn
ungerade.
Eine Folge
n 0 , n 1 , n 2 , ...
heiÿt Gaukler-Folge (nah ihrem englishen Namen juggler'ssequene),wennsiedurhIterationdesOperatorsG
entsteht,wennalso:
n 0 G
−→ n 1 G
−→ n 2 G
−→ ...
gilt.Beispiel:
3 −→ G 5 −→ G 11 −→ G 36 −→ G 6 −→ G 2 −→ G 1
,kurz:3 −→ G 6 1
.Wegen
1 −→ G m 1
fürm = 1, 2
,3
,...
,heiÿt1
einAttraktor der Gaukler-Folgemit Startzahl3.Bestimme die Attraktoren der Gaukler-Folgen, deren Startzahlen
n 0 = 1, 2
,3
,4, ... , 50
sind,sowiedie Anzahlder Iterationen, bis der Attraktorerstmalig erreihtwird.a) ZuwelherVermutunggelangstdu?
b) Wie verändern sih die Verhältnisse, wenn in der Denition von
G
dieRollenvongeradeundungerade vertaushtwerden,wennwiralsoden
Operator
H
mitH : n −→ H ⌊ √
n 3 ⌋ ,
fallsn
gerade,⌊ √
n ⌋ ,
fallsn
ungerade,
und seine iterative Wirkung auf die Startzahlen
n 0 = 1, 2
,3
,4, ... , 50
betrahten? (H.F.)
Ergebnisse:
MitdieserAufgabebefassthabensihLouisRessel(Friedrih-List-Gymnasium,
Reutlingen)undFlorianShweiger(GymnasiumMarktoberdorf).Diesershrieb:
IhhabedieGaukler-FolgemiteinemVisualBasi-Programmuntersuht.Der
einzige Fixpunkt ist oenbar
1
. Bei Startwerten bis200
ist1
auh stets derAttraktor,odereskamzueinemSpeiherüberlauf,weileineZahl
> 2
Milliardenvorkam. Die Anzahl der Iterationen, bis es zum Attraktor kam, war immer
wenigerals
30
.ÄhnlihesgiltauhfürdievariierteGauklerfolge[Teilb)℄,nurdasseshierzwei
Fixpunkte,
1
und2
,gibtundbeideauhalsAttraktoren vorkommen.Ein shönesBeispielfür eineIterationmitderursprünglihenDenitionist:
175 → 2315 → 111384 → 333 → 6076 → 77 → 675 → 17537 → 2322378 → 1523 → 59436 → 243 → 3787 → 233046 → 482 → 21 → 96 → 9 → 27 → 140 → 11 → 36 → 6 → 2 → 1
mit24
Shritten.VermutlihsinddiejeweiligenFixpunkteauhimmerdieeinzigenAttraktoren,
es gibtwohlkeinezyklishenAttraktoren.
AuhLouisResselhatmitseinemProgrammin
C#
für alleStartzahlenvon1
bis
50
denAttraktor1
fürdieeigentliheGaukler-Folgeausgemaht,wobeidie ZahlderIterationen14
nihtübershreitet.Anmerkung:UnterdenZahlenunterhalb
200
benötigtderGaukler-Operatorbei193
diehöhsteZahlanIterationenbiszumAttraktor1
,nämlih73
.Was wir über den
zehndimensionalen Raum wissen
vonValentin Blomer
Wie vieloder wenigmanmitMathematikamHuthabenmag,fastjedermann
kenntdenSatzvonPythagorasoderhatzumindestshonmalvonihmgehört.
Er klingtja auhso shön grig:
a 2 + b 2 = c 2
, wobeimandabei auhsagensollte,was
a
,b
undc
sind:dieLängenderbeidenKathetenundderHypotenuseineinemrehtwinklingenDreiek.ZumBeispielsehenwirdamit,dassdieLänge
der StrekezwishenzweigegebenenPunkten
P 1 = (x 1 , y 1 )
undP 2 = (x 2 , y 2 )
in der
x, y
-Ebenegeradep
(x 2 − x 1 ) 2 + (y 2 − y 1 ) 2
beträgt.Wasist der Abstand zweier Punkte
P 1 = (x 1 , y 1 , z 1 )
undP 2 = (x 2 , y 2 , z 2 )
imdreidimensionalenRaum?DazubetrahtenwirdenHilfspunkt
Q = (x 2 , y 2 , z 1 )
.In der Ebene
z = z 1
sehen wir, dass der Abstand vonP 1
undQ
geradep (x 2 − x 1 ) 2 + (y 2 − y 1 ) 2
beträgt. Der Abstand vonQ
zuP 2
ist aber oen-sihtlih
| z 2 − z 1 |
. Nun wenden wir den Satz des Pythagoras auf das reht-winklige Dreiek
P 1 QP 2
an. Der Abstand vonP 1
zuP 2
ist dem zur Folgep (x 2 − x 1 ) 2 + (y 2 − y 1 ) 2 + (z 2 − z 1 ) 2
.Esistnunklar,wiemanfortfährt. Sindim
n
-dimensionalenRaumzweiPunkteP 1 = (v 1 , ... , v n )
undP 2 = (w 1 , ... , w n )
gegeben, so folgt durh sukzessiveAnwendungdesSatzesvonPythagoras
P 1 P 2 = p
(w 1 − v 1 ) 2 + ... + (w n − v n ) 2 .
Natürlihtunwirunsfür
n > 3
mit derAnshauunghiereinbisshenshwer,undwieshwerwirunstun,zeigtdasfolgendeBeispiel.
Im
n
-dimensionalen Raum betrah- ten wireinen Hyperwürfel der Kan-tenlänge 4, dessen Mittelpunkt im
Ursprung des Koordinatensystems
liegt. Der Hyperwürfel hat also die
2 n
Ekpunkte( ± 2, ± 2, ... , ± 2) ∈ R n
und ist zum Beispiel fürn = 2
einfah ein Quadrat. In jede der2 n
Eken desHyperwürfelspasstei- ne Hyperkugel vom Radius 1; de-renMittelpunktesinddie
2 n
Punkte( ± 1, ... , ± 1)
.y
x
1
1
√ 2
Diese Hyperkugeln berührensih gerade, und sieberühren die Auÿen(hyper)-
ähendesHyperwürfels.AusobigerGleihungfolgt,dassderAbstanddesMit-
telpunktseinersolhenHyperkugelzumKoordinatenursprung
√ 1 + 1 + ... + 1
= √
n
beträgt.Nun legen wir in die Mitte dieser Figur eine weitere Hyperkugel. DerMittel-
punktistderKoordinatenursprungundderRadiusist
√ n − 1
.AufdieseWeiseberührtdie innereHyperkugelgeradealle
2 n
äuÿerenHyperkugeln.Aberjetzt passiert etwas Merkwürdiges:Was ist der Abstand vom Koordinatenursprungzum Rand desHyperwürfels? Dadie Kantenlängedes Hyperwürfels 4ist, hat
dieserAbstanddieLänge2.Ist
n ≥ 10
,soistdieserAbstandkürzeralsderRa-dius
√ n − 1
derinnerenHyperkugel.MitanderenWorten,dieinnereHyperkugel durhdringtdenRanddesHyperwürfels.Kaumvorstellbar,aberwahr.Wasmanallesmahenkönnte,wennman10Dimensionenzur Verfügunghätte...
Goodstein-Folgen sind Nullfolgen wirklih?
von Hartwig Fuhs
Ein notwendiger Vorberiht
Seit den Zeiten der altenGriehen sind die Mathematiker damit beshäftigt,
vommathematishBekanntenmitHilfederLogikimmerwiederinsUnbekann-
te,Unerforshtevorzudringen.Siewarendabeiunglaubliherfolgreih.Undjede
neueErkenntnisdienteihnenalsBestätigungdafür, dasssieaufdemrihtigen
Wege waren; niemand stellte den mathematishen Fortshritt in Frage bis
gegenEndedes19.Jahrhunderts.
DamalsbegannensihZweifelzuregen,wohlauhdeshalb,weilBertrandRus-
sel 1
indemvonGottlobFrege 2
1879veröentlihtenwihtigenBuhBegris-
shrift,welhesdievonihmentwikelteundheuteverbindliheLogikenthält,
einen WiderspruhentdekteeineKatastropheauhfür dieMathematik.
Als daher die Mathematikerihren Blik zurük auf dieGrundlagen ihrer Wis-
senshaft rihteten,begannensiesihzu fragen:
IstdasFundament,aufdemdasgewaltigeGebäudederMathematikruht,tat-
sählihsosiher,wiesiebisherstillshweigendangenommenhatten?
Zwei Fakten beunruhigten sie: Von den ersten Grundannahmen (Axiomen),
von denenaus jede mathematisheTheorie ihrenAusgang nimmt, warweder
gesihert, dass sie keine Widersprühe produzieren, das heiÿt: Dass man mit
ihnen niht eineAussage undzugleih deren Negationableitenkann (Wider-
spruhsfreiheit) noh war bekannt, ob mit ihnen jede wahre Aussage der
betrahtetenTheoriebeweisbarist(Vollständigkeit).
DamitwurdedieForderunglaut,esmüssedieMathematikinsgesamtaufeiner
unbezweifelbarenBasisneuaufgebautwerden.
DenfolgenreihstenVorshlag,dereineErfüllungdieserForderungenversprah,
mahteDavidHilbert 3
mitseinerBeweistheorie,diejedesmathematisheGe-
bieteinerzweifahenProzedurunterwerfensollte:FormalisierungundAxioma-
tisierung.Damitistgemeint:
JedeTheoriemüssegänzlihineinerFormelspraheformuliertsein,damit
sodieUnklarheiten,MehrdeutigkeitenundÄhnlihesvermiedenwerden,die
sih beim Gebrauh der Umgangssprahe unbemerkt einshleihen konn-
ten;sodannsolltesiealleinauseinemvorgegebenenBestandvonallgemein
unbestrittenenAxiomenmitnitenlogishenShlussregelnentwikeltwer-
den.
1
BertrandRussel,1872-1970:EnglisherPhilosoph,LogikerundMathematiker
2
GottlobFrege,1848-1925:BedeutenderLogikerdermodernenZeit
3
DavidHilbert:1862-1943einerderuniversellstenMathematikerseinerZeit
endlihdergesamtenMathematikbegündenzukönnen.
DietreibendeKraftbeiderVerwirklihungseinesProgrammswarHilbertselbst.
Aber es gelang ihm auh, einige der besten Mathematiker und Logiker seiner
Zeit für eine Mitabeit zu gewinnen darunter den extrem begabten jungen
ÖsterreiherKurtGödel 4
.
EinSatz vonGödel
Einen ersten vielversprehenden Beitrag zu Hilberts Programm leisteteGödel
mitseinerDissertation(1930),indererdieVollständigkeiteineswihtigenTeils
der Logikbewies.Aberbereits imnähsten Jahrmahteermit einerweiteren
Arbeit jedeHonungzunihte, dass dasZiel der Beweistheorieerreihbar sei.
DennerzeigtemitseinemErstenUnvollständigkeitsatz:
AuseinemwiderspruhsfreienAxiomensystemderArithmetik 5
sindniemals
alleimBereihder natürlihenZahlenwahrenAussagenbeweisbar.
Mit seinem Unvollständigkeitssatz konnte er für eine solhe Arithmetik sogar
herleiten,dassihreWiderspruhsfreiheitzudeninihrnihtbeweisbarenAussa-
genzählt(zweiter Unvollständigkeitssatz).
Die Goodstein-Folgen
Manwirdsihfragen,wiedennwohleinewahreaberunbeweisbare arithme-
tisheAussageaussieht,derenExistenzdurhGödelsSatzgesihertist.Gödel
selbstkonstruierteeine solheAussageaber dafür benutzteer einekomple-
xe,sogarmanhenProabshrekendemathematisheHohtehnologie.Auh
Beispiele,dievonanderenangegebenwurden,sindspitzndigundnihtimmer
einfahnahvollziehbar.
WirwollendeshalbnuneineelementarearithmetisheAussagebeshreiben,die
dieGödel-Eigenshaftwahrabernihtbeweisbar besitzt.
Vorweg:Jede natürlihe Zahl
m ≥ 0
hat in der Basis10
eineDarstellungder Formm = a 1 10 b 1 +a 2 10 b 2 +...+a r 10 b r
,wobei0 ≤ a i < 10
undb 1 > b 2 > ... >
b r , r ≥ 1
gilt.WennwirhiernunjedenExponentenb i
durhseineNormalformzurBasis
10
ersetzenundinall'diesenNormalformenerneutjedenExponenten inder Basis10
shreiben...
undsoweiter,dannwerdenwirineinerendlihenAnzahlWiederholungendieserProzedureinenAusdrukfürvon
m
erhalten(die4
KurtGödel:1906-1978bedeutenderLogikerdes20.Jahrhunderts
5
DieamhäugstenbenutzteAxiomatisierungderArithmetikstammtvonGiuseppePeano
(1858-1939):
n ∈
Nbedeutet:n
isteinenatürliheZahl;n +
seiderNahfolgervonn
.(1)
0 ∈
N (2)n ∈
N⇒ n + ∈
N (3)n,m ∈
N undn + = m + ⇒ n = m
(4)Esgibtkein
n ∈
Nmitn + = 0
(5)EsgiltdasInduktions-
prinzip
MitHilfevon(5)werdendieAdditionunddieMultiplikationnatürliherZahlendeniert
vollständigeNormalformzurBasis
10
genannt),in demkeineZahl> 10
mehrvorkommt. Soetwahat
m = 12 · 10 508 + 5 · 18 2
die vollständigeNormalform zur Basis10
:m = 10 5 · 10 2 +9 + 2 · 10 5 · 10 2 +8 + 10 3 + 6 · 10 2 + 2 · 10 1
.Ganz entsprehend wird die Normalform einer Zahl
m
zur Basisn
,n ≥ 2
,erklärt.Danahhat
m = 1219
dieNormalform1219 = 3 2 · 3 + 2 · 3 3+2 + 3 + 1
zur Basis
3
,weil1219 = 3 6 + 2 · 3 5 + 3 + 1
ist.DamitlassensihnundievonGoodstein 6
entdektenFolgen 7
denieren:
Denition derGoodstein-Folgen
g 1 (m) = m
undg n+1 (m) = 0,
fallsg n (m) = 0
ist.Im Falleg n (m) 6 = 0
erhältman
g n+1 (m)
so: Shreibeg n (m)
in die Normalform zur Basisn + 1
; ersetzedann jedesVorkommenvon
n + 1
durhn + 2
undsubtrahierezuletzt1
.Beispiele:
G 3 :
g 1 (3) = 3 = 2 + 1 g 2 (3) = 3 + 1 − 1 = 3 g 3 (3) = 4 − 1 = 3 g 4 (3) = 3 − 1 = 2 g 5 (3) = 2 − 1 = 1 g 6 (3) = 1 − 1 = 0 g 7 (3) = 0
.. .
Bereits für
m = 4
bekommen wir es wegeng 1 (4) = 2 2
undg 2 (4) = 3 3 − 1
und so weiter,mitTürmen der Form
(n + 1) e e
. . . 2 1
zu tun,diefür
g N (m) = 0
sukzessive abgebaut werden müssen.Wer dies ein mal konkretdurhrehnet,
stelltfest,dassderAbbaudeserstenderdreiTürme
3 2 + 3 2 + 3 2 (= g 2 (4) + 1)
von
g 3
bisg 24 − 2
dauert der deszweitendann bisg 24 · 2 24 − 2
und shlieÿlihderdesdrittenTurmesbis
g N
,wobeiN = 24 · 2 24 · 2 24 · 2 24 − 2 ≈ 6, 9 · 10 121210694
;also eine
121210695
-stellige Zahl!(Man berehne den10
er Logarithmus vonN + 2
)Für
m = 20
entstehenTürme noh gröÿererHöhe:6
ReubenLouisGoodstein:1912-1985englisherLogiker
7
Ontherestritedordinaltheorem;J.Symb.Logi9,p.33-47(1944)
G 20 :
g 1 (20) = 2 2 2 + 2 2 = 20 g 2 (20) = 3 3 3 + 3 3 − 1 ≈ 8 · 10 12 g 3 (20) = 4 4 4 + 2 · 4 2 + 2 · 4 + 2 − 1 ≈ 10 154 g 4 (20) = 5 5 5 + 2 · 5 2 + 2 · 5 + 1 − 1 ≈ 10 2184 g 5 (20) = 6 6 6 + 2 · 6 2 + 2 · 6 − 1 ≈ 10 36305 g 6 (20) = 7 7 7 + 2 · 7 2 + 7 + 5 − 1 ≈ 10 695974 g 7 (20) = 8 8 8 + 2 · 8 2 + 8 + 4 − 1 ≈ 10 15151336
.. .
ErgänztmandieobigeAuistungvonGliedernderFolgebishinzu
g 22 (20)
,sondetman:
g 21 (20) = 22 22 22 + 2 · 22 2
unding 21 (20)
kommtkeinlinearerTermmehrvor.
Weiterist
g 22 (20) = 23 23 23 + 2 · 23 2 − 1 = ... + 23 2 + (23 2 − 1) = ... + 23 2 + 22 · 23 + 22
. Esgibt dann einFolgegliedg k− 1 (20) = k k k + k 2
ohnelinearenTerm. Dann aber enthält
g k (20) = ... + (k + 1) 2 − 1 = ... + k (k + 1) + k
keinen quadratishen Term
(k + 1) 2
mehr,dafürnun lineare. Undso wirddasAnknabbern eines nähsthöheren Turmes jeweils neueTürme erzeugen, die
sihdurhdieRehenoperationenzuBurgenausTürmengruppieren,undman
dieÜbersihtverliert,obwohlsihfürmoderateZahlenmitvielFleiÿjeweilsein
N
mitg N (m) = 0
ndet.Obdiesaberimmersoist?GenaudashatGoodsteinbeantwortet:
Satz vonGoodstein(1944)
Injeder Goodstein-Folge
G m
gibt es einGliedg N (m)
mitg N (m) = 0
, so dassauh
g N+i (m) = 0
ist,für jedesi ≥ 1
.DerSatz vonGoodsteinmahtdieFolgen
G m
zuganzbemerkenswertenarith- metishenObjekten.•
Da ist einmal der in jedem Gliedg n (m), n ≥ 2
, einer jeden FolgeG m
vorkommende,völligharmlos,jaunbedeutendersheinendeTerm
− 1
,dereineselbstdemerfahrenstenZahlenjongleurunvorstellbargewaltigeMaht
ausübt,denn er vermag letztendlih jede noh so hohePotenzauszulö-
shen.
•
EinzweiterAspekt,derdieFolgeG m
nohvielinteressantermaht,ergibt sihausdemFolgenden:GoodsteinkonnteseinenSatz nurdadurhbeweisen,dasserdasGebietder
Arithmetikverlassend ein mähtigeres Werkzeug dieOrdinalzahlen ver-
wendete.
terten stets. Den Grund dafür fanden Laurie Kirby und Je Paris. Sie zeig-
ten1982:GoodsteinsSatzkannnihtinder allgemeinüblihen axiomatishen
Peano-Arithmetik(vergleihe Fuÿnote 5) bewiesen werden. Nun ist aber der
Satz von Goodstein siher eineAussage ausden Peano-Axiomen zudemist
siewahr,abernihtbeweisbarinnerhalbder Peano-Axiome.
DieGoodstein-Folgen
G m
bildensomitdieBasisfürdieKonstruktioneinerGö- delaussagemitderEigenshaftwahraberunbeweisbar,vondenenimErstenUnvollständigkeitssatz vonGödel 8
dieRedeist!
Lösungen der Mathespielereien
aus MONOID 100
Für die jüngeren Shüler/innen derKlassen 57
BeweisohneWorte
1 = 1 2
1 + 2 + 1 = 2 2
1 + 2 + 3 + 2 + 1 = 3 2 1 + 2 + 3 + 4 + 3 + 2 + 1 = 4 2
...
Die neben angedeuteten un-
endlih vielen Gleihungen sind
sämtlih rihtig. Zeige dies mit
Hilfe der untenstehenden Figur.
(H.F.)
Lösung:
BeweisohneWortefürdieGleihung
1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 4 + 3 + 2 + 1 = 5 2 .
Bruhstrihe
Füge zwishen den folgenden sehs Zeilen jeweils einen Bruhstrih (erster,
zweiter,dritter,... Ordnung)sohinzu,dass derentstandeneBruh
1 3
ergibt.7 5 · 7 7 2 3 · 7 5 7
Was geshieht, wenn man in jeder Zeile die Zahl 7
durheineVariable
a 6 = 0
ersetzt?(Shaima'aDoma,Kairo)
8
Aessible independena resultsinPeano Artithmeti, Bull.LondonMath.So. 14,p.
285-293(1982)
7 35
49
21 5
7
= 1 3 =
a 5a
a 2
3a 5
a
für
a 6 = 0.
EinZiernproblem
WelhesistdieEiner-Zierder Zahl
1 2 + 2 2 + 3 2 + 4 2 + ... + 2009 2
? (H.F.)Lösung:
Mit
[n]
bezeihnenwirdieEinerzier dernatürlihenZahln
.Damitist[1 2 + 2 2 + 3 2 + ... + 10 2 ] = [11 2 + 12 2 + 13 2 + ... + 20 2 ] = ...
= [1991 2 + 1992 2 + 1993 2 + ... + 2000 2 ]
= [2001 2 + 2002 2 + ... + 2009 2 ]
= 5
undsomitist
[1 2 + 2 2 + 3 2 + 4 2 + ... + 2009 2 ] = [201 · 5] = 5.
AlternativergibtsihmitderFormel
1 2 +2 2 +3 2 +4 2 +...+n 2 = 1 6 n(n+1)(2n+1)
für
n = 2009
:2001 2 + 2002 2 + ... + 2009 2
= 1
6 · 2009 · 2010 · 4019
= [2009 · 335 · 4019]
= 5.
ImÜbrigenist
1 2 + 2 2 + 3 2 + 4 2 + ... + 2009 2 = 2 704 847 285
.Winkel, Streken,Punkte
A 2 α C
B A ∗
α
Gegeben ist ein gleihshenkliges Dreiek
△ ABC
mit| AB | = | AC |
und dem Innenwin-kel
2α
beiA
.AufderVerlängerungvonAB
seiderPunkt
A ∗
sofestgelegt,dass| ∢AA ∗ C | = α
ist.Zeige:
a) DerWinkel
∢A ∗ CB
ist90 ◦
groÿ.b) DieStreken
AB
undAA ∗
sindgleihlang.) DerPunkt
A
istMittelpunktdesUmkrei- sesvomDreiek△ A ∗ BC
.(H.F.)
α γ 2 α β
A ∗ A B
δ β C
a) Im gleihshenkligen Dreiek
△ ABC
sind die Innenwinkel beiB
undC
gleihgroÿsieseien
β
.Alsoist(1)
2α + 2β = 180 ◦
oderα + β = 90 ◦
.ImDreiek
△ A ∗ AC
giltfürdenWinkelγ
beiA
:2α + γ = 180 ◦
,sodass(2)
γ = 2β
wegen(1)ist.Fernerist,wenn
δ
derInnenwinkeldesDreieks△ A ∗ AC
beiC
ist,α +δ + γ = (α + δ) + 2β = 180 ◦
. Mit(1) folgtdann,dassα + δ = 2α
ist,alsodass
(3)
δ = α
gilt.FürdenWinkel
δ +β
beiC
giltdahermit(3)undmit(1):δ+β = α+β = 90 ◦
b) Aus(3)folgt,dassdasDreiek
△ A ∗ AC
gleihshenkligmit| A ∗ A | = | AC |
ist;wegen
| AC | = | AB |
istalso| A ∗ A | = | AB |
.) Aus b) folgt, dass die Punkte
A ∗
,B
undC
gleih weit vom PunktA
entfernt sind. Damit ist
A
der Mittelpunkt des Umkreises vom Dreiek△ A ∗ BC
.Würfelverdopplung?
Von den beiden Würfeln
W 1
undW 2
hat der grö-ÿere
W 1
die Kantenlänge 5 und der kleinereW 2
dieKantenlänge4vergleihedieFigur,welhedieGrö-
ÿenverhältnissevon
W 1
undW 2
verkleinertzeigt.Ist dasVolumen des Würfels
W 1
ungefähr1,3
- oder1,6
-oder2
-malsogroÿwiedasVolumendesWürfelsW 2
? (H.F.) 5W 1
4
W 2
Lösung:
DasVolumen
V 1
vonW 1
ist5 3 = 125
;dasVolumenV 2
vonW 2
ist4 3 = 64
.Daher gilt:
V 1 = 1,953125 ... · V 2
. AlsoistV 1 ≈ 2 · V 2
.Esseien
m
undn
ganzeZahlen und2m + 3n
seiein Vielfahes von17
.ZumBeispielfür
m = 20
undn = − 2
ist2 · 20 + 3 · ( − 2) = 2 · 17
.Behauptung:UnterdengenanntenVoraussetzungenistauh
9m + 5n
einViel-fahesvon
17
.Stimmtdas? (H.F.)Lösung:
Esgilt
9m + 5n = 17m − 8m + 17n − 12n = 17(m + n) − 4 · (2m + 3n)
.NahVoraussetzungist
2m + 3n
einVielfahesvon17
,alsoauhdieDierenzauf derrehtenSeiteundsomitauh
9m + 5n
.EthnographishesRätsel
IneinerabgelegenenUrwaldregionlebendieStämme
der At, der Bo,der Cmer, der Dio, der Ela und der
Fu in jeweils einem Gebiet, dessen Grenzverlauf die
nebenstehendeLandkartewiedergibt.
Ein in der Gegend forshender Ethnograph (Völker-
kundler)fragtseineneinheimishenBegleiter,welher
StamminwelhemGebietlebt.DiesereinGeheim-
niskrämerinformiertihnso:
a) DieAt unddieBosindkeineNahbarn.
b) DieCmerhabenwenigerNahbarnalsdieBo.
) DiebenahbartenDioundAt habengleihviele
Nahbarn.
d) DieFuhabenmehrNahbarnalsdieEla.
Zwei Stämme heiÿenbenahbart,wenn ihre Stammesgebieteine gemeinsame
Grenze besitzen.
InwelhenGebietenlebenalsodieAt,Bo,Cmer,Dio,ElaundFu? (H.F.)
Lösung:
G 1
G 2
G 3
G 4 G 5
2
2 3
4
G 6
14
Der EthnographbezeihnetzunähstdieGebietemit
G 1 , G 2 , ... , G 6
. Dain b) bisd)die Anzahlvon Nah-barneineRollespielt,trägterinjedesGebietdieAn-
zahl seiner angrenzendenNahbargebiete ein (Nah-
barshaftszahlen)undbezeihnetmit
[
At]
dieAnzahlder Nahbarnder At undsoweiter.
Nunüberlegterso:
Da
G 2
undG 6
dieeinzigenbenahbartenGebietemit dergleihenNahbarshaftszahlsind(G 1
undG 3
sindnihtbenahbart),giltwegen):
At
∈ G 2 ,
Dio∈ G 6
oder At∈ G 6 ,
Dio∈ G 2 .
Falls At
∈ G 2
,dann wäreBo∈ G 5
wegena). Folglihwäre[
Bo] = 1
im Wider-spruhzub).AlsoistAt
∈ / G 2
.Seialso jetzt At
∈ G 6
und damit Dio∈ G 2
. Aus a) ergibtsih: Bo∈ G 3
. Dannaberist Cmer
∈ G 5
wegenb).Aus[
Fu] > [
Ela]
wegen d)folgtdaher Fu∈ G 4
undEla
∈ G 1
unddamitistdasethnographisheProblemgelöst.Jede Aufgabe, die ih löste, wurde zu einer Regel,
die später zur Lösung anderer Aufgaben diente.
RenéDesartes
∗
Neue Mathespielereien
Für die jüngeren Shüler/innen derKlassen 57
Wahr oderfalsh?
Essei
Z
dasProduktder erstenfünf Primzahlen.Dann ist1
5 Z
dieAnzahldernatürlihen Zahlen, die
≤ 2010
sindund die mindestenseine Zier0
in ihrerDezimaldarstellunghaben.Tritdaszu? (H.F.)
Ein Streihholz-Problem
KannstDudieneunStreihhölzerderFigurso
anordnen,dassDudreiVierekeerhältst?(ge-
fundenH.F.)
Eine vollbefriedigendeErklärung?
Erih Bisho, der Erforsher der Kabbalah
∗
, hat im Vorwort seines Buhes
MystikundMagieder Zahlengeshrieben:Ihwenigstenskennekeinevollbe-
friedigende Erklärung dafür, warum jede ungerade Zahl (von 3 ab), mit sih
selbstmultipliziert,stetseinVielfahesvon8mit1alsRestergibt.
StimmtdieserSahverhaltüberhaupt?Dannlieferebitteeinevollbefriedigende
Erklärung inFormeinesBeweisesdafür,sonstgibeinGegenbeispielan.(MG)
∗
RenéDesartes:1596-1650französisherPhilosoph,MathematikerundNaturwissen-
shaftler.
∗
DieKabbalah(auhKabbala)istdiemystisheTraditiondesJudentums,begründeta.
1.Jahrhundertn.Chr.
DietersUhrhateineDigitalanzeige(24Stunden).Sie
geht
2 2 1
-malso shnellwiesie sollte.WannzeigtsiezumerstenMalwiederdiekorrekteUhrzeit,wennsie
jetztum0.00Uhrexakt gestelltwird? (WJB)
Bennies Büher
BenniestehtvordemShaufenstereiner
Buhhandlung. Er überlegt: Wenn ih
diesesBuh zweimalkaufe,brauheih
genau so viele Euro dafür wieCent für
einBuh unddoppeltsoviele Centwie
Eurofür einBuh.
WievielkostetdasBuh? (WJB)
Gleihseitige Dreiekeim Trapez
60 ◦
A B
C D
S
Im gleihshenkligen Trapez
ABCD
mitAB k DC
seiS
der Diagonalenshnittpunkt;fernersei
| ∢BAC | = 60 ◦
.Dann sind dieDrei-eke
△ ABS
und△ CDS
beidegleihseitig.Du siehst es kannst Du es auh begründen?(H.F.)
Hinweis:
| ∢BAC |
bezeihnet die Gröÿe desWinkels
∢BAC
.Wiederherstellungeiner Division
RekonstruieredieDivision,indemDu
in der Figur jedenStern
∗
durhei-neZiersoersetzt,dasseinerihtige
Divisionentsteht,bei derkeinefüh-
rendeZiereineNullist. (H.F.)
∗ ∗ ∗ ∗ : ∗ ∗ = ∗ ∗
− ∗ ∗
2 ∗
− ∗ ∗
2
Klassen 813
Aufgabe987
LösedieGleihung
p (x + 2009) + (x − 2009) + x · 2009 + x : 2009 = 2010
(H.F.)
Aufgabe988:Umfänge
Ein Kreis
K 1
mitdemRadiusr 1
berührteinenzweiten Kreis
K 2
mit dem Radiusr 2
von au-ÿen.DieVereinigungsgur
K 1 ∪ K 2
berühredenKreis
K 3
von innen.Es hat den Anshein, alssei der Umfang der Figur
K 1 ∪ K 2
kleiner alsder UmfangdesKreises
K 3
.Stimmt das? (H.F.)
r 1 r 2
K 3 K 1 K 2
Aufgabe989:Fundsahe
FolgenderDialogstammtauseinemInternethat:
∗
(15:12:00) Flo: Auf einerWanderkarte im Maÿstab 1:25000haben
zweibenahbarte
20
-m-HöhenlinieneinenAbstandvon6
mm. WenniheinrehtwinkligesDreiekzeihne,umdenAnstiegswinkelzube-
rehnen,welheSeiteistdann diemitden
6
mmAbstand?(15:12:16)Frankie:?
(15:12:57) Flo: War heute in Mathematik zur Diskussionund unser
Lehrerwussteesniht,alsodahteih,du wüsstestes vielleiht.
(15:13:16)Frankie:Der Mathematiklehrerwusstees niht?!OMG!
(15:14:45)Frankie:Wie kannmanso was nihtwissen? Als Mathe-
matiklehrer?
(15:15:20)Flo:Der weiÿauh dieFormel fürdasVolumeneinerPy-
ramidenihtausdemKopf,sondernguktinsTafelwerk.
(15:15:41)Frankie:OMG!
Traurige Zustände aberfür MONOID-Löser siher kein Problem.Deshalb die
folgendenAufgaben,umFlound seinemLehrerzuhelfen:
a) BerehnedenSteigungswinkelsowiedieSteigunginProzent.
b) WelheStrekelegt einWandererauf demWegtatsählihzurük? (MG)
∗
Esisttraurigaberwahr!SolheMathematiklehrersindallerdingssiherdieAusnahme.
Drei 1-
e
-Münzenwerden geworfen. Wie groÿ istdie Wahrsheinlihkeit, dass nah dem Wurf dreigleihe Bilderalso dreimalAdler oder dreimalZahlobenliegen?
Da nah dem Wurf stets zwei oder drei Münzendasgleihe Bild zeigen,ent-
sheidetdie dritteMünze,ob dreigleihe Bilderzu sehensind oderniht. Da
es für das oben liegendeBild der drittenMünze nurzweiMöglihkeiten gibt,
istalsodieWahrsheinlihkeit
1
2
dafür,dass beider drittenMünzedasgleiheBildobenliegtwiebeidenbeiden anderen.Also:Mitder Wahrsheinlihkeit
1 2
zeigenalledreiMünzendasgleiheBild.
Stimmtdas? (H.F.)
Aufgabe991: EinsymmetrishesGleihungssystem
BestimmeallereellenLösungen
(x, y, z)
desGleihungssystems:x + y + 1 z = 3 y + z + x 1 = 3
z + x + 1 y = 3
(M.Mettler)Aufgabe992: Shranken fürZahlenfolge
Essei
(S n )
eineFolge,mitS n = n+1 1 + n+2 1 + ... + 3n+1 1 , n = 1, 2, 3, ...
Zeige, dass
(S n )
eine monoton steigende Zahlenfolge ist (das heiÿt, es giltS n > S n − 1
fürallen
),fürdie1 < S n < 2
,mitn = 1, 2, 3, ...
gilt. (H.F.)Aufgabe993: Tagungslogo
Im März2010 ndet in Mün-
hen die gemeinsameTagung
der DeutshenMathematiker-
Vereinigung und der Gesell-
shaft für Didaktik der Ma-
thematikstatt. DasLogodie-
serTagungkannstDuaufdem
Bild sehen. In diesem Logo
kannst Du eine Gerade und
eine Parabel erkennen, deren
Symmetrieahse in guter Nä-
herungsenkrehtsteht.
a) Stelle die Funktionsgleihungen
f (x)
der Parabel undg (x)
der GeradenaufundbestimmedarausdenShnittpunktbeiderGraphen.Wählehierzu
aufdenAhsendenMaÿstab1LE=1m.
b) Bei dem Gebäude, welhes im Logo angedeutet ist, beträgt der Höhen-
jeweilsetwa98,5mhoh.WiehohwäredieParabel,wennsiewirklihso
überdasGebäudegebautwürde?
) Zusatzfrage: KennstDuauh dasGebäude, welhesim Logo angedeutet
ist?
Mainzer Mathematik-Akademie
26. August 29. August 2010
Das Institut für Mathematikder Universität Mainz veranstaltet vom 26. Au-
gust bis zum 29. August 2010 einen Workshop der besonderen Art für alle
Mathematik-Fansder Jahrgangsstufen1013.
InFahvorträgen,Gruppen- undProjektarbeitmitanshlieÿenderPräsentation
sollenThemenausdenBereihen(wahlweise)
•
TheoriederKnoten•
PlatonisheKörperinhöherenDimensionen•
(Themawirdnohbekanntgegeben)mitProfessorender UniversitätMainzbearbeitetwerden.
Der Workshop ndet im Institut für Mathematik statt; wohnen werden wir
im Don Boso Haus, mittags essenwir in der Mensa. Für die Unterbringung
(Übernahtung, Frühstük,Abendessen) wirdeine Eigenleistungvon 40 Euro
erhoben, den Restbetrag trägt der Verein der Freunde der Mathematik der
UniversitätMainz.AnreiseistamDonnerstagabend,AbreiseamSonntagmittag.
FallszurBeurlaubungvomUnterrihteinepersönliheEinladungbenötigtwird,
könnenwireinesolhegernezusenden.
Im nähsten Heft gibt es genauere Informationen zur Mainzer Mathematik-
Akademie unddenLinkzumAnmeldeformular;Rükfragenunter:
freundemathematik.uni-mainz.de.
Gelöste Aufgaben aus MONOID 100
Klassen 813
Aufgabe981:Wahr oderfalsh?
Überprüfe,obfürjedepositiveZahl
n
dieGleihungen(1)
(8n + 1) 2 − (8n + 2) 2 − (8n + 3) 2 + (8n + 4) 2 = 4
(2)
(8n + 1) 2 − (8n + 2) 2 − (8n + 3) 2 + (8n + 4) 2 − (8n + 5) 2 + (8n + 6) 2 +
(8n + 7) 2 − (8n + 8) 2 = 0
Lösung:
AusmultiplizierenderKlammernergibt:
(1)
(8n + 1) 2 − (8n + 2) 2 − (8n + 3) 2 + (8n + 4) 2 = 64n 2 + 16n + 1 − 64n 2 − 32n − 4 − 64n 2 − 48n − 9 + 64n 2 + 64n + 16 = 4
(2)
(8n + 1) 2 − (8n + 2) 2 − (8n + 3) 2 + (8n + 4) 2 − (8n + 5) 2 + (8n + 6) 2 + (8n + 7) 2 − (8n + 8) 2 = 4 − 64n 2 − 80n − 25 + 64n 2 + 96n + 36 + 64n 2 + 112n + 49 − 64n 2 − 128n − 64 = 0
AlsotreendieGleihungenfür jedeganzeZahl
n
zu.Aufgabe982: Falshe Freunde (wiesiher istdie PIN?)
Fred, Harald und Julian haben ihrer Freundin Lydia die EC-Karte gestohlen
und wollen damit an einemBankautomaten Geld abheben. Die Karte ist mit
einervierstelligen personalidentiationnumber (PIN)gesihert. Nah drei
Versuhen mit einer falshen PIN wird die Karte entzogen. Die drei wählen
unabhängig voneinander je eine Kombination aus vier Ziern, mit der sie es
versuhenwollen.
a) MitwelherWahrsheinlihkeit
P
kommensieanGeld?Wie groÿ wird ihre Erfolgswahrsheinlihkeit, wenn sie folgende Information
überLydiasPINhabenund berüksihtigen,nämlihdieKenntnis,
b) dassdiePINnurdreivershiedeneZiernenthält?
) dassjezweiZierndoppeltvorkommen?
d) dasseineZierdreimalund eineZiereinmalvorkommt?
e) dassallevierZierngleihsind?
Wir nehmen dabei an, dass alle Ziern gleihberehtigt sind (auh die
0
).(WJB)
Lösung:
DieKartewirdeingezogen,wennalledreigewähltenZierkombinationenfalsh
sind.Ist
q
dieWahrsheinlihkeit,diePINnihtrihtigzuraten,soistalsodie WahrsheinlihkeitfüreinenErfolg gleihP = 1 − q 3
.a) Esgibt
10 4
möglihePINs,alsoistq = 10 10 4 − 4 1 = 1 − 10 − 4
undsomitP = 1 − (1 − 10 − 4 ) 3 = 3 · 10 − 4 − 3 · (10 − 8 )+ 10 − 12
,alsoetwa3 · 10 − 4 = 0,0003
.b) Für diedoppeltvorkommendeZier habenwir
10
Möglihkeiten,danah für das weitere Paar9 · 8 2
Möglihkeiten und4 · 3
Möglihkeiten, dann die Ziern anzuordnen, um eine PIN zu erzeugen. Also gilt jetztq = 1 − 10 · 9 1 · 8 · 4 · 3 = 1 − 8640 1
undP = 1 − (1 − 8640 1 ) 3
istungefähr8640 3 ≈ 0,00035
.) Entsprehend haben wir hier
10 · 9 · 6 = 540
Möglihkeiten und somitq = 1 − 540 1
undnäherungsweiseP ≈ 540 3 = 180 1 = 0,0556.
d) Hiergibtes
10 · 9 · 4
Möglihkeiten,alsoP
ungefähr270 3 ≈ 0,0111
e) Mitnur
10
möglihenPINhabenwirP = 1 − 10 9 3
= 1 − 0,729 = 0,271
.AuÿerbeisehrgroÿerVorkenntnisüberdiePINistsiealsoziemlihsiher.
Aufgabe983:Vielfahe von 3?
Essei
p
einebeliebigePrimzahl> 3
.Mathisbehauptet:DieZahlp 2 + 2009
iststetseinVielfahesvon
3
. (nahH.F.)Lösung:
p 2 + 2009 = p 2 − 1 + 2010 = p 2 − 1 + 3 · 670
.Nunistp 2 − 1 = (p − 1)(p + 1)
einVielfahes von
3
, weilstetseinederdrei Zahlenp − 1
,p
,p + 1
einVielfahesvon
3
ist;aberwegenp > 3
istes nihtp
sondernentwederp − 1
oderp + 1
.Insgesamtistauh
p 2 − 1 + 2010
einVielfahesvon3
,dieAussagealsowahr.Aufgabe984:Spareinlage
Wirnehmenan,Gaius IuliusCaesar
∗
hätteam1.Januar81v.Chr.,alsonah
seiner Volljährigkeit,einen Betrag von 1 Cent angelegt.Für Langzeitanlagen
gewährtdieBanadiRomaeinenZinssatzvon
3 %
.Caesarzahltspäternihtsmehr ein.
a) Auf welhenBetrag wäre dasKapitalbis heute (nahder Verzinsung für
2009)theoretishangewahsen?WieheiÿtdasZahlwort?
b) InwelhemJahrwäreder InhaberdesSparbuhesMillionärgeworden?
) Warumhätteertatsählihimmernohnur1CentaufdemSparbuh?(MG)
Lösung:
a) Nahder Verzinsungfür 2009beträgtdasGuthaben
0,01 e · 1,03 2009+81 = 0,01 e · 1,03 2090 ≈ 6,758 · 10 24 e .
Dassindfast6,8QuadrillionEuro (oder 6,8Yotta-Euro).
b) ZumZeitpunkt, daCaesar Millionär wird,gilt
0,01 e · 1,03 n+81 = 10 6 e
, resp.10 8 = 0,01 10 6 e e = 1,03 n+81
.Nah dem Übergang zum Logarithmus folgt
lg 10 8
= lg 1,03 n+81
= (n + 81) · lg (1,03)
.Damitist
n = lg ( 10 8 )
lg(1,03) − 81 ≈ 623,2 − 81 = 542,2
undnahderVerzinsungam31.Dezember543wäreCaesarMillionär.
) AbgesehenvonWährungsreformen,Inationundder Tatsahe,dasseszu
Caesars Zeit noh niht den Euro gab: Die Zinsgutshriften werden von
den Banken gerundet, dasheiÿt nah der ersten Verzinsung ergäbe sih
zwartheoretisheinKapitalvon
0,01 e · 1,03 = 0,0103 e
,aberwegender Rundung würde es bei0,01 e
bleiben und das setzt sih ewig so fort.(MG)
∗
deutsh:JuliusCäsar,*13.07.100v.Chr.inRom,
†
15.03.44v.Chr.inRom;römisherStaatsmann,FeldherrundAutor.